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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
16. Woche

Impfen und eigener Spielplatz

Auch diese Woche ist in einem rasanten Tempo vorbeigezogen. Wir haben wieder viele Aktivitäten unternommen und ich genieße den Sommer.

Hallo ihr lieben Leser,

ich merke, wie es uns allen gut tut, raus zu gehen, uns mit Freunden zu treffen und einfach in der Sonne zu faulenzen.

Am Anfang der Woche bin ich mit meinen zwei Kleinen losgezogen und ins Shopping Center gegangen. Ich hasse Shoppingcenter und kann nicht nachvollziehen, wie man "Windowshopping" toll finden kann. Aber jedem das seine. Nach so einer Einkaufstour fühle ich mich jedes Mal wie nach einem Marathon. Mein Kopf brummt und ich bin einfach müde. Sakinah und Abd ar Rahman verschlafen Gott sei Dank noch mehr oder weniger alles. Somit bin ich geradeaus zum Toys’r’us. Wir kauften einen Sandkasten, Planschbecken, Rutschbahn und Sandsachen. Hinter unserem Haus hat der Vermieter uns einen Platz zur Verfügung gestellt. Dort haben wir nun unseren Spielplatz eingerichtet. Alle Kinder aus dem Haus haben mitgeholfen den Platz von Glas und Abfall zu befreien. Jetzt treffen wir uns fast jeden Tag draußen.

Ja und wieder eine Woche ist vergangen, ohne dass ich beim Kinderarzt war. Die Kleinen sollten unbedingt mal wieder zur Kontrolle und eigentlich wollte ich so mit drei Monaten mit den Impfungen beginnen. Hmm... aber da ist einfach eine Hemmschwelle. Ich traue den Ärzten hier nicht wirklich und Einzelimpfungen gibt es auch nicht. Da wird einfach alles kombiniert, möglichst gleich sechsfach. Ich persönlich finde das Impfen wichtig, da wir hier leben und auch mit der Unterschicht verkehren. Auch spielen wir viel draußen und da ist schon mal der eine oder andere rostige Nagel im Weg. Falls dann mal etwas passiert, möchte ich nicht zum schon vorhandenen Schmerz zum Tetanus-Impfen. Ich sollte mich nun wirklich mal aufraffen und zum Arzt. Hier in Ägypten ist ja auch Tuberkulose noch ein Thema. Vor allem in der Unterschicht ist es noch verbreitet, trotz obligatorischer Impfung (für Ausländer nicht). Da ja meine "Bawaba" auch mal die Kinder herumträgt und sie auch sonst mal Kontakt mit den ärmeren Leuten haben, möchte ich auch das Impfen. Sakinah und Abd ar Rahman werden nicht begeistert sein. Aber da müssen sie durch. Ich muss dafür dann die Nachwirkungen auffangen und fleißig trösten.

Auch diese Woche war der Schub noch nicht vorbei. Bei Mama ist es doch am schönsten und besonders an ihrer Brust. Sakinah liebt es zu trinken und dabei immer wieder mich schelmisch anzugrinsen. Abd ar Rahman ist eher der Genießer und liebt es an der Brust einzuschlafen. Dafür plappert er sobald er wach ist. Die Mimik von so kleinen Geschöpfen ist schon Wahnsinn. Ich könnt sie wirklich den ganzen Tag beobachten und mich mit ihnen "unterhalten". Wenn ich zurückdenke an die Zeit direkt nach der Geburt... Da waren sie noch so klein und Abd ar Rahman hat nur gekeucht, weil die Lunge noch nass war. Ihre Haut war noch so durchsichtig und sie wirkten so zerbrechlich. Jetzt sind sie richtige Babys die sich anfangen auszudrücken und ihre ersten Charakterzüge zeigen. Aber ich merke besonders jetzt beim ersten richtigen Schub, dass es mit zweien irre anstrengend ist. Immer zu versuchen, beiden gerecht zu werden und auch auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen, empfinde ich als schwer. Zudem sind ja auch noch Nusaybah und Zainab da.

Ja und diese Woche kommt mein Mann ja schon. Aber nur über das Wochenende. Danach hat er wieder Vorlesungen. Vielleicht werden wir mit ihm zurückfliegen. Aber das weiß ich noch nicht definitiv. Daher seid gespannt von wo ich den nächsten Bericht schreiben werde.

Liebe Grüße
Nora

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Kommentare von Lesern:

Nora02.06.2010 21:02

Hallo Yasemin
Leider ist es nicht so einfach mit etwas tun. Denn Aufklaerung, dann noch von einer welcher aus einer anderen Kultur kommt, ist nicht erwuenscht resp. kommt nicht an. Da ist die Idee mit der Spende besser. Aber ich meinte damit ja aktiv etwas tun und was habe ich mir schon den Mund fusselig geredet. Leider, leider und darueber bin ich sehr traurig, hat es nichts genuetzt.
@ mitra Sorry sehe deinen Beitrag erst heute. Der Islam basiert gany klar auf Koran und Sunnah. Daher kann man nicht nur den KOran alleine nehmen. Damit waern viele Fragen offen. Es ist nicht die Aufgabe einer Religion alles abzulehnen. Dies ist auch im Christentum, Buddhisum, etc. nicht der Fall. Auf alle Hadithe einzugehen sprengt den Rahmen. Aber die Beschneidung der Frau ist eine reine Klutusangelegenheit.

Liebe Gruessen

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m.s.02.06.2010 14:59

bedauerlich, wie auch hier die total verblendeten versuchen, ihre abartigkeit mit ihrem wuestenkult als "normal" zu verbreiten. nein, einen hijab tragen ist nicht "eine facette von vielen" in einer multikulti gesellschaft.
es ist pure provokation im aufgeklaerten westen. informiert euch, was der islam wirklich bedeutet. jeder belesene wird die augen weit oeffnen und die abscheulichkeit dieses kults erkennen.

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Yasemin, Hamburg18.05.2010 13:40

Hallo Nora,
Du kannst was gegen die Mädchenbeschneidung was tuen. Du bist doch praktisch mitten im Geschehen. In Ägypten kannst du die Frauen da aufklären oder spende einfach dem Foundation von Warris Dirie etwas. Sie setzt sich dafür sehr stark ein, wozu warten :)

Grüße


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Mitra, Berlin17.05.2010 15:37

Liebe Nora,
freut mich dass das als untolerierbar siehst. Nur der Koran erwähnt weder die Beschneidung von Frauen noch diejenige von Männern. Genauso wie man sich als Frau wirklich kleiden muss oder weiviel mal am Tag wirklich gebetet werden muss ( Denn 5 mal steht auch nicht drin) etc etc etc..Wenn jeder Muslim sich NUR an den Koran richten würde, hätte man die Gechlechterunterdrückungen und Kleidungskonflikte nicht. Alles wäre einfacher nicht wahr. Nur ein guter Mensch sein, beten hätte vollkommen gereicht, keine widerspruchsvollen Regelwerke, indem man sich verfangen fühlt und Angst einjagt. Das tut man aber nicht, lieber Nora. Es steht auch nicht im Koran z.B., dass man schwarze Burka tragen muss, tun aber einige, oder!!!!!!!

Also wie kann man sagen, dass das eine doch mit Islam zutun hat und das andere nicht, wie kann man dann indem Chaos das richtige finden. Wenn man nur nach dem Koran geht, reicht es einigen nicht, weil nicht alles was zur islamischen Tradition gehört, drin beschrieben wird, die Sunnas darf man ja nicht vergessen, nicht wahr. Geht man nach den Sunnas, sieht man auch gewisse schlimme Sachen was heute der normale Menschenverstand es ablehnt, also sagt man, " es steht doch nicht im Koran, das alles ist falsch"..Immer der gleiche Paradoxon und die gleichen Rechtfertigungen.

Zurück zur Mädchenbeschneidung;
Mann möchte gerne glauben, dass der gelebte Islam es vollkommen bei Frauen ablehnt. Ist zwar nicht üblich und wird nicht unbedingt empfohlen aber es wird auch nicht mit aller Kraft abgelehnt, die Beschneidung existierte vor dem Islam aber Islam tut nicht viel gegen diese Kriminalität. Ích habe selber paar islamische Seiten gefunden, wo gewisse Hadithen besagen, dass der Prohpet es nicht ganz die "weniger" Schlimme Form abgeleht hätte. Immer zur Unterdrückung der Frau kleine Türe offen lassen. Nicht nur in Somalie, Aegypten und Saaudi Arabien auch in Sudan, Senegal, Niger u. a.
Grüße
Mitra

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Mitra, Berlin17.05.2010 15:35

Liebe Nora
zu dem darüber dass du schreibst "Mädchenbeschneidung hätte nichts mit Religion zutun möchte ich dir gerne paar Überlieferungen mitteilen .. Es hat zwar nicht den Ursprung vom Islam, stimmt. Aber Islam lehnt das nicht ganz mit aller Kraft ab.

Keine der vier sunnitischen Rechtsschulen (Madhhab) spricht sich explizit gegen die Mädchenbeschneidung aus, denn sie findet Erwähnung in den Überlieferungen. Die Schafiiten halten sie sogar für eine religiöse Pflicht.[71] In den Ländern des Nahen Ostens und Ostafrikas, in denen die schafiitische Rechtsschule dominiert, ist sie deshalb auch allgemein verbreitet. Auch einer überlieferten hanbalitischen Position zufolge ist die Mädchenbeschneidung Pflicht. Die Malikiten sehen die Beschneidung von Mädchen als Prophetentradition (sunna) und dementsprechend als empfehlenswerte Tat an. Die Hanafiten wie auch manche Hanbaliten halten sie für lediglich ehrenhaft (makruma).
Das am häufigsten zitierte Hadith im Zusammenhang mit der Beschneidung von Frauen gibt eine Diskussion zwischen Mohammed und Umm Habibah (oder Umm 'Atiyyah) wieder (das Hadith der Beschneiderin).[73] Diese Frau war als Beschneiderin von Sklavinnen bekannt und gehörte zu den Frauen, die mit Mohammed immigriert waren. Nachdem er sie entdeckt hatte, fragte er sie, ob sie immer noch ihren Beruf ausübe. Sie bejahte und fügte hinzu: „Unter der Bedingung, dass es nicht verboten ist und du mir nicht befiehlst, damit aufzuhören“. Mohammed erwiderte ihr: „Aber ja, es ist erlaubt. Komm näher, damit ich dich unterweisen kann: Wenn du schneidest, übertreibe nicht (la tanhaki), denn es macht das Gesicht strahlender (ashraq) und es ist angenehmer (ahza) für den Ehemann“. Nach anderen Überlieferungen sagte Mohammed: „Schneide leicht und übertreibe nicht (ashimmi wa-la tanhaki), denn das ist angenehmer (ahza) für die Frau und besser (ahab, nach Quellen abha) für den Mann“. (Andere Übersetzung: „Nimm ein wenig weg, aber zerstöre es nicht. Das ist besser für die Frau´

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