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Wochenbett - Ankunft zu sechst - Baby-Tagebücher von Anna aus Hitzacker

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

1. Woche

Wochenbett - Ankunft zu sechst

Wochenbettmanagement, Mütterpflege und ein perfekter Moment.

Hallo Ihr Lieben,

Schön, das ihr mit zu den Babytagebüchern gekommen oder nun neu dazugestoßen seid.

Ein kurzer Abriss von uns:
Mein Name ist Anna, ich bin 36 Jahre jung, seit anderthalb Jahren mit meinem tollen Mann verheiratet und gemeinsam haben wir nun drei Kinder. Den Midi (4 Jahre), den Mini (frisch 2 Jahre) und die kleine Maus (eine Woche alt). Aus einer früheren Beziehung habe ich noch den Ninja (15 Jahre) mitgebracht. Wir leben zusammen in einer Doppelhaushälfte mit großem Garten in einer Kleinstadt ohne Ampeln. Ich werde euch nun nach meiner Schwangerschaft, die ihr in den Schwangerschaftstagebüchern nachlesen könnt, in das erste Babyjahr mitnehmen. Ich werde euch einen Einblick in unser wunderschönes unperfektes Familienleben geben. Da gibt es Sand im Haus, jede Menge Autos und Socken, die es immer wieder unters Sofa schaffen, jeden Tag Streit und Umarmungen und jede Menge „wie soll ich das bloß schaffen“ Momente. Ja jeden Tag Streit! Ich werde immer komisch angeguckt, wenn ich das sage. Aber mit mehreren Kindern im Haus, wovon zwei eben in unterschiedlichen Phasen des Autonomiebestrebens sind knallt es nunmal täglich. Mehrmals. Ist so!
Also wenn du Lust auf einen ehrlichen Mamaalltag hast, dann begleite mich gerne.

Aufgehört hat alles mit der Geburt unserer ersten Tochter und vielen vielen Neuerungen. Nach dem Ende der Sommerferien ist der Ninja letzte Woche in die Oberstufe der hiesigen Waldorfschule gekommen. Viele neue Herausforderungen warten nun auf ihn. Erwachsen werden, sich organisieren und Hausaufgaben erledigen, kommen nun verstärkt auf ihn zu. Daneben macht er noch Judo und lernt Gitarre spielen. Ich höre ihm gerne immer heimlich zu und staune was er schon alles spielen kann. Weniger Zocken und Bücher lesen, dafür mehr Schreibtisch und Wörterbücher. Er hätte jetzt gerne wieder Ferien.

Der Midi ist seit letzter Woche in der Eingewöhnung im Kindergarten. Wir haben dieses Jahr einen Platz bekommen und er ist auch wirklich soweit, was mich riesig freut. Der Midi war ein Highneedbaby und bringt eine ordentliche Portion Gefühlsstärke mit in diese Welt, die eine Menge Geduld und Begleitung gebraucht hat. Mittlerweile sind wir auf einem guten Weg und der Kindergarten ist jetzt ein Teil davon. Bis zur Geburt habe ich die Eingewöhnung mit ihm gemacht. Diese Woche hat mein Mann das übernommen. Die Trennung hat so wunderbar geklappt! Von ihm kann er sich deutlich leichter lösen als von mir. Er wirkt auch gleich viel größer und reifer irgendwie. Kann am kleinen Baby liegen, oder eben doch am Kindergarten, der ihm nun etwas wertvolles gibt, was wir zuhause nicht geben können. Ich bin unglaublich froh, dass wir an diesen Punkt kommen und ihm die Zeit dafür geben konnten. Letztes Jahr wäre der Besuch im Kindergarten noch absolut undenkbar gewesen.

Der Mini hat diese Woche seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Mein Wunsch, dass alle Kinder ihren eigenen Geburtstag haben, hat sich erfüllt. Da freue ich mich drüber. Als wir ihm sagten, dass er Geburtstag hat und zwei Jahre alt wird meinte er nur: „Nein. Fünf!“ Und er möchte jetzt auch bitte in die Schule gehen. Er ist jetzt groß meint er :D.
Für ihn ist nun die große Umstellung den Vormittag ohne den großen Bruder zu verbringen. Der war immer da bis jetzt. Nun ist plötzlich er der große Bruder vormittags. Und er ist generell nicht mehr der kleinste in der Familie. Er ist ein richtig süßer Pummelkäfer. Kann auch sein, dass das Neugeborene Baby diesen Eindruck verstärkt. Er muss, bzw. darf nun verstärkt lernen sich selbst zu beschäftigen und eigenen Interessen nachzugehen, anstatt vom großen Bruder angeleitet und kommandiert zu werden.

Mein lieber Mann ist mit der Geburt sechs Wochen raus aus seinem Arbeitsalltag. Ein Monat Elternzeit und noch zwei Wochen Urlaub im Anschluss. Damit ich ein richtiges Wochenbett einhalten kann und wir als sechsköpfige Familie gut zusammenfinden können. Er schmeißt den Laden mit etwas Unterstützung unserer lieben Mütterpflegerin.

Die Mütterpflegerin habe ich auf Anraten meiner Hebamme bereits zum Ende der Schwangerschaft ins Boot geholt und mit der Hilfe von meiner Hausärztin und der Krankenkasse ihre Unterstützung bekommen. Wir verstehen uns sehr gut und sie nimmt alles im Haushalt ab, was wir derzeit nicht schaffen, oder eben aufgrund der Umstände nicht tun dürfen. Wie schwere Wäschekörbe im Wochenbett schleppen. Die letzten Male sind wir gut ohne ausgekommen. Aber mit zunehmender Personenzahl wächst einfach auch der Haushalt und es gibt immer weniger was man liegen lassen könnte. Die Kinder brauchen trotz Wochenbett etwas sauberes zum Anziehen, Termine für Elternabende, Ausstattungssachen usw. Flattern ins Haus und essen wollen die irgendwie auch alle noch. Daher nehmen wir jede Hilfe die wir bekommen können dankbar an.
Derzeit warten wir noch auf die Bewilligung der Mütterpflege fürs Wochenbett. Den Antrag konnte die Hebamme mit uns ausfüllen. Für direkt nach der Geburt ist das möglich. Danach muss ich wieder zur Ärztin gehen und ein Attest holen.

Ich habe versucht das Wochenbett so gut wie möglich zu planen, um für mich selbst wirklich Ruhe und Erholung haben zu können. Der Papa geht mit den Kleinen zum Kindersport und übernimmt das meiste zuhause und mit dem Kindergarten. Und das macht er wirklich toll! Auch den Jungs kommt diese Papazeit sehr zugute, wie ich glaube. Während der Arbeitszeit ist er leider wenig zuhause, sodass jetzt alle einmal richtig Papa tanken können.

Die Omas machen regelmäßig etwas mit den Kleinen und dem Großen während der Woche und mein Bruder hat auch noch angeboten die Kleinen mal für einen Nachmittag auszupowern. Er ist einer der Lieblingsonkel und die beiden warten schon auf das nächste Fußballspiel mit ihm.

Meine Mama übernimmt die Fahrten zum Bauernhof, wo wir in einer SoLaWi sind und Gemüse, Kartoffeln und Milchprodukte herbekommen.

Tja da sind wir nun.
Jetzt sind wir zu sechst. Unsere kleine süße Tochter hatte es dann direkt ganz eilig. Keine zwei Wochen rumgewehe, wie die Brüder vorher. Keine Zeit, um sich in Ruhe auf alles einzustellen. Sie ist eine ruhige Natur. Aber, wenn was muss, dann JETZT! Und wenn ihr was nicht passt, wird das direkt sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Also wurde sie in nichtmal zwei Stunden geboren, von dem Moment an, als ich merkte, dass es los geht. Die Hebamme kam dann ca. 40 Minuten nach ihr dazu. Es war für mich so perfekt. Obwohl ich eigentlich schon gerne so fünf Stunden gehabt hätte um auch in dieser Geburtssituation ankommen zu können. Den Geburtsbericht könnt ihr gerne im Schwangerschaftstagebuch nachlesen:
https://www.kidsgo.de/geburtsbericht-hausgeburt-alleingeburt-hebammenbetreuung/schwangerschaft-tagebuch/143/4834/


Es geht diesmal irgendwie alles schneller und leichter. Mir geht es von allen vier Geburten diesmal am besten. Das irritiert mich irgendwie. Ich brauche immer ein richtiges und langes Wochenbett. Diesmal muss ich mich wirklich zügeln und ans Ausruhen und liegen erinnern. Noch in der ersten Woche jetzt konnte ich schon die Surfbretter gegen einfachere Binden tauschen. Die Heultage beschränkten sich auf ein zwei Ausbrüche, wo ich diese sonst immer ausgiebig zelebriert habe. Die Nachwehen, vor denen ich nach der dritten Geburt wirklich Angst hatte, waren zwar zu veratmen, aber Schmerzmittel habe ich wiedererwarten nicht gebraucht. Ich nehme es etwas verwirrt, aber freudig hin.


Gestillt wird wieder ganz anders. Trinken tut die Kleine gut. In ihrem ganz eigenen Rhythmus. Tagsüber hat sie recht lange Abstände und schläft alleine, dass ich sie schon vermisse. Nachts ist sie sehr anhänglich, will fast nur auf mir schlafen und stillt häufig. Letzte Nacht waren wir zumindest bei etwa alle drei Stunden. Das war dann schon fast erholsam.

Aber das Anlegen klappt noch nicht so richtig. Da müssen wir uns noch eingrooven. Irgendwie bekommt sie die Brust nicht so richtig zu fassen, oder ich sie nicht so in ihren Mund. Meine Brustwarzen leiden ganz schön und sind auch etwas blutig.

Und ich brauche wieder wirklich Ruhe beim Stillen. Die kleinen Jungs hüpfen da immer mit einer Lautstärke und Gedöhns um uns rum, dass ich heute wutschnaubend rausgegangen bin, weil sie einfach nicht hören konnten und wir das Anlegen mit dem Trubel einfach nicht auf die Reihe bekommen haben.

Ich hab mit meiner Hebamme heute nochmal gesprochen wegen dem Anlegen und wir üben uns jetzt nochmal in der Feinjustierung. Damit wird es hoffentlich in den nächsten Tagen besser.

Morgens früh am Wochenende hatte ich dann noch einen dieser Momente:
Lilly hatte Hunger und die Windel vollgemacht. Also sind wir nach dem Stillen wickeln gegangen. Es war um sechs Uhr früh. Schon dämmerig, sodass man alles ohne lichtmachen erkennen konnte.
Als wir durchs Schlafzimmer zurück zu unserem Bett liefen, guckte mich der Midi unter seiner blonden Wuschelmähne verschlafen und erwartungsfroh an und grinste. Ich fragte, ob er mit rüber in unser Bett kommen wolle. Der Papa schlief noch. Er nickte und huschte mit mir rüber. Ich legte mich in die Mitte mit dem Baby auf meinem Bauch. Sie schläft ja nachts nur auf mir. Der Mini wurde kurz wach, guckte und kuschelte sich rechts an mich. Links kuschelte sich der Midi auf das Fell vom Baby und ich dachte mir nur so: „Wow, das sind alles meine Kinder!“ Und der Ninja ein paar Türen weiter auch. Jedes so einzigartig, nervig und wunderbar.
Kennt ihr diese Momente? Wo einfach alles perfekt ist und man sich bewusst wird, was man da eigentlich wundervolles hat? Was man selbst mit geschaffen hat und wenn die Kinder gerade einfach mal nur wundervoll sind. Alle zusammen.

So viel für diese Woche. Es dauert gerade leider etwas mit den Beiträgen, weil wahnsinnig viele Termine sind und die Nächte gerade wirklich mies. Unter Schlafmangel schreibt es sich leider nicht so gut. Davon erzähl ich euch aber ein andermal.

Eine schöne Woche wünsche ich euch und grüß euch lieb,
Anna



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In diesem Beitrag geht's um:

Vorstellung, Mütterpflege/Haushaltshilfe, Wochenbett, Familienleben