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Teil 1: "Ha noi, des geht doch net!" - Baby-Tagebücher von Tanja aus Vöhringen, München und Shenyang

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

30. Woche

Teil 1: "Ha noi, des geht doch net!"

Urlaub mit drei Kindern in Vietnam. Start in der Hauptstadt Ha noi, geschrieben und gesprochen wie der schwäbische Ausdruck für: Aber nein!

Aber doch. Mit drei Kindern sind wir in Vietnams Hauptstadt gelandet. Und oh Urlaubswunder fand ich zwischen Mittagsschlaf und Rollerchaos nicht nur Schlaf, sondern auch Schreibzeit. Der Urlaub war genial.

Oft höre ich: "Ich würde das nicht machen." Oder: "Drei Kinder? Und dann Städtereisen? Ich will mich im Urlaub entspannen." Oder: "Du hast halt Mädchen, mit Jungs wäre das nicht möglich." Oder mein persönliches Highlight: "Du hast es ja leicht, weil du deine Kinder nicht bedürfnisorientiert erziehst."

Solche Sätze nehme ich super persönlich. Und zwar voll gern! Also bitte immer her damit! Ich bin nämlich kein Fan des Clubs: „Nimm‘ nichts persönlich, mach‘ was du für richtig hältst und interessiere dich nicht für die Meinung anderer.“

Also Fan bin ich vielleicht schon, ich kenne es nur aus ganz wenigen Bereichen und in meiner Rolle als Mama kenne ich es mal so gar nicht. Nichts ist mir persönlicher als meine Kinder, sie sind als ein Teil von mir entstanden und bleiben es daher auch. Und wenn ich wüsste, was ich für richtig halte, wenn ich überhaupt an ein „Richtig“ glauben würde, dann hätte ich A nicht Philosophie studiert, würde zum Beispiel kein Tagebuch schreiben, weil ich ja C nicht denken, sondern nur machen würde.

Statt an ein Richtig, glaube ich halt an Blickwinkel. Egal, wie du es machst, es ist „Richtig“, je nachdem in welchem Kontext, aus welchem Blickwinkel. Dafür muss ich aber den Kontext verstehen, dafür muss ich Blickwinkel kennenlernen. Also interessiert mich die Meinung anderer sehr wohl. Sie interessiert mich nicht nur, sie ist mir verdammt wichtig.

Und ich glaube zusammen kommen wir auf ganz viele Blickwinkel, aber jede einzelne Person eben nur auf die eigenen und daher finde ich Meinung und Reisen so essenziell. Beim Thema Mama ist dann natürlich oft ein Dilemma: Kein Thema nehme ich so persönlich, bei keinem Thema wünschte ich mir so ein Richtig und bei keinem Thema finde ich so schnell, so viele, so verschiedene und so vielschichtige Meinungen.

Aktuell zum Beispiel:
Mein Kind ist 8 Monate und mag nicht essen. Also Stillen kein Thema, aber Beikost ciao. Was machen?
Mein Kind ist 8 Monate und krabbelt noch nicht, ich soll das mal trainieren. Ja, ok Spaß, da muss ich echt nur lachen.
Aber was ist hiermit:
Mein Kind ist 8 Monate und lässt sich nur von mir beruhigen. Wenn ich nicht da bin, dann geht die chinesische Oma, maximal die große Schwester, aber die mittlere Schwester oder gar der Papa never ever.

Und wie es zu diesem Themen so unfassbar viele Blickwinklel gibt. Ich finds ja eher geil, dass da so viel Dialog stattfindet. Und vor allem zuverlässig. Also wenn ich ein Mamathema bringe, dann erhalte ich immer Feedback, bei meinen anderen Lieblingsthemen ist das nicht immer so.

Zu diesen Themen sind nur Podcast´s zuverlässig: Lanz und Precht oder Gysi und Guttenberg oder mein absoluter Favorit gerade Augstein und Blume. Mein ganz persönliches Yogaatmen: Politik_Podcasts - die entspannen mich; weil sie sehr relativieren, dadurch fällt es mir leicht einen Schritt zurück zu treten.

Naja zurück zum Thema. Also so ne Reise an sich mit Großeltern, Kindern in dem Alter, Flugzeug, Fernreise, Flugzeit länger als 8 Stunden, mit Umsteigen, Städtereise, 29 Stunden im Zug, Strandurlaub, verschiedenen Inseln ohne Festlandverbindung usw.

Mei, da kommen Fragen auf … und es kommen eben Meinungen zurück. Und dann bin ich versucht lange nachzudenken. Aber die Zeit hast ja als Mama auch net. Und dann erinnere ich mich immer an den Rat meiner Scheinwerferlichtfreundin: „Tu, was du deiner besten Freundin raten würdest.“ Und das ist immer:

„Mach‘ was deiner family ein Lachen ins Gesicht zaubert.“ Im Detail für mich persönlich heißt die Methode: Siedeln.

Und ich glaube an die Magie gemeinsamer Erfahrungen. Kein Gipfel ohne Aufstieg – das gilt fürs Reisen genauso wie fürs Leben. Und deshalb safe machen wir jede Reise und dieses Mal war es Vietnam. Bald mehr!



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Kommentare von Lesern:

Ha aus Bayern04.07.2025 17:44

Danke für deinen tollen Beitrag, der mich zum Denken angeregt hat. War auch kein Fan von "nimm es nicht persönlich", aber lebte automatisch danach.
Den Satz"Mach‘ was deiner family ein Lachen ins Gesicht zaubert" fühl ich sehr und möchte es wie ein Mantra auch in allem was ich tue umsetzen. Vergesse es nur zu leicht. Von daher Danke für die Erinnerung :-)

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In diesem Beitrag geht's um:

Reisen mit drei Kindern an der Hand nach Vietnam