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GfG-Mütterpflege: helfende Hände

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GfG-Mütterpflege: helfende Hände HAMBURG. Das Baby ist endlich da, die Freude riesengroß. Doch schon nach wenigen Wochen überschatten Schlafmangel und Erschöpfung die Freude. GfG-Mütterpflegerin Imke Peters kennt das aus eigener Erfahrung. Heute kümmert sie sich um Mütter im Wochenbett, die Unterstützung benötigen: Sie hilft beim Kochen, Einkaufen, Anträge ausfüllen, bei allem, was eben so anfällt. Viele Frauen fühlen sich überfordert im Babyalltag, essen zu ungesund und unregelmäßig. Ein Gefühl der Verunsicherung, Überlastung oder gar Verzweiflung macht sich breit. Auch Imke Peters hat es so am eigenen Leib gespürt.
Als Imke Peters einen Artikel über die Wochenbettkultur in den Niederlanden und dem Modell der „kraamverzorgster“– einer Fachkraft zusätzlich zur Hebamme, die Mutter und Baby im Wochenbett umsorgt – las, wurde ihr klar, dass das ihre Berufung ist. Sie machte daraufhin eine Ausbildung zur GfG-Mütterpflegerin. Bei ihren Hausbesuchen im Hamburger Raum unterstützt sie heute junge Mütter bei der Selbstfürsorge durch Zuhören und Gespräche, Begleitung zu Terminen, Hilfe bei Anträgen, Einkauf, Kochen – das Spektrum ihrer Arbeit ist so individuell wie die Frauen selbst. Auch beim Kinderbettaufbau oder Kuchenbacken für den Geburtstag des Geschwisterkindes hilft sie mit.
„Diese Art der „Bemutterung“ ist leider in unserer Wochenbettkultur fast verloren gegangen. Früher gab es Großfamilien mit Mutter, Oma, Nachbarn, die kochten, unterstützten und für Freiraum für die junge Mutter mit Familie sorgten. Viele Frauen, speziell in der Großstadt, sind allein und es fehlt ihnen ein Netzwerk“, sagt Imke Peters. Die Folge. Die jungen Mütter gehen ständig über ihre Belastungsgrenzen hinaus. Hinzu kommen der gesellschaftliche Druck und der hohe Anspruch an sich selbst als Mutter, die dafür sorgen, dass sie in ihrer Intuition verunsichert sind. „Meine Erfahrung zeigt, dass es oft schon hilft, den Frauen emotional beizustehen und sie in ihrer Rolle als Mutter zu bestärken, so dass sie sich wieder trauen, auf ihr Bauchgefühl zu hören“, so Imke Peters. „Ich kann kein ganzes Dorf ersetzen, aber ich kann einen Beitrag dazu leisten.“

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