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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
12. Woche

Diese Woche im Angebot: Ups and Downs !

Nach ca. 10 Minuten ging ich ins Wohnzimmer. Ich stand in der Tür und spürte gleich, dass irgendetwas nicht passte. Das verräterische Grinsen von Mats bestätigte mein Gefühl und es dauerte mehrere Sekunden bis ich die Situation geblickt hatte.

So! Als Neugeborenen kann man unseren Leif nun jetzt echt nicht mehr verkaufen. Propper ist er geworden und tagsüber schläft er oft nach dem Stillen auch nicht mehr ein. Die Welt will ja schließlich auch angeschaut und betrachtet werden, jegliche weitere Teilnahme ist allerdings noch recht gering.
Mats z.B. hat es voll akzeptiert, dass da bisher noch nicht viel zurückkommt, wenn er mit ihm “spielt“.
Leif darf z.B. gerne der Eismann sein, dann wird bei ihm bestellt, bezahlt und das Eis entgegengenommen, als wäre es das normalste überhaupt. Dass Leif, in meinem Schoß sitzend/hängend, nicht einen Finger krumm macht um aktiv mitzuspielen bzw. nicht einmal einen Blick in Richtung Mats wirft, wird galant übersehen.
Als er aber diese Woche, das ihm angebotene Geld ergriff – war Mats hellauf begeistert.
„Mamaaaaaaaa, Leif hat das Geld genommen!“ Wie die Münze in die kleine Pfote gekommen ist, mmhhh?
Mats hat sicher nachgeholfen, aber auf jeden Fall hat Leif sie festgehalten und nicht ohne Gegenwehr wieder hergegeben.
Überhaupt hält er sich jetzt schon gerne fest, ausgeleierte Dekolletés hab ich noch nicht, aber wer weiß …
Und nicht, dass ich die Wahl habe, aber auf jeden Fall ist es die bessere Variante, das ein oder andere Shirt in ein paar Monaten einfach auszusortieren.
Denn Christian jammert schon oft, wenn er Leif hält und unser Kleiner sich dann wie ein Äffchen in sein Brusthaar-Toupet einkrallt, ggrrrrr…
Manchmal denkt der Papa aber auch frühzeitig an die neue Gefahr und hält ihn in der Wiegestellung auf beiden Unterarmen, allerdings weiß sich Leif auch in dieser Position zu beschäftigen.
Also, - ich hab nix mit dem Knutschfleck am linken Oberarm zu tun. Außer vielleicht indirekt, möglicherweise, weil ich nicht sofort auf Christians „Du, ich glaub er hat Hunger.“ reagiert habe – aber wer weiß das schon so wirklich?! ;)

Wir hatten diese Woche ein paar Ups and Downs, obwohl … hat man die nicht eigentlich andauernd?!
Na ja, der Höhepunkt dieser Woche war auf jeden Fall mein erster abendlicher Ausgang. Meinen monatlichen Mädels-Treff hatte ich schon ewig nicht mehr besucht, endlich war es soweit.
Das Kind war am spätem Nachmittag gefühlte zigmal, gestillt worden und trotzdem jammerte Christian beim Verabschieden: „Ich glaub, er ist nicht satt?!“
Gggrrr, also Klamotten noch mal ausgezogen, zu zweit auf die Couch drapiert und 15 Minuten später den Kleinen mit wachen Augen in Papas Arme gedrückt, „So! Jetzt muss er aber satt sein!“.
Und so war es auch, die Augen waren nämlich nur Show!
Auf dem Nachhauseweg erreichte mich der Anruf mit der Frage, wann ich ungefähr wieder daheim wäre.
Dass ich bereits in der U-Bahn saß, vernahm der Kurzzeit-Strohwitwer mit Freude und die Antwort „Solange können wir beide noch aushalten.“ ließ auf einen baldigen Einsatz der Milchspenderin schließen.
Als ich wieder da war, erfuhr ich, dass Leif gleich nach meinem Weggang die Rollladen runtergelassen und einen Vier-Stunden-Schlaf hingelegt hatte.
Sauber. Der nächste Mädels-Termin steht bereits fest. :)

Am gleichen Tag gab es übrigens den größten Schreck dieser Woche.
Gegen Mittag, alle waren satt und zufrieden, nahm ich mir die Zeit, mal meine Mails zu checken.
Kurz zuvor hatte ich die Babydecke mit Leif auf den Wohnzimmerteppich gelegt, Mats nahm davon kaum Notiz - so versunken war er in sein Spiel.
Während ich am Compi saß, mit dem Rücken in Richtung Wohnzimmer, hörte ich längere Zeit nichts von den Beiden und irgendwann mal Mats Stimme, er erzählte Leif etwas.
Nach ca. 10 Minuten ging ich ins Wohnzimmer. Ich stand in der Tür und spürte gleich, dass irgendetwas nicht passte.
Das verräterische Grinsen von Mats bestätigte mein Gefühl und es dauerte mehrere Sekunden bis ich die Situation geblickt hatte.
Leif lag auf der Couch.
Mir wurde ganz anders. Ich hab sofort gesehen, dass er die Augen auf hatte, sich bewegte und zufrieden da lag, aber trotzdem war ich wahnsinnig erschrocken.
Der große Bruder hatte wohl schon auf mich gewartet, denn er stand gewissermaßen bereit, um mir ganz stolz mitzuteilen: „ICH hab den Leif auf die Couch gelegt.“
Nu bin ich bin echt kein Schwarzseher, aber bis Mats den Satz ausgesprochen hatte, hab ich mir schon zig Varianten ausgemalt, was in diesen anderthalb Metern Weg alles hätte passieren können.
Mats stolpert / Leif windet sich hin und her und Mats kann ihn nicht halten / Mats hat das Gewicht unterschätzt, der Weg ist zu lang / etc.
Das Ende dieser Überlegungen war immer der Fall auf den Kopf bzw. die Halswirbelsäule, da hab ich in meinen Arbeitsjahren schon zu viele Patienten mitbekommen, bei denen es einfach blöd gelaufen war.

Ich war so perplex, dass ich kaum was rausbrachte.
Stattdessen setzte ich mich neben Leif, knuddelte ihn und erfreute mich an seinem gesunden Zustand.
Am Abend erzählte ich Christian davon und auch er brauchte ein wenig Zeit um die Tragweite dessen zu erkennen, was ich ihm berichtete.
Wir baten Mats uns zu zeigen, mithilfe eines länglichen Stofftiers in der Größe von Leif, wie er ihn rüber getragen hatte. Immer noch ganz stolz, zeigte er uns bereitwillig wie er den Babytransport gemeistert hatte.
Dieser schmächtige Junge hat mit seinen 3 Jahren und sieben Monaten, bei nicht mal 14 Kilogramm Eigengewicht, seinem an die 6 Kg wiegenden Bruder von der Seite her beide Arme untergeschoben, ihn hochgenommen und dann wie ein paar Scheite Holz zur Couch getragen um ihn dort abzulegen.
Ich muss sagen, er hat es (wahrscheinlich) wirklich sehr gut gemacht – zu unser aller Glück.

Nun ja, wir trauen ihm halt immer sehr viel zu, das dürfte ein Resultat daraus sein. Ich bin mir allerdings immer noch nicht sicher, wie ich das Ganze einordnen soll.
Tiefertiefer Seufzer.
Ich glaube, wir haben ihm klar gemacht, dass wir auf keinen Fall eine weitere Demonstration seiner Tragekünste sehen wollen. Die beiden Jungs nicht mal für ein paar Minuten allein zu lassen oder den Großen ab jetzt zu überwachen, kommt für mich absolut nicht in Frage und in ständiger Angst zu leben, dass etwas Ähnliches wieder passieren könnte, da bin ich nicht der Typ für – trotzdem … das war schon harter Tobak. Pppff…


Nachdem in Bayern diese Woche die Schulferien geendet hatten, fing auch der Babytreff der 2011er-Kinder im nahen Familienzentrum an. Mats, Leif und ich verbrachten zwei Stunden dort und spielten und quatschten mit anderen Eltern und Kindern. Ich bin allerdings schon froh, wenn bald der Kindergarten los geht, denn Mats hat mich nicht ein Gespräch führen lassen, ohne ständig dazwischen zu quatschen und meine Aufmerksamkeit einzufordern.
Trotzdem, dass ich mit dem zweiten Kind ja kein Neuling mehr bin im Mutter-Geschäft, bin ich immer wieder erfreut und auch überrascht, dass ich beim ersten Baby scheinbar ‘ne Menge Dinge, Tipps und Tricks nicht mitbekommen hab.

Mitgenommen hab ich an dem Tag, wie ich ein Baby sehr gut und sicher auf einem Arm tragen kann
- mit dem leicht abgewandelten Fliegergriff.
Vielleicht kennt die/der ein oder andere von Euch diesen Griff auch noch nicht, daher hier meine Beschreibung:
Kind vor den eigenen Bauch halten, beide schauen in die gleiche Richtung. Mit dem erwachsenen Arm der halten soll, von oben am Baby-Hals vorbei, mit der Hand in den Windel-Schritt greifen. Nun kann man den kleinen Stoppelhopser leicht nach außen/vorne drehen und er schaut sich die Welt in Bauch-/Seitenlage an.
Von diesem Moment an, liegt das Kind auf dem kompletten Unterarm und hat so unheimlich viel Auflagefläche.
Also das kannte ich bis dato überhaupt nicht, ich hab noch nie eines meiner Kinder so sicher und über längere Zeit mit nur einem Arm gehalten.
Ich bin begeistert.

Ich wünsche allen einen guten Start in die Woche
und bis bald,
Nicole

PS: Übrigens, das einzige was ich klamottentechnisch für Leif neu gekauft habe, sind ein sommerlicher Spieler und die Kombination vom letzten Foto. Ich bin echt nicht die Shoppingtante, aber da konnte ich mich bei H&M einfach nicht zurückhalten.
Das waren sooo süße Kombis, weißer Body mit Tierprint, kurze Hose und passendes Mützchen in der Tierfarbe. Frosch, Marienkäfer und halt unsere Giraffe.
Einfach nur süß.
Finanziell gesehen - gut, dass Leif kein Mädchen geworden ist, da hätte ich schoooon “das ein oder andere“ shoppen können :)



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Kommentare von Lesern:

Marianne, Gelsenkirchen20.09.2011 11:34

Hallo Nicole,
es erinnert mich immer wieder an meine 2 inzwischen erwachsenen Jungen. Du kannst einfach nicht immer überall sein. Zum Glück trägst Du es mit der erforderlichen Vorsicht aber auch dem nötigen Humor. Schön, dass es dieses Tagebnuch gibt, so kann ich in der Ferne die Entwicklung mitverfolgen. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe im Tagebuch. Bitte
weiter so schöne lebendige Schilderungen.
Gruß Marianne

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