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Wochenbett - Hilfe bitte! - Baby-Tagebücher von Anna aus Hitzacker

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

6. Woche

Wochenbett - Hilfe bitte!

U3, schwieriges Einschlafen, wie wichtig Hilfe und Unterstützung im Mamaalltag ist und eine Erkältung.

Hallo ihr Lieben,

Entschuldigt die lange Wartezeit. Es ist so viel los und leider hats die Woche mein Telefon erwischt und der Bericht von Woche drei und vier ist weg. Ich hoffe ich bekomme ihn noch gerettet. Bis dahin bekommt ihr schonmal Woche fünf und sechs zu lesen. Denn ja, tatsächlich, unser Baby ist einfach schon sechs Wochen alt an diesem Sonntag. Unglaublich wie die Zeit vergeht.

Wir hatten letzte Woche die U3. Sie hatte stolze 4380g auf der Waage (Geburtsgewicht: 2980g). Sie ist ein richtig griffiges Baby mit Pausbäckchen geworden. Sie rollt sich nicht mehr zusammen als wäre sie noch im Bauch. Sie streckt sich richtig mit Armen und Beinen, als wollte sie zeigen wie groß sie schon ist.
Die Größe 50 wird jetzt knapp und auch die Windeln in Größe 1.
Sie guckt ganz aufmerksam in ihre Umgebung und lässt sich gerne Geschichten erzählen.

So langsam zeichnete sich ein Rhythmus in den letzten Tagen ab. Aber seit sie fünf Wochen alt ist macht sie es natürlich wieder anders.
Unsere Nächte sind besser geworden. Natürlich wacht sie noch mehrmals auf und möchte gestillt werden. Wir haben jetzt aber gelernt im Liegen zu stillen. Und das erleichtert einiges. Ich kann liegen bleiben und einfach mit einschlummern, anstatt noch eine Weile sitzen zu bleiben bis sie tief genug schläft, um mich zu bewegen. Seitdem bin ich auch morgens ausgeschlafener.

Wir haben mit dem Tragen angefangen. Ich versuche es noch sehr reduziert und mit Gurt unter dem Bauchgurt, um meinen Bauch zu schonen. Die Muskeln sind nämlich irgendwie wieder alle weg. Zwei Stunden am Stück sind gerade das Maximum was ich körperlich schaffe. Damit kommt sie aber gut zur Ruhe und findet vormittags und nachmittags nochmal in den Schlaf, während ich was tun kann. Ich bin jetzt nämlich mehr auf und finde langsam in unseren Alltag. Mein Mann hat nur noch einderthalb Wochen zuhause. Dann muss er wieder los.

Auch mit ersten Rückbildungsübungen habe ich angefangen. Leider habe ich doch wieder eine Senkung. Dagegen hat mir meine Hebamme nun erste Übungen gezeigt, die ich schon machen darf. Davon hab ich erstmal ordentlich Muskelkater bekommen. Meinem Beckenboden geht es sonst ganz gut. Nur merke ich, dass ich ihn noch nicht wieder voll belasten kann. Baby tragen geht, die kleinen Kinder oder einen vollen Wäschekorb tragen, ist aber bei weitem noch nicht drin. Auch am Boden oder in der Hocke arbeiten geht noch nicht wieder. Daher versuche ich die Mütterpflegerin nochmal für eine Weile zu bekommen, wenn mein Mann wieder zur Arbeit ist. Dafür habe ich nächste Woche einen Termin bei meiner Ärztin. Drückt mir bitte die Daumen, dass das klappt.

Der Ninja fährt nun für drei Wochen auf ein Praktikum, sodass er mir auch nicht helfen kann. Das ist komisch sage ich euch. Er ist das erste mal bei Menschen, die ich absolut nicht kenne. Und dann gleich drei Wochen. Ein paar Stunden von zuhause entfernt. Ich hoffe, er kommt um schöne und wertvolle Erfahrungen reicher wieder zurück. Wahrscheinlich werde ich das komische Gefühl im Bauch erst wieder los, wenn er wieder heile zuhause ist. Als Teenie selbst wegzufahren und die Mama zuhause zu lassen war definitiv spaßiger!

Zurück zur Mütterpflege. Denn, und das ist die andere Seite der Medaille mit einem süßen Baby: wisst ihr warum es bei uns halbwegs ordentlich aussieht? Warum keine Wollmäuse eingezogen sind und der Vorgarten durchgeharkt ist? Wisst ihr warum ich Stillkugeln im Kühlschrank und ein frisch bezogenes Bett habe? Weil ich Hilfe habe! Ist so. Ich würde das alleine gerade nicht schaffen. Oder nur zu einem sehr hohen Preis. Mir würde es mental nicht gut gehen. Das merke ich noch. Mir wird schnell alles zu viel. Stürmen die Kleinen auf mich ein, das Baby schreit und will gestillt werden und nebenbei wird gesaugt habe ich das Gefühl, als bekomme ich gleich einen Kurzschluss im Gehirn.

Lilly schläft zwar gut und viel, aber sie will auch viel auf den Arm. Oder auf dem Arm schlafen. Und seit zwei Wochen hat sie langandauernde Clusterzeiten, die mir einen so unbändigen Hunger machen und jede Menge Zeit fordern. Manchmal nur abends ein paar Stunden, manchmal zusätzlich auch Vormittags.

Wo ich mein Bett nun mehr und mehr verlasse kommt die Frustration auf, nichts zu schaffen. Dabei tue ich so viel. Und an meinem propperen Baby sehe ich ja was ich alles leiste. Aber ich merke auch wie viel liegen bleiben würde, hätte ich nicht die tollen Menschen um mich, die sich um das Drumherum kümmern.
Also: Hilfe ist wichtig! Egal ob es das erste oder zehnte Kind ist. Wir Mamas müssen und dürfen uns erholen, damit wir wieder voll im Leben sein können. Mit unseren Kindern fangen spielen können ohne Ups Momente. Deswegen habe ich mich auch zum Rückbildungskurs angemeldet. Der ist neben der Schonung zu Anfang auch so wichtig.
Traut euch bitte, euch Hilfe zu holen und euch helfen zu lassen. Ich weiss, dass das sehr schwer sein kann. Ich musste das auch erst lernen, Hilfe anzunehmen. Aber es macht das Leben wirklich leichter und die meisten Menschen wollen auch gerne helfen und freuen sich darüber gefragt zu werden.

Tatsächlich hatte ich dazu ein paar schöne Momente. Als ich den Ninja zu seinem Papa gefahren habe und noch zur Drogerie bin, hat mich eine Frau gefragt ob sie mir beim Einladen helfen könnte, weil Lilly geweint hat. Danach hat eine andere Frau mir den Wagen abgenommen und zurückgebracht, als ich das ein wenig umständlich mit dem Baby im Arm und an der Brust selbst versucht habe. In diesem Stadium gucken alle bei dem Babyschreien und wollen helfen. Kann nervig sein und zu Schweissausbrüchen führen, kann aber auch schön sein und man darf es annehmen.

Ich würde gerne noch mehr darüber schreiben, aber ihr sollt den Bericht auch irgendwann lesen können. Meine eigentliche Schreibzeit kann ich gerade nicht mehr nutzen - abends, wenn ich bei den Kindern liegen muss. Da hab ich jetzt nämlich in dem einen Arm ein Baby, meist noch an der Brust und die andere Hand braucht der Mini zum Kuscheln. Und tagsüber geht immer eins ins andere über, sodass da auch keine Zeit ist am Handy zu tippen. Jetzt lasse ich die zwei Wäschekörbe, deren Inhalt gefaltet und verräumt werden will, für euch stehen und kriege den Bericht hoffentlich fertig.

Ins Detail schaffe ichs jetzt leider nicht, aber im Groben kann ich sagen, dass sich alles immer ändert. Wir hatten jetzt ein paar sehr anstrengende Abende mit viel Weinen und stundenlanger Einschlafbegleitung, sodass mein Mann beide kleine grosse Jungs ins Bett bringen musste. Der Mini braucht da sehr die Mama, aber mein Mann kann die Kleine nicht lange rumtragen wegen seines Rückens. Stillen war nämlich nicht das Richtige. Dafür hat sie danach sehr lange geschlafen, was für die Erholung toll war, aber meine Brüste fast platzen lässt.

Nun sind wir leider krank und es passiert diese Woche sehr viel und doch wieder nichts. Alle Termine habe ich abgesagt. Ich bin mit Halsschmerzen, dichter Nase und Schlappheit erkältet. Bei Lilly hört man seit letzter Nacht die verrotzte Nase. Zum Glück habe ich Engelwurzbalsam und Thymianöl da, welches auch schon bei den ganz Kleinen geht. Der Mini hats auch irgendwie. Aber ich dachte er wäre schon übern Berg. Wir schniefen uns also so durch und nächste Woche ists hoffentlich wieder besser. Da muss ich mich ab Mitte der Woche nämlich wieder um alles hier kümmern. Das wird spannend sag ich euch.

Der Termin bei der Ärztin war noch drin, sodass ich den Antrag auf Mütterpflege noch bei der Krankenkasse abgeben konnte. Jetzt hoffe ich, dass er bewilligt wird. Das würde mir einige Sorgen und Druck nehmen und der kommenden Herausforderung gelassener entgegensehen können. Sollten wir sie nicht bewilligt bekommen werde ich wohl leider etwas untergehen. Ja, ich weiss man kann das alles schaffen. Aber zu welchem Preis?
Durch die Ruhe und Hilfe im Wochenbett habe ich mal wieder von aussen draufblicken können. Kann ich nur empfehlen! Man sieht die Dinge anders. Ich verstehe meinen Mann nun, dass ihn nicht erledigter Haushalt nach einem Arbeitstag nerven kann. Auch wenn ich den ganzen Tag auf Achse war und es einfach nicht mehr schaffen konnte. Ich sehe was für ein toller Papa er ist mit weniger Stress um sich. Ich sehe was für tolle Kinder ich habe und was sie plötzlich alles können. Der Midi kaut einem gerade ein Ohr ab. Das ist so knuffig wie er da wie ein Wasserfall vor sich hinsprudelt, anstatt den ganzen Tag zu schreien. Ich kann plötzlich Witze mit ihm machen. Der Mini ist diese Woche das erste Mal mit vorherigem Bescheid sagen seinerseits auf der Toilette gewesen. Ich bin total ausgerastet und hab geheult vor Freude. Ich war mir nicht ganz sicher ob da alles in Ordnung ist, weil er nie im Sitzen Pipi machen konnte. Er sass da kichernd und hat sich über meine Freude gefreut.

Ich merke ich fange wieder an mit den Kindern zu blödeln, Witze zu machen, sie zu kitzeln. Das ist mir garnicht aufgefallen, dass ich das kaum noch gemacht habe. Ich war so in dem Alltagstrott und das alles irgendwie funktioniert drin gefangen, dass es immer ums Versorgen und Organisieren und Meckern ging. Und man muss SO viel meckern. Die haben so viel Blödsinn im Kopf. Und dann kam der Mini plötzlich an und meinte er wäre fertig mit steckern. Und wisst ihr was?! Er hat das Steckerspiel eingeräumt, zugemacht UND in den Schrank zurückgestellt. Ich war dermassen platt. Ich hab ihn gesagt, dass ich mich sehr darüber freue und er zog mit einem Grinsen ab.

Es verändert sich so viel und ich merke gerade, dass es wirklich ein geballtes Maß an Hilfe braucht um als Mama in diese Entspannung zu kommen, die das einfache Genießen dieser Kleinkindzeit ermöglicht. Und selbst damit habe ich zwei Tage gebraucht, um am dritten endlich duschen zu können.

Also ihr Lieben, ich bin gespannt ob ich nächste Woche den Bericht hinkriege. Seid mir bitte nicht böse, wenns länger dauert. Er kommt bestimmt. Vier Kinder sind echt viel Arbeit. Besonders die Beziehungsarbeit jetzt mit neuem Familienmitglied.
Wollt ihr nicht ständig schauen, ob der neue Bericht da ist könnt ihr euch unten eine Erinnerung per Mail einrichten. Die gibt euch Bescheid, wenn der neue Bericht da ist.

Oh und ich möchte mich bei Barbara und Kidsgo noch für den wunderschönen Blumenstrauß und die lieben Worte auf der beigefügten Karte bedanken! Das war eine schöne Überraschung. Lieben Dank euch. Leider ist das Bild dazu im anderen Handy gewesen und er jetzt verblüht.

Also alles Liebe und bis bald. Baby ruft...
Anna



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In diesem Beitrag geht's um:

U3, Mütterpflege, Erkältung mit Baby, Familienleben