Eine ruhige und doch emotional aufgeladene Zeit ist diese 22. Schwangerschaftswoche. Die ersten Übungswehen sind da, und das Baby turnt weiterhin sehr aktiv herum.
Diese Woche verläuft eher unspektakulär. Wir gehen halt zur Arbeit und genießen dann gemeinsam den Feierabend. Am Dienstag ging es mir irgendwie nicht so gut. Ich hab wieder sehr schlecht geschlafen und bin dementsprechend den ganzen Tag k.o. Nach Feierabend versuche ich mein Glück bei einem kleinen Einkaufsbummel. Ich will ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater kaufen, aber es ist wie verhext, ich renne erfolglos die halbe Innenstadt ab, auf der Suche nach einer Jogginghose. Irgendwann gebe ich auf und gehe in ein Babygeschäft. Kaufe ich jetzt eben süße neutrale Babysachen, so! Aber Pustekuchen, auch hier ist nichts zu machen. Es gibt einfach nichts richtig neutrales, und zum krönenden Abschluss haben sie beim Einkaufen noch nicht mal mehr Wassermelone, mein Liebingsobst im Sommer. Mir reicht's, ich geh nach Hause. :-(
Am Mittwochabend gehen wir ins Kino. Hier merke ich, dass das alles schon gar nicht mehr so einfach ist. Es ist schon etwas unbequem in dem engen Sessel, mit den Nachbarn links und rechts, da kann ich mich gar nicht so gut ausbreiten. Ich weiß nicht so richtig, wohin mit meinen Händen. Auf dem Bauch drückt es unangenehm, weil ich nebenbei ja auch ordentlich Popcorn futtere, und das lange Sitzen in derselben Position ist insgesamt ziemlich anstrengend.
Aber insgesamt geht es mir weiterhin recht gut. Ich habe inzwischen auch schon Übungswehen. Zumindest wird der Bauch ab und zu mal ganz hart und sieht dann richtig eckig aus. Aber es ist nur ein leichter Druck zu spüren, kein Schmerz, und auch unregelmäßig, alle paar Tage mal. Das kleine Stupsebaby ist an manchen Tagen sehr aktiv, manchmal sieht man schon richtige kleine Wellen über den Bauch ziehen, es zittert und wackelt leicht. Ich versuche weiterhin, jede Sekunde und jedes Rumpeln zu genießen und in mich aufzusaugen. Denn die Zeit vergeht so schnell, und irgendwann in gar nicht mehr allzu langer Zeit wird mein kleiner Poltergeist ausgezogen sein.
Emotional bin ich momentan wieder etwas empfindlicher. Ich fahre ziemlich schnell wegen Kleinigkeiten aus der Haut. Am Freitag beispielsweise eröffnet mir Sebastian, dass er sich für Sonntag früh um 6.30 Uhr zum Sport verabredet! Ist das sein Ernst?! Sein Partner hat nicht anders Zeit, ja, schön für den! Das Wochenende ist die einzige Möglichkeit, mal auszuschlafen und mich von den anstrengenden kurzen Nächten unter der Woche zu erholen, und was macht er?! Ich muss dazu sagen, dass ich leider nicht einfach wieder einschlafen kann, sobald ich einmal aufgewacht bin. Aber am Ende wird es natürlich gar nicht so schlimm. Ich reagiere halt gerne mal über zur Zeit. Ein weiteres Beispiel dafür ist dieses: Am Samstag, beim Mittagkochen, kriegen wir uns wieder in die Haare, weil Sebastian an der Zwiebel rummäkelt, die "schon" eine Woche alt ist. Es geht mir tierisch auf die Nerven, dass er ständig befürchtet, das Essen wäre schlecht. Als würde ich unser Baby so einer Gefahr aussetzen, genau das unterstellt er damit meiner Meinung nach implizit. Ich schmeiße ihn irgendwann aus der Küche, total wütend. Hilfe, meine Hormone!
Abends ist das Wetter noch ganz schön, und wir treffen uns spontan mit Freunden zum Grillen. Leider plagen mich schon wieder leichte Kopfschmerzen, aber zum Glück werden die nicht so schlimm wie sonst und sind einigermaßen erträglich. Ein toller Abend mit leckerem Essen und Tischtennis spielen. Auch der Sonntag klingt ruhig aus, mit einem Spaziergang im Grünen und einem anschließenden Kakao auf der Couch.
Nächste Woche wird es spannend. Der Termin zur Feindiagnostik mit 3D-Ultraschall steht an. Bekommen wir endlich unser ersehntes Outing? Wenn ja, dann ist die Jagd auf Babysachen eröffnet!
Bis dahin allen eine entspannte Woche und lasst es euch gut gehen...
Eure Annika
Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.
