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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
45. Woche

Der Papa wird es schon richten

Oder wuppen es die Mamas?

10.30 Uhr, wir sind mit superlieben Freunden zum Frühstück in München verabredet. Unsere Anreise beläuft sich nur auf 45 Minuten, denn wir sind bereits gestern Abend ins Hotel in Augsburg eingecheckt. Ein bisschen knapp ist es trotzdem und auf Anhieb finden wir keinen Parkplatz. Also schmeißt mich Willi vor dem Café raus - unterm Arm die Babyschale mit Kind: 11 Kilo plus Sitz. Joa.

Deshalb muss das restliche Gepäck natürlich Willi mit ins Lokal bringen, wenn er gleich einen Parkplatz gefunden hat. Alle Eltern kennen es: Rucksack mit Windeln, Tüchern, Wickelunterlage, Kinderwagen, Walkanzug, Mütze, Schnuller, Essen, Trinkflasche, diverse Snacks. Ich könnte ewig weiter aufzählen. Es ist mehr, als eine Person normalerweise tragen könnte. Aber mein Mann, der schafft das schon. So weit wird der Parkplatz ja wohl nicht weg sein ...

Im Café angekommen falle ich meiner Freundin R um den Hals. Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen, das letzte Mal im Sommer. Da hatte ich noch einen klitzekleinen Anton dabei und sie eine hochschwangere Kugel. Mittlerweile ist ihr Babymädchen geboren und lächelt mich auf dem Arm ihres Mannes, unserem Freund S, an. Er scheint ganz routiniert mit dem kleinen Wurm umzugehen, schaukelt sie und macht Späße.

Als Willi ins Lokal kommt, wacht prompt Anton auf. Klar, Willi holt ihn sofort zu sich. Die Babys werden einander vorgestellt.
Wir Mädels plaudern los. Über die Wehwehchen der Endschwangerschaft, über die harten Nächte mit Powerstillsessions, den neuen Alltag. Die Männer wuchten währenddessen die aktiven Kinder am Tisch vom linken auf den rechten Arm.

Meine Freundin R lacht über die Unbelastbarkeit ihres Mannes in der Nacht. Ah, mein Lieblingsthema. Wir giggeln über die 'schwachen' Männer, wenn ihnen der Schlaf fehlt - und wir Mamas doppelt so oft aufwachen. Freund S entschließt derweil, die gemeinsame Tochter in den Vormittagsschlaf zu wiegen. Er schiebt den Wagen, raunt 'Ssccchhh' und lässt dabei die Kinderwagenkette wackeln.
Willi hat sich gleichzeitig dazu entschieden, Anton etwas zu essen zwischen die Zähne zu schieben. Er füttert ihm Banane, danach Brei und ab und zu ein Stückchen Brot.

Wir Frauen quatschen weiter drauf los und haben so viel zu lachen! Neben vielen anderen Themen geht es auch um die Rückkehr in den Job. Wir sind uns einig, dass wir nach unseren langen Studienjahren unbedingt wieder arbeiten gehen möchten. Und sowieso: Dass die Väter auch ein wenig Elternzeit einreichen, sei doch nur fair. Die beiden teilen sich die Monate sogar 50:50. Finde ich spannend und gut. Können die Männer doch auch mal erleben, was der Alltag mit Kleinkind so mit sich bringt.

Deren Babymädchen hat gerade erfolgreich mithilfe des Papas in den Schlaf gefunden, da kommt unser Frühstück. Währenddessen ist Willi zum Spielen mit Anton übergegangen. Er schiebt ihm Klötze zu, hält ihm Löffel hin und passt auf, dass er keine Tassen vom Tisch zieht. Ich darf in Ruhe essen.

"Ach, und wie ist das eigentlich bei euch mit der Waghalsigkeit beim Spielen?", – frage ich. Meine Freundin prustet los. Immer wäre das zu wild. Wir können beide ein Lied davon singen. Wir ängstlichen Mütter halten unsere Männer für verrückt, wenn sie mit den Babys so kurios spielen. Wir lachen beide darüber, dass wir denken, wir würden die Kleinen 'artgerechter' behandeln. Müssten wir es beurteilen, wir wären die besseren Eltern, giggeln wir.

Willi und unser Kumpel S unterhalten sich unterdessen auch intensiv, alle sind gut drauf. Zwar lugt S immer wieder zur Kontrolle in den Kinderwagen und Willi ist mit Anton auf dem Arm beschäftigt, nehme ich im Augenwinkel wahr, aber alle sind entspannt.

2.5 Stunden später müssen wir los, wir treffen noch weitere Freunde in der Stadt. Schön wars. Nicht nur Babythemen haben wir besprochen, aber doch viel davon. Immerhin sitzen wir gerade im selben Boot. Und vor allem: Wir Frauen wuppen das Ding einfach, da sind wir uns einig.

Willi belädt sich wieder, um all unser Zeug ins Auto zu packen, S bugsiert den Kinderwagen aus dem Café.
Ich sehe mir die Situation an, in der wir stecken. Keine Minute war das Babymädchen auf den Armen meiner Freundin. Keine Sekunde habe ich mich um Anton kümmern müssen. Ich muss herzlich über uns lachen. Wir Frauen wuppen das Ding einfach? Ist klar. ;)

Doch eigentlich zeigte der Morgen im Café:
Was haben wir für gute Männer! Wir haben Kümmerer, Fürsorger und Babysitter. Unsere Männer sind Väter durch und durch. Gut, vielleicht etwas wild beim Spielen, etwas unbelastbar beim Schlafen oder etwas intensiv im eigenen Arbeitsalltag eingespannt. Aber eben auch Packesel, Bespaßer und Rückenfreihalter.

Danke an alle Papas! Danke, Willi!


Maike

Tagebuch Maike



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Kommentare von Lesern:

Kristin02.03.2022 09:38

Es ist unglaublich wichtig, dass ihr das gegenseitig sehen, reflektieren und honorieren könnt!

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Gast01.03.2022 14:31

Liebe Maike,

ich freue mich jede Woche über deine Texte. Du schreibst toll!!!

Viele Grüße aus Frankfurt

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Ingrid01.03.2022 13:43

Ich habe alles vor meinem inneren Auge gesehen: das Schleppen, das Plaudern und Kichern, die schaukelnden Arme und helfenden Hände der Väter, ... du schreibst so herrlich bildlich! Tolle Männer habt ihr, yes! Auch deswegen, weil sie sehen können: ihr habt euch den entspannten Vormittag verdient!

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Ingrid01.03.2022 13:28

Ich habe alles vor meinem inneren Auge gesehen: das Schleppen, das Plaudern und Kichern, die schaukelnden Arme und helfenden Hände der Väter, ... du schreibst so herrlich bildlich! Tolle Männer habt ihr, yes! Auch deswegen, weil sie sehen können: ihr habt euch den entspannten Vormittag verdient!

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