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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
0. Woche

Nun darf Mini gerne kommen....

Ich hatte Senkwehen, hoffentlich dauert es nicht mehr so lange bis zur Geburt. Die Schonzeit ist vorbei!

Falls Mini jetzt geboren wird, ist er ganz offiziell kein Frühchen mehr! Soweit, so gut.
Jetzt hätte ich aber auch wirklich nichts dagegen, wenn er bald kommt. Denn so langsam wird doch alles etwas beschwerlich.
Auf der Seite liegen-blöd, schnell gehen-blöd, im Bett von einer Seite auf die andere Seite drehen-blöd, Socken oder Schuhe anziehen-blöd, ständig auf die Toilette müssen-blöd, ins Auto steigen-blöd, gefragt werden ob man Zwillinge erwartet-besonders blöd!

Da ich mich ja wochenlang schonen sollte, habe ich überhaupt keine Kondition mehr. Wir waren endlich wieder spazieren und ich merke ganz schnell, wenn es bergauf geht, dass meine Beine müde werden. Bergab gehen ist auch nicht so toll, weil dann meine Symphyse schmerzt.
Aber immerhin konnte ich vier Nächte hintereinander mal wieder tief schlafen. Ich war zwar trotzdem mehrfach auf Toilette, aber dazwischen habe ich tief und fest geschlafen. Sonst wache ich auf, sobald eines der Kinder seinen Fuß vor's Bett setzt, in diesen Nächten habe ich gar nichts mitgekriegt. Von Mittwoch bis Sonntag konnte mein Körper also endlich mal wieder Kraft tanken.
Trotzdem war ich irgendwie emotional viel instabiler, als ich es von mir gewohnt bin. So hat, dass die Familie nach dem Essen vom Tisch und aus der Küche geht, bei mir dafür gesorgt, dass ich ganz geknickt da saß und die Tränen flossen. Und andere, genauso alltägliche Dinge, haben mir mehrfach die Tränen in die Augen getrieben. Ganz schlimm war es aber, als zwei Kinder einen Streit hatten. Da habe ich geweint und vor Aufregung geschwitzt, wie schon lange nicht mehr. Das verwirrt die Kinder natürlich schon ein bisschen. Mein Mann ist aber ganz toll im trösten und hat es immer geschafft mich schnell wieder zu beruhigen.

Am Donnerstag hatte ich ja meinen Termin im Krankenhaus zur Anmeldung zur Geburt. Die Hebamme meinte dann gleich, wir könnten auch Deutsch reden. Und das haben wir dann auch. Sie ist selber Deutsche, wie es ja im Gesundheitswesen hier häufiger vorkommt. Sie hat dann mit mir die Anmeldung gemacht und musste mich dann einstufen, ob ich eine Risikoschwangere bin. Und einerseits meinte sie ich bin es, weil ich sehr schnell entbinde, zweimal gerissen bin, Probleme mit dem Wochenfluss hatte und Rhesus negativ bin, aber irgendwie bin ich es eben auch nicht. So bekam ich dann zwei Aufkleber auf mein Vorsorgeblatt. Rot=Risiko, Grün=normal. Mal sehen, was das dann im Endeffekt zu bedeuten hat. Ich kann ja mal die Hebamme morgen fragen, wenn ich wieder zur Vorsorge gehe. Einen besonders beruhigenden Einfluss hatte dieses Gespräch jetzt nicht gerade auf mich, aber ich habe noch in meine Geburtswünsche eintragen lassen, dass ich Mini gerne gleich auf meinen Bauch haben will und möchte, dass die Nabelschnur auspulsieren darf, bevor sie abgeklemmt und durchschnitten wird. Das sagte die Hebamme nämlich, sei nicht so üblich.

Dann hat ein Zeitungsartikel diese Woche über so tolle neue Schmerzmedikation unter der Geburt in unserem Krankenhaus dazu geführt, dass ich den Gedanken an eine schnelle Geburt zu Hause, weil keiner rechtzeitig da ist um mich ins KH zu fahren, immer weniger beängstigend finde. Wobei, meine Wunschgeburt eigentlich schon so ist, dass ich meinen Mann dabei habe, wir das KH relativ spät erreichen und ich die Pressphase im KH habe und dort dann auch erst die Fruchtblase springt. Bei den Mädchen damals ist die Fruchtblase erst während der Presswehen gesprungen und das war sehr angenehm. Ich habe gehört es soll etwas weniger schmerzhaft sein, wenn noch etwas Fruchtwasser vor dem Kopf hergeschoben wird und ich fand die Schmerzen ja durchaus erträglich. Außerdem rutschte dann der Kopf in diesem Moment auch noch mal gefühlte 10 cm nach unten, so dass ich das Gefühl hatte, es tat sich ordentlich was in ein paar Sekunden. Da es hier keine Nachsorgehebammen gibt die zu einem nach Hause kommen, will ich eigentlich ja diesmal auch im Krankenhaus bleiben, so dass ich sicher bin, mein Wochenfluss ist in Ordnung, bevor ich gehe. Mal sehen, ob ich das dann aushalte, oder ob ich lieber doch wieder ganz schnell nach Hause will.


Am Freitag-Abend hatte ich wohl Senkwehen. Alle drei Minuten bekam ich einen harten Bauch, einen ziehenden Schmerz im Rücken und vorne über der Symphyse. Die Wehen waren so stark, dass ich nicht sitzen blieb, sondern jedes Mal aufstand und rum lief, weil es dann angenehmer war. Als die Wehen anfingen dachte ich erst, juchuh, es geht los, aber die Schmerzen waren an den falschen Stellen, so dass mir schnell klar war, das es nur Senkwehen sein können. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, ob ich bei den großen Senkwehen gespürt habe, aber die Schmerzen waren eben nicht am Muttermund und deshalb war ich mir schnell sicher, dass es leider nicht losgeht. Nach ca. 2 Stunden bin ich dann schlafen gegangen. Im Bett hat es sich dann auch schnell beruhigt. Samstag war dann auch nichts mehr und mein Bauch geht jetzt direkt über der Symphyse waagerecht nach vorne. Mini hat sich außerdem Samstag und Sonntag extrem ruhig verhalten, so dass ich heute richtig froh bin, wieder etwas mehr Geturne zu spüren.

Mein Mann hat am Freitag und Samstag unseren wackeligen, morschen Balkon abgerissen. Seine Tochter hat ihm stundenlang geholfen. Sie hatte richtig Spaß dabei und hat zur Belohnung dann am Abend ihr Bankkonto etwas aufgefüllt bekommen. Außerdem hat sie Samstag der Schwiegermutter geholfen unten die neue Wohnung zu Putzen und hat z.B. die ganzen Innenjalousien Lamelle für Lamelle entstaubt. Denn die Wohnung war noch voller Betonstaub, nachdem erst vor ein paar Tagen die letzte Betonschwelle weggemeißelt und geflext worden ist. Meine Schwiegermutter hat wirklich Stunden da unten zugebracht und auch mein Mann hat so einiges getan. Ich sollte mich fernhalten, weil er nicht wollte, dass ich den Staub einatme. Und da hatte ich ehrlich gesagt auch nichts dagegen. Denn noch nach dem 4. oder 5. Wischen des Bodens, was ja ganz am Schluss kam, fand ich, es lag deutlich Staub in der Luft. Jetzt fehlt nur noch, dass in der Ecke, wo die Küchenzeile rein soll, neues Laminat verlegt wird und dann kann die neue Küche eingebaut werden und die Wohnung ist komplett fertig. Damit wären wir eine Sorge los.

Wenn ich entbunden habe, hat mein Mann Anrecht auf 2 Wochen frei. Er hofft dann, den neuen Balkon (oder eigentlich muss ich ja sagen die neue Veranda), denn es soll um drei Seiten des Hauses gehen, großteils bauen zu können. Bevor das geschehen kann, muss jedoch erst gebaggert werden, damit eine Mauer, auf der dann die Stützbeine stehen sollen, im Garten gebaut werden kann. Die Steine liegen schon beim Schwiegervater im Garten. Wenn die Mauer aufgestellt ist, muss sie noch mit Beton gefüllt werden. Wie ihr seht, ist also genug zu tun. Von Babyurlaub kann da also leider nicht die Rede sein.

Seit gestern Abend bin ich nun sehr erkältet und meine Nase läuft ständig. Die letzte Nacht war also leider nicht mehr so schlafreich. Also habe ich mich heute Vormittag noch mal schlafen gelegt. Als ich aufwachte war mein Mann zu Hause und ein Freund war auch da. Da der Freund Seemann ist, hat er immer ein paar Wochen frei und ist ein paar Wochen auf See.
Sie haben mir dann ein Geschenk für mich gezeigt. Da steht doch tatsächlich eine Heimorgel im Wohnzimmer mit einem Zettel drauf: „Weil du nie Blumen von mir bekommst, für dich, bitteschön! Dein Björn“ Sarkasmus an: „Hurra, so was wollte ich unbedingt schon immer haben, ich bin ja so glücklich!“ Sarkasmus aus. Er hat sie beim Entsorgen der Balkonteile bei der Entsorgungsstelle mitgenommen. Dachte, die Kinder finden es sicher toll darauf zu spielen und ich hatte auch mal gesagt, dass ich ein Klavier toll fände. Na ja, er wird sie sehr schnell wieder dorthin bringen. Schließlich versuchen wir uns gerade von einigem Ballast zu trennen. Wenn es doch nur etwas leichter wäre auf den Dachboden zu kommen und es dort schon wärmer wäre, dann würde ich auch dort mehr aussortieren können. Wir haben so viele Dinge dort oben, die keiner hier braucht. Zur Zeit haben wir kein Boot, aber mindestens 10 Rettungswesten in verschiedensten Größen. Ich sollte also schnell ein paar Fotos machen und sie zum Verkauf anbieten. Wenn wir dann in ein paar Jahren wieder ein Boot kaufen sollten, können wir auch neue Westen kaufen.

Morgen habe ich wieder Vorsorge bei der Hebamme. Mal sehen, ob die Senkwehen auch dazu geführt haben, das Mini mit seinem Kopf jetzt fest im Becken sitzt. Oder ob sie ihn immer noch ganz doll hin und her schieben kann. Am Donnerstag habe ich dann einen extra Ultraschall, um den ich vor 6 Wochen gebeten hatte, als Mini noch mit seinem Popo unten saß und mir nur immer erzählt wurde, er sei so groß. Denn wenn ich einen Kaiserschnitt haben muss, weil der Kopf zu groß für eine BEL Geburt ist, will ich das vorher wissen, sagte ich und nicht erst, wenn es direkt am Termin ist. Denn ein KS ist für mich doch eine Horrorvorstellung auf die ich mich mental gut vorbereiten müsste. Nun liegt Mini zwar richtig, aber nachdem ich die ganze Schwangerschaft zu hören bekam Kind groß, Kopf noch größer, will ich doch wissen, ob ich nicht alles dran setzen soll nicht über Termin zu gehen. Deshalb habe ich den Termin nicht abgesagt. Ich bin also gespannt, was die nächsten Tage so bringen.

Euch allen wünsche ich eine schöne Woche!

LG Eleonore

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