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Mit Volldampf zurück ins Leben - Baby-Tagebücher von Anna aus Hitzacker

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

8. Woche

Mit Volldampf zurück ins Leben

Willkommensbesuch, Krabbelgruppe, Kindersport... Die erste Woche alleine mit drei kleinen Kindern.

Hallo ihr Lieben,

Die Überschrift war Programm diese Woche. Wo ich jetzt so überlege, ist es erstaunlich, was man in einer Woche alles erleben kann und sie war vielleicht ein bisschen zu voll. Kann man sich ja aber auch nicht immer aussuchen. Kommt mit...

Am Montag:
Erster Tag alleine mit drei kleinen Kindern (4,2,0), Mann im Homeoffice. Der Große ist noch auf seinem Praktikum. Die Lehrerin war ihn besuchen und hat mich einmal angerufen, dass es ihm gut geht und die Bauernfamilie sehr zufrieden mit seiner Arbeit ist. Nach dem was sie erzählt hat wird er zurecht kommen, wenn er auszieht. Ein beruhigendes Gefühl.

Bis auf eine doofe Einschlafbegleitung am Sonntagabend und eine etwas stressige Zeit am Montagvormittag, wo alle gleichzeitig bedient werden mussten und wollten. ging es gut. Die Maus hatte morgens die Windel gesprengt, weswegen ich sie wickeln und umziehen musste. Nach dem Stillen dann hätte sich schlafen nicht mehr gelohnt. Deswegen bin ich gleich wach geblieben und die Kinder haben mir den Gefallen getan und weitergeschlafen. So konnte ich mich in ruhe fertigmachen und sogar noch eine halbe Stunde Pilates dranhängen und eine Wäsche reinschmeissen. Die letzten 7 Minuten saß mir dann zwar ein quasselnder Vierjähriger gegenüber, aber hey - das Tagesziel war damit bereits am Morgen sowas von übertroffen!
Ich hab die Kids dann rausgescheucht und Babymaus hat in der Trage geschlafen. Wenn der Mini noch besser einschlafen würde wärs super. Vielleicht kippt das mit dem Vollmond ja.
Montag waren wir aufgrund der ausklingenden Erkältung noch nicht im Kindergarten.

Dienstag:
Das erste mal mit drei kleinen Kindern morgens zum Wecker aufstehen, fertig machen und den Midi in den Kindergarten bringen. Oi, das war was. Ich war fix und alle nachdem ich zurück war und hätte mich gerne wieder ins Bett gelegt zum schlafen. Aber es hat ganz gut geklappt. Ich hatte in der letzten Zeit immer eine Stoppuhr morgens laufen um zu sehen wieviel Zeit wir für eine zügige aber entspannte Morgenroutine brauchen. Das war gut. So war tatsächlich genug Zeit fürs Wesentliche.

Lillymaus hat den Vormittag verschlafen, der Mini fuhr mit der Oma unser Gemüse vom Bauernhof holen und ich empfing eine Dame vom Landkreis zum Begrüßungsbesuch. Das ist ein Angebot unseres Landkreises. Sie bringt einen Beutel mit tollen Sachen aus der Region mit, ein paar Gutscheine und Infos über alle Angebote bei uns für junge Familien.
Dann gings auch schon das Baby versorgen, Midi vom Kiga abholen, Mittagsschlaf und abendessen fertig machen und Kinder handeln. Wir haben das Abendessen nun vorgezogen, damit wir alle früher ins Bett kommen. Das klappt besser als erwartet, auch wenn der Mini gerade tierisch lang zum einschlafen braucht.

Dann kam noch die wunderbare Nachricht ins Haus geflattert, dass die Mütterpflegerin für diesen Monat bewilligt wird. Ich freu mich riesig und bin nun entspannter, weil ich weiß, dass der nötigste Haushalt erledigt wird und ich mich meinen Kindern widmen und mich auch mal setzen kann.

Außerdem ist der Mini mit diesem Tag in seiner Autonomiephase angekommen. Es hat wirklich Klick gemacht bei ihm und es ist anstrengend! Mit so hinschmeißen auf den Boden, hauen, wenn er was nicht bekommt und die Wörter "Jetzt" und "sofort" sind mit krasser Lautstärke eingezogen.


Mittwoch:
Uff, ich hab mich heute übernommen.
Wir haben heute die Krabbelgruppe inspiziert. Es war sehr schön da und der Mini hat so toll gespielt. Für ihn wars genau das richtige und das freut mich. Ich fand es auch sehr schön mit den anderen Mamas.
Lilly ist aber leider auf dem Hinweg durch das Geschuckel im Wagen aufgewacht und dann den ganzen Vormittag nicht zum schlafen gekommen. Sie hat es zwar die ganze Zeit versucht, aber sie ist jedes mal direkt wieder aufgewacht. Auf dem Rückweg war sie dann so durch, dass ich sie an der Kasse im Supermarkt in die Trage packen und den rest des Weges und zum Abholen vom Kindergarten tragen musste, plus Wagen schieben. Das war zu viel und zu lang vom Laufen und ich war so k.o.. Mir tat alles weh. Am Nachmittag habe ich versucht auszuruhen, was eher so semigut geklappt hat.

Donnerstag:
Es ist anstrengend und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität morgens drei kleine Kinder und sich selbst für den Tag fertig zu machen, weil einfach jeder Morgen anders ist. Die Kinder wachen unterschiedlich auf, haben unterschiedliche Launen. Genauso wie ich auch. Aber ich stelle fest, dass es machbar ist. Und ich merke auch, dass mir die zwei Spaziergänge zum Kindergarten und zurück gut tun an der frischen Luft und wir immer eine Lösung finden. Trotzdem gibt es Momente, in denen ich dann doch gerne das Auto da hätte.
Eigentlich wollte ich heute etwas für mich machen, während die Mütterpflegerin mit dem Mini spielt und ein Ohr bei der Kleinen hat. Das sah das Baby anders. Sie hat nicht geschlafen, bzw. nicht in den Schlaf gefunden. Sie war müde und hat es immer wieder versucht, aber nach kurzer Zeit wachte sie einfach wieder auf. Eigentlich setze ich sie mir dann in die Trage und da schläft sie gut. Aber mit Baby in der Trage kann man weder duschen gehen, noch den geplanten Sport machen. Das hat mich echt geärgert, bleibt mit Baby aber leider nicht aus. Irgendwann bin ich einfach duschen gegangen und die Mütterpflegerin hat sich gekümmert als sie wieder wach wurde. So war ich zumindest wieder sauber. Auch wenn ich eigentlich ein schönes Bad mit Buchlesen geplant hatte. Naja..

Nachmittags waren wir dann beim Kindersport. Das ging besser als ich erwartet hatte. Babymaus in der Trage, die Jungs auf flotten Sohlen durch die Halle. Können wir nach den Herbstferien wieder machen.
Allerdings war ich danach wieder so richtig kaputt und mir tut mein Körper noch mehr weh. Also fit bin ich noch nicht und muss doch noch mehr auf mich und meine Belastung achten.

Freitag:
Vormittags kam meine liebe Hebamme. Sie hat mir nochmal ihre tolle Teemischung für mein Wochenbett mitgebracht. Ich habe gefragt, ob ich Nachschub bekomme, da mein Tee tatsächlich schon alle war. Er tat mir echt gut und ich freue mich ihn noch weiter trinken zu können. Wir haben viel geredet, aber ich merke, dass ich sie fürs Leben mit Baby nicht mehr wirklich brauche. Der Kleinen geht es gut, sie wächst und gedeiht, das Stillen klappt bis auf manches schwierige Anlegen gut und mir geht es auch gut, sofern ich mit der Belastung aufpasse. Schade, dass auch diese besondere Zeit der intensiven Hebammenbetreuung schon wieder zu Ende geht.

Freitagabend kam der Ninja dann von seinem Praktikum nach Hause. Er hat uns allen selbst gebackene Bananenmuffins mitgebracht. Wir hatten für ihn Kürbiskuchen zum Willkommen gebacken. Er ist größer geworden. Innerlich wie äußerlich. Die Zeit hat ihm gut getan. Und ich freu mich ihn wieder zuhause zu haben.

Dann sind wir Laterne laufen gegangen, während der Ninja in ruhe auspacken konnte. Der Umzug mit der Feuerwehr im Rahmen des Rummels fand diesen Abend statt. Es war etwas wuselig mit drei kleinen Kindern, aber schön. Wir waren noch Karussell fahren und Rummelluft schnuppern. Die Kinder waren sehr fasziniert. Die Kleine hat eigentlich alles verpennt als sie erstmal beim Papa in der Trage saß. Leider wurde der schöne Abend von einem Schock beendet. Der Mini ist auf eigene Faust losgezogen als ich für einen kleinen Moment in eine andere Richtung gesehen habe und der Papa in der Pommesschlange stand. Wir konnten ihn nicht finden. Das war ein so unwirklicher Moment. Das eigene Kind einfach weg. Wir haben uns furchtbare Sorgen gemacht, ihn letztendlich aber zum Glück wiedergefunden. Er wollte nochmal zum Karussell. Nun sagt er mir immer wieder, dass er leider weglaufen muss. Ich werde nächste Woche mal mit ihm zu der Stelle gehen, damit er sieht, dass das Karussell nicht mehr da ist. Ich hoffe damit legt sich das Weglaufen dann.

Samstag:
Haben wir uns durch den Tag geklüngelt.

Sonntag:
Sonntag haben wir den Familientag wieder ins Leben gerufen. Wir haben festgestellt, dass sich mit wachsender Zahl der Familienmitglieder die Familienzeit nicht wirklich einfacher gestaltet. Sie passiert nicht mehr einfach. Die Familie zerfliesst irgendwie schnell in die einzelnen Interessen und Aktivitäten. Wollen wir Zeit als ganze Familie, muss diese geplant und angeordnet werden. Also wurden zum Nachmittag alle zusammenzittiert. Mein Mann machte Popcorn und wir spielten ein Spiel. Das war lustig und schön. Es wurde herumgeblödelt, die Kinder tobten davor miteinander, die Kleine war auf meinem Arm dabei und der Mini konnte erfolgreich so beschäftigt werden, dass er nicht das Spielfeld in Schutt und Asche verwandeln konnte. Und der Midi hat tatsächlich gewonnen.
Dann kochte der Ninja mit ein bisschen Hilfe von mir das Abendessen und dann gings satt und zufrieden ins Bett.

Alles in allem muss ich sagen, dass die Woche ganz gut gelaufen ist und sich viele Sorgen und Ängste einfach aufgelöst haben. Es klappt, es wird. Mit viel Flexibilität, Geduld und der Trage. Was aber auch klar ist, dass das ein absoluter Fulltimejob ist, der quasi keine Pausen hat. Ich habe das Gefühl, dass ich mit meiner Strategie "Mama zuerst" ganz gut fahre, da sich so nur wenig unerfüllte Bedürfnisse aufstauen und mich unglücklich und damit weniger fähig machen können mich um andere zu kümmern.
Fakt ist aber, dass mein Mann und ich gerade viel zu wenig Zeit miteinander haben. Ich vermisse ihn schon nach dieser einen Woche. Ich weiß unsere Zeit kommt wieder. Aber fehlen tut er mir gerade trotzdem.

Na mal sehen was die nächste Woche bringt ....
Ich trinke jetzt noch einen Stilltee, damit Lillys Bauchweh besser wird. Damit hat sie gerade etwas zu kämpfen. Euch wünsche ich eine schöne bunte Woche.

Liebe Grüße von
Anna



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In diesem Beitrag geht's um:

Hebammennachsorge, Familienleben, Aktivitäten mit Kindern