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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
11. Woche

U4, Impfung und Öffnen der Tränenkanäle

Wie würden wir nur tun, wenn wir nicht dauernd beim Arzt wären. Diese Woche waren es U4, die erste Impfung und das Öffnen der Tränenkanäle.

Jetzt ist schon Ende März. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Bald ist Alexander drei Monate. Die Geburt scheint mir jahrelang zurückzuliegen, ein Tag nach dem anderen fliegt vorbei. Bald habe ich auch schon die Halbzeit meiner Elternzeit erreicht, was mich nicht unbedingt erfreut.

Alexander geht es gut. Alle paar Tage ist er abends sehr unruhig und schreifreudig, aber wenigstens nicht jeden Tag. Und er ist wieder so gesund, dass er diese Woche die U4 absolvieren und zum ersten Mal geimpft werden konnte.

Die U4 ergab keine Beanstandungen seiner Entwicklung. Alexander war gut drauf. Auffällig ist sein doch recht hohes Gewicht (bald 6,3 Kilo) und seine Größe (nun schon 62 Zentimeter). Auch seine Füße und Hände sind deutlich größer als bei Tanja im gleichen Alter. Ich tippe mal darauf, dass Tanja größenmäßig mehr nach meiner kleineren Frau kommt und Alexander nach mir größerem.

Im Gegensatz zur Mitbloggerin Mareike haben wir keine Bedenken, wenn es um die Impfungen geht. Gerade unser Krankenhausaufenthalt mit dem Keuchhustenverdacht hat uns gezeigt, dass diese „Kinderkrankheiten“ verdammt gefährlich sein können. Wir nehmen daher alles an Impfungen mit, was möglich ist. Natürlich gibt es die Möglichkeit, dass die Impfung zu Schäden führen kann, aber jede Kinderkrankheit trägt umso größere Möglichkeiten einer Schädigung mit sich.
Insofern haben wir nun neben der üblichen 6-Fach-Impfung auch gleich die Schluckimpfung gegen Rotaviren machen lassen. Im Gegensatz zu Tanja, die die Impfungen immer mit links weggesteckt hat, zeigten sich allerdings bei Alexander doch eine sehr große Unruhe und untypisch viel Geschrei. Unsere Ärztin hatte angeraten, ggf. ein Zäpfchen zu geben, da er Schmerzen haben könnte. Und tatsächlich brachte die Gabe eines Zäpfchens bald Entspannung für Alexander und damit für uns. Und schon am nächsten Tag war alles wieder normal.
Die Rota-Viren-Impfung führte zwei Tage zu ziemlichem Durchfall bei Alexander – aber auch das ist eine normale Nebenreaktion. Vorsichtshalber haben wir dann Alexander neben seiner eigenen kleinen Windel noch eine große von Tanjas Nachtwindeln umgemacht. Wenn seine Windel nicht alles auffängt, müssen wir ihn so nicht gleich komplett umziehen.

Freitag waren wir erneut beim Augenarzt (wie würden wir eigentlich unsere Zeit rumbringen, wenn wir nicht dauernd beim Arzt wären?), da Alexanders Tränenkanäle sich immer noch nicht geöffnet haben und seine Augen in den letzten zwei Wochen immer stärker verklebt waren. Kaum hatten wir sie ausgewischt, schon waren sie wieder voll.
Die Ärztin riet dazu, die Kanäle mittels einer Sonde zu öffnen. Das haben wir auch machen lassen, da wir das Ganze von Tanja schon kannten, die das gleiche Problem hatte. Das Öffnen geht ganz schnell. Für die Kleinen ist das praktisch schmerzfrei, nur dass sie zum Stillhalten ganz fest in ein Tuch eingewickelt werden, das passt ihnen gar nicht. Auch Alexander schrie kurz, beruhigte sich dann aber schnell. Und seitdem sind seine Augen fast normal. Wir müssen noch eine Woche abschwellende und antibiotische Tropfen geben und dann ist hoffentlich alles wieder gut.

Aufgrund unserer dauernden Arzttermine werden wir es wohl auch nicht schaffen, vor Ostern unseren schon lange geplanten Kurzurlaub im Ferienressort zu machen. Vielleicht dann endlich nach Ostern?

Aufgrund Alexanders starken Wachstums wird die Größe 62 schon sehr knapp oder ist zu klein. Ist ja ohnehin in den ersten Monaten so, dass die Klamotten im Rekordtempo zu klein werden. Solange die Kleinen noch nicht krabbeln schadet es daher nichts, ihnen Sachen zu kaufen, die zu groß sind, damit man sie wenigstens ein paar Wochen benutzen kann. Gut, dass Babyklamotten so günstig sind.

Wir trennen uns auch von den ersten Anschaffungen, die wir für ihn gemacht haben, letztlich aber kaum brauchten. Einen Stubenwagen haben wir kaum gebraucht, ebenso wenig wie das Beistellbett (er schläft eh bei meiner Frau im Ehebett, also auf meiner Seite, während ich mit Tanja auf den Gästebetten schlafe). Ich hätte ja sagen können, dass ich von Anfang an gemeint hatte, dass wir das nicht brauchen, aber ich bin ja nett.....

Meine Frau hat sich nach Alexanders Krankheit inzwischen auch so weit beruhigt, dass sie ihn nachts bei sich hat, ohne sich permanent davon überzeugen zu müssen, dass er noch atmet. Konkret bedeutet das für unsere Nächte, dass meine Frau meist so gegen 22 Uhr ins Bett geht. Ich bleibe noch mit Alexander im Wohnzimmer, bis er wirklich schläft - so zwischen 23 und 0 Uhr - und ich ihn aufs Sofa betten kann.
Ein großer Fehler wäre es jetzt, ihn hochzuheben und ins Schlafzimmer zu bringen. Warum auch immer, aber wenn man das versucht, wird er sofort wach und – viel schlimmer noch – bleibt wach. Also einfach ablegen und liegen lassen. Ich mache es mir dann auch im Wohnzimmer zum Schlafen gemütlich. Je nachdem, wann Alexander zuletzt getrunken hat, meldet er sich dann früher oder später. Rekord war bisher durchschlafen von 5,5 Stunden. Meist sind es aber 3 bis maximal 4 Stunden (und im dümmsten Fall alle zwei Stunden, was immer noch manchmal vorkommt). Dann bringe ich ihn nach oben zu meiner Frau und lege mich in die Gästebetten. Meine Frau nimmt dann Alexander für den Rest der Nacht, wenn er nicht allzu unruhig ist und sie Ablösung wünscht. Was aber derzeit die absolute Ausnahme ist.

Es gibt übrigens keinen Zusammenhang zwischen unserem Vegetarier-Sein und unseren Erkältungen. Es ist einfach so, dass in diesem Winter alle Familien mit Kindern, die wir kennen, aus den Erkältungen nicht rauskommen, egal ob „Fleischfresser“ oder Vegetarier. Entweder ist es einfach ein gutes Jahr für Erkältungen oder die Erreger werden immer aggressiver (oder resistenter?).
Nach Auskunft unserer Ärztin ist die Erkältungszeit jetzt wohl weitgehend vorbei, dafür beginnen die Magen-Darm-Infekte. Au ja, das hatten wir mit Tanja noch nicht....

Interessanterweise – und nervigerweise – macht uns Tanja jetzt mehr Ärger, nachdem sie weniger lange im Kindergarten ist. Wir dachten ja eigentlich, dass das nun geruhsamere Aufstehen morgens und das Frühstücken zuhause ihrer Laune zuträglich sein dürfte. Ist es grundsätzlich auch, aber dafür macht sie nun umso mehr Ärger, wenn es in den Kindergarten gehen soll. Und auch die Tatsache, dass wir sie nun einmal die Woche schon mittags abholen, führt bei ihr zu Protesten, weil sie natürlich jeden Tag früher abgeholt werden will. Kaum gibt man ihnen den kleinen Finger.....

Immerhin haben wir zufälligerweise letztes Wochenende ihren Verehrer Paul im Zoo getroffen und sind mit seinen (sehr netten) Eltern übereingekommen, uns mal zu treffen. Paul und Tanja können dann spielen und wir Eltern können uns dann mal über Schüchternheitsprobleme der Kinder austauschen.


Über eine Sache möchte ich noch schreiben, um vielleicht für die ein oder andere Schwangere einen Gedankenanstoß zu geben: über das Erhalten von Erinnerungen. Es ist schon interessant, wie schnell man die Entwicklung der Kleinen wieder vergisst. Schon nach ein paar Wochen fragt man sich zum Beispiel: „Wie war das dann am Anfang, wie hat er denn da geschlafen?“ oder „Wie war das noch gleich mit ......“ und hat keine Ahnung mehr.
Aus diesem Grund führe ich – neben den üblichen „Erinnerungsdingen“ wie Fotoalbum, Handabdrücken und einer Kiste mit wichtigen Dingen (erster Strampler etc.) – für jedes unserer Kinder ein Tagebuch. Darin notiere ich ihre Entwicklung, lustige und nervige Begebenheiten, aber auch meine Gefühle – positiv wie negativ. Und da kommt einiges zusammen. Auch wenn ich vielleicht nur alle ein-zwei Wochen etwas schreibe und dann auch nicht seitenlang, bin ich bei Tanja schon bei weit über 100 Seiten. Irgendwann bekommen unsere Kinder dann diese Tagebücher – allerdings erst, wenn sie alt genug sind, um wirklich etwas mit ihnen anfangen zu können.

Ein positiver Nebeneffekt ist übrigens, dass ich nun immer bei Tanjas Tagebuch nachschlagen kann, wie es denn mit ihr gewesen ist. Und kann es dann mit Alexanders Entwicklung vergleichen. Und diese Entwicklung ist erstaunlich deckungsgleich.



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Kommentare von Lesern:

andrea aus oldenburg05.04.2009 20:14

hallo gerd
ich lese dein tagebuch regelmässig und finde deine schreibe echt toll =O)
ich habe selber zwei jungs (tjark ist 5 und jaron jetzt 16 wochen alt) und kann viele dinge über die du schreibst sehr gut nachvollziehen.ich kenne es unter anderem auch, das man bzgl. des umgangs mit süssigkeiten oder des vegetarischen lebensstiles immer wieder nervigen diskussionen ausgesetzt ist (man könnte ja vieles auch mal einfach umdrehen:Waaas??du gibst deinem kind fleisch??weisst du eigentlich was da alles an medikamenten und hormonen drin ist..blabla..hab ich aber keine lust drauf) und es scheint sowieso einige parallelen bei euch und uns zu geben. ich danke dir jedenfalls für deine beiträge hier und wünsche dir und deiner familie alles,alles gute. haltet euch weiter wacker...ganz liebe grüsse sendet andrea..

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vroni, hh04.04.2009 21:45

super, dass du was aufschreibst. ich hatte es ja vor... aber selbst das schwangerschaftstagebuch zählt nur drei oder vier einträge... und seit das kind da ist (18 Wochen) hab ich gar nix mehr aufgeschrieben! aber jetzt nehm ich mir dich als vorbild und versuch es. danke für den anstoss!

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