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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Der lange Weg zum zweiten Wunschkind

Start eines neuen Tagebuchs über die Freude und das Leid endlich wieder schwanger zu werden. Begleitet von einer Kinderwunschklinik.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin sehr froh darüber, die Möglichkeit erhalten zu haben um meine Geschichte zu erzählen und euch daran teilhaben zu lassen, was in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten passiert und euch über meine Erfahrungen, Sorgen und Ängste zu berichten, aber auch mit euch Freude und Glück zu teilen.

Das Wichtigste vorweg: Wie bereits am Titel zu erahnen ist, bin ich nicht schwanger. Ich werde euch daher bei meiner Reise, schwanger zu werden, mitnehmen und euch alles über unsere Kinderwunschbehandlung in einer Hamburger Kinderwunschklinik berichten. Es ist somit die Geschichte einer etwas anderen Schwangerschaft. Ich glaube fest daran wieder schwanger zu werden. Wann und tatsächlich ob dies der Fall sein wird, dass weiß bisher noch niemand, dennoch hoffe ich sehr, euch ebenso mit den Erfahrungen auf dem Weg vor einer Schwangerschaft mitnehmen zu können.

Wie fing alles an:
Vor sieben Jahren fing unsere Kinderwunschgeschichte an. Damals waren wir bei jeder sich verspätenden Periode ganz aufgeregt und haben sehnsüchtig das Ergebnis des Schwangerschaftstest erwartet. Ganze 2,5 Jahre ging dies so. Wir wurden jedoch immer misstrauischer, weil bei den Blut- und Ultraschalluntersuchungen die bei mir gemacht wurden immer alles gut war und es hieß wir sollen einfach weiter probieren. Bis zu dem Tag, an dem mein Mann sich untersuchen lies. Azoospermie war das Ergebnis. Das bedeutet, dass in seinem Sperma keine Spermien zu finden sind. Schock, aber auch Erleichterung zu gleich. Wir wussten, was nun die Ursache war und konnten handeln. Nach einer Recherche stießen wir auf den Namen Prof. Dr. med. Wolfgang Schulze - ein Androloge mit den besten Referenzen. Obwohl seine Praxis in Hamburg lag, haben wir den Weg auf uns genommen. Meinem Mann wurde Erbmaterial entnommen und wir konnten mit der Kinderwunschbehandlung starten. Die erste ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) war erfolglos, aber die darauf folgende Kryo (Abkürzung von Kryokonservierung bei der Eizellen - in unserem Fall waren es zwei befruchtet Eizellen - eingefroren werden und vor dem Transfer wieder aufgetaut werden) bescherte uns einen positiven Test. Von den zwei eingesetzten Eizellen hat eine es geschafft und sich weiter geteilt. Die Schwangerschaft verlief problemlos und im Sommer 2020 wurde unser Sohn geboren.

Zwei Jahre später - also vor fast einem Jahr - wollten wir das alles wiederholen und ein zweites Kind bekommen. Wir wussten ja, wie es funktioniert und was wir dafür tun mussten. Waren also voller Hoffnung.
Da wir bereits viele Voruntersuchungen während des ersten Versuchs unternommen hatten, ging es diesmal sehr schnell bis zum Start der ICSI Behandlung. Mir konnten 30 Eizellen entnommen werden. Fast doppelt so viele wie beim ersten Versuch. Dies bedeutet allerdings, dass eine Überstimulation vor liegt und es konnte kein anschließender Transfer vorgenommen werden. Da wir bereits Erfahrungen mit einem Kryo-Versuch hatten, waren wir entspannt. Von den 30 Eizellen haben 16 nach der Befruchtung überlebt. Sechs dieser Eizellen wurden ohne weitere Entwicklung eingefroren. Die 10 anderen wurden während des Kryo-Versuchs aufgetaut und fünf Tage lang beobachtet. Nach diesen fünf Tagen haben sich drei Eizellen geteilt und wurden zu Blastozysten. Wir hatten nun drei Blastozysten und 10 befruchtet Eizellen. Das hört sich erstmal nach einer erfolgreichen Quote an. Die nächsten Monate kurz zusammen gefasst: Der erste kryo-Versuch blieb ohne Einnistung und negativ. Der zweite Versuch war positiv, jedoch hatte ich in der neunten Woche eine Fehlgeburt. Vermutlich ausgelöst durch ein großes Hämatom in der Gebärmutter. Nach Absetzung der Medikamente erfolgte ein natürlicher Abgang. Dieses Ergebnis war ein sehr großer Schock. Der dritte kryo-Versuch war ebenfalls negativ und dies ist der Zeitpunkt an dem wir nun stehen mit 10 befruchteten und eingefrorenen Eizellen.
Mittlerweile weiß ich, dass wir in der ersten Schwangerschaft einfach unfassbares Glück hatten. Dennoch habe ich in den letzten Wochen viel gezweifelt und durch Schlafmangel meinem Körper nichts Gutes getan. Dies soll sich nun ändern, denn wir wollen weiter machen. Wir wollen ein zweites Kind!


Was ist nun der nächste Schritt:
Um auszuschließen, dass meine Gebärmutterschleimhaut sich verändert hat - denn bei dem letzten Versuch sah diese nicht ideal aus - wurde mir zu einer Gebärmutterspiegelung mit Endometriumbiopsie geraten. Eine Empfehlung mit einer Praxis in Hamburg gab es auch direkt. Was soll ich dazu sagen, meine ersten Gedanken waren durchmischt. Einerseits war ich erleichtert, da es die Möglichkeit geben würde herauszufinden warum die letzten drei Versuche nicht funktioniert haben. Andererseits war ich ängstlich. Ich kenne niemanden, der bereits eine solche Untersuchung gemacht hat und war dementsprechend ohne Erfahrungsberichte. Jeder Eingriff birgt Risiken und meine Recherchen im Internet haben meine Sorgen nicht verringert. Gleichzeitig war ich auch traurig darüber, dass sich unser Weg zu einer Schwangerschaft weiter verlängert. Wie lange würde es dauern, bis ich einen Termin bekommen? Wie lange würde es dauern, bis die Ergebnisse da sind? Welche Auswirkung haben die Ergebnisse auf den nächsten Versuch? Wann können wir den nächsten Kryo-Versuch starten? Ihr merkt schon, dass ich sehr viele Fragen hatte.
Mein erster Wunsch war eine Klinik in meiner Nähe zu finden, denn die vielen Fahrten nach Hamburg zur Kinderwunschklinik waren sehr anstrengend und dies wollte ich wenigstens dieses Mal umgehen. Meine Anrufe in verschiedensten Kliniken und Praxen waren jedoch ernüchternd. Entweder man wusste nicht, was zu tun ist oder ich habe einen Termin für ein Vorgespräch im Oktober erhalten mit Aussicht auf eine OP zum Jahresende. So lange wollte ich nicht warten. Daraufhin habe ich doch die Praxis in Hamburg angerufen und war sofort begeistert. Ich hab direkt am Telefon eine Erläuterung des Vorgehens erhalten und die Aussicht auf einen Termin im nächsten Zyklus. Das Vorgespräch mit dem operierenden Arzt fand wenige Tage später per Telefon statt und ich habe tatsächlich einen Termin für August erhalten. Es konnte also weiter gehen.

Nun warte ich auf den bevorstehenden Termin und auf das Ergebnis. Ich werde selbstverständlich davon berichten.


Viele liebe Grüße und bis bald :)



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In diesem Beitrag geht's um:

ICSI, Kryo, Azoospermie