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Spermienqualität verbessern: Die Fruchtbarkeit beim Mann steigern

Klar, zum Schwangerwerden gehören immer zwei: Eine fitte Eizelle braucht ein fittes Spermium in der Zeit des Eisprungs. Nur wenn das Spermium zielstrebig zur Eizelle wandert, kann sich euer Wunsch nach Nachwuchs erfüllen. Meist ist es mit einem Mal nicht getan. Wir sagen euch, wie Männer ihre Fruchtbarkeit steigern können.

In diesem Artikel:

Spermatogenese – Was in den Hoden passiert

Im Gegensatz zu den etwa 400.000 Eizellen, die in den Eierstöcken lagern, produzieren Männer ständig neue Samenzellen. Ab der Pubertät entstehen jede Sekunde etwa 1.000 Spermien. Mit dem biologischen Fachbegriff „Spermatogenese“ ist die Bildung und Reifung der Spermien im Hoden gemeint. Sie dauert etwa drei Monate lang. Dann geht dieser Prozess von vorne wieder los.

Gelagert werden die Samenzellen in den Nebenhoden und Samenleitern des Mannes, bis sich dann Millionen von ihnen beim Samenerguss auf die Reise machen.

Intakte Spermien auf schwarzem Hintergrund, nachdem über Spermiogramm ein Spermienqualität-verbessern festgestellt wurde

Bildquelle: geralt@pixabay.com

Damit eine Befruchtung erfolgreich ist und ein gesundes Baby heranwachsen kann, ist die Qualität der Spermien von großer Bedeutung. Mit einem sogenannten Spermiogramm kann der Androloge oder Urologe feststellen, ob die Samenzellen in ausreichender Menge und Qualität gebildet werden und daraus schließen, ob ein Mann unfruchtbar oder zeugungsfähig ist.

Intakte Spermien? Das zeigt ein Spermiogramm

Ein Spermiogramm beurteilt die Zeugungsfähigkeit eines Mannes nach  folgenden Kriterien, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt hat:

  • Die Menge der Samenflüssigkeit mit gesunden Spermien in ausreichender Konzentration: mehr als 1,5 ml
  • Die Spermienbeweglichkeit: mehr als 40 %
  • Die vorwärts gerichtete Bewegung der Samenzellen: mehr als 32 %
  • Die Spermiendichte, also die Anzahl der Samenzellen im Ejakulat: 15 Mio/ml oder mehr
  • Die Spermienform, also ein normales Aussehen der Samenzellen: mehr als 4%

Ein Spermiogramm machen zu lassen, ist ein wichtiger Schritt in Sachen Kinderwunsch, wenn es einfach nicht klappen will.

Lebensstil & FruchtbaRkeit

Ihr wünscht euch ein Kind? Ein Wandel eures Lebensstils kann die Erfolgsaussichten verbessern.

Wer nämlich in größeren Mengen Alkohol, Zigaretten oder Drogen konsumiert, schadet seiner Fruchtbarkeit: Das gilt für Frauen wie für Männer.

Insbesondere Rauchen senkt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es zu einer Schwangerschaft kommt. Umgekehrt gilt: Wenn beide Partner aufhören zu rauchen, steigt die Chance deutlich an, auf natürlichem Wege schwanger zu werden.

Wie dein Lebensstil das Schwangerwerden beeinflusst, liest du hier!

Doch schon vorab, bevor überhaupt medizinische Diagnostik und Unterstützung notwendig werden, können Männer fürs Kinderkriegen schon einiges tun bzw. eben lassen.

Wie sich die Spermienqualität verbessern lässt

Ein gesunder Lebensstil ist für Männer in der Babyplanungsphase das A und O. Keinen oder wenig Alkohol, kein Tabak, dafür eine gesunde ausgewogene Ernährung und regelmäßig Sport. Auch Stress, wie zum Beispiel die heutige ständige Erreichbarkeit über das Smartphone, wirkt sich negativ aus.

Da diese gesunde Lebensart genauso für Frauen mit Kinderwunsch gilt, ist es vielleicht einfacher für euch beide, wenn ihr gemeinsam beschließt, gesünder zu leben und ganz konkrete Abmachungen trefft: Schluss mit Fertigprodukten, aufhören zu rauchen, eventuell Übergewicht reduzieren, mehr kuscheln und entspannen, ausschlafen ...

Zusammen gesund kochen oder joggen gehen macht sowieso mehr Spaß! Regelmäßig Sport treiben steigert die Fruchtbarkeit, bei Mann und Frau!

Diese Nährstoffe und Vitamine können Spermien verbessern

Sich ausgewogen zu ernähren und auf einen gesunden Lebensstil zu achten ist also das eine. Das andere: Um  wirklich sicherzugehen, dass die essenziellen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente für möglichst viele „fitte“ Samenzellen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, ist es hilfreich, zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Da die die Entstehung der Spermien (Spermatogenese) etwa drei Monate dauert, kann es durchaus sinnvoll sein, schon bei dem Gedanken eine Familie zu gründen, sich ein Präparat mit den essenziellen Nährstoffen zu besorgen, um die Spermienproduktion anzukurbeln und die Samenzellen optimal zu „pimpen“.

Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 auch für Männer

Folsäure – das Babyvitamin

Erfahre hier: Warum es so für euer Baby in spe so wichtig ist, dass bereits Frauen mit Kinderwunsch bzw. direkt nach Absetzen der Verhütung Folsäure einnehmen.

Wie Frauen wird auch Männern mit dem Wunsch nach Nachwuchs empfohlen, Folsäure – auch als Vitamin B9 bekannt – zusätzlich zur folatreichen Ernährung zu ergänzen. B-Vitamine sind generell wichtig für eine gesunde Zellteilung und ein gesundes Zellwachstum. Konkret: Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 regulieren den Homocystein-Spiegel. Bei Folsäure-, Vitamin B6- und Vitamin B12-Mangel kommt es zu einem Ansteigen der Homocystein-Konzentration im Blut, und das kann sich negativ auf unterschiedliche Art und Weise auf die Gesundheit auswirken.  

Zink steigert Lust und Potenz

Zink ist wichtig für unsere Immunabwehr. Aber auch für die Fruchtbarkeit, denn dieses Spurenelement fördert die Bildung

Kinderzeugen braucht Zeit

Meist ist es mit einem Mal nicht getan, um ein Kind zu zeugen. Es kann dauern bis sich Nachwuchs ankündigt. Das ist normal.

Wenn es bei euch unverhältnismäßig lange dauert, bis sich Nachwuchs ankündigt, helfen  euch Reproduktionsmediziner herauszufinden, an was bzw. wem es liegt. Wenn ihr beide über dreißig seid, kann es sinnvoll sein, bereits nach einem halben Jahr ungewollter Kinderlosigkeit, ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen. 

In 40 Prozent liegen die Ursachen der Kinderlosigkeit bei der Frau, bei genauso vielen 40 Prozent am Mann.

Und die restlichen 20 Prozent?  Da liegt es an beiden!

von Spermien und erhöht ihre Beweglichkeit. Ein Zinkmangel kann zu einer schlechten Spermienqualität und sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Zink ist in hoher Konzentration in den Samenzellen enthalten und unterstützt die Synthese des Erbguts, der DNA.

Übrigens: Wenn Männer unter Lustlosigkeit leiden, kann das an einem Testosteronmangel liegen. Zink kann hier Abhilfe schaffen und den Testosteron-Spiegel normalisieren.

Vitamin D3 hilfreich bei Testosteron-Mangel

Der Testosteron-Spiegel schwankt je nach Jahreszeit. In den Sommermonaten, wenn oft und intensiv die Sonne scheint, produziert unser Körper mit Hilfe der Sonnenstrahlen das wichtige Vitamin D, das für die Herstellung von Testosteron gebraucht wird. In den dunklen Wintermonaten sind viele Menschen mit dem Sonnenvitamin unterversorgt, und das wirkt sich auch auf die Testosteron-Produktion aus. Das bedeutet: Eine Einnahme kann durchaus sinnvoll sein – je nach Ergebnis des Blutbildes beim Arzt.

Vitamin C, Vitamin E, Selen und Zink vermeiden oxidativen Stress

Neben Selen und Zink tragen auch Vitamin E und Vitamin C dazu bei, die Zellen vor einem sogenannten oxidativen Stress zu schützen – vielleicht hast du ja schon einmal etwas von „Freien Radikalen“ gehört. Diese  Sauerstoffverbindungen entstehen beim Stoffwechsel der Zellen und können, wenn zu viele davon gebildet werden, aggressiv reagieren. Das heißt konkret: Gesunde Zellstrukturen schädigen, eben auch das Erbgut in den Samenzellen.

Wer täglich viel Obst und Gemüse ist, ist vor den „Freien Radikalen“ gut geschützt, denn die enthaltenen Vitamine wirken als Antioxidantien, fangen also die "Freien Radikalen" ab und neutralisieren ihre gesundheitsschädliche Wirkung.

Doch sind wir ehrlich: Oft ist eine vitaminreiche Ernährung leichter gesagt als getan. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, Antioxidantien in Form von Selen, Vitamin E und C zu supplementieren.

Häufiger Sex kann die Spermienqualität verbessern 

Lange Zeit wurde Männern mit Kinderwunsch empfohlen, vor dem Sex einige Tage enthaltsam zu leben. Das sollte die Chance auf eine Befruchtung erhöhen, da dadurch die Spermienproduktion angekurbelt und sich im Ejakulat mehr Spermien befinden. Doch hier liegt ein klarer Fall von „Quantität ist nicht gleich Qualität“ vor. Denn gleichzeitig mit dem Anstieg der Anzahl nimmt der Anteil an unbeweglichen und geschädigten Spermien zu.

Inzwischen liegen neue anders lautende Studienergebnisse vor, welche das Gegenteil empfehlen: nämlich kurze Abstände beim Geschlechtsverkehr. Wenn ihr öfter miteinander ins Bett geht, verbessert sich die Qualität der Spermien, sie werden beweglicher. Optimal sind wohl ein- bis zweimal pro Woche. 

Keine schlechte Aussichten, oder? Und allemal besser als Sex nach Terminkalender bei dem ein Eisprungrechner die fruchtbaren Tage berechnet. Das findet doch niemand sexy und schon gar nicht entspannend, und Stress, das ist bekannt, ist beim Kindermachen ziemlich kontraproduktiv!  

Und gerade dann, wenn ihr eine künstliche Befruchtung wie ICSI oder IVF plant, spielt die Qualität der Samenzellen eine viel wichtigere Rolle als die Quantität.

Kinderwunsch-ABC: Übersicht und PDF-Download

Eine Übersicht über alle Artikel des Kindwerwunsch-ABCs sowie das komplette ABC als kostenlosen PDF-Download findest du hier:

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