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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
16. Schwangerschaftswoche

Informationsabende

Nun beginnt bei mir wohl die Nestbauphase. Alle Babysachen werden sortiert und die aktuelle Raumaufteilung überdacht

Als ich 2000-2002 mein Haus umbaute, glaubte ich ja noch an die Diagnose mehrerer Ärzte und Kliniken, ich könne keine Kinder bekommen. Entsprechend erfolgte der Umbau in sehr offener Bauweise ohne Räume, die durch bloßes Ausräumen der bisherigen Möbel zum Kinderzimmer umgewidmet werden könnten. Als unsere Maus kam, haben wir das zweite Zimmer im Dachgeschoss für sie hergerichtet und ein halbes Vermögen für Treppenschutzgitter ausgegeben. Nun verbringe ich nahezu jede Nacht damit, zu überlegen, wie wir unsere aktuelle Raumnutzung ändern können, sobald wir auch für die Zwillinge ein eigenes Zimmer brauchen. Das ist jetzt nicht wirklich eilig, weil wir ja bis zur Geburt theoretisch noch Zeit bis Mai haben und sie danach ja noch eine ganze Weile bei uns im Schlafzimmer sein werden. Aber irgendwie lässt der Gedanke mich nicht los und ich spiele die verschiedensten Varianten durch. Das ist eher kompliziert, weil wir aus unserer "Schlafetage" nur das Schlafzimmer und das aktuelle Kinderzimmer haben. Wer muss am Ende unten schlafen? Und werde ich dann die Kraft haben, mich nachts zwei Etagen zu einem weinenden Kind hoch oder runter zu schleppen? Oder gibt es ein Schlafzimmer für alle drei Kinder und ein Spielzimmer für sie im Erdgeschoss? Hach, ich hätte nie gedacht, dass mir solche Gedanken den Schlaf rauben könnten, das ist wohl ein akuter Schub von Nestbautrieb.

Dazu passt auch, dass ich mir im Baumarkt eine 10-Packung Umzugskartons gekauft habe und sämtliche Kleidung, Schuhe, Pucksäcke,... unserer "Großen" fein säuberlich nach Größen sortiert habe. Dabei sprangen auch 1,5 Altkleidersäcke mit Kleidern heraus, die ich ihr kein einziges Mal angezogen hatte. So lieb Kleidergeschenke von Nachbarn und entfernten Bekannten ja auch sind, manchmal liegen sie mit ihrem Geschmack so daneben, dass ich mich einfach nicht überwinden kann, meiner Tochter die geschenkten Sachen mit glitzrigen Rüschen, kratzigen Kragen oder schrillen Farbkombinationen anzuziehen. Solche Sachen werde ich auch den Kleinen nicht anziehen, also freuen sich jetzt kurz vor Weihnachten hoffentlich die Besucher unserer DRK-Kleiderkammer darüber, wenn sie einen anderen Modegeschmack als ich haben.

Am Montag und Dienstag haben wir die Informationsabende in Bonn (Marienhospital) und Holweide besucht. Beide begannen um 18:30. Eine gute Zeit! Denn so konnten wir unter realistischen Bedingungen erfahren, wie lange man im Berufsverkehr im Stau steht, wenn man dort hinfahren will/muss. Laut Navi wären es 22 bzw. 24 Minuten gewesen, wir haben beide Male exakt 45 Minuten gebraucht. Also ist die Anreisedauer kein Entscheidungskriterium zwischen den beiden Kliniken. In Holweide hat es uns eine Spur besser gefallen: Hier nahmen sich nicht nur "irgendeine" Ärztin und "irgendeine" Hebamme Zeit für die werdenden Eltern, sondern es waren die leitende Hebamme, der Chefarzt und die leitende Kinderkrankenschwester. Entsprechend fachkundiger und souveräner wurden alle Fragen beantwortet. Ein weiteres Plus: Die Linie 18, an der wir wohnen, fährt bis zur Klinik, meine Mutter und andere Besucher könnten also bequem und ohne Umsteigen zu uns finden. Und auf der kidsgo_Seite darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass dort bei der anschließenden Kreißsaalbesichtigung an die werdenden Mütter die aktuelle Ausgabe von kidsgo und kidsgo-Stoffbeutel verteilt wurden (für ein eigenes Exemplar war ich leider zu weit hinten in der Karawane, aber die Geste zählt!).

Wir haben also im Ergebnis Arztgespräche mit dem Chefarzt der Frauenklinik in Holweide und mit dem zuständigen Oberarzt in der Kölner Uniklinik (für alle Fälle, das ist das nächste Perinatalzentrum der Stufe 1, hierhin würde mich ein RTW bringen) vereinbart.

Am Samstag waren wir von meiner Verlegerin zur Weihnachtsfeier eingeladen. Die Feier ist eigentlich nur für die fest angestellten Mitarbeiter (Lektorat, Layout, Kartografie, Presse,...). Jedes Jahr lädt sie aber einen Autoren, mit dem ihre Leute viel zu tun haben, als Überraschungsgast ein. Ich war 2014 dieser Überraschungsgast. Und es war herrlich: Alle waren überrascht und freuten sich, wir wurden auf den geplanten Nachwuchs angesprochen und alle kümmerten sich rührend um die Große. Da es ein Outdoor-Verlag ist, wanderten wir eine Stunde mit Fackeln durch den Wald zum Restaurant und zurück. Danach gab es noch einen lustigen Wichtelabend. Jeder sollte ein Wichtelgeschenk mit "N" mitbringen. Also gingen Nivea-Dose, Nutella-Gläser, Nagelschere, Nudelholz, Nageleisen, Narrenkappe, Nudelspezialitäten,... von Hand zu Hand. Eine wirklich gelungene Feier. Erst um 1 Uhr bin ich die Treppe zum Gästezimmer hoch geschlichen. So lange war ich seit Jahren nicht mehr freiwillig auf.

Am Sonntag fuhren wir von der Verlegerin direkt nach Köln. Dort waren wir mit meiner Mutter und den erwachsenen Kindern meines Partners zum Essen bei Mongo's verabredet. Er hatte den beiden von meiner Schwangerschaft noch nichts erzählt und wollte sie quasi mit meinem (wirklich schon gut erkennbaren) Babybauch quasi überraschen. Das ging aber wohl schief. Ob sie gar nicht darauf geachtet haben oder es nur unkommentiert ließen, kann ich nicht sagen. In jedem Fall kam das Gespräch nicht darauf. Na ja, ist am Ende auch seine Entscheidung, wann und in welcher Weise er mit ihnen darüber spricht. Bei meiner ersten Schwangerschaft waren sie eher geschockt und bringen es immer noch nicht fertig, mit meiner Maus mehr als ein "Guten Tag" zu wechseln, obwohl sie mit meiner Mutter und mir auch lange, angeregte Gespräche führen.

Morgen habe ich den nächsten Termin beim Frauenarzt, diesmal kommt sogar der werdende Papa das erste Mal mit. Er ist immer noch voller Hoffnung, dass beim letzten Ultraschall etwas übersehen wurde und am Ende dann doch ein Mädchen und ein Junge kommen. So optimistisch bin ich nicht, denn es war immerhin der ewig lang dauernde Ultraschall für das Erstsemesterscreening. Aber erstens stirbt ja bekanntlich die Hoffnung zuletzt, zweitens freue ich mich auch darüber, dass er Interesse zeigt und mitkommen will und drittens würde ich auch nicht in Tränen ausbrechen, wenn es ein Pärchen wäre. Nur ist es mir eben gleichgültiger. Alle Kinder sind so verschieden, egal ob Jungen oder Mädchen. Gesund ist mir viel wichtiger.

Ich wünsche euch eine schöne Arbeitswoche und einen harmonischen dritten Advent.

Eure Ingrid



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