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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
13. Woche

Mein Sohn hat Seefahrergene !

Wir machen eine Deutschlandreise ohne Kinder. So fühlten wir uns jedenfalls, nur mit Baby...

Wir haben ja seit ungefähr 10 Tagen einen Multivan mit Hebedach. Aber da es die Norwegische Version war, waren nur 5 Sitzplätze und dafür ein Schrank und ein Waschbecken darin. Da wir aber alle damit fahren können, mussten noch 2 weitere Sitzplätze geschafft werden. Als erstes flogen also Schrank und Waschbecken raus. Und wir haben bei einem großen Internetauktionshaus nach neuen Sitzen gesucht. Es war nur ein einziger im gleichen Stoffmuster zu finden, wie die vorhandenen Sitze waren. Und der sollte schlappe 490 € kosten. Dann hat Björn aber bei den Kleinanzeigen ein komplettes Set Sitze und Matratze gefunden. Zwar in einem anderen Design, aber mit einem angenehmen Grün und Grau und für 1200 €. Wir haben also den Verkäufer angerufen und mit ihm vereinbart, dass wir Freitag kommen, wenn er verspricht, sie so lange für uns zu reservieren. Das war Sonntag-Abend. Montag hat Björn dann geklärt, dass er Donnerstag und Freitag frei bekommt. Ich habe mich um eine Betreuung für Elin und Marleen gekümmert und wir haben ein Fährticket für Peter, Elin, Marleen, Björn und mich bestellt. Nach der Schule habe ich Elin und Marleen gefragt, ob sie mitkommen wollen, oder lieber bei der Freundin wohnen wollen. Beide wollten bei der Freundin sein.

Unser Kater ist ja im Mai angefahren worden. Alles sah aus, als wäre es wieder in Ordnung. Bis er vor 2 Wochen anfing extrem viel zu schlafen, im Haus überall hin zu pinkeln und immer schlechter Springen und gehen konnte. Damals war auch etwas im Rücken geschadet worden. Und das muss er irgendwie durch einen Sprung, oder wer-weiss-wie, vor zwei Wochen wieder oder weiter angeknackst haben und das hat sich dann immer mehr verschlimmert. Jedenfalls konnte ihm nicht mehr geholfen werden und er musste am Dienstag eingeschläfert werden. Das hat uns alle sehr traurig gemacht.

Mittwoch habe ich dann gepackt, während Björn an der Arbeit war. Da das ja wichtig war, war ich wohl etwas angespannt. Das hat Peter gemerkt und wollte nicht weg gelegt werden. Mehrfach ist er eingeschlafen - beim Stillen oder so auf meinem Arm oder Schoß, aber sobald ich ihn in den Kinderwagen oder ins Bett legen wollte, war er wach. Auch auf seiner Krabbeldecke wollte er nicht spielen. Somit war ich noch nicht ganz fertig, als Björn von der Arbeit kam. Er ist dann schnell in die Dusche gehüpft und hat dann noch kurz mit angepackt. Die Fähre fuhr um 15 h und wir sind um 14 h erst zu hause losgefahren und haben noch die Sachen für Elin und Marleen bei der Freundin abgegeben. Nur meine Jacke haben wir vergessen. Das war aber nicht schlimm, denn das Wetter in Kassel war wunderbar.

Die Überfahrt war so entspannend. Nur mit Baby hatten wir das Gefühl, wir sind alleine unterwegs. Wir haben im Bordrestaurant gegessen und Peter lag schlafend im Kinderwagen. Dann, als er wach wurde, habe ich ihn gestillt und wir haben mit ihm geschäkert und gekuschelt und es genossen - nur wir Beide und mit klein Peter zusammen zu sein. Die Überfahrt war also richtig schön und wir hatten das Gefühl wir haben einen richtigen Urlaub vor uns. Und weil Peter den Tag über so viel wach gewesen war, hat er eigentlich die ganze Autofahrt verschlafen. Wir sind dann bis kurz vor Einbeck gefahren und dann war auch Björn so müde, dass er anhalten musste und wir haben die Sitzbank zum Bett umgebaut und uns schlafen gelegt. Da war es aber auch schon fast halb 2 Uhr nachts und Björn war um 6 h morgens zur Arbeit gefahren. Kissen und Decken hatten wir mitgenommen, somit war es richtig gemütlich. Morgens um halb 7 sind wir wieder weiter gefahren. Wir haben noch meine Eltern erwischt, die gerade zum Auto gingen, weil sie zur Arbeit mussten.

Ich hatte am Dienstag vorher meine Frauenärztin angerufen, ob sie mir eine Spirale einsetzen kann. Ich habe also gefrühstückt, dann geduscht und dann sind wir erst ein paar Ersatzteile für den Multivan bestellen und dann in die Stadt gefahren. Dort sind wir herum geschlendert und dann zur Ärztin. Die war ganz verwundert, das hier nicht per US geguckt worden war, ob alles in Ordnung ist nach der Geburt. Sie hat dann geschallt und meinte, ich hätte wohl gerade einen Eisprung gehabt. Denn ich hatte so viel freie Flüssigkeit im Bauchraum. Na, dann kommt die Spirale ja gerade rechtzeitig dachte ich mir. Ich hatte die Hormonspirale schon nach Marleen gehabt. Und damals fand ich es viel unangenehmer, als sie eingesetzt wurde und auch die Tage danach. Diesmal hatte ich nur leichte Schmerzen, die nach 1,5 Stunden auch schon verschwunden waren. Und geblutet hat es auch nur 2 Tage und nur ganz leicht. Damit bin ich doch sehr zufrieden.

Freitag ist Björn nach Frankfurt gefahren, die Sitze abholen. Ich habe herum telefoniert und Besichtigungen von Kleingärten vereinbart. Peter hat derweil auf seinem neuen Spielplatz gelegen. Ein Sponsoren-Geschenk von myToys. Ein Spielbogen mit Entchenmatte drunter. Peter fuhr ja hier zu Hause schon seit 3-4 Wochen auf sein Spieltrapez ab. Nun hatte er mal was Neues und hat sich sehr ausgiebig und fröhlich damit beschäftigt. Das Geschenk war also ein Volltreffer. So konnte ich in Ruhe telefonieren und Peter war sehr gut drauf. Das andere Sponsoren-Geschenk, ein Alvi Mäxchen Schlafsack ist auch superschön, aber noch zu groß. Momentan nutzen wir das Alvi Mäxchen in Größe 62/68 und der Neue ist in 80/86, aber wenn Peter so weiter wächst, dauert es nicht mehr so lange, bis der dann passt. Ich finde ja total super, dass durch die Innenschlafsäcke die Babys ihre Füße spüren können. Für Peter hatte ich ja schon gleich einen in Größe 44 im Krankenhaus gehabt und dann 50/56 und momentan in 62/68. Und wenn wir doch mal nachts Wickeln müssen, muss ich ihn nicht so ausziehen, wie mit einem Schlafanzug, oder wenigstens nicht so herum würgen um seine Beine herauszubekommen.

Letztendlich haben wir einen Garten mit super Laube, wie es ja so schön heißt, gefunden, die aber gerade von jemand anderem gekauft worden war. So haben wir weiter geguckt, nichts so gutes mehr gefunden und sind unverrichteter Dinge wieder heimgefahren.

Über die Kleinanzeigen habe ich mir außerdem in Kassel eine Babytrage gekauft. Das geht einfach so ruck-zuck im Gegensatz zum Tragetuch. Die wird also voraussichtlich mein Winter „Tragedings“ sein. Da hängt dann nichts in den Schnee(-matsch) wenn ich ihn draußen reinsetzen will. Natürlich habe ich sie gleich mit ihm getestet. Der Steg ist noch ein bisschen breit, so dass eine Bekannte mir geraten hat, den Steg etwas abzubinden. Mal sehen, ob ich das irgendwie vernünftig hinbekomme. Ich fand ja, dass er gut drin sitzt, aber die Beine sind wohl zu weit gespreizt und für den integrierten Einsatz für die ganz Kleinen ist er schon so groß, da saß er so komisch fand ich.

Samstag waren wir noch mal einen Garten angucken und einkaufen. Großeinkauf beim Drogeriemarkt und beim Lebensmittel Discounter.
Und zum Babyausstatter musste ich unbedingt auch noch. Dort habe ich ein paar Kleinigkeiten, wie ein Mobile mit Spieluhr gekauft. Die „Anhängsel“ will ich selber machen, die waren nämlich nicht dabei. Ich muss nur endlich Zeit dafür finden. Das war so in Einzelteilen. Man konnte also selber Halterung/Gestell und Spieluhr zusammenstellen. Fand ich richtig gut. Wir hätten wohl auch noch passende Dinge zum Anhängen dort gefunden. Und ich hatte so Lust einen Laufstall mit höhenverstellbarem Boden zu kaufen, aber wir haben einen auf dem Dachboden liegen. Der lag da vom Vorbesitzer des Hauses. Aber den kann man nicht in der Höhe regulieren. Ich konnte Björn dann nicht so recht davon überzeugen, dass wir das unbedingt brauchen und letztendlich war es gut, denn wir mussten noch mal eine Nacht im Auto übernachten.

Das kam so: Björn guckt sich die Wettermeldung für Sonntag an. Der Tag an dem wir um 18:15 h die Fähre nach Hause nehmen sollten. Da waren starke Winde gemeldet. Also vormittags und mittags, nachmittags und abends dann noch mal viel stärker. Wir wissen, dass das mit der gebuchten Fähre fürchterlich ist. Es ist ein Katamaran und sie schaukelt sehr. Marleen wird leicht seekrank und ist eine der Ersten, aber bei weitem nicht die Letzte gewesen, die sich auf unserer ersten Fahrt mit dieser Fähre übergeben hat. Seitdem heißt diese Fähre bei uns Speiboot. Wir haben dann angerufen und gefragt, ob wir die Überfahrt davor nehmen können. Denn teilweise kommen die nicht in den Hafen von Dänemark, weil das Wasser dort so flach ist, dass sie bei starkem Seegang auf den Grund aufschlagen können. Wir durften tauschen. Aber das bedeutete, dass wir Samstag Abend losfahren mussten. Wir sind dann bis kurz vor Mitternacht gefahren und haben diesmal oben auf dem Bett unter dem Hebedach geschlafen. Das war enger als unten und wir mussten aufpassen, dass wir Peter nicht zu wenig Platz lassen. Aber es ging und am nächsten Morgen sind wir weiter gefahren. Peter hat wieder vorbildlich geschlafen.

Die Fähre kam trotz starkem Wind pünktlich und wir konnten bald an Bord fahren. Noch bevor wir den Hafen verließen, sagte der Kapitän, alle sollten sich einen Sitzplatz suchen, weil es so stark schaukeln würde. Und das hat es dann auch. Schon im Hafen haben wir es gemerkt. Dann kam die nächste Durchsage, dass wahrscheinlich immer mal wieder Wasser über den Bug des Schiffes kommen werde. Das Wackelt dann sehr und ist sehr laut, aber das Boot sei dafür gebaut so etwas auszuhalten. Wir sollten uns keine Sorgen machen. Ich glaube, es war eine Viertelstunde, bis die ersten Leute sich übergeben mussten. Björn hat sich 1,5 Stunden gehalten, dann musste auch er sich übergeben. Ich saß dann da mit Peter auf dem Schoss, es war keine Spucktüte mehr vorhanden und habe mit reiner Willenskraft meine Übelkeit bekämpft. Erfolgreich! Ich hätte einfach nicht mit ihm aufstehen wollen und riskieren wollen hinzufallen. Deshalb konnte ich einfach nicht brechen. Peter hat, als es am schlimmsten war, auch mal geweint und etwas gewürgt, aber ansonsten hat er sich tapfer geschlagen. Er hat eben Wikinger-Gene in sich! Wobei, das hat Björn ja auch und er wurde seekrank.

Zu Hause angekommen haben wir erstmal geduscht. Peter habe ich mit in die Dusche genommen, weil ich dachte, das findet er besser als Baden. Dem war leider nicht so. Er hat geschrien, dass es mir in den Ohren weh tat. Björn kam dann und hat ihn mir abgenommen und ins Handtuch gewickelt, da war die Welt wieder in Ordnung.

Elin und Marleen kamen dann von der Freundin und haben sich sehr gefreut, dass wir wieder da waren. Ich muss ja gestehen, ich habe die Tage sehr genossen, nur mit Peter. Aber es war schön, die Mädchen wieder in die Arme schließen zu können.

Abends war ich sehr froh, wieder in meinem Bett liegen zu können. Zu Hause ist es doch am Schönsten.

Heute ist Peter genau 3 Monate alt. Ich bin so dankbar, dass er bei uns ist! Und heute hat er das erste Mal gelacht, ohne dass er gekitzelt wurde. Einfach so, als ich mit ihm geredet habe, hat er plötzlich gelacht. Er macht wirklich viel Freude und ich genieße die Zeit mit ihm. Die Großen sind schon so selbstständig, was ja auch schön ist, aber manchmal vermisse ich doch die Nähe zu ihnen, die ich mit Peter noch habe. Ich hatte ihn jetzt zweimal in seinem Beistellbett liegen, für eine Weile, also bis zum ersten Stillen und dann, wie sonst auch immer, lag er wieder direkt an meiner Seite. So schlafe ich tatsächlich besser. Wenn ich weiß, er ist bei mir und nicht so „alleine“ in seinem Beistellbett.

Übermorgen ist sein erster Impftermin. Mir graut es schon davor. Nicht wegen der Spritze an sich, sondern davor, dass es Komplikationen geben könnte. Wenn ich daran denke, wird mir ganz schlecht. Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf. Was, wenn genau das Impfen ihn krank macht, oder er an plötzlichem Kindstod stirbt. Man liest ja so viele verschiedene Theorien darüber und eine ist ja, dass es Zusammenhänge mit dem Impfen gibt. Bei Elin haben wir erst mit dem Impfen angefangen, als sie über einem Jahr alt war. Dafür hat sie bis heute eine extreme Panik vor Spritzen. Marleen hat immer kaum mit der Wimper gezuckt, wenn sie geimpft wurde. Aber Elin hat für sie mit geschrien. Es gibt wohl leider keine „Beste Lösung“ und so hoffe ich einfach, dass er es gut durchsteht und übersteht und meine ganzen Sorgen und Ängste umsonst sind.

So, jetzt bin ich mal wieder reichlich müde, es ist gleich Mitternacht und ich muss noch ein Brot auftauen und Schulbrote schmieren und Brote für Björn. Und der Wäschetrockner piept nach mir und ich habe Hunger.

Ich wünsche euch also eine schöne Woche!
LG Eleonore



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Peter der Seefahrer, Trauer um Kater, lange Reise