Keine Freude über unsere freudige Botschaft bei den Großeltern.
@Christina: Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Benjamin. Schön dass ihr die Geburt und die ersten Wochen zu Hause gut überstanden habt.
@Julia: Ein herzliches Willkommen an meine Mitschreiberin. Ich freue mich auf deine Berichte.
Und nun aber an alle:
Hallo Zusammen,
als erstes möchte ich mich für die schöne CD bedanken. Sie kam am Mittwoch an und wurde abends gleich angehört. Eine CD mit Schlafliedern aus aller Welt. Die Kinder hören auch zu, meinem Mann gefällt eher ACDC.
Mir geht es soweit ganz gut. Mir jucken seit einer Woche die Ohren. Ob das an der Schwangerschaft liegt? Von dieser „Nebenwirkung“ hatte ich bis jetzt noch gar nichts gehört.
Mein Mann hatte diese Woche beschlossen, dass es an der Zeit ist, dass die Familie von der Schwangerschaft erfährt. Ich hatte es am Montag schon meiner Chefin erzählt. Sie meinte nur - wann sind Sie endlich fertig mit Kinder kriegen? Mein Mann hatte es am Donnerstag freudestrahlend meinen Eltern erzählt. Die Reaktion meiner Mutter: das ist doch nicht euer ernst, wieso noch ein Kind, ihr habt doch schon zwei. Reicht das nicht? Nee reicht nicht, nur in zwei Jahren sind wir zu alt und dies wird wohl unser jüngstes Kind bleiben. Auf die Reaktion meiner Oma „freue“ ich mich jetzt schon. Sie hatte vor einem Jahr, als mein Bruder zum zweiten Mal Papa geworden ist gemeint - jetzt habt ihr ja alle zwei, jetzt reicht es. Sie hätte sich damals vom Kirchturm gestürzt, wenn sie ein drittes Kind bekommen hätte. Meine Schwiegermutter hatte es am Mittwoch erfahren. Sie sagte erst mal nichts. Als wir am Sonntag wieder miteinander telefonierten, meinte sie, dass sie es noch keinem erzählt hätte. Sie würde sich schämen, dass ihr Sohn in seinem Alter noch mal Vater werde. Sie hätte auch in der Kirche noch nicht für das Kind gebetet. Anscheinend haben wir ein Kapitalverbrechen begangen, in dem wir uns bewusst für ein drittes Kind entschieden haben. Ich wusste schon, dass wir keine Freudentänze erwarten dürfen. Ob es einen Unterschied machen würde, wenn wir gesagt hätten, dass es einfach passiert ist und wir nun damit leben müssen? Ist es so verkehrt mit drei Kindern leben zu wollen?
In unserer Nachbarschaft wohnt ein Pärchen in meinem Alter. Ihre Tochter ist genauso alt wie unsere und so sind die beiden Männer in ihrer Papazeit oft gemeinsam losgezogen. Und irgendwann durften wir Frauen auch mit und nun unternehmen wir oft etwas gemeinsam oder kommen einfach nur mal vorbei. Es ist vollkommen unkompliziert und einfach nur schön. Mir war aufgefallen, dass sie an ihrer Geburtstagsfeier keinen Alkohol getrunken hatte und als sie letztens bei uns war und ich sie fragt, ob sie etwas trinken wolle, "Bier, Wasser, Saft, Schnaps?" meinte sie nur „kein Alkohol“. Und da sie mir nicht erzählte, dass sie Medikamente nehmen muss oder dabei ist abzunehmen, gab es eigentlich nur noch eine Möglichkeit: schwanger. Wir kamen dann auf ihren anstehenden Urlaub zu sprechen und ich fragte dann: und euer letzter Urlaub zu dritt? Und da hat sie mit dem Kopf genickt. Juhuu! Ich freu mich so. Ich war in dieser Nacht mehrfach wach geworden und der erste Gedanke war, sie ist schwanger. Ich freu mich fast mehr über ihre Schwangerschaft als über meine. Ich wünsche mir so fest, dass alles gut geht und wir nächste Jahr ab März zusammen mit den Kinderwägen die Gegend unsicher machen können. Sie ist noch ganz am Anfang und so heißt es feste Daumen drücken.
Mein Bauchumfang beträgt jetzt schon 91 cm. In der ersten Schwangerschaft waren es zur gleichen Zeit 84 cm. Da war er erst in der 23. Woche so dick. Muss ich Angst bekommen, dass ich mich am Ende wie ein unbeweglicher Wal durch die Gegend bewege? Seit ein paar Tagen meine ich auch ein leichtes Flattern in der Bauchgegend zu spüren. Ob sich schon unser Knöpfchen meldet? Ich freue mich unsagbar auf die Zeit, in der ich es spüren kann, denn da weiß ich, es lebt.
Die Erdbeerzeit ist für dieses Jahr zu ende. Ich hatte meinen Mann noch mal los geschickt, aber das Erdbeerfeld ist geräumt und so waren wir tatsächlich nur einmal pflücken. Der Sommer hingegen scheint pünktlich zu den hessischen Ferien Einzug zu halten und so wünsche ich allen eine schöne Woche bei strahlendem Sonnenschein und einem kühlen Fleckchen, an dem es sich aushalten lässt.
Viele Grüße
Bianca