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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
2. Woche

Der alltägliche Alltag

... ohne Routine

Liebe Kidsgo-Community,

dieser Blog wird sich viel um Alltägliches drehen, das ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden. Denn wenn man nicht gerade den Geburtsbericht verarbeitet oder ich mal wieder die nächste Gebärmutteröffnung aushalten muss, dann passiert hier nur eins: stinklangweiliger Alltag. Doch diese neue Routine ist eben noch nicht so routiniert wie man meinen könnte. Und vom Alltag bin ich noch weit entfernt.

Noch immer kämpfe ich beim Anziehen auf der Wickelkommode mit den wedelnden Armen und Beinen. Und entscheide mich meist kurzerhand für den Strampler in Größe 62. Der muss nämlich nicht so penibel an jeder Stelle richtig sitzen, um ihn zuzuknöpfen. Nein, in Größe 62 kann ich meinen Anton quasi hineinschmeißen. Und nur das schaffe ich nächtens bei Stillmahlzeit Nummer drei von 4 bis 5 Uhr morgens. Apropos Stillmahlzeit. Das klappt alles ganz hervorragend mittlerweile und Anton und ich werden ein richtig eingespieltes Team. Zwar findet Willi, dass er nun langsam wirklich schlaue Tipps abgeben kann – „Probier doch mal als Alternative den Football-Griff!“ – die Normaloposition klappt aber für uns hervorragend. Naja, außer die Brust ist zu prall, wenn Anton aus seinem 2.5 Stunden Essens-Rhythmus ausbricht. Oder wenn Anton einen klitzekleinen Tropfen in der Windel hat und keinesfalls ruhig halten kann. Oder wenn dem kleinen König einfach nicht danach ist. Letztendlich ist alles eine Laune unseres Sprösslings.

Meine eigene Laue dagegen war schon mal besser. Willi erfährt meine patzige Art jeden Abend, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Ich bin einfach müde. Und dieses ständige „jede Situation ist ein erstes Mal“-Ding zerrt an meinen Nerven. Ich bin keinesfalls überängstlich, das bescheinigen mir alle, doch trotzdem müssen meine Argusaugen eben immer und überall präsent sein. Das ist anstrengend. Und wenn Willi dann abends nach Hause kommt und meine Sorgen nicht ernst nimmt, dann gibt es meinen stillen Protest als Quittung: ich schmolle.

Schmollen kann Anton auch gut. Zum Beispiel nach (!) dem Baden. Denn das haben wir gestern das erste Mal ausprobiert. Und er war ganz entspannt und zufrieden. Als wir dann das Ende einläuteten, fand Toni das gar nicht gut. Vermutlich müssen wir ihn also bald zum Seepferdchen anmelden. Also von mir hat er das nicht…

Am 16. Lebenstag haben wir dann endlich, endlich das Geburtsgewicht wieder erreicht. Dauerte das doch ziemlich lang, geht es jetzt ratzfatz. Mittlerweile stehen wir bei 3650 Gramm und finden, dass seine Arme und Beine langsam speckiger werden. Das sieht richtig knuffig aus. Irgendwo müssen sich aber auch die vielen Stunden stillen bemerkbar machen. Wenn sie es schon nicht an meinem Körper tun.
Denn irgendwie verfiel ich dem Irrglauben, dass mein Bauch nach ein paar Tagen wieder einigermaßen in shape ist. Klaro, nicht straff und auch nicht wie vorher. Aber eben nicht wie im sechsten Schwangerschaftsmonat. Meine Gebärmutter hat noch immer Probleme bei der Rückbildung. Selbst mit mehreren Einheiten gespritztem Wehenmittel kontrahiert sie zwar, wird aber irgendwie nicht kleiner. Demnach trage ich noch immer meine Schwangerschaftsleggings und weite T-Shirts und frage mich, ob Passanten beim Vorbeigehen denken, ich hätte ein zweites Kind in meinem Bauch vergessen.

Ach, und um aufzulösen wie sich das mit dem Lochialstau entwickelt hat (Story letzte Woche!):
Noch zwei weitere Male musste ich in die Klinik, um eine Muttermundöffnung durchzuführen inkl. Ausschabung. Unter Tränen, dafür ohne Narkose und stationären Aufenthalt, habe ich das durchgezogen. Denn getrennt von Anton wollte ich keinesfalls sein. Während ich also diese spezielle Art der Wellnessbehandlung über mich habe ergehen lassen, hatte ich zuhause Unterstützung: Meine Mama, meine beste Freundin und anschließend meine Schwiegereltern kümmerten sich nacheinander um mein Baby, schmissen den Haushalt und spendeten Trost.
Danke, Danke, Danke nochmal an alle, die mich die letzten Tage durch diese anstrengende – und schmerzhafte! – Zeit getragen haben.

Dieser Alltag. So neu und wirklich nicht alltäglich. Keine Routine und trotzdem so normal. Als ob Anton schon so viel länger da wäre.
Und trotzdem jede Stunde so viel Neues. Als ob wir bisher noch kaum Zeit zusammen hatten.
Ihr merkt, ich bin zerrissen. Weil es herausfordernd ist. Jeden Tag – im neuen Alltag.


Bis bald und liebe Grüße

Maike


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Kommentare von Lesern:

Maike08.05.2021 12:45

Wie schön, dass du so mitfieberst, Lena. Vielleicht laufen wir uns in Mainz ja mal über den Weg :-)

Liebe Grüße

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Lena, Mainz03.05.2021 20:50

Darauf freue ich mich ja so sehr - auf deine Berichte aus dem Alltag mit Baby in Mainz. Und du schreibst so schön.
Danke dir!

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