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Kuscheln ohne blaue Flecken - Baby-Tagebücher von Tanja aus Vöhringen, München und Shenyang

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

37. Woche

Kuscheln ohne blaue Flecken

Wie wir - drei Kids und eine Mama - ins Bett gehen, wenn Papa für eine Woche auf Geschäftsreise ist.

Mei, war das schön, als wir unsere Guten-Morgen-Geschichten gelesen haben und lediglich die Unterbrechungen gewöhnungsbedürftig waren. Jetzt sind es die Schmerzen.

K0 ist jetzt einfach schon ganz 9,5 Monate alt und schlummert oder chillt oder mummelt sich nicht mehr merinoschafwollenmäßig an uns ran oder in die Kissenberge rein, ne, da werden Kuscheltiere probiert, gezogen und gerissen – aber vor allem wird sich überall umeinandergerobbt, sodass wir Obacht geben müssen, dass die Kleine nicht rausfällt.

Das ist sie vor ein paar Wochen tatsächlich – und es war entsetzlich. Für mich. Ist es immer noch, wenn ich daran denke und es schreibe. Sie selbst hatte sich nach einer Minute bao bao beruhigt.

Exkurs: Wir nutzen das chinesische Wort bao bao im Deutschen, weil es ein Remix ist aus hochheben/hochnehmen/auf den Arm nehmen/tragen (wie sagt Deutschland denn dazu, gibt’s da regionale Unterschiede?), Geborgenheit spenden, kuscheln und auch so in Richtung Fürsorge geht. Ich kenne kein deutsches Wort, das alles ausdrückt – und kein chinesisches, das sich so easy merken und aussprechen lässt.

Zurück ins Geschwisterbett: Wenn wir jetzt also unsere Geschichten lesen – leider nur noch morgens, abends macht jetzt beide Kinder also K2 und K4 komplett Papa, weil K0 ein intensives Mamaprogramm fährt – dann robbt also K0 umeinander, K2 springt auf mich drauf und irgendein Fuß, Ellenbogen, Arm ist bei der ganzen Liebesenergie immer irgendwo in mir, auf mir, an mir.

Blaue Flecken erhalte ich nicht, aber weh tut es trotzdem. Während K4 sagt, dass sie g’scheit kuscheln oder lesen will – so für 2 Minuten – weil sich dann geschrien und gestritten werden muss. Um das Buch, um ein Kuscheltier, um die Haarspitzen, weil „es nachts kälter ist als draußen“, wie Papa sagen würde.
Jedenfalls – K0 liebt’s. Wenn es so hin und her geht und laut und zankig und wie ich finde: nervig, anstrengend, unnötig und langweilig – dann blüht K0 auf und robbt zu uns, zieht sich rauf, wird dann natürlich von K2 und K4 hinzugezogen und ich bekomme dann – neben den Ellenbogen, Schultern, Füßen, eigentlich keine Ahnung, weil es geht immer so schnell – alles Mögliche an mich ran. Mit eben den Fingernägeln. Egal, wie oft ich sie schneide.

Und K0 ist halt noch weniger zimperlich als K2. Weil K0 findet es halt spannend: Oh – Ohrlöcher! Nasenlöcher! Ein Mund? Und der geht auf und zu und da schreit’s und quiekt es raus – ja, total witzig! Dann schön weiter rumbohren, wobei die Augen und die Nase richtig feste zwicken und rausreißen wollen, so wie das doch ganz lustig bei den Kuscheltieren klappt – warum nicht auch mit Mama?

Und weil K4 und K2 dann darüber lachen, warum dann nicht gleich mit denen auch machen? Na, weil die sich richtig wehren – weshalb dann Mama versucht, sich einzumischen, weil: Hey, das findet alles in der Früh statt, wenn K2 und K4 zum Kindergarten müssen. Und K0 muss.

Da bin ich richtig aufgeregt, wenn sie heute heimkommen und ich alle drei theoretisch zur gleichen Zeit ins Bett bringen muss. Ohne Papa. Weil der eine Woche auf Business Trip ist. „Was ist das?“, fragt K4. Und mir fällt nichts Besseres ein als: „Urlaub mit Arbeit.“ – Beide Begriffe haben vor und seit Kindern genau die gegenteilige Bedeutung.

Ganz praktisch habe ich es dann so gemacht, dass wir alle eine Stunde früher ins Bett sind – mit Kuschel-Türtheater-Lese-Party. Es hat jeden Abend mal mehr, mal noch mehr geklappt.

K4 und K2 durften sich je 3 Bücher raussuchen – und für K0 auch mitbestimmen. Von der liebsten Cousine haben wir ein Theater, welches sich in die Tür hängen lässt, mit ganz tollen Handpuppenfiguren. Und jeden Abend lag der Fokus sehr unterschiedlich und war immer wieder anders witzig.

Weniger witzig, sondern richtig gruselig, fand ich das Buch vom Gespenst. Ich bin ja gar kein Fan, Kinder vor irgendwas zu schützen. Ich glaube, wir finden zusammen einen Weg – auch mit Elsas Schneemonster. Oder vielleicht gerade wegen des Schneemonsters.

Jedenfalls war mir dann aber dieses richtig geniale Buch so zu gruselig, dass ich die Geschichte geändert habe – weil ich echt dachte: Nicht, dass sich da was hochschaukelt und ich sie überfordere. Und hier und da … hab die Geschichte dann spontan verändert.

Aber ha ha – K4 kannte sie auswendig von Papa. Fragte, ob ich eigentlich nicht lesen könnte – und hat dann superwitzig und weniger gruselig vorgelesen. Schlafshirt aussuchen, waschen, Zähneputzen, Haare kämen, alle zusammen

Mit einem Kind habe ich gesagt: Zwei Kinder ins Bett? klar – halt mit Papa.
Mit zwei Kindern habe ich gesagt: Wie klappt das mit drei?
Mit drei Kindern sag ich: Passt schon. Ein, zwei Freunde – je nachdem welche ;) – sind herzlich eingeladen.

Seid ganz lieb gegrüßt

Tanja von sternenkinder.org



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