Die Kleidersuche für die Hochzeit meiner Freundin treibt mich schier zur Verzweiflung. Wird der Frauenarztbesuch dann wenigstens zu unserer Zufriedenheit ausfallen?
Es ist wieder etwas kühler geworden, aber immer noch sehr schönes Wetter für Mitte September. Mein Kreislauf ist dankbar für die deutlich angenehmeren Temperaturen. Die Sonne scheint ja trotzdem, und so bleibt das Sommerfeeling weiterhin erhalten.
Am Montag treffe ich mich nach der Arbeit mit einer Freundin zum Spaziergang. Sie hat ein Kleid für mich dabei. Ich suche ja schon seit einer ganzen Weile nach einem passenden Outfit für die anstehende Hochzeit meiner Freundin nächste Woche. Und, was soll ich sagen? Es ist ein einziger Krampf. Entweder es ist nicht die richtige Farbe oder es sieht doof an mir aus, und ich fühle mich nicht wohl. Der Knaller ist ein Kleid, das am Model im Internet sowas von toll aussieht, in dem ich allerdings wirke wie eine Tonne, obwohl ich insgesamt noch recht schlank bin und nur den kleinen Bauch dran habe.
Langsam kriege ich Panik und setze also große Hoffnungen in das Kleid meiner Freundin. Als ich es zu Hause anprobiere, zerschlagen sich diese Hoffnungen leider. Das Kleid ist ganz hübsch, aber leider zu kurz. Schon fast mini, so kann ich nicht auf eine Hochzeit gehen. Noch eine Woche Zeit, es wird langsam eng. Ein Paket erwarte ich noch, vielleicht ist da was dabei.
Am Dienstag sind wir beim Geburtstag einer Freundin eingeladen. Ein letztes Mal Grillen wahrscheinlich. Wir genießen das sehr, können aber leider nicht so lange bleiben, da wir ja beide am nächsten Tag arbeiten müssen. Außerdem steht der Arzttermin an, mit dem 3. Ultraschall und der Auswertung des Zuckertests.
Aber zunächst mal wird CTG geschrieben, zum ersten Mal. Die Püppi macht das ganz gut mit und ist recht artig. Nur ab und zu tritt sie mal kräftig gegen den Knopf. Aber sie dreht sich nicht komplett weg, sodass die Herztöne neu gesucht werden müssten. Alles ganz vorbildlich. Mein zweiter Zuckertest ist top ausgefallen. Ich frage die Ärztin, woran es beim ersten Mal denn gelegen haben könnte und erzähle ihr, dass ich während der einstündigen Wartezeit ein Nutellabrot gegessen habe. Vielleicht hat das eine Rolle gespielt? Da fängt sie herzhaft an zu lachen und meint, das hätte ich natürlich nicht gedurft. Aber klar, denke ich mir, das verfälscht das Ergebnis, und darauf hätte ich mit ein bisschen Nachdenken auch von allein kommen können. Wie peinlich. Naja, solange die Ärztin was zu lachen hat. Sie meint, das hätte noch keine geschafft. Muss ich wohl erst vorbeikommen. :-D
Beim Ultraschall ist alles bestens. Die Kleine ist ca. 35 cm lang und wiegt etwa 1.150 Gramm. Sie spielt sich die ganze Zeit mit der Hand vor dem Gesicht rum und lutscht wohl auch am Daumen. ♥ Davon gibt es auch ein Bild. Die Ghettofaust vor dem Gesicht mit nach oben gestrecktem Daumen. Es bleibt auch bei einem Mädchen, das ist deutlich zu erkennen. Was mich sehr wundert ist, dass der Fundusstand der Gebärmutter schon einen Fingerbreit unter dem Rippenbogen sein soll. Ein ganz schöner Sprung von zwei Finger über dem Nabel vor vier Wochen. Es kommt mir ziemlich hoch vor. Bei Freundinnen war das erst in der 37. SSW so. Wo soll das denn bei mir noch hin? Es sind noch elf Wochen, und höher als Rippenbogen geht doch gar nicht. Hmm...
Im Anschluss an die Untersuchung bekomme ich von der Sprechstundenhilfe noch eine Spritze in den Allerwertesten. Anti-D-Prophylaxe, denn ich bin Rhesus-negativ, während Sebastian Rhesus-positiv ist. Damit es bei einer eventuellen Folgeschwangerschaft nicht zu Problemen kommt, soll auf diese Weise die Bildung von Rhesus-Antikörpern verhindert werden. Eine unangenehme Prozedur, aber auszuhalten. Alles in allem also ein zufriedenstellender Termin. Der nächste ist in vier Wochen, danach geht es schon mit Zwei-Wochen-Abständen weiter!
Am Donnerstag kommt das letzte Paket mit festlichen Umstandskleidern an. Es ist tatsächlich eins dabei, das gehen könnte, juhu! Dann stehe ich allerdings vor dem nächsten Problem: Ich habe keine passenden flachen Schuhe, und ich weiß nicht, ob ich mich noch auf meine Highheels traue(n sollte). Zur Not muss ich Keilsandalen dazu anziehen, es soll ja relativ warm bleiben, und mit einer Peeptoe-Strumpfhose könnte es funktionieren.
Am Wochenende bin ich allein, weil Sebastian zu Besuch bei einem Freund ist. Ich habe aber gut zu tun mit ausschlafen und Hochzeitsgeschenk basteln. Meine Mama und Sebastians Mutter kommen am Sonntag auch vorbei und helfen mir. Es gibt Kakao und Baumkuchen, und wir kommen gut voran. Nun muss das Ganze nur noch hübsch eingepackt werden.
Am Montag kommt Sebastian endlich wieder. Ich freue mich riesig darauf. Dann muss ich ihn auch erstmal für eine ganze Weile nicht mehr hergeben.
Euch allen eine tolle Woche, seid lieb gegrüßt!
Eure Annika
Bild: privat
