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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
6. Woche

Eine Woche vom Haus weg.

U3 und unsere Hilfen für die Impfentscheidung, Stillupdate, After-Baby-Body, Zweiwortsätze, Spiegeln und andere Entwicklungen.

Herbst. ES IST HERBST - sagt zumindest mein Kalender. Bunte Blätter, angenehme Kühle, warme Suppen, Kerzen und Laternen und die Gemütlichkeit zieht langsam ins Zuhause. Ich liebe die Wechsel der Jahreszeiten. Zum Herbst wird es endlich wieder kühl genug, um sich in eine Decke einzukuscheln, Tee wieder warm zu genießen und deftige Suppen und Eintöpfe zu kochen. Sogar der Orion ist schon wieder am Sternenhimmel zu sehen. Also zumindest morgens gegen fünf. Dank Möpschens Wachzeiten weiß ich das. Es gibt Martinsbrezeln, Halloween und Erntedank. Meine Tageskinder habe ich jetzt immer mit den Eltern was ernten geschickt, wir haben Brot gebacken und uns gefreut was Mutter Erde uns für reiches Essen schenkt.

Auch mit der Nusstorte waren wir Ernten. In Nachbars Garten durften wir Äpfel und Birnen pflücken und vom Boden auflesen. Das hat einen Spaß gemacht. Aus den Äpfeln mit Stellen dran haben wir Apfelmus gekocht.
Auf dem Bauernhof werden die Gurken, die am stärksten gekrümmt sind ausgesucht und eine große Tasche voll grüner Bohnen hat die Nusstorte mit der Oma auf dem Feld geerntet. Brot gebacken haben wir auch. Ich liebe diesen Duft von frisch gebackenem Brot im Haus.

Stillupdate
Das Stillen klappt an sich sehr gut. Und dann auch wieder nicht. Gut klappt die Milchproduktion. Die hat sich prima eingependelt und an den Bedarf vom Möpschen angepasst. Er nimmt mehr als fleißig zu, wird schwerer und runder. Auch die Schmerzen vom Ansaugen sind weg. Das meiste von dem, was ich esse, verträgt er gut. Das einzige, auf das ich in größeren Mengen verzichte, ist Knoblauch, da dieser den Geschmack der Muttermilch verändert und die Nusstorte dann z. B. kaum noch getrunken oder sogar ganz die Brust verweigert hat. Sonst esse ich ganz normal und alles was mir schmeckt. Auch Bohnen, Erbsen, Linsen, Zwiebeln, Orangen etc. Die Milch muss schließlich irgendwoher kommen. Einzig die Linsensuppe war dann wohl doch etwas zu viel für Möpschens Verdauung und Erbsen mag sein Bauch auch nicht soo gerne. In der Regel klappt es aber sehr gut, wenn ich einen Stilltee trinke, dass damit sein Bauch besänftigt wird und er, sofern sich Pupse angestaut haben, diese gut loslassen kann.

Was leider nicht so gut klappt, ist das Anlegen und das Stillen, wenn ich gestört werde. Beim Anlegen brauchen wir leider oft mehrere Versuche, weil er das Vakuum nicht erzeugt kriegt und er verliert es auch mal während einer Mahlzeit. Ich muss meine Brustwarze ganz komisch um die Ecke an seinen Gaumen biegen, damit das klappt. Das nervt mich ganz schön. Und ich muss mich aufs Stillen konzentrieren. Ich kann vielleicht was lesen oder dabei Fernsehen, aber wenn die Nusstorte dabei um mich rumtobt, jemand was von mir will oder so, bin ich zu abgelenkt und drücke dem Baby ausversehen die Brust zu doll ins Gesicht, oder verschiebe unbemerkt unsere Position, wodurch er das Vakuum verliert oder oder. Mit Ablenkung klappt es einfach nicht gut. Das Stillen fordert eben gebührende Aufmerksamkeit und Ruhe ein. Garnicht so einfach mit Kleinkind daneben.

Nach einem Gespräch mit der Hebamme habe ich beim Anlegen nochmal verstärkt auf Möpschens Position geachtet. Das wir wirklich Bauch an Bauch liegen/sitzen, sein Körper ganz gerade ist und er nicht in Rückenlage den Kopf zur Seite zur Brust dreht. Versucht man selber mit zur Seite gedrehtem Kopf zu trinken, ist das wirklich schwer und unangenehm. Und ich achte darauf, dass seine Nase zum Anlegen auf Höhe meiner Brustwarze ist. Tatsächlich öffnet er die Schnute dann nach oben und das Anlegen geht viel einfacher! Meist sogar beim ersten Versuch bekommt er die Brust richtig zu fassen, das Vakuum erzeugt und die Nasenlöcher sind zum Atmen frei. Ich bin begeistert. Diese wichtigen Kleinigkeiten vergesse ich immer wieder. Auch mich richtig mit Kissen abzupolstern, vergesse ich gerne. Wenn ich aber darauf achte meine Stillposition richtig zu unterstützen, am Besten so, dass ich das Baby loslassen könnte, habe ich auch viel weniger Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich.

Das Stillen mit der Nusstorte dagegen verliert sich langsam. Ich bekomme eine extreme innere Abneigung, wenn die Nusstorte richtig stillen will. Ich werde richtig genervt und will ihn absolut nicht stillen. Gegen dieses Gefühl kann ich nichts machen. Es ist einfach da. Zum Glück habe ich dieses Gefühl beim Möpschen nicht. Da hatte ich Sorge zum Ende der Schwangerschaft. Die Nusstorte möchte zwar wieder öfter und es gibt Drama, wenn ich das verweigere, lasse ich ihn aber kurz dran hört er schnell mit einem „buäh!“ von selbst wieder auf. Also lasse ich ihn meist, weil sich die Situation so ohne Drama von selbst erledigt. Sein „Stillen“‚beschränkt sich eigentlich auch darauf, die Brust alibihalber im Mund zu haben ohne richtig zu trinken. Diese Übergangsphase lasse ich ihm noch, weil ich merke, dass er das noch braucht und diese Art von meinen Gefühlen her tolerierbar ist. Aber ja, die Stillzeit mit der Nusstorte - so lang und intensiv sie war - neigt sich dem Ende und schleicht sich langsam aus. Wir sind jetzt wohl beide auch dazu bereit, uns von unserer Stillbeziehung zu verabschieden. Das freut mich. Ich habe nämlich nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass wir diesen Punkt erreichen werden. Dabei war das mein Wunsch, genau so einen Abstillprozess zu bekommen und kein Hauruck oder weinen lassen oder ähnliches durchziehen zu müssen. Also gibt es bei mir kein „richtiges“ Tandemstillen. Die Situation, zu der ich in der Schwangerschaft noch einen Haufen Fragezeichen hatte, hat sich einfach eingerichtet, sodass sie für alle passt. Hätte ich mir garnicht so einen Kopf machen müssen …

Ich im Wochenbett
Das Wochenbett geht unaufhörlich seinen Gang. Der Wochenfluss hat sich nun entgültig verabschiedet, die Kräfte - mental wie körperlich - kommen langsam wieder. Ich bin schon wieder um einiges belastbarer, aber trotzdem noch nicht komplett fit. Hocken, lange stehen und Trage/Tragetuch gehen noch nicht. Auch muss ich nach wie vor an Pausen denken und bekomme durch verschiedene Signale von meinem Körper direkt mitgeteilt, wenn ich diese zu oft vergesse.
Dafür komme ich mit meinen Nerven wieder besser zurecht und finde immer mal wieder in meine Ruhe im Umgang mit der Nusstorte. Auch die Panik vor dem Ende der Elternzeit vom Schatz schwindet. Klar wäre es schön, wenn wir noch länger in dieser Zuhauseblase leben könnten, denn ganz ehrlich, genug zu tun haben wir. Aber ich merke, dass ich es immer besser hinbekomme. Klar sind auch Rückschläge und Situationen dabei in denen ich froh bin ihn einfach dazubitten zu können und überlege, wie ich das ohne ihn hinbekommen sollte. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich erstmal wohl nicht mehr schaffen werde, als uns anzuziehen und satt und sauber zu bekommen. Wir kommen ja zu zweit kaum vor Mittag zum Frühstücken. Er meinte, das reicht ja auch fürs erste. Haushalt können wir dann am Wochenende machen. Das war gut, dass wir das besprochen haben. Es nimmt für mich sehr viel Druck raus. Es sind zwar eine Reihe Riesenwollmäuse bei uns eingezogen, aber die ziehen irgendwann auch wieder aus. Eine Senkung oder Inkontinenz ist mir ein perfektes Zuhause, pünktliches Essen und High-Life nicht wert. Alles wird so gemacht, wie es passt und mein Körper da mitkommt.

Mein Körper sieht fast jeden Tag anders aus. Mein Gewicht ist wieder auf dem Stand von vor der Schwangerschaft. Allerdings gehören da noch die 10 kg zu, die mein Körper für die Stillzeit mit der Nusstorte gebunkert hatte. Also sind es reell noch 10 kg über dem echten Vorschwangerschaftsgewicht. Die werden aber voraussichtlich noch bleiben, bis auch das Möpschen abgestillt ist. Ich bin ja gespannt, wie es bei ihm Laufen wird. Aber immerhin hält sich mein Gewicht im Moment. Das reicht erstmal. Die Umstandskleidung wird langsam zu groß (juhuu). Ein paar Teile konnte ich schon aussortieren.
Die Vorschwangerschaftsklamotten passen aber noch bei weitem nicht und sind vielfach nicht stilltauglich. Für mich haben sich die Umstandsleggins mit Umschlagbund sehr bezahlt gemacht. Hier konnte ich auf die nächst kleinere Größe zurückwechseln, die ich zu Beginn der Schwangerschaft getragen habe. Da ich auf Kleider gerade absolut keine Lust habe, habe ich mir ein paar Stillshirts gebraucht gekauft. Ich hatte mir in der Stillzeit der Nusstorte einen Haufen Umstandsstillkleider mit hoher Taille angeschafft, da sonst einfach nichts passen wollte. Weder Umstandshosen noch Jeans in zwei Nummern größer. Von Pullovern wollen wir garnicht erst reden. Die kommen dann später wieder zum Einsatz. Jetzt mag ich bequeme Hosen lieber.

Sport habe ich nicht nochmal gemacht. Ich merke mein Körper ist noch nicht so weit. Ich probiere es später nochmal. Was mir aufgefallen ist, dass ich in der Körpermitte ganz komisch zusammensacke, wenn ich das Bengkung ein paar Tage nicht angewendet habe. Habe ich mich wieder eingewickelt, habe ich auch ein viel angenehmeres Körpergefühl, das auch eine Weile anhält. Die Röllchen am Rücken werden dadurch kleiner, ich bin aufrechter und habe mehr Stabilität in der Mitte. Das Bengkung ist definitiv eine große Bereicherung für mein Wochenbett und ich bin so froh mich darauf eingelassen zu haben. Auch wenn ich es gerne öfter anwenden würde.

Schöne Momente
Davon hatten wir sehr viele diese Woche. Die Nächte sind zwar grottig und ich merke wie der Schlafmangel zunehmend an mir und dem Schatz zehrt, aber es gibt zum Glück immer wieder ausgleichende Momente.
So fängt die Nusstorte nach drei Wochen Kindersport an zu plappern wie ein Wasserfall. Er redet fast nur noch in Zweiwortsätzen. Mittwoch hat er sich morgens an mich gekuschelt während ich das Möpschen gestillt habe, sich meinen freien Arm genommen zum Kuscheln und gehaucht „Meine Mama!“. Boah war das schön. Einen Tag später schmiss er sich mit denselben Worten strahlend in meine Arme. Der Papa war erst etwas traurig, bekam das „Mein Papa!“ aber drei Tage später und es machte ihn genauso glücklich. Zweiwortsätze sind toll!
Donnerstag beim Frühstück wollte die Nusstorte Gurke abschneiden, durfte aber immer nur ein Stück und sollte das erst essen bevor er das nächste abschneidet. Nach einer Reihe Gurkenstücke schnitt er plötzlich in einem Affentempo drei hintereinander ab, sodass der Papa und ich keine Chance hatten einzugreifen. Das war so von ihm beabsichtigt. Wir mussten furchtbar lachen, auch wenn das in solcher Situation vielleicht nicht ganz korrekt ist, und die Nusstorte guckte sich sichtlich stolz den Gurkenturm an, den er fabriziert hatte.
Mittwoch haben wir dann auch den Elterngeldantrag endlich wegbringen können. Danach sind wir, weil die Nusstorte so gerne wieder ans Meer möchte, mit einer großen Pizza an einen Elbstrand im Ort gefahren. Dort haben wir Pizza gegessen, Steine ins Wasser plumpsen lassen und Sand gesiebt. Wir waren garnicht lange da. Aber es war ein schönes Rauskommen und hat den Meereshunger gestillt.

Die Sprache ist nicht das einzige, was bei der Nusstorte eine große Entwicklung erlebt. Er kann seit einiger Zeit die Türen öffnen. Nun auch die Aussentüren, sowie die Treppe sicher hoch und runter gehen. Er kostet seine neugewonnenen Fähigkeiten voll aus und flitzt zwischen Papa und mir hin und her. Ich habe jetzt angefangen ihn immer zu fragen, wo er denn hingeht. Wir üben das Bescheid sagen. So toll seine neue Unabhängigkeit nämlich ist, ist er dabei teilweise so leise, dass man kaum merkt, wenn er vorne zur Tür hinausstiefelt. Das ganze macht er mit einer Coolness, die ihresgleichen sucht. Fällt diese Tür zu, steht er dann entweder davor und ruft laut nach mir bis ich öffne oder er geht ums Haus und kommt einfach hinten durch die Tür rein. Jetzt bin ich wirklich froh, dass der Schatz letzte Woche die tiefe Grube sicher verschlossen hat.
Es ist kaum zu glauben, was dieses wunderbare Kind plötzlich für ein Unabhängigkeitsbestreben entwickelt. Davon hätte ich gerne vor anderthalb Jahren einen Zusammenschnitt gesehen. Mit diesen Bildern vor Augen, wäre die intensive an und auf Mama Lebephase vielleicht einfacher zu meistern gewesen.
So unabhängig er am Tage wird, so viel Nähe braucht er nachts. Die Nächte sind natürlich wieder richtig mies geworden, nachdem ich letzte Woche vom Gegenteil berichtet habe. Er wacht wieder schreiend und um sich tretend auf. Er wird sogar wieder wach, wenn ich das Bett verlasse um das Möpschen zu wickeln. Er will dann mit! Also stehe ich da mitten in der Nacht völlig müde und schlaftrunken am Wickeltisch, während die Nusstorte neben mir quengelig rumzappelt weil er ins Bett möchte. Dass er da einfach liegen bleibt, mit Papa kuschelt und auf mich wartet ist undenkbar.

Beim Anziehen macht er Fortschritte, er lernt sich ein Brot zu schmieren (auch wenn er es dann nicht isst - es geht ums Schmieren!), er fängt plötzlich richtig an zu spielen und verblüfft mich gerade täglich mit neuem Können.

Gerade für die Sprache legt die Motorik die Grundlage. Das habe ich damals beim Ninja von einer Logopädin gelernt. Wir waren bei verschiedenen. Alle waren toll. Aber erst mit dieser waren die Fortschritte, die der Ninja jedes Mal machte bleibend. Bei allen anderen waren die Mühsam erarbeiteten Fortschritte nach einer Pause wieder rückläufig. Diese Logopädin arbeitete weniger mit Sprachübungen, als mit der Förderung der Mototrik. Und diese Fortschritte waren bleibend.
Dies merke ich jetzt wieder bei der Nusstorte und kann nur jedem raten seinem Kind eine große Vielfalt an motorischen Möglichkeiten zukommen zu lassen - z. B. in Form von Kindersport, der in nahezu jeder Gemeinde angeboten werden müsste, die über eine Turnhalle verfügt und auch über das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert werden kann, sollte es am finanziellen Rahmen scheitern.

Das Möpschen hatte es diese Woche nicht so leicht. Seit der Nacht auf Dienstag ist irgendwas im Argen. Ich habe das Gefühl, dass er sehr schnell gesättigt ist, was neue Eindrücke angeht. Wir waren bislang ja fast nur zuhause. Und dort fühlt er sich wohl und macht mittlerweile kaum mehr einen Unterschied zwischen den Etagen, sondern erkennt alles wohlig wieder. Nun waren wir diese Woche viel außer Haus. Mittwoch an der Elbe, war es deutlich zu merken. Er wollte nicht gucken, nicht fühlen. Er wollte keinen Himmel sehen, keinen Sand erkunden und fing sogar furchtbar zu weinen an, als ich ihn geküsst habe. Wieder zuhause habe ich ihm dann Ruhe verschafft. Wir haben gestillt, kurz gekuschelt und dann zeigte er mir auch schon, dass er seine Ruhe möchte. Wie eine theatralische Diva hält er sich dann immer abwehrend die Hand vors Gesicht, mit der Handfläche nach außen gerichtet. Ich habe ihn dann in das Beistellbettchen gelegt, welches wir unten als festen und sicheren Ablageplatz für ihn eingerichtet haben, den Schnuller wollte er haben und ich habe den Himmel darüber zugezogen. Dankbar schlief er nach kurzem knöttern ein. Er wurde nochmal halb wach zum Trinken und schlief dann genauso weiter. Jeweils zwei bis drei Stunden. Am Donnerstag ging es ihm dann sichtlich besser. Er war wieder ansprechbar, hatte Freude uns zu sehen und begann plötzlich mich zu spiegeln, also meine Mimik nachzuahmen. Himmel war das süß. Er erzählte mit Lauten, Händen und Armgewedel und guckte sich fröhlich um. Freitag war ich schräg drauf und weinerlich, sodass wir einen zuhause Tag machten und Samstag konnte er dann auch am Garten gefallen finden und sich mit gerunzelter Stirn draußen umsehen.

Dann hatten wir Donnerstag noch die U3 und haben im Anschluss daran den Ninja zu einem langen Wochenende bei seinem Papa gebracht. Möpschen ist prima entwickelt und hat nochmal ordentlich zugelegt. Von 3000g bei der Geburt auf nun 4780g mit fast sechs Wochen. Langsam wird auch die 50 zu klein. Die nächste Größe muss her und die ersten Teile wandern schon wieder in die Kisten. Ob ich sie wohl nochmal für ein eigenes Kind auspacken darf?
Möpschen hat die gesamten Sprechstundenhilfen in Verzückung versetzt und auch die Untersuchung der Ärztin ganz gut mitgemacht. Der Nabelbruch wurde ebenfalls kontrolliert und kann erstmal wie er ist mit Bauchbinden behandelt werden. Ich hoffe sehr, dass der Nabelbruch ohne Op ausheilt. Wir haben noch ein Homöopathisches Mittel aus dem Wissensschatz der Hebamme besorgt, welches den Heilungsprozess unterstützen soll.

Impfen lassen wir erstmal nichts. Vielleicht nach dem ersten Geburtstag, wenn die grundlegende motorische Entwicklung abgeschlossen ist Tetanus.
Der Erste bekam die Sechsfachimpfung und hatte danach einen Fieberkranpf. Den Zweiten wollte ich auch erst nach dem ersten Geburtstag impfen lassen und nur noch TDP und Polio. Haben es dann doch schon mit 7 Monaten gemacht. Er hat sich verhalten, als hätte man ihm Drogen gespritzt. Er wirkte richtig high und war danach irgendwie anders. Kann ich nicht genau beschreiben, aber er war nicht mehr mein Sohn. Der Papa stellte das auch unabhängig von mir fest. Dieser Zustand verschwand nach ein paar Tagen und wir hatten unseren Sohn wieder. Nach der zweiten Dosis war das wieder so, hielt aber länger an. Ca. zwei Wochen. Dann haben wir den Impfzyklus abgebrochen.
Auch hier müssen alle Eltern den Weg finden, der zu ihnen und ihrer Familie passt. Dies ist unserer.

Bei meiner Entscheidungsfindung haben mir eine Ärztin und das Buch „Impfen - pro und contra“ von Dr. Martin Hirte sehr geholfen. Das Buch gibt keine Meinung vor, sondern klärt auf und zeigt wissenschaftliche Fakten auf, auf deren Grundlage man seine eigene Entscheidung treffen kann. Was ich nur empfehlen kann für die, die eine richtige Impfaufklärung möchten, sich einen Arzt oder eine Ärztin aus dem Mitgliederverzeichnis der „Ärzte für individuelle Impfentscheidung“ rauszusuchen und sich dort einen Termin zur Impfberatung geben zu lassen. Da ich mich nie ohne zu hinterfragen nach den Stiko-Empfehlungen gerichtet habe, bin ich oft mit den Ärzten angeeckt. Es mag auch bei dieser Liste nicht auf alle Ärzte zutreffen, aber hier hatte zumindest ich meine erste wirklich wertefreie Impfberatung, bei der ich alle Fragen stellen, Unsicherheiten ansprechen und mir medizinische Sachverhalte erklären lassen konnte, ohne blöd behandelt oder belächelt zu werden. Alles für und wieder durfte angesprochen und abgewogen werden, sodass ich zu einer für uns passenden Entscheidung kommen konnte. Dafür bin ich besonders nach meinen vorhergehenden Erfahrungen sehr dankbar.

So eine volle Woche. So viel ist passiert. Zwei Wochen haben wir noch im Wochenbett und gemeinsamer Elternzeit. Ich wünschte es wäre mehr.
Mal sehen was sich unsere drei Schätze in der nächsten Woche einfallen lassen.

Genießt den Herbstanfang mit vielen Grüßen von,
Anna

Tagebuch Anna

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