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Kinderleicht zum Kindergeld

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Kinderleicht zum KindergeldHAMBURG. Bürgerfreundliche Verwaltung, moderner Service für Eltern – Pilotprojekt leistet Beitrag zum Abbau von Bürokratie. Mit dem neuen Service „Kinderleicht zum Kindergeld“ brauchen Eltern nach der Geburt ihres Kindes keine Behördengänge mehr zu erledigen. Ein neuer Verwaltungsprozess macht es möglich, dass Eltern in nur einem Schritt die Geburt anzeigen, ihrem Kind rechtskräftig einen Namen geben, es beim Standesamt beurkunden lassen, Geburtsurkunden bestellen und außerdem gleich das Kindergeld beantragen.

An dem Kooperationsprojekt staatlicher und privater Einrichtungen beteiligen sich zwei Kliniken, zwei Standesämter sowie die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit und die des öffentlichen Dienstes in Hamburg. Die Eltern brauchen nur noch ein einziges ausgefülltes Formular und die erforderlichen Urkunden in der Geburtsklinik abzugeben. Die Behörden veranlassen alles Weitere. Der Service wird seit Juni 2018 als Pilotprojekt in der Asklepios Klinik Altona und im Universitätsklinikum Eppendorf angeboten. Künftig soll er auf weitere Kliniken ausgeweitet und digitalisiert werden.

Die werdenden Eltern erhalten bereits beim Geburtsvorbereitungstermin ein nur noch dreiseitiges, nutzerfreundliches Kombiformular mit den dazugehörigen Hinweisen. Es sind nur solche Angaben erforderlich, die der Verwaltung noch nicht vorliegen. Der Vordruck ist übersichtlich und ansprechend gestaltet. Ein Merkblatt „Hinweise zum Antrag“ beschreibt in sieben Sprachen, was beim Ausfüllen des Formulars zu beachten ist. Nach der Geburt geben die Eltern ihre Unterlagen in der Klinik ab, die diese an das zuständige Standesamt weiterleitet. Das Standesamt beurkundet die Geburt und gibt den Kindergeldantrag an die Familienkasse weiter. Nach durchschnittlich weniger als zehn Tagen erhalten sie bequem per Post den Kindergeldbescheid von der Familienkasse, ihre Geburtsurkunden vom Standesamt sowie die Steuer-ID ihres Kindes vom Bundeszentralamt für Steuern. Das Kindergeld wird automatisch auf das angegebene Konto überwiesen. Die Eltern können sich um ihre Familie kümmern und werden von Bürokratie entlastet.

Der neue Service ist ein Erfolgsmodell. Er wird von vielen Eltern genutzt und es gibt zahlreiche positive Rückmeldungen. Das Pilotprojekt erzeugt Aufmerksamkeit über Hamburg hinaus: Es gibt Anfragen von Kliniken, Kommunen und Bundesländern, die den Service ebenfalls einführen wollen.

Im kommenden Jahr sollen Eltern die Namensbestimmung, Bestellung von Geburtsurkunden und die Beantragung von Kindergeld in einem Zug auch online vornehmen können. Derzeit wird die Digitalisierung des Services vorbereitet. Die Eltern können dann über einen Online-Dienst „Kinderleicht zu Kindergeld“ ihre Angaben elektronisch an die Fachverfahren der Institutionen übersenden. Voraussetzung ist, dass beide Elternteile den elektronischen Personalausweis zur Authentifizierung nutzen, denn dieser ersetzt die Unterschriften der Eltern im Antrag. Mit einem elektronischen Payment können sie auch die Gebühren bequem online überweisen. Dateneingaben in den Standesämtern und Familienkassen sind nicht mehr erforderlich. Es ist davon auszugehen, dass die Eltern dann noch schneller Geburtsurkunden und Kindergeld erhalten, weil die Postwege entfallen.

hamburg.de/pressearchiv-fhh/12142018/2019-02-07-pr-kindergeld/


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