
Das Land Niedersachsen fördert seit 2004 Konsultationskitas. Dabei handelt es sich um ausgewählte Kindertagesstätten, die den Bildungsauftrag für Kindertageseinrichtungen entsprechend des niedersächsischen Orientierungsplanes für Bildung und Erziehung in besonderer Weise umsetzen. Zum Kreis der Konsultationskitas gehört nun auch die Kita am Nordcampus, die sich aufgrund der Initiative und unter Leitung von Heike Lorey-Vaupel, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten beim Studentenwerk Göttingen, seit dem Jahr 2016 als solche qualifiziert hat. In der Einrichtung werden 55 Kinder in drei Gruppen betreut.
„Die besondere Kompetenz der Kita am Nordcampus ist die Bilingualität in den Sprachen Englisch und Deutsch, welche nach dem Immersionsprinzip vermittelt wird. In jeder der drei Gruppen spricht eine Erzieherin den gesamten Tag Englisch mit Kindern, Eltern und anderen Pädagogen. Es wird nach dem Prinzip „one person – one language“ gearbeitet“, erläutert Laura Spiggelkötter, Leiterin der Kita am Nordcampus, ihr Konzept. Kinder erlernen die zweite Sprache ähnlich dem Mutterspracherwerb. Dies verwirrt die Kinder nicht, weil die Sprache an eine Person gebunden ist. Die anderen Pädagogen der Gruppe sprechen Deutsch. Es ist für den Spracherwerb der zweiten Sprache nicht entscheidend, ob die erste Sprache schon perfekt sitzt. Auch die Eltern müssen die zweite Sprache nicht beherrschen. Der Erwerb geschieht situativ und ganz natürlich im Alltag – durch Musik, Spiele und Fingerspiele. Kinder kommunizieren überraschend schnell und unkompliziert in der „neuen“ Sprache.
Die Kita am Nordcampus bietet somit anderen Betreuungseinrichtungen Beratungen und Fortbildungen zum Thema Bilingualität und Sprache an. Zielgruppen dieser Angebote sind pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten, Pädagogik-Fachschulklassen, Lehrkräfte aus Grundschulen oder Akteure aus Politik und Gemeinwesen.
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