MENU


Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
51. Woche

Ruhig und beschaulich

kommt der Sommer zu uns. Wir geniessen die Wärme.

Eine eher ruhige und beschauliche Woche liegt hinter uns. Am Mittwoch war ich eingeteilt zur Elternwache beim Musikkorps und zusammen mit der anderen Mutter, bekam ich den Auftrag den Anhänger in der Nähe abzuholen und zu leeren und wieder zurück zum Parkplatz des Lebensmittelladens, wo er mit Werbung der Sponsoren auf den Seiten, gut sichtbar neben der Straße geparkt stehen soll. Wir sind also mit Peter dabei losgefahren, Anhänger abholen. Das ist ein recht altes Teil und wäre uns nicht ein kräftiger Mann zur Hilfe geeilt, dann hätten wir das Stützrad nicht hochbekommen. Bei der Schule, in der das Korps üben darf, kam die nächste Herausforderung. Ich bin bisher nur 4-5 Mal mit Anhänger gefahren. Ihn dann beim rückwärts fahren genau dorthin zu bekommen, wo er hin soll, war nicht einfach und ich war auch nicht sehr erfolgreich. Ich stand sicher 5 Meter von der Stelle entfernt, an der ich gerne gestanden hätte. Da jedoch dort so einige Spielgeräte und Schilder sind, wollte ich lieber nichts riskieren und wir haben uns mit einem weiteren Weg zum Tragen abgefunden. Auf dem Weg zurück zur Schule ist Peter eingeschlafen. Somit habe ich die Türen offen stehen gelassen und den Anhänger ausgeräumt und zur Treppe getragen und Linn, die andere Mutter, hat die Sachen in den Keller getragen.

Am Donnerstag habe ich Elin um 10 Uhr in der Schule abgeholt und wir sind zum Arzt gefahren. Elin wird in einem Monat 10 Jahre alt und ist gerade mal 124cm groß. Da sie eine sehr kleine Großmutter (142cm) hat und auch die Tante und Schwester meines Exmannes sehr klein sind, ist es ja durchaus zu erwarten, dass sie nicht besonders groß wird, aber so klein muss ja auch nicht sein. Wenn sie jetzt noch 5 Jahre Zeit zum Wachsen hat und weiterhin nur 2 cm pro Jahr wächst, dann wird sie keine 140cm groß. Und ob sie noch so viel Zeit hat, müssen wir nun also herausfinden. Denn mit 3 war sie schon mal zu solchen Untersuchungen und beim Röntgen der Handwurzelknochen, waren diese schon weiter verknöchert, als in dem Alter üblich. Elin hat seit jeher eine Heidenangst vor Spritzen, deshalb hatte ich schon vorsorglich so eine Creme gekauft, die die Haut betäubt. So hat sie vom Blut abnehmen nicht so viel gespürt. Wir mussten trotzdem dafür ins Krankenhaus fahren, denn die haben dünnere Nadeln, bzw. Butterflies und das merkt man dann eben weniger, als die Nadeln, die sie beim Hausarzt haben. Sie hat trotzdem vorher mehrfach geweint und nur mühsam ihre Angst dämpfen können. Hinterher habe ich sie gefragt, ob der kleine Piks, der es Dank Betäubungscreme ja wirklich war, solche Angst und so viel Weinen wert war. „Öh...Mama, können wir nicht von etwas anderem reden..?“ sagte sie mit einem breiten Grinsen. Das hat alles so lange gedauert, dass sie an diesem Tag nicht mehr in die Schule gegangen ist.

Am Freitag habe ich endlich die zwei Pflaumenbaum-Setzlinge, welche von dem Garten meiner Großeltern in Wolfsburg kommen, eingepflanzt. Ich wünsche mir so sehr, dass sie gut wachsen und reichlich Früchte tragen, denn es sind die besten Pflaumen, oder Zwetschgen heißen sie wohl eigentlich, die ich kenne. Außer den Menschen, sind nämlich diese Pflaumen, dich ich hier nicht bekomme, eines der Dinge, die ich am meisten vermisse. Wenn Peter jetzt bald aufwacht, muss ich unbedingt die beiden Bäumchen gießen gehen, denn es ist mir wirklich wichtig, dass diese Bäume groß und stark werden.

Samstagvormittag hat Elin eine Freundin besucht. Björn ist Baumaterialien kaufen gefahren und Marleen, Peter und ich sind zum Badestrand gegangen. Haben wir zwei Tage vorher noch warme Jacken angezogen und den Ofen angeheizt, so waren es plötzlich 24 Grad. Erst waren wir ganz alleine. Marleen ist gleich mit den Füßen ins Wasser. Peter habe ich ganz ausgezogen und erst seine Füße etwas eingetaucht, dann habe ich ihn mit dem Po auf den Sand, direkt an der Wasserkante gesetzt. Da hat er kurz freudig geplanscht, dann war es ihm zu kalt. Denn das Wasser war so kalt, das ich nur meine Zehen kurz hineingehalten habe und dann für mich entschieden habe, ich versuche erst gar nicht weiter ins Wasser zu gehen. Peter und ich haben uns also auf die Decke zurückgezogen. Ich habe Peter mit Sonnenmilch eingecremt und ihm einen UV-Schutz Anzug und Sonnenhut angezogen. Meinen Sonnenhut hatte ich vergessen und mich selber habe ich auch nicht eingecremt. Das war ein Fehler. Ich habe mir einen kräftigen Sonnenbrand eingefangen. Peter hat viel im Gras herum gekrabbelt und ist beim Stillen eingeschlafen und ich habe ihn in den Wagen legen können und er hat weiter geschlafen. Da habe ich mich auch etwas hingelegt und gedöst. Marleen hat neben uns gesessen und Kekse gegessen und ist zwischendurch immer mal wieder mit den Füßen ins Wasser. Als wir gehen wollten, kamen eine Freundin von Marleen und noch jede Menge anderer Mädchen in ihrem Alter und so verschob sich das ganze. Am Ende mussten wir jedoch gehen, denn Marleen war zum Übernachten bei einer Freundin verabredet. Zu Hause angekommen merkte ich erst so richtig, dass ich einen Sonnenbrand habe. Im Laufe des Tages wurde er immer sichtbarer. Wie gut, dass Peter wenigstens verschont geblieben ist. Er hat ja so helle Haut. Marleen ist schon wieder sehr braun geworden. Sie bekommt keinen Sonnenbrand und wird schnell braun, das ist sicher das Erbe ihres jugoslawischen Großvaters. Und das steht ihr so gut! Sie selber mag es jedoch gar nicht und wäre gerne so hell, wie ein paar ihrer norwegischen Freundinnen, die beinahe weißblond sind und ganz helle Haut haben. Wenigstens ihre Haare werden jedes Jahr im Sommer recht hell, das freut sie dann.
Auf dem Weg zu ihrer Freundin, haben wir Elin bei ihrer Freundin abgeholt. Ich dachte, Elin wäre mit dem Roller gefahren, aber sie hatte das Fahrrad genommen. Wie gut, dass ich den Kinderwagen ausnahmsweise nicht im Auto hatte. Da war es wieder gut, das Elin so klein ist, denn das Fahrrad ist natürlich auch nicht groß und passte in meinen Kofferraum.
Marleens Freundin ist das zweitälteste von 5 Kindern. Ihre kleine Schwester wollte mir unbedingt ihr Zimmer zeigen. Sie war total stolz. Ich war leicht erschüttert. Es stand ein 75x170 Etagenbett in dem Zimmer, eine Spielküche und ein Korb mit Spielsachen und dann war noch ein Buffetschrank und 2 CD Regale in dem Zimmer. Zwischen Bett und Schrank waren ca. 50 cm Platz zum Durchgehen. Das Bett hatten sie extra kürzen lassen, damit es ins Zimmer passte, denn die eine Wand war auch noch schräg. An der schrägen Wand standen der Korb und die Spielküche. Dieses Zimmer teilen sich Marleens Freundin und ihre kleinere Schwester. Das Zimmer der Jungen war noch kleiner. Dort stand ein Schreibtisch und ein Etagenbett und ein Schrank, sowie ein Korb mit Spielsachen. Der kleinste Bruder ist gerade ein Jahr alt und schläft noch bei den Eltern. Sie wohnen auf 124m² und es lag längst nicht so viel Kram herum, wie bei uns. Wir haben viel zu viel Zeug. Sie wollen auch gerne das Haus ausbauen, damit sie mehr Platz bekommen. Umziehen wollen sie nicht, weil sie meinen, man findet kaum etwas, das groß genug für eine große Familie ist. Das Haus ist recht neu, von 2008, und selbst wenn nur jeweils ein Kind in den Kinderzimmern wohnen würde, so wären die Zimmer zu klein, finde ich. Das ist aber irgendwie recht üblich hier, dass die Kinderzimmer extrem klein gebaut werden. Dafür sind 22m² Wohnzimmer für hiesige Verhältnisse klein. Ich finde das komisch. Ja, oft sind die Badezimmer größer, als die Kinderzimmer. Ich für mich jedoch habe mir da wieder vorgenommen, verstärkt auszusortieren. Bei meinen Sachen und bei den Kindern. Wir haben so viel Platz, und bald noch mehr und so viel Zeug, dass wir trotzdem nicht genug Stauraum dafür haben. Das behindert einen und lässt es immer unordentlich aussehen. Also, weg mit allem, was wir nicht brauchen.

Peter wacht jetzt noch früher auf und kann oder will nicht mehr schlafen. Heute aktuell war es halb 6 Uhr und wir hatten mehrere Tage mit noch einer Stunde eher. Das zerrt an mir. Und an Peter eigentlich auch, denn tagsüber ist er dann vermehrt müde, ich kann aber nicht immer mit ihm ruhig auf dem Sofa sitzen, denn Weglegen lässt er sich nur in ganz wenigen Ausnahmefällen. Ich versuche also Autofahrten so zu legen, dass er dann ein wenig schlafen kann. Heute habe ich mich mit ihm in mein Bett gelegt und es geschafft, von ihm weg zu gehen ohne dass er wach wurde. Ich habe nur halt Angst so richtig von ihm weg zu gehen. Er ist jetzt so flott im vorwärtskommen, dass ich Angst habe, er fällt mir aus dem Bett. Nun liegen also jede Menge Decken um ihn herum gestapelt und ich schreibe meinen Bericht gleich im Nebenzimmer. Unserem Büro von unter 6 m², welches die Vorbesitzer unseres Hauses als Kinderzimmer genutzt haben. Deren Büro war eines der größeren Zimmer. Welches bei uns Hans Zimmer ist.

Peter will nun viel stehen und lässt sich oft nur schwer auf den Boden setzen. Manchmal läuft er ein wenig an unseren Händen, aber eigentlich ist er noch nicht so weit. Meist steht er und wackelt, was das Zeug hält. Super gut gelaunt. Als Marleen gestern morgen zu Schule ging, rief er „Ha-ee“ und hat gewunken. Das hat er schon ein paar Mal vorher gemacht und kann also zu seinen ersten bewussten Wörtern zählen. „Ha-ee“ hört sich ja fast an wie „ha det“ (das T am Ende ist stumm und das heißt Tschüß auf norwegisch). Er sagt also:
Dedda= Papa
Mama= will Milch trinken
Mama= Marleen
Ha-ee= tschüß
Ui= ui
mehr fällt mir gerade nicht ein, es ist aber möglich, dass es noch so zwei, drei Wörter gibt.

Ui ist sehr beliebt. Er schmeißt so gerne Sachen herunter und sagt dann ui. Oder wenn er etwas Ungewöhnliches hört - ui! Klappert etwas oder sieht er etwas Spannendes - ui!
Und dabei macht er immer so ein süßes Schnütchen, herrlich!

Wir wollen am Donnerstag diese Woche mit dem Wohnwagen weg fahren. Und Sonntag wiederkommen. Am Montag hat Peter schon seinen ersten Geburtstag und ich muss so langsam entscheiden, was für einen Kuchen ich backen will. Unser Geschenk für ihn steht schon seit Monaten im Keller. Das habe ich nämlich gebraucht gekauft und ich denke, es wird nicht nur ihm Freude bereiten. Seine großen Geschwister werden sich auch damit beschäftigen. Sie haben damit nämlich damals schon ausgiebig gespielt, als es hier nach Kauf zwei Tage im Wohnzimmer stand. Es ist so eine Kugelbahn mit Auto, Kugeln, Kreiseln und ein Männchen ist, glaube ich, auch dabei.
Ein Wutsch oder ein Dreirad möchte ich ihm auch besorgen. Mal sehen ob der Schwiegervater ihm das schenken will. Das will ich aber in Deutschland kaufen. Das Wutsch gibt es hier gar nicht und die Dreiräder finde ich total komisch. Außerdem will ich eines mit Schiebestange. Ich muss mir mal die zwei Dinge genauer ansehen und mich entscheiden.

Ich freue mich auf nächste Woche!

LG Eleonore



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

Jessie, Fulda23.06.2014 13:55

Liebe Eleonore,

wie war denn Peters Geburtstag? Geht es zu Hause allen gut? Es ist sehr schade, dass man so lange nichts mehr von dir gehört hat. Deine (Abschluss?)-bericht wird jedenfalls sehnsüchtig erwartet. Lg

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Baby-Tagebücher anzeigen

Aus der 51. Woche schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Baby-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Babywoche:


Kurse, Termine & Adressen


In diesem Beitrag geht's um:

winken, Wärme, Pflaumenbäume