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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
13. Schwangerschaftswoche

Tagebuch einer werdenden Mutter…

… alleinerziehend mit Migrationshintergrund ...

Und so saß ich da, in der Sitzung, deinem Vater schräg gegenüber und versuchte mir vorzustellen, wie ich dicht an ihn herangehen würde um ihm auf den Schoß zu kotzen. Denn lieben darf ich ihn nicht mehr, weil er mir ein Verbot diesbezüglich erteilt hatte. Eine andere Frau hat jetzt die Befugnis, dies zu tun. Und es wäre auch seltsam, ihn zu lieben, weil er uns gerade an dem Morgen verlassen hat, an dem deine ungeplante Zeugung geschah. Kaffee mit unaufgeschäumter Milch war das letzte, was er zu sagen hatte. Nein, eigentlich hatte er damals nur mich verlassen, denn er will sich um dich kümmern. Du sollst zum wichtigsten Mensch in seinem Leben werden, so dein Vater. Und trotzdem darf ich ihn nicht mehr lieben, da es schmerzhaft ist. Da du mein Heulen spürst und mein Leid aufsaugst. Und Schmerzen wird es genug in deinem Leben geben. Ich bin da, um dir Liebe zu schenken, denn ich bin deine Mutter.
Also saß ich da, und habe mir immer wieder vorgestellt, wie ich ihm auf seinen Schoss kotze. Und die Kotze vermehrte sich und spritzte in verschiedene Richtungen, sogar auf sein wunderschönes Gesicht. Und die Vorstellung hätte auch bestimmt geholfen, wenn er ruhig geblieben wäre. Aber er tat es nicht. Und als er redete, strahlte sein ganzes Wesen. Und ich sah, wie seine Liebe zu dir spritzt, wie vorhin die imaginäre Kotze, und es war verdammt schwierig, ihn dabei als ekelig zu empfinden. Also versuchte ich, lediglich Gleichgültigkeit zu spüren. Und auch dies klappte sehr schlecht. Mein Stolz auf deinen Vater hat mich auch daran gehindert.

Ich muss zugeben, ich wollte keine Kinder haben. Klar, „sage niemals nie“, sagte ich mir und folgte dem Spruch, und schloss es nie wirklich aus. Vielleicht änderten sich meine Einstellung und Wünsche eines Tages, irgendwann im mittleren Alter, so ungefähr mit vierzig, wie bei Nicole Kidman, nachdem der Platz unter der Sonne bereits fest gesichert ist! Also schloss ich so etwas nie komplett aus. Aber vom ganzen Herzen wünschte ich mir keine Kinder. Nicht dass ich sie nicht liebe, diese kleinen Menschen, nein. Eher umgekehrt – ich behauptete, dass ich sie allzu sehr liebe, um sie auf diese Welt zu setzen. Denn wie könnte ich meinem eigenen Kind so etwas antun! Nein, andere sollen Kinder auf diese Welt bringen – ich werde mit denen nur spielen und reden, wie mit Erwachsenen. Manchmal sind sie auch viel klüger als jene.

Dein Vater denkt, dass er intelligent ist. Dies bestätigen ihm seine Freunde und seine Arbeit täglich. Er erweist sich aber als unintelligent genug, um dir diese endlosen ständigen Schmerzen noch im Mutterleib zuzufügen. Denn täglich bekommst du deine kleine Injektion von Leiden, und viel größere Portionen an den Tagen, an denen wir uns sehen oder voneinander hören. Deshalb meide ich deinen Vater. Und auch das tut weh. Manchmal wird dieser Schmerz so unerträglich, dass ich mich frage, wer sonst außer mir es ertragen könnte. Dann fange ich aber an, an alles, was in meiner Hausratversicherung aufgezählt wird, zu denken, insbesondere an Naturkatastrophen wie Sturm, Hagel, Überschwemmung, Erdbeben, Lawinen und Vulkanausbrüche. Es hilft, und ich fange an zu glauben, dass deine Kindheit schließlich gar nicht so schlimm anfängt.
Aber er weiß, dein Vater, dass ich die notwendige Kapazitäten dafür habe, um das alles zu überstehen. Dass ich nicht vom Rathaus springen und nicht mein Kopf in den Ofen stecken werde. Darum erhöht er permanent die tägliche Dosis. Das ist seine Art, deine noch nicht zu Ende geformten Nerven zu stärken. Auf diese fiese Weise bereitet er dich aufs fiese Leben vor. Und so bewegt er mich zum Schreiben.

Es macht aber doch irgendwie Spaß, auf der Seite der Verlassenen zu stehen. Weil es eine Herausforderung ist, bin ich davon überzeugt, dass ich dadurch stärker werde. Der neue Status öffnet eine Tür zu einer Reihe absolut neuer Gefühle. Er verändert und pflegt mein Wesen. Er bestätigt, dass ich wieder – und immer noch – am Leben bin. So wünschte ich mir manchmal, in meiner oft anfallenden Gleichgültigkeit, dass mir sogar etwas Grausames passiert. Denn dort, wo man aufhört, Glück oder Trauer zu spüren, stoppt das Leben. Weil Gleichgültigkeit dem Tode am nächsten liegt.
Vielleicht wünschte ich sogar unbewusst, meiner masochistischen Neigung gehorchend, verlassen zu werden. Denn jede Nacht, die wir mit deinem Vater zusammen verbracht haben, brachte mir psychische Erschöpfung und das Gefühl des ungestillten Hungers. Und jetzt bleibst du mir stattdessen, mein kleiner Vampir, saugst meine Energie und verschlingst alle meine Gedanken. Zwei Parasiten wären doch zu viel gewesen.



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Kommentare von Lesern:

Juliane, München01.06.2010 20:11

ich war auch alleinschwanger, doch anders als die meisten hier war ich nie mit dem vater meiner tochter zusammen und hatte auch nie das bedürfnis danach. für mich war die schwangerschaft eine sehr sehr gute zeit, und auch die diagnose, dass meine tochter mit einer lippen-kiefer-gaumenspalte auf die welt kommen wird, hat mich meine entscheidung, mama zu werden, nie bereuen lassen. ich wünsche dir, liebe marina, dass du deine schwangerschaft eben so genießen kannst wie ich. sieh es so - viele paare geraten gerade nach der geburt an ihre grenzen, streiten nur noch und haben dadurch viel wenigerkapazitätfür das kind. das kann uns nicht passieren ;)

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Eva, Berlin30.05.2010 23:35

Ich denke psychologische Hilfe wäre angebracht, wenn man negative Gefühle erst gar nicht auslebt. Beides, Schwangerschaft und das Ende einer Beziehung, sind extreme Situationen. Wer in dieser Situation seinem Ex nicht auch auf die Knie kotzen möchte, hat in meinen Augen ein schlimmeres Problem.

Ich bin zur Zeit auch schwanger und habe mit Interesse einen ehrlichen Bericht gelesen. Ich langweile mich schon selber mit meinem "Nesttrieb". Weiterhin hatte ich in den ersten Monaten sehr viel Angst und negative Gedanken, falls mein Baby die erste Zeit doch nicht übersteht. Ich denke, dass ist auch für keinen hilfreich. Obwohl mein Baby geplant und sehr erwünscht ist, überkommen auch mich Zweifel und nicht immer die überschwenglichsten Gefühle. Die schreibt man auf, damit richtet man diese aber nicht automatisch gegen sein Kind.

Und wenn man genau liest, und die meisten müssen dies anscheinend zwischen den Zeilen herauslesen, sprüht die Zuneigung, gegenüber Marinas Baby mir förmlich entgegen.

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Vera, Potsdam29.05.2010 23:17

Ich habe schon vor Längerem aufgehört, diese Tagebücher zu lesen, weil mich die ewig gleichen langweiligen Oberflächlichkeiten nur noch genervt haben. Jetzt war ich durch Zufall mal wieder hier und finde, dass dieser Eintrag das Beste ist, was ich auf diesen Seiten je gelesen habe! Endlich mal eine Frau mit sprachlicher Intelligenz die Zugang zu ihren Gefühlen hat und die sich traut, die abgetretenen Pfade der bisherigen Plaudereien zu verlassen und eben nicht über die Farbe ihrer Wickeltasche oder die Inhalte ihrer Einkaufsliste zu schreiben. Wer dafür keinen Sinn hat, sollte diesen Blog einfach nicht verfolgen und weiter fröhlich an der Oberfläche der Belanglosigkeiten segeln. Und für alle, die den Text nicht richtig gelesen oder verstanden haben: Marina schreibt an keiner Stelle, dass sie ihr Kind hasst oder nicht haben will. Sie hat sich für es entschieden, obwohl sich der Vater aus dem Staub gemacht hat! Ich verneige mich tief aus Respekt vor dieser Entscheidung. Nicht viele Frauen hätten den Mut dazu. Und ich wünsche dir, liebe Marina, dass du genügend Kraft finden wirst, um dich aus dem Elend der Trennung und der Einsamkeit zu befreien. Irgendwann.

Ich wünsche mir sehr, weiter an deinen Gedanken und Gefühlen teilhaben und deinen Tiefgang genießen zu dürfen.
Gruß, Vera.

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Carola, Göttingen29.05.2010 13:59

Hallo Marina,
als ich deinen ersten Tagebucheintrag las, dachte ich im ersten Moment, ich hätte einen Roman aufgeschlagen. Mutig, dass du so ehrlich schilderst. Ich glaube, dass du dich mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft an dein Baby gewöhnen wirst und du wirst es lieben! Davon bin ich überzeugt. Ich bin gespannt, ob deine negativen Gefühle gegenüber deinem Ex im Laufe der Zeit abflauen. Für das Baby wäre es bestimmt besser, denn die Emotionen übertragen sich ziemlich stark. Bin jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung. Gruß Carola

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Lena, Leverkusen27.05.2010 13:07

Hallo Marina,
vielen Dank für Deinen Eintrag! Obwohl das Lesen des Eintrages für mich sehr schmerzvoll war, da Du mir an einigen Stellen genau aus der Seele sprichst, wurde mir doch bewusst, dass ich nicht die einzige Frau auf der Welt bin, die diesen auch für mich so unendlichen Schmerz ertragen muss. Manchmal vergisst man dies und denkt schlechter als mir, geht es niemandem. Man sieht überall die glücklichen Familien, die Väter, die mit zum Kinderarzt, auf den Spielplazt etc. mit ihren Kindern gehen und denkt, warum darf ich dieses Glück nicht geniessen?
Ich danke Dir für diesen Eintrag, denn ich fühle genauso wie Du!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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no name, berlin27.05.2010 09:12

meinen respekt an die redaktion: einen solchen beitrag zu zulassen zeigt die positive entwicklung dieses forums. noch vor fünf jahren wäre so eine form des tagebuchs auch hier undenkbar gewesen.

meinen respekt an marina: es ist ein absolutes desaster mit dieser einstellung (eigentlich keine kinder haben zu wollen) ungewollt schwanger zu werden (ging mir auch so) und gleichzeitig eine trennung vom kindsvater durchzustehen. für mich wäre unter diesen umständen nur eine abtreibung in frage gekommen. lass dich nicht verrückt machen, von denen die meinen dass dein ungeborenes schon jetzt darunter leidet. noch ist es ausschließlich dein leben, mit dem du bis zur geburt ins reine kommen kannst. ich wünsche dir viel kraft dafür.

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Steffi27.05.2010 09:07

Hallo Marina,
als ich Deinen Eintrag gelesen habe, ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen, aber nicht, weil ich Dich für krank halte oder meine, Du müsstest eine Therapie aufsuchen. Viel mehr, weil mir Angst und Bange wurde, auch einmal in diese Situation zu geraten!
Aber wenn ich Deine Worte richtig verstanden habe, hast Du Dich bewusst für das Kind entschieden und freust Dich auc darauf! Das ist in Deiner Situation wirklich nicht leicht! Ich wünsche dir viel Kraft für die Schwangerschaft und die Zeit danach und hoffentlich hast Du eine gute Freundin, die Dir beisteht und Dir gerne mal zuhört!
Ich wünsche Dir auch, dass der Vater die Zeilen liest und überlegt, wie er Dich trotz der Trennung unterstüzen kann ohne, dass Du zu sehr unter der trennung leidest!

An allle Leserinnen, die diesen Beitrag unmöglich finden: stellt Euch mal für einen Moment vor, in Marinas Situation zu sein: wie würdet Ihr Euren ersten Eintrag schreiben?

Alles Gute und Viel Kraft für die Zukunft

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Martina, Renheim26.05.2010 21:40

Also ich möchte mich mal an die vielen Frauen wenden, die diesen Bericht als "unmöglich" empfinden und psychologische Bertung anempfehlen. Sagt mal, hattet ihr nie Angst und Sorgen in Eurer Schwangerschaft?Dann hattet ihr eine schöne Zeit und ich hoffe ihr werdet immer gehalten und getragen - aber es wäre auch schön, ein bischen emotionale Intelligenz aufzubringen und sich in Marina hineinzufühlen.Ich selber bin Mutter eines Wunschkindes, dennoch war meine Schwangerschaft nicht geprägt von Unterstützung und Hilfe durch meinen Mann - der unserer Tochter abgöttisch liebt und sie sich auch wünschte. Nur, wir leben auch seit Jahren aus beruflichen Gründen in einer Fernbeziehung - ich bin alleinerziehende Ehefrau und mußte damals, wie auch jetzt für alles alleine sorgen und auch jetzt - wie viele andrer Frauen- "nebenbei" arbeiten gehen. Das man Angst und Sorgen hat wenn man "ungeplant" schwanger wurde - warum auch immer - ist doch völlig normal und wenn einen der Partner - warum auch immer - in gerade dieser Situatuin verlassen hat, ist es auch normal, das man in trauert und Trauer äußert sich nun mal ach auf diese Art un Weise.Wer psychologische Beratung empfiehlt, sollte vielleicht ansatzweise Ahnung von diesem Metier und diesem Fachgebiet haben, um solches zu erwägen - sorry, aber ich bin vom Fach und finde solche Anmerkungen ziemlich ungeschickt. Marina verarbeitet ihrer Trauer und setzt sich mit ihrer neuen LEbenssituation auseinander - esser kanns doch gar nicht sein. Und ich habe n icht das Gefühl, daß sie sich nicht auf ihr Kind freut - lest mal ein bischen zwischen den Zeilen und vor allem bis zum Ende.

Liebe Grüße -Martina

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Anita,Portugal26.05.2010 21:36

Liebe Marina,
ich finde es sehr mutig von dir so dein Tagebuch zu schreiben.Denn schließlich teilst du uns deine Gefühle mit.Jede Frau/Mutter die in der Schwangerschaft verlassen wurde,weis genau wie es in dir aussieht.Und nur weil man schwanger ist,kann man all seinen anderen Schmerz und Enttäuschung nicht einfach so ausschalten.Denn die Liebe ist kein Lichtschalter den man einfach so ein bzw. ausschalten kann.Du weist genau,das du deine negativen Gefühlen deinem ungeborenen Kind nicht zumuten willst und es beschützen möchtest.Denn diese Gefühle betreffen nicht dein Kind.Ich wünsche euch Beiden viel Kraft und wenn das Kind da ist,dann überwiegt die Freude und Glück.

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Marina, Berlin26.05.2010 19:19

Liebe Frau Hirt, Jasmin und andere, die mich unterstützen! Vielen Dank dafür.

Ich frage mich gerade ob alle Leser, die negativ geladene Beiträge schreiben, auch alles bis zum Ende und wirklich aufmerksam gelesen haben. Es mag sein, dass dieses Teil des Tagebuches keine Glücksgefühle hervorruft, aber es wird dadurch definitiv kein Hass dem Vater oder dem Baby gegenüber kommuniziert. Ich freue mich auf das Kind und habe die Abtreibung nie als Option gesehen. Das Tagebuch ist lediglich voller Schmerz (und daraus folgenden bitteren Ironie oder auch schwarzen Humor), dass der Vater des Kindes nicht dabei sein kann.

Das Leben ist bloß nicht nur Bier und Sauerkraut. Gibt’s dieses Sprichwort in Deutschland? Auch wenn nicht, ich glaube, dass wir uns verstehen.

Es gibt aber Leute, die Internet/Lesen grundsätzlich als Unterhaltung ansehen und nur die Auslösung positiver Emotionen beim Surfen erwarten. Ich kann es gut nachvollziehen – ich habe selber eine ähnliche Einstellung dem Fernsehen gegenüber. Bitte nur Komödien und glücklich endende Märchen, da ich nach der Arbeit entspannen will! Dann würde ich einfach abraten, diese Seite anzuklicken. Wenn Ihr das trotzdem aus reiner Neugier tut, dann viel Spaß beim Lesen!

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Hanna, Hamburg26.05.2010 18:52

Nun, liebe Frau Hirt aus der kidsgo-Redaktion,
es gibt sicherlich einen Unterschied zwischen Blogs einer alleinerziehenden Mutter, die sich in reflektierter und erwachsener Weise mit ihrer Situation auseinandersetzt, und Blogs, die sich einer Fäkalsprache bedienen und eine derart auffällig-aggressive Psychopathologie demonstrieren, dass das Lesen eine Zumutung ist. Ich hätte kidsgo hier für differenzierter gehalten - schade. MfG

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Michaela, Bochum26.05.2010 15:57

Nach dem Lesen der Zeilen von Marina und den Kommentaren der Leserin und der kidsgo-Redaktion fühle ich immer noch eine instinktive Abwehr. Und ich werde diese n Blog nicht weiter verfolgen. Das liegt aber nicht daran, dass ich nur von Heile-Welt-Muttis lesen möchte (auf keinen Fall!), sondern daran, dass ich die kidsgo-Seite nicht als angemessenen öffentlichen Raum für solche kryptischen Texte, die wenig Information und viel Innenschau enthalten, ansehe. Marina scheint sich in ihrem Leid auch sprachlich zu suhlen, das empflinde ich als Leserin im Kontext der kidsgo-Seite als nicht angemessen und distanzlos. Ich denke, die Schreiberin wählt einfach das falsche Forum.
Außerdem denke ich tatsächlich, dass der Schreiberin eine psychologische Beratung dringend anzuraten ist.

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Sandra, Köln26.05.2010 14:43

Also...mein erster Gedanke war auch... Angst... Angst um das kleine Wesen in dem Bauch....... dieser Hass gegen den Vater - er mag begründet sein... aber ihn auf das Kind zu übertragen und so kommt es mir vor...... finde ich... ach, da fehlen mir die Worte.....

Ich wünsche diesem Kind von Herzen, dass es geliebt wird... ohne diese Gefühle, die die Mutter zum Vater hat, beeinlusst zu werden....

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Silvia,Passau26.05.2010 13:38

Liebe Marina,
Hut ab, solche Worte öffentlich zu machen. Klar stößt das auch auf so einer Seite auf Widerstand, denn Baby heißt erstmal: Freu dich! Wenn dann eine Frau dasteht und das Leben anklagt und nichts zu sehen und zu spüren ist von Freude, sondern da nur Wut, Trauer, Verlustangst, evtl. Existenzangst durch solche Zeilen sprechen, dann sind die ersten zur Stelle, die sagen.: Weg damit,davon wollen wir nichts hören oder lesen. Schreib genau das weiter, was gerade raus muss, jeder kann für sich entscheiden es zu lesen. Und wenn du bis zum Hals in der Scheiße steckst, dann ist der Kopf noch draußen.

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Barbara Hirt, kidsgo Verlag26.05.2010 13:06

Liebe Tagebuchleserinnen!

Ich freue mich, dass gleich so viele von Euch unser neues Tagebuch von Marina lesen. Ich freue mich auch, dass bereits der erste Bericht viele Kommentare bekommen hat. Nicht gefreut hat mich die Art und Weise in der manche hier Kommentare einstellen. Und da kann ich mich nur Jasmin anschließen:

Es gibt auch sehr viele Frauen, die in einer unglücklichen Partnerschaft oder - aus welchem Grund auch immer - alleine eine Schwangerschaft erleben und dann alleinerziehend sind. Auch ich habe meine Kinder viele Jahre alleine versorgt, geliebt, erzogen. Mir ist es sehr wichtig, dass auch diese anderen Lebensweisen auf kidsgo.de vorkommen und sich hier auch Frauen wiederfinden, die nicht in das klassische Bilderbuch "Vater-Mutter-Kind" hinein passen.

Dies ist außerdem ein Tagebuch der Mutter. Diese Zeilen richten sich nicht unbedingt an das Kind. Ob und wenn ja wann eine Tagebuchschreiberin ihr Tagebuch später auch Ihrem Kind zeigt, bleibt ihr überlassen. Und so freue ich mich sehr über Marinas Offenheit und darüber, dass sie den Mut hat zu ihrem Kind zu stehen (denn sonst hätte sie es nicht mehr). Und es ist mit Sicherheit gut, sich über seine Gefühle beim Schreiben klar zu werden, ihnen einen Raum zu geben und so damit zu arbeiten.

Ich wünsche mir, dass dieses Tagebuch dazu beiträgt, die ganze Bandbreite von Familienformen, die es ja nun auch bei uns gibt, exemplarisch darzustellen. Mit allen Sorgen, Frustrationen und Gefühlen, die dazu gehören.

Jede Leserin kann dann für sich entscheiden, ob sie sich mit anderen Familiensituationen auseinandersetzen möchte und dieses Tagebuch verfolgen will oder ob sie sich lieber den Tagebüchern widmet, die zu ihrem Lebensbild passen.

Herzliche Grüße aus der kidsgo-Redaktion

Barbara Hirt
Herausgeberin und Gründerin von kidsgo


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Sarah26.05.2010 10:53

Eine Frage, hat das einen Grund warum Du beim Geburtstermin nichts eingetragen hast?
Lg

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Jasmin, Berlin26.05.2010 09:28

An die ersten Kommentatoren, die möchten, dass das Tagebuch beendet wird und die Schreiberin für gestört halten:

Ich finde es unmöglich, Sachen wie "Du bist gestört und krank im Kopf" zu schreiben.
Es ist grad nicht einfach, so eine Situation wie Marina sie grad erlebt, zu meistern und natürlich sind nicht alle Gedanken positiv. Das ist völlig normal!!!
Nicht alle Frauen haben eine unbeschwerte und glückliche Schwangerschaft und mit einem Partner, der für sie da ist wie ganz offensichtlich bei den Kommentatoren, die ich hier ansprechen möchte.
Und manchmal hilft es nicht, es für sich zu behalten, sondern es muss raus.
Klar muss man/frau es nicht gutheißen, es als BABY-Tagebuch öffentlich zu machen, aber man/frau kann diplomatischer sein und es netter formulieren anstatt "krank im Kopf" und "such dir psychologische Hilfe".
Und es ist auch normal, dass es Phasen gibt, in der frau ihr Kind hasst. Warum sollte frau alles schön reden und sagen, dass ja alles so toll ist? Es gibt einfach mal schwere Phasen, in der frau ihr Kind nicht über alle Maßen liebt. Das geht aber auch wieder vorbei und ich denke, dass Marina ihr Kind im Laufe der Zeit lieben wird.

An Marina:
Kopf hoch, das wird...
Nur eins, auch ich hatte eine ähnliche Situation wie Du (und auch ich wollte keine Kinder aus denselben Gründen wie Du). Viel geschrien, geheult und gehasst während der Schwangerschaft. Versuch (so schwer es auch ist) erntspannter zu werden, denn das noch Ungeborene kriegt alles ab. Meine Kleine ist relativ unruhig und unentspannt und es liegt wohl zum Teil am Streß während der Schwangerschaft. Aber mittlerweile liebe ich sie und bin froh, dass es sie gibt. Hätte niemals geglaubt, dass ich mal so empfinden würde.

Ich drück Dir beide Daumen, dass Dein Leben wieder in "normale" Bahnen kommt...

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Nele, Düsseldorf26.05.2010 08:10

Hallo Marina,
Deine Gedanken sind vollkommen in Ordnung, und so kannst Du ruhig fühlen. Allerdings würde ich hier dieses Tagebuch nicht als Plattform dafür nutzen. Und wenn Du mal weiter denkst, wirst Du auch sicherlich verstehen das es für kein Kind schön ist solche Zeilen von seiner Mutter zu lesen. Natürlich kann Dein Kind erfahren was für eine schwere Zeit Du da mitmachst, aber vielleicht eher auf eine andere Art und Weise. Denk mal darüber nach. Ich wünsche Dir alles liebe

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Carola, berlin25.05.2010 22:25

herzlich willkommen,
dein leiden ist nachvollziehbar... aber du solltest diese zeilen nicht an dein ungeborenes richten. probleme zwischen euch sollten niemals auf dem kind lasten. und wenn es schon im mutterleib damit los geht... das macht angst.
such dir anderweitig hilfe um deine situation zu verarbeiten und frieden mit deiner schwangerschaft zu schließen als jetzt schon dein kind seelisch zu belasten.
ansonsten muss ich cathy recht geben, es gibt nicht immer sonnenscheinschwangerschaften, meine gehört auch nicht dazu.
daher schreib uns ruhig weiter deine gedanken aber richte sie vielleicht nicht unbedingt an dein kind...

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Gabriela, Berlin25.05.2010 22:17

Hallo alle und liebe Marina,
ja, natuerlich ist das nicht schoen, so etwas auf einer Seite für werdende und schon gewordene Mütter zu lesen. Aber dies ist ein erster Tagebucheintrag, ein allererster. Warum soll die Schreiberin das gleich wieder beenden? Lasst ihr doch mal zwei drei Wochen Zeit, in denen sie sicherlich auch etwas über sich selber schreiben wird.
Entschuldigt mal bitte: perfekte Mütter gibt es nicht und es gibt echt schönere Situationen, als zu Beginn einer Schwangerschaft verlassen zu werden. Das ist nicht nur unschön, das ist echt richtig ätzend. Würdet ihr alle sofort nur noch an euer Kind und das große Glück der Schwangerschaft denken? Nein, das würdet ihr natürlich nicht. Ihr würdet vermutlich genauso heulen, fluchen, schlimme Dinge denken und sagen. Und wenn ihr ein privates Tagebuch hättet, würdet ihr dort vielleicht noch viel Schlimmeres reinschreiben. Verlassen werden fühlt sich miserabel an. Da darf man leiden. Das ist nicht krank, das ist normal. Und darf man das nicht, wenn man schwanger ist? Muss man sich das vom ersten Tag an verbieten und so tun, als wäre das Leben jetzt rosarot? In welcher Welt lebt ihr denn eigentlich?
Ich finde auch, dass nicht das ganze Tagebuch öffentlich so sein sollte. Aber jemanden nach einem Eintrag so anzugreifen, find ich einfach voll daneben.

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Gast25.05.2010 22:08

liebes kidsgo-team,

ich bin der gleichen meinung wie hannah so ne frauen habe hier nichts zu suchen.

auch ich denke sie müssen dieses tagebuch beenden.

es ist angst einflössend u grausam.

lg

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Gast25.05.2010 22:02

hallo,

finde auch du solltest dich behandeln lassen denn das ist nicht normal wie du hier schreibst.

du bist echt krank u gestört im kopf.

solltest mal darüber nachdenken was du deinem kind damit antust.

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Nicci, Tagebuchschreiberin25.05.2010 17:28

Hallo Marina,

es gehört zu den Gepflogenheiten, die neuen Tagebuchschreiberinnen zu begrüßen. Das möchte ich an dieser Stelle tun: Herzlich Willkommen! Die in Deinem Einstandsbericht geschriebenen Zeilen gelten, obgleich an Dein Ungeborenes gerichtet, wohl in erster Linie Deinem Ex. Ich hoffe daher für Dich, dass ihn Deine Zeilen erreichen! Ich fand' Deine plakativ geschilderten Gefühle interessant, würde es allerdings schade finden, wenn Du die Tagebucheintragungen hauptsächlich als Kommunikationsform zu dem Vater Deines Kindes nutzen würdest. Mich als Leserin interessieren auch die anderen Facetten Deines Lebens. Ich wünsche Dir, dass sich Deinem Zorn, Deiner Enttäuschtheit sowie Deiner Trauer alsbald positive Gedanken beifügen, so dass Du die Schwangerschaft genießen und Dich ohne wenn und aber auf Deinen Bauchbewohner freuen kannst. Ich bin gespannt auf Deinen nächsten Bericht und wünsche Dir alles Gute!

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Cathy25.05.2010 17:12

Ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen ersten Tagebuch-Eintrag auch ein wenig verstörend finde. Bei einigen Dingen tauchen bei mir auch viele Fragezeichen auf...

Nichtsdestotrotz kann es nicht immer Sonnenschein-Schwangerschaften geben und ich denke, dass es sicher auch Frauen gibt, die sich mit diesem hier ein Stück weit identifizieren können.

Marina, auch wenn Du jetzt in einer verdammt blöden Situation bist, mach einfach das Beste draus. Falls Du Dich auf Dein Baby freust, dann herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Und ansonsten: lass mal den Kopp nicht hängen; andere Mütter haben auch schöne Söhne ;) (blöder Spruch, ich weiß!)
Du packst das schon, auch wenn die Gedanken im Moment schon arg im Kopf rotieren.

Schreib doch ein bisschen mehr über Dich. Das mit dem Migrationshintergrund habe ich z.B. nicht so ganz verstanden.
Und wenn das Gefühl des Verlassen-seins gerade überwiegt, konzentriere Dich einfach mehr auf den Krümel.

Alles Gute für Euch!

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Hanna, Hamburg25.05.2010 15:36

Liebes Kidsgo-Team,
ich finde eigentlich nicht, dass derart auffällige Frauen hier ein Forum für ihre eigenartigen Zeilen finden sollten. Meine dringliche Bitte, dieses "Tagebuch" mit sofortiger Wirkung zu beenden. Danke.

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Tanja, Haffkrug25.05.2010 15:31

Kann mich meinen Vorgängerinnen nur anschließen. Ist wirklich nicht schön was du da schreibst. Mir kommt es so vor als würdes du dieses Baby hassen, weil der Vater dich verlassen hat!

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Gast25.05.2010 14:40

Kann mir nicht vorstellen, dass Dein Kind später solche Zeilen lesen möchte....kann mich Anna nur anschließen, hört sich sehr gruselig an, Dein Tagebuch....

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Anna, Riesa25.05.2010 13:18

Sorry, ich finde Du solltest Dir mal psychologische Hilfe holen ... das meine ich nicht abwerten und lächerlich ... ich kriege Angst wenn ich das hier lese! Um Dich und Dein Kind ... LG Anna

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