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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
7. Schwangerschaftswoche

Zwei Linien und eine Achterbahnfahrt

Emotionales Auf und Ab nach dem positiven Testergebnis und erster Termin bei der Gynäkologin.

Liebe Leserinnen und Leser,

an einem Sonntagmorgen im Juni, bereits drei Tage vor fälliger Periode habe ich getestet und mein Gefühl hat mich dieses Mal nicht getäuscht. Die zweite Linie färbte sich blau, zwar noch etwas blass, aber deutlich genug, um zu wissen: Ich bin schwanger, zum zweiten Mal.

Im Februar 2019 ist unsere erste Tochter geboren und hat unser Leben so richtig auf den Kopf gestellt. Die Schwangerschaft damals war nicht so einfach. Im dritten Monat wurden in meiner Gebärmutter insgesamt neun größere Myome festgestellt, die wahrscheinlich durch die Schwangerschaftshormone leider stark gewachsen waren. Myome sind gutartige Tumore der Gebärmutter, die bei Frauen im gebärfähigen Alter recht häufig auftreten. Im vierten Monat musste ich mich einer Operation unterziehen, bei der die größten Myome entfernt wurden. Wir hatten damals lediglich ein langes Wochenende für die Entscheidung für oder gegen eine OP zur Verfügung. Ohne OP prognostizierten die Ärzte mir maximal die Möglichkeit, den 7. Schwangerschaftsmonat zu erreichen, die OP an sich hatte aber auch erhebliche Risiken und hätte im schlimmsten Fall den Abbruch der Schwangerschaft bedeuten können. Am Ende habe ich mich mit Tränen in den Augen für die OP entschieden und das allergrößte Glück, das mir je widerfahren ist, war deren guter Ausgang. Ich habe dann sogar noch einige Monate arbeiten können und mich trotz dieser Vorgeschichte sehr sicher und extrem verbunden mit meinem Baby gefühlt.

Trotz meiner damaligen Erfahrungen habe ich mich im vergangenen Herbst im letzten Moment gegen einen weiteren Eingriff zur Entfernung der verbliebenen Myome entschieden. Wieder war es eine Gefühlsentscheidung, getrieben auch von der Angst vor Schäden an der Gebärmutter oder der möglichen Wiederkehr der Geschwülste nach der Operation.

Jetzt hoffe ich inständig, dass es damals die richtige Entscheidung war und dass diese Schwangerschaft unkomplizierter verlaufen wird.

Dann wären wir also zu viert, mein Partner, mit dem ich seit mehr als zehn Jahren durch dick und dünn gehe, und unsere kleine Tochter, die nun schon seit 17 Monaten auf der Welt ist. Wir leben bei Hannover, er ist Handwerker, ich arbeite als Sozialpädagogin. Kennengelernt haben wir uns vor zehn Jahren während meines Auslandssemesters in der Toskana. Er wurde im Laufe des Auslandsjahres mein Mitbewohner. Es war zwar nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick, aber irgendwann waren wir fast unzertrennlich. Die ersten Jahre unserer Beziehung mussten wir immer ganz schön improvisieren, um möglichst lange Zeit gemeinsam an einem Ort sein zu können, aber seit 2013 leben wir zusammen in Hannover.

Mit dem positiven Schwangerschaftstest kamen natürlich nach und nach viele Emotionen in mir hoch, neben der großen Freude auch viele Ängste und Zweifel. Wird die Schwangerschaft dieses Mal einfacher verlaufen? Packen wir die finanzielle Herausforderung? Wie wird mein Arbeitgeber reagieren, wo ich doch erst seit einigen Monaten aus der ersten Elternzeit zurückgekehrt bin? Werde ich mit zwei kleinen Kindern überhaupt noch arbeiten können? Die ersten Tage waren und sind daher eine emotionale Achterbahnfahrt mit vielen Tränen. Diese ist aber auf jeden Fall auch hormonell bedingt und daher versuche ich einfach zu akzeptieren, dass diese Sorgen da sind, und dass es okay so ist.

Für mich sehr aufregend war natürlich auch der erste Besuch bei meiner Frauenärztin, die mich schon damals so toll während meiner ersten Schwangerschaft begleitet hat. Man sah auf dem Ultraschall natürlich noch nicht so furchtbar viel, aber für diesen frühen Zeitpunkt ist soweit alles in Ordnung. Der voraussichtliche Geburtstermin wurde auf den 1. März datiert.

Ich muss jetzt regelmäßig meinen Blutdruck messen, da dieser normalerweise zu hoch ist und ich Medikamente nehmen muss. Seit dem positiven Testergebnis habe ich sie abgesetzt und bisher sind meine Werte in Ordnung, so dass ich erstmal nichts weiter unternehmen muss.

Seit einigen Tagen plagt mich nun auch die morgendliche Übelkeit die meist so bis mittags anhält. Leider kenne ich sie schon zur Genüge aus der ersten Schwangerschaft. Gerade an meinen Arbeitstagen fällt es mir daher schwer, morgens überhaupt fit in den Tag zu starten, obwohl ich eigentlich leidenschaftliche Frühaufsteherin bin.

Nächste Woche steht wieder ein Termin bei meiner Frauenärztin an, da sie dann erstmal ein paar Wochen im Sommerurlaub ist. Drückt mir die Daumen, dass bei dem Krümelchen alles in Ordnung ist. Ich selbst hoffe außerdem, dass ich mich gefühlsmäßig ein bisschen fange und die Übelkeit vielleicht doch nur einen kurzen Zwischenbesuch bei mir eingelegt hat.

Bevor ich meinen ersten Bericht an dieser Stelle beende, möchte ich mich ganz herzlich bei kidsgo bedanken. Ich freue mich riesig, hier öffentlich Tagebuch über meine Schwangerschaft schreiben zu dürfen und hoffe, dass meine Artikel euch lesenswert erscheinen.

Bis Bald,

eure Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Schwangerschaftstest, Myome, Bluthochdruck, Übelkeit, Emotionen, Sorgen, Ultraschall, Frauenarzt