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Sternenkinder - Ort der Erinnerung

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Sternenkinder - Ort der ErinnerungWANDLITZ. "Wir gingen ins Krankenhaus um Leben zu geben und mussten den Tod empfangen.“ So beschreibt eine Sternenkindmama ihren Verlust, ihren Schmerz, ihre Wut und ihre Trauer. Ein Kind im Mutterleib, während der Geburt oder kurz danach zu verlieren, lässt die Eltern und jeden, der davon erfährt, ohnmächtig zurück. Lässt die Welt still stehen. Nicht selten haben aber eben diese das Gefühl, dass ihre Sternenkinder zu schnell vergessen werden könnten. Umso wichtiger ist es, einen Ort zu haben, an den sich Betroffene zurückziehen können. Um zu trauern, aber auch sich an die glücklichen Momente mit ihrem Kind zu erinnern. Einen solchen schafft der Verein „Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen e.V.“ auf dem Friedhof Wandlitz im Ortsteil Schönwalde.

„Bisher nähen, häkeln, stricken und basteln wir für Frühgeborene und Sternenkinder und geben unsere Sachen kostenlos an Kliniken und Bestattungsinstitute ab“, berichtet die erste Vorsitzende Dana Waschinsky-Wolff. „Nun wollen wir einen Schritt weitergehen und einen Ort der Erinnerung den Eltern zur Verfügung stellen. Hierfür haben wir wunderbare Kooperationspartner gefunden“.

Der Ort der Erinnerung besteht aus einem Gedenkstein mit persönlichen Erinnerungsblättern aus Bronze für die Sternenkindern. Auch ein Baum der Stille wurde gepflanzt, um den verstorbenen Kindern zu gedenken, zu trauern, zur Ruhe zu kommen und über das Geschehene zu reden.

Ein Baum ist ein Symbol für die Synthese von Himmel und Erde. Er schafft symbolisch die Nähe zum Sternenkind. Gleichzeitig strahlt ein Baum Ruhe aus, gibt die Möglichkeit sich in seinen Blättern zu verlieren und ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Bäume können mehrere Hundert Jahre alt werden und bilden etwas, das bleibt. Die Eltern sollen die Möglichkeit bekommen, ihr Sternenkind beim Namen zu nennen. Hierfür wird der Gedenkstein so errichten, dass stets neue kleine Blätter mit den Namen der Sternenkinder hinzugefügt werden.

Schirmherrin des Projektes und Kinderbuchautorin Cally Stronk berichtet: „Ich bin selbst Sternenkindmama und daher sehr froh, dass ich für dieses Herzensprojekt die Schirmherrschaft übernehmen darf. Es spendet Trost, den Kindern, die es nicht in unsere Leben geschafft haben, die wir aber immer in unseren Herzen tragen, diesen besonderen Ort zu geben, an dem wir an sie erinnern können.“

Der Ort der Erinnerung ist für jeden zu den Öffnungszeiten des Friedhofs zugänglich. Wer auch ein personalisiertes Blatt für sein Sternenkind möchte, wendet sich an den Verein.

Herzenssache-NfSuF.de
Foto: ©Photoatelier ISO25