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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
0. Woche

Nestbautrieb des Mannes

Hier wird gebaggert und gebaut. Bekommen wir wirklich bald ein Baby?

Und schon wieder ist eine Woche des Wartens vorbei. Ich frage mich, wie viele davon ich noch „durchmachen“ muss, bis Mini kommt. Da sich jetzt schon so ungeduldig bin, obwohl ich ja noch 9 Tage bis Termin habe, kommt sicher daher, das ich jetzt schon Angst habe, wieder so zu übertragen und dann am Ende mit Wehentropf eingeleitet zu werden. Außerdem tut mir inzwischen auch einfach das im Bett liegen so weh, dass ich nach jeder Nacht das Gefühl habe, ich bin noch weniger ausgeruht als vor der Nacht. 2 Mal innerhalb der letzten Woche hatte ich Heultage, wo mich einfach Kleinigkeiten wieder zum weinen gebracht haben. Das waren aber auch die Tage, nach den besonders schlimmen Nächten.

Weder mein Mann, noch ich können trotz dickem Bauch, ordentlichem Gestrampel im Bauch und allen vorbereiteten Sachen fürs Baby so richtig realisieren, dass wir bald ein Baby hier haben werden. Das ist irgendwie so unwirklich. Ich habe manchmal das Gefühl, Mini wartet einfach darauf, dass es wirklich bei uns ankommt, bevor er Lust hat raus zu kommen. Momentan jedoch überwiegt bei mir die Übermüdung und das erschöpft sein so sehr, dass ich deshalb ein Ende der Schwangerschaft herbeisehne, nicht die Vorfreude aufs Baby. Das ist irgendwie eine ganz schön ernüchternde Feststellung. Die Kinder und sonstige Verwandtschaft freuen sich, aber ich schaffe es einfach gerade kaum. Das macht mich traurig.

Genau am Termin kommen ja meine Mutter und mein jüngster Bruder hier her. Gestern hat dann mein Bruder angefragt, ob er seine Freundin mitbringen kann. Sie ist schon einmal hier gewesen und ist total nett und ich freue mich, sie wieder zu treffen. Da sie eines von 6 (oder waren es 7 ?) Geschwistern ist, ist sie auch eher der Typ der Arbeit anpackt, anstatt sie zu übersehen und sie erwartet nicht, wie ein Gast behandelt und aufgewartet zu werden, so dass ich keine Bedenken habe, sie hier zu diesem Zeitpunkt zu Besuch zu haben.

Meine Töchter freuen sich total ihre Oma und ihren Onkel wieder zu sehen. Gestern Abend haben wir übers Internet telefoniert und Oma, Opa und zwei Onkel haben wie wild rum gealbert und Grimassen gezogen, so dass das Gelächter auf beiden Seiten kaum enden wollte. Es war gar nicht so einfach, die nötigen Dinge dabei zu besprechen.

Gestern habe ich zusammen mit der Schwiegermutter das verbleibene Feuerholz, welches im Baubereich gelagert war, von draußen reingetragen und unter der Kellertreppe gestapelt. Das heißt, ich habe draußen die Taschen gefüllt und zu ihr unter die Treppe getragen. Sie hat dort gehockt und gestapelt. Mit der Zeit wurde ich jedoch etwas langsamer, so dass sie mir bei jedem 2. Mal ungefähr an der Kellertür entgegen kam und die Tasche abgenommen hat. Da sie letztes Jahr einen Oberschenkelhalsbruch hatte, fand ich das gar nicht gut, dass sie so schwer getragen hat, aber wenn Sohnemann um Hilfe fragt, ist sie so froh gebraucht zu werden, dass sie darüber nicht nachdenkt. Ich habe dann später meinem Mann gesagt, er hätte sie nicht darum bitten sollen. Er meinte dann er hat ja auch eigentlich gedacht, dass sie noch mal die Mietwohnung putzen könnte, denn es ist immer noch Baustaub dort vorhanden. Außerdem hatte er nicht gedacht, dass wir so viel auf einmal tragen würden. Na ja, ich glaube, sie hat es am Ende besser überstanden als ich, denn ich hatte den restlichen Tag und heute immer noch, sehr große Probleme und Schmerzen.
Hatte ich gehofft, dass die schwere Arbeit und das viele hinhocken und wieder aufstehen, Wehen auslösen würde, so hatte es zumindest den Effekt, dass ich einen beinahe dauerharten Bauch hatte am Abend. Und teilweise hatte ich das Gefühl es drückte auf den Muttermund. Und das finde ich ja gut, wenn sich dort was tut. Ich war also trotzdem froh, es getan zu haben.

Seit Freitag steht hier ein kleiner Bagger im Garten und heute soll es weiter gehen. Männe hat wie ein Held im Regen Steine geschleppt und gestapelt, denn gestern Abend musste er ein Lasergerät zurück geben, welches er vom Baggerfahrer geliehen bekommen hatte. Somit war es ganz einfach, die 28 kg schweren Steine in der richtigen Höhe zu platzieren, weil der Untergrund leicht auf das richtige Niveau gebracht werden konnte. Das richtige Werkzeug ist wirklich Gold wert. Die Grundmauer ist also nun längs der einen Seite des Hauses und über die ganze Länge fertig und heute kommt der Bekannte wieder und wird dahinter mit speziellem Sand auffüllen, so dass vielleicht noch diese Woche der Beton in die hohlen Steine eingefüllt werden kann. Wir hatten ja zuerst gedacht, dass wir den Sand selber mit Schubkarre und Schaufel erledigen, aber der Bekannte meinte, er könnte das doch schnell mit dem Bagger machen. Also kommt er heute mit einem LKW-voll diesen Sandes. Danach muss er die Böschung wieder hochfahren und dann noch mal graben, so dass Männe noch mehr Steine stapeln kann, denn an der anderen Längsseite des Hauses soll noch ein Geräte/Fahrradschuppen unter die Veranda kommen. Dafür muss die Böschung weg.
Es ist also durchaus möglich, dass wir in ca. 3 Wochen eine riesige Veranda haben. Ich bin immer wieder ehrlich beeindruckt, wie schnell Männe Dinge erledigt bekommt. Ich frage mich, ob er jetzt auch extra ranklotzt weil er die männliche Form des Nestbautriebes hat.

Hier im Haus ist es dadurch wieder mal dreckig ohne Ende. 2 mal am Tag Badezimmer putzen reicht nicht, denn wenn er total vermatscht reinkommt und sich die Sachen auszieht und zum Trocknen auf die Dusche hängt, dann bröselt der Schlamm und schmiert überall. Auch der Sand wird mich noch viele Wochen verfolgen, da er auch in der Auffahrt liegt und besonders bei Regen ja gerne an den Schuhen hängen bleibt. Bei 6 Leuten und mehr, die mehrfach am Tag von draußen reinkommen, läppert sich da schnell was an. Vielleicht sollten wir einfach den ganzen Fußboden hier drinnen auch mit Sand belegen...? Dann würde doch das ewige Staubsaugen und Wischen entfallen... ;-)

Diese Woche Freitag ist hier in Norwegen der Nationalfeiertag. Das ist der einzige Tag, an dem ich wirklich nicht entbinden will. Denn dann würde Mini diesen Tag nie so feiern können, wie andere ihren Geburtstag feiern. Weil einfach Alles, was schon oder noch irgendwie laufen kann, an diesem Tag auf den Beinen ist. Die, die eine haben, ziehen sich ihre Tracht an, die anderen machen sich ordentlich schick. Die Kinder gehen im Festumzug, die restliche Bevölkerung steht am Straßenrand und schaut zu, danach ist ordentlich Kirmes angesagt und alle sind den Tag von morgens bis abends in Feierlaune. Ich glaube, man kann es etwas mit dem Kölner Karneval vergleichen. Nur, dass die Leute eben nicht Helau rufen sondern Hurra und nicht verkleidet sind.

Besonders wild treiben es die Abiturienten, die schon seit 1. Mai eigentlich in Dauer-Fest-Laune sind. Dieses Jahr habe ich davon nicht so viel mitbekommen, aber es werden immer extra neue Listen mit Mutproben und Aufgaben von einem Komitee erstellt mit denen sich die Abiturienten Punkte verdienen können. Am Ende wird dann der Gewinner gekürt. Mögliche Aufgaben können sein:
- eine Dose Katzenfutter innerhalb einer Minute essen
- auf einem Kreisel übernachten, an der Straße oder auf einem Kreisel stehen und Schild halten einmal hupen, ein Schluck und für jedes Hupen einen Schluck Bier trinken = Prämie -Bierdeckel
- mit Benzinkanister und Feuerzeug durch die Stadt gehen und Leute nach der nächsten Stabholzkirche fragen = Prämie - Streichholz
- einem Lehrer sein Pausenbrot stehlen = Prämie - Butterbrotpapier
- im Hafen mit Meerwasser die Zähne putzen = Prämie-Zahnbürste
- vom 1-17. Mai keinen Sex oder jeden Tag Sex haben
und jede Menge weitere verrückte Dinge.
Da die Abiturienten sich eine Schülermütze mit langem Band kaufen, können die verdienten Prämien sichtbar angeknotet werden. Und je mehr, desto besser...
Ich kann allen potenziellen Austauschschülern nach Norwegen nur empfehlen, während der 12. Klasse hierher zu kommen um das miterleben zu können.

Meine Große muss am Freitag mit ihrer Klasse noch vor dem Festumzug im Altenheim singen gehen. Und Männes Kinder wollen, so wie es aussieht, mit ihrer Schule gehen, also muss er die Beiden noch vorher bei der Mutter abliefern und nachmittags/abends wieder dort abholen. Es wird wohl ein stressiger Tag werden.
Ach ja, und ich habe ja gar nichts!!! zum Anziehen....
Und ausnahmsweise stimmt das wohl wirklich mal, denn was Schickes, was jetzt passt und dem vorausgesagten Regenwetter angepasst ist, habe ich wirklich nicht. Aber noch was Kaufen will ich auch nicht. Ich muss also einfach die Tage mal noch mal tief im Schrank graben, vielleicht findet sich da ja doch noch was taugliches.

Übermorgen habe ich wieder Vorsorge bei der Hebamme. Mal sehen, was die zu dem Reinfall mit dem US sagt... und ob ich sie dazu bringen kann, mich mal vaginal zu untersuchen um vielleicht eine leichte Prognose, was den Geburtszeitpunkt angeht, zu bekommen.

Euch wünsche ich eine schöne Woche!

LG Eleonore



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Kommentare von Lesern:

Eleonore, Mosby21.05.2013 00:07

@ Moni
Stimmt!
Was so Schlafentzug so mit einem macht... :)

LG Eleonore

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Moni, Köln16.05.2013 00:16

Im Kölner Karneval ruft man Alaaf und nicht Helau. Pffft. So ne Schandtat.

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