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Elbeflop und Fenster-Flashback - Baby-Tagebücher von Marion Glück - 2. Lebensjahr aus Teltow

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

4. Woche

Elbeflop und Fenster-Flashback

Elbbadetag fiel ins Wasser – dafür gab’s Melonendrama, Spielklatsche und ein offenes 'Willkommen zu Hause'

Hallo mein Herz,

die Woche hatte mehr Plot-Twists als ein Tatort-Drehbuch!

Gleich am Montag sind die Zwillinge zur Klassenfahrt aufgebrochen.
Mr. Magic und ich hatte also fast sturmfrei und ich gönnte mir eine Runde bei meiner Osteopathin.
Herrlich.
Ich kann dir das echt nur empfehlen!

Am Mittwoch ging’s dann für Mr. Magic zum Frühdienst.
Der Milchmann und ich sind zum Kurzurlaub ins Hotel MaPa gefahren.
Dort gab es wieder Vollverpflegung und Familienanschluss.
Quasi Ferienprogramm für Groß und Klein, inklusive Geburtstagsfest.

Mein Opa wurde nämlich 92 und wir haben das gefeiert, was das Zeug hält.
Fast die ganze Familie war da, nur meine Cousine war mit ihrem Mann und den ihren Kindern im Urlaub.
Aber: vier Enkelkinder und drei Urenkel waren am Start und das Herz meines Opas ist regelrecht übergelaufen vor Freude.

Natürlich waren seine Hörgeräte wieder auf Standby-Modus, aber das ist bei uns ohnehin der Running-Gag. Ich glaube, er sorgt so für seine Ruhe.

Es war jedenfalls richtig schön, ihm dabei zuzusehen, wie er einfach genießt.

Ich hatte diesen einen Moment mit meiner kleinen Nichte, der mich zum Schmunzeln brachte.
Sie kam zu mir, schaute mich mit großen blauen Augen an und sagte: „Noah ist ein richtiger Rabauke.“
Wie süß kann man mit 3 Jahren sein?!

Am Samstag war dann das große Fragezeichen der Woche in meinem Kopf: Schwimme ich durch die Elbe oder nicht?

Bei unserer Anreise hatte ich nämlich gesehen, dass der 21. Elbbadetag auf dem Programm steht.
Ich trug die Idee seitdem wie einen bunten Wasserball unterm Arm mit mir rum und war tatsächlich drauf und dran.

Morgens regnete es noch und ich dachte noch „Ob der Badetag ins Wasser fällt?“
Aber gegen Mittag klarte es auf und bei mir machte sich Optimismus breit.
Spontan entschied ich: Ich bin dabei!

Also haben wir Mittag gegessen, unseren Milchmann eingepackt und den Spaziergang zur Elbe gestartet.
Sogar meine Schwimmsachen hatte ich schon drunter an.
Ich war ALL IN!
Nur nicht IN der Elbe, denn als wir den Eventbereich in Sichtweite hatten, war da nix zu sehen oder zu hören.

Kein Trubel.
Keine gelben Badekappen.
Keine Moderation.
Komisch! Im Sinne von seltsam und nicht im Sinne von lustig.

Wären wir bei Lucky Luke in der Wüste, wären Steppenroller durch die Szene gekullert.
Doch bei uns hatte es ja gerade geregnet …

Meine Mama fragte ich sicherheitshalber: „Eigentlich müssten wir hier schon was sehen oder hören, oder?“
„Vielleicht haben die das etwas von der Elbe wegverlegt. Hörst du nicht auch dieses Klopfen?“

Akustische Halluzination.
Wer kennt sie nicht?!

Denn als wir am Festplatz ankamen, entdeckten wir an den aufgestellten WCs das kleine, fast unauffällige Schild: „Fällt leider witterungsbedingt heute aus.“

Früher wäre ich vor Ort direkt ausgeflippt und hätte gefragt: ‚Warum steht das nirgends online?‘

Dieses Mal atmete ich tief durch und lachte in mich hinein bei dem Gedanken: ‚Pfff! Sachsen-Anhalt mit seinem #moderndenken. Im Land der Frühaufsteher hatte es immerhin jemand geschafft, einen A4-Zettel zu laminieren, um ihn ans Klo zu hängen.‘

Wir hatten einen schönen Spaziergang, es gab ein gemütliches Kaffeetrinken auf der Couch und statt gelber Badekappe gab’s 'ne Skyjo-Klatsche beim Spielnachmittag.
Auch nett.
Und vor allem trocken und nicht so anstrengend.

Ein kleines Trainingslager in Sachen Eltern-Kind-Kommunikation hatte ich bei unserem Aufenthalt dann auch noch.

Noah liebt Melone.
Aber wenn man ihm die vor dem anderen Essen zeigt, ist mit ihm nicht mehr gut Kirschen essen.
Dann hat man verloren und bekommt nichts anderes in ihn rein.

Ich habe das meinem Vater freundlich erklärt: „Bitte die Melone erst zeigen, wenn er sein Brot aufgegessen hat.“

Mein Vater nickte und biss genüsslich in die Melone.
Und damit war für Noah das Frühstücksbrot nur noch Deko auf dem Teller.

Der Punkt für mich ist jedoch nicht die Melone.
Es ist das Vertrauen.

Wenn ich als Mama etwas sage, besonders wenn ich dabei bin, dann wünsche ich mir, dass das ernst genommen wird.
Ich bin immerhin die Hauptassistentin des Babybosses und weiß, wie es läuft.

Und ich brauche die Sicherheit, dass meine Eltern auch dann nach meinem Wunsch handeln, wenn ich nicht dabei bin.

Dass mein Vater das nicht einsehen wollte, hat’s nicht leichter gemacht.
Nun ja, manche Trainingslager-Einheiten sind für mich eben intensiver als andere.

Davon ließen wir uns die restliche Zeit jedoch nicht vermiesen und ruckzuck war Sonntag und wir fuhren zurück zu Mr. Magic.

Als wir zu Hause ankamen, war Mr. Magic war noch bei der Arbeit.
Der Milchmann saß im Auto, ich sah den Eingangsbereich und zack, Flashback.

Du musst wissen, 2021 wurde bei uns eingebrochen, als ich allein zu Hause war.
Und auch wenn seitdem viel passiert ist und ich mich gut ins Vertrauen zurück trainiert habe, war dieses Gefühl, wenn man nicht weiß, ob jemand im Haus ist, sofort zurück.

Die Eingangstür war verschlossen, aber das anliegende Badezimmerfenster im Erdgeschoss stand sperrangelweit offen.

Ich hatte sofort ein flaues Gefühl im Magen und der Schweiß brach aus.

Doch bevor ich dich jetzt lange auf die Folter spanne: Es war kein Einbruch.

Nur Mr. Magic, der morgens um fünf nach dem Duschen vergessen hatte, das Fenster zu schließen.
Sein Mittagessen hatte er übrigens auch vergessen.
War wohl nicht sein Tag.

Und jetzt ist das Motto: Nach der Reise ist vor der Reise.

Nächste Woche packe ich schon wieder ein paar Sachen für meinen Trip nach Hamburg.
Erst gibt es ein Co-Working bei meiner Freundin Anja und dann helfe ich meiner Freundin Annika beim Umzug.

Währenddessen bleibt der Milchmann mit Mr. Magic und seinen beiden großen Schwestern zu Hause.

Wie’s gelaufen ist, liest du dann nächste Woche.

Genieße die Zeit bis dahin.

Deine Marion Glück


P.S. Hinter jedem offenen Fenster steckt ein Magic Moment oder die Erinnerung „Vertrauen ist gut, (Fenster-)Kontrolle ist besser.“

Tagebuch Marion Glück - 2. Lebensjahr

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In diesem Beitrag geht's um:

Familienurlaub, Elbbadetag, Melonenstreit, Flashback, Einbruch, Geburtstag