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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
29. Schwangerschaftswoche

Viel Arbeit - noch dazu unnötig!

Die Sprüche meiner Oma stimmen leider:

Was man unkonzentriert macht, muss man doppelt machen!

Hallo, Ihr Lieben!

Ich war so stolz darauf, dass ich mit meinem Manuskript fertig war. Auch die Karten und Höhenprofile waren mit der Kartografin abgestimmt, die Lektorin hatte keine Fragen mehr und die Layouterin schickte mir ein gelungenes Layout-pdf. Eine einzige Frage stürzte mich in ein nun schier unlösbares Problem, denn sie fragte, wann sie denn die GPS-Tracks geschickt bekommt, die den Lesern zum Download bereit gestellt werden. Bei dieser Buchreihe sind diese Tracks ein essentieller Bestandteil der Werbung, können also nicht entfallen. Das stand so auch in der Autorenanweisung, genau die Passage habe ich aber wohl nicht oder nicht in wachem Zustand gelesen.

Nun tun sich für mich gleich mehrere Probleme auf: (1) Ich habe gar nicht alle Tracks aufgezeichnet (nachdem mir im Sommer nach einem Sturz ein Traktor über das Gerät gefahren war, musste ja auch erst wieder ein Ersatz beschafft werden) (2) die wenigen aufgezeichneten Tracks enthalten Umwege und Irrwege, die gelöscht werden müssten bzw. Aufzeichnungslücken, die ich schließen müsste. Doch auf meinen Rechner (ein echter Dinosaurier) kann ich solche Bearbeitungsprogramme gar nicht laden.

Na gut, dann habe ich endlich einen Grund, mich nach einem neuen Rechner mit zeitgemäßem Betriebssystem umzusehen, um die vorhandenen Tracks zu sichten, zu bearbeiten und zu speichern. Doch für alle anderen Touren werde ich noch einmal los ziehen müssen. Die zweite Wanderung dürfte zwar theoretisch schneller gehen, weil ich ja keine Fotos und Notizen mehr machen muss. Andererseits werde ich aber wahrscheinlich sogar länger benötigen, weil ich durch Schwangerschaft und Erkältung ziemlich schlapp und langsam geworden bin. Meine Mutter mag mich auch gar nicht mehr gerne allein wandern lassen. Sie hat Sorge, dass mir etwas passiert und ich dann vielleicht sogar noch in einem Funkloch vergeblich auf Hilfe warten muss. Drückt mir bitte die Daumen, dass ich das noch vor der Ankunft der Zwillinge schaffe.

Am Dienstag hatte ich wieder einen Termin beim Frauenarzt. Alles in Ordnung, sowohl mit den Zwillingen als auch mit mir. Die größte Sorge bei Zwillingen ist ja immer ein verkürzter Muttermund, der ist aber vollkommen ok. Und die beiden Mädels sind ihrer Zeit voraus, der ET wurde erneut korrigiert. Nun steht nicht mehr 25. Mai, sondern 21. Mai im Mutterpass. 1300 g wiegen sie jeweils und sind putzmunter.

Am Freitag haben wir an einer Demo teilgenommen. Es war die zweite Demo in meinem Leben, beim ersten Mal war ich als Schülerin 1983 im Bonner Hofgarten, um gegen den NATO-Doppelbeschluss zu demonstrieren. Dieses Mal war es keine friedensbewegte Großdemonstration, sondern eine kleine Demo, die uns aber sehr wichtig war. Denn genau über unseren Garten hinweg verläuft ohnehin schon eine Starkstromleitung, die soll nun im Rahmen der Energiewende verstärkt werden. Das bedeutet, die bisherigen 40 m hohen Masten sollen durch 90 m hohe Exemplare ersetzt werden, durch die auch viel mehr Strom fließen wird. Angeblich sollen davon keine gesundheitlichen Risiken ausgehen, dennoch habe ich Sorge, dass meine Töchter irgendwann einmal an Leukämie oder anderen mit Elektrosmog in Verbindung gebrachten Krankheiten erkranken. Ein Erdkabel wäre sicherer und technisch möglich, aber es ist den Betreibern zu teuer und erfordert eine Gesetzesänderung, zu der Minister Gabriel wohl keine Lust hat. So viele Gesetze werden geändert, warum also nicht auch dieses?

Die Demo selbst kam mir eher wie ein harmonisches Nachbarschaftstreffen vor. Wir zogen zwar mit Bannern, Plakaten und Trillerpfeifen als Demonstrationszug mit geschätzten 400-500 Teilnehmern einmal um den Block. Aber wenn die Abschlusskundgebung auf einem Spielplatz genau unter der Hochspannungsleitung ist, können wir Mütter natürlich den Rednern nicht gut zuhören, sondern müssen unseren Kindern auf die Wippe helfen, beim Rutschen applaudieren und von anderen Kindern geworfenen Sand aus dem Gesicht streichen. Und wir haben Nachbarn getroffen, die wir seit Wochen gar nicht oder sogar seit Monaten nur aus dem Auto heraus gesehen haben. Unsere unmittelbare Nachbarin hat erst bei der Demo gesehen, dass ich schwanger bin. Sie hatte nur immer, wenn ich an ihr vorbei geradelt bin, auf Winterspeck getippt, wir haben uns köstlich amüsiert.

Ich wünsche euch nun eine schöne Woche und stürze mich in die unnötige (!) Arbeit mit den GPS-Tracks.

Eure Ingrid



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