
Es gehe beim Tragen um die Bindung, Körperkontakt und die Interaktion zwischen Eltern und Kind. „Ich habe meine Kinder ganz eng bei mir, das ist für mich ein schönes Gefühl“, sagt sie. Sie trägt ihre Tochter nicht nur beim Spazierengehen, beim Einkaufsbummel oder beim Gang zum Bäcker, sondern auch bei der Hausarbeit.
Nicht nur der Körperkontakt sei das Besondere am Tragen, sondern auch die Förderung und das Training von Motorik, Sensorik und Gleichgewicht, weiß Nadine Müller. Sie ist im Tragenetzwerk engagiert und eine von drei Trageberaterinnen aus dem Landkreis und der Stadt Kassel. Schritt für Schritt führt sie die Eltern an das Tragen heran und zeigt ihnen Bindeweisen und Tragehilfen. Die Kinder werden aufrecht getragen, dabei hat das Kind einen gerundeten Rücken und eine gehockte Beinhaltung. „Eine optimale Haltung, um Rücken und Hüftreifung zu fördern. Und dadurch, dass man sich auch selbst bewegt, wird das Kind automatisch mitbewegt“, betont die junge Frau. Das sei in einem Kinderwagen nicht gegeben. Um den Eltern die Ängste zu nehmen wird in einer Trageberatung zuerst mit einer Tragepuppe geübt.
Nadine Müller und die anderen Beraterinnen des Netzwerks stehen für professionelles, zugewandtes und individuelles Beraten auf dem neuesten Stand der Forschung und verpflichten sich zu regelmäßigen Fortbildungen. Sie setzen sich dafür ein, das Tragen in der Gesellschaft und auch in der Forschung bekannter und interessanter zu machen.
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