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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Angekommen im turbulenten Familienleben

Die ersten vier Wochen mit Nele und Cari sind wie im Flug vergangen.

Wir freuen uns auf die Zukunft mit ihnen.

Hallo, Ihr Lieben!

Nun sind unsere Zwillinge schon vier Wochen alt. Wer auch das Babytagebuch liest, hat dort schon unsere wöchentlichen Tagebucheinträge verfolgen können. Doch auch das Schwangerschaftstagebuch hat einen sauberen Abschluss verdient. Dazu will ich die vergangenen Wochen kurz zusammenfassen:

Nach der Geburt war ich überrascht, wie schnell ich auf die Beine kam. Nach meinen Erfahrungen beim ersten Kaiserschnitt hatte ich die schlimmsten Befürchtungen. Umso überraschter war ich über den vergleichsweise geringen Blutverlust unter der Geburt, den stabilen Kreislauf und die minimalen Schmerzen. So konnte ich mich in der Klinik schon voll auf das Kuscheln mit den Babys konzentrieren, konnte sie gut stillen und einige zufriedene Tage dort verbringen. Schon freitags hätten wir nach hause gehen können, haben aber bis Samstag gewartet, weil es sonst am Freitag zu hektisch mit allen nötigen Untersuchungen bzw. Formalitäten geworden wäre und ich am Samstag ohnehin noch mal zum Fädenziehen wiederkommen musste.

Schon in der Klinik erhielt ich auf Rezept eine elektrische Milchpumpe.
Ganz praktisch - eigentlich. Doch leider nie da, wo ich sie benötige, nämlich nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch schon 'mal im Schlafzimmer, in der Wohnung meiner Mutter oder im Garten. Umso dankbarer war ich über das Sponsorengeschenk von Lansinoh, das ja auch eine Handpumpe umfasst, die ich nun ohne Schlepperei überall einsetzen kann. Auf diese Weise kann ich an der einen Brust abpumpen, während einer der Zwillinge an der anderen Brust trinkt. Das fördert den Milchfluss in beiden Brüsten wechselseitig, ohne dass das kostbare Nass aus der zum Stillen nicht eingesetzten Brust ungenutzt in die Stilleinlage rinnt.

Die ersten drei Wochen waren geprägt von einer Erkältung, die die ganze Familie erfasst hatte. Besonders Leid haben mir die Babys getan, die Nasen waren ständig verstopft oder liefen. Nasenspülungen und Nasensauger brachten immer nur kurz Linderung. Dennoch nahmen sie gut zu, die Hebamme war bei jedem Besuch überrascht, dass sich der Schnupfen nicht auf die Trinkleistung auswirkte.

Bei mir gab es in der dritten Woche eine Art Rückschlag: der schon fast versiegte Wochenfluss wurde zu einer überperiodenstarken hellroten Blutung. Ich wagte mich an manchen Tagen kaum aus dem Haus, weil ich Sorge hatte, nicht rechtzeitig zum Vorlagenwechsel eine Toilette zu finden. Da aber weder Fieber noch Schmerzen hinzu kamen, musste nichts unternommen werden. Inzwischen geht es mir wieder richtig gut. Sogar die Hände sind wieder in Ordnung. Auf den beiden Handrücken hat mich bis zum letzten Wochenende noch meine Pflasterallergie geplagt, denn die Zugänge für den Kaiserschnitt waren mit "normalem" Pflaster geklebt worden.
Kurios ist es ja schon, dass ich seit mehr als zwei Wochen schon nicht mehr an meine Kaiserschnittnarbe denke, und ausgerechnet die Pflasterallergie noch am längsten an den Eingriff erinnert.

Nele und Cari entwickeln sich prima. Die Wachphasen werden länger, sie versuchen zu kommunizieren und zu lächeln, sie verfolgen alles mit den Augen und mit dem Kopf. Cari ist sehr kitzelig und bringt sehr deutlich zum Ausdruck, dass sie nicht gekitzelt werden möchte. Auch sonst bringt sie deutlich zum Ausdruck, was sie will. Bei Hunger wird nicht erst leise geknuttert, sondern sofort schrill geschrien, sodass man gar nicht auf die Idee kommt, sie auch nur eine Zehntelsekunde länger warten zu lassen. Nele ist eher die ruhigere von beiden, sie wartet oft erst ab, braucht aber mehr Körperkontakt, z.B. um einzuschlafen. Sie war aber auch die erste, die uns mit einer Drehung vom Rücken auf die Seite überrascht hat. Auch den Kopf hat sie aus der Bauchlage schon früher gehoben und kann ihn länger halten.

Bei all dem darf natürlich die Große nicht zu kurz kommen. Sie liebt ihre kleinen Schwestern sehr und überschüttet sie mit Liebesbeweisen. Andererseits sehe ich aber auch immer wieder einen traurigen Blick, wenn ich stille und deshalb keine Hand für sie frei habe. Dieser Gesichtsausdruck, der "Und was wird aus mir?" aussagt, kann mir an Babyblues-Tagen das Herz brechen. Ich baue deshalb bewusst an jedem Tag mindestens eine Mama-Premium-Zeit ein, in der sie mich ganz für sich allein hat. Dann gehe ich mit ihr Eis essen oder zum Ponyreiten oder im Garten aufs Trampolin oder ins Plantschbecken, ohne dass die Zwillinge dabei sind. Sie weiß dann, dass sie nicht nur "die große Schwester der Zwillinge" ist, sondern MEIN MÄDCHEN! Wir beide genießen diese Zeiten sehr und ich hoffe, dass wir dies auch lange weiterführen können.

Ich danke euch allen ganz herzlich für das Lesen meines Tagebuchs, für die mitfühlenden Worte und aufmunternden Kommentare. Wenn ihr Fragen an mich habt, schreibt sie ruhig als Kommentar, ich schaue immer mal wieder in dieses Schwangerschaftstagebuch. Ich würde mich freuen, wenn ihr die weitere Entwicklung der Zwillinge im Babytagebuch mitverfolgt.

Allen Schwangeren wünsche ich noch eine schöne Kugelzeit und einen traumhaften Verlauf der Entbindung, euch allen wünsche ich alles Gute.

Eure Ingrid

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Sarah Kiel20.05.2020 13:04

Mich würde auch interessieren wie es mit der ARSA verlaufen ist?
Liebe Grüße

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Sarah 19.06.2019 07:44

Hallo liebe Ingrid, ich wollte gerne fragen, ob die diagnostizierte Arsa nun Schwierigkeiten macht? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße

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Juliane,Göttingen15.06.2015 18:02

Das ist schön,dass es dir so gelingt,allen Zeit zu geben.
Kann dein Partner oder jemand auf deine Kinder aufpassen,damit du in Ruhe duschen kannst?Stelle ich mir schwierig vor,wenn man nie allein ist...

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Ingrid, Hürth11.06.2015 11:02

Liebe Juliane,
die Zwillinge machen in der Tat weniger Arbeit, als ich befürchtet hatte. Dennoch muss ich mir die Zeit mit der Großen erzwingen, sie geht meist von meiner Zeit ab, die ich gerne allein (!) unter der Dusche, mit Mittagsschlaf oder Aufräumen verbringen würde. Aber für meine süßen Mäuse verzichte ich gerne. Die Zeit, in der sie die Mama brauchen, gerne kuscheln und die gemeinsame Zeit genießen, ist wahrscheinlich viel zu früh vorbei. Schlafen kann ich ja in deren Pubertät genug, eine Superhausfrau werde ich nach ihrem Auszug ;o)

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Juliane,Göttingen10.06.2015 19:40

Das bewundere ich,dass du jeden Tag eine große Aktivität mit deiner großen Tochter unternimmst.Und auch Zeit dafür hast.
Ich selber glaube,dass ich sie zu kurz kommen lassen würde,weil ich mich doch mehr auf die Zwillinge konzentrieren würde.Soviel Zeit hätte ich nicht,mal abgesehen davon,dass deine Zwillis pflegearm zu sein scheinen.
Alles Gute für euch.

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Gast10.06.2015 10:46

Liebe Ingrid,
das war wirklich ein tolles, positives und interessantes Tagebuch- und trotzdem ganz nah am Leben, ohne dass man das Gefühl hat, alles wird schön geredet oder nur rosarot gezeichnet! Ich freue mich sehr, dass du noch das Babytagebuch weiterführst, ich freue mich immer sehr über deine Berichte und bewundere, wie du das alles schaffst!! Danke dafür...

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