Mal Sonnenschein, mal Regenwetter, mal Regenbogenwetter so lässt sich unsere letzte Woche beschreiben.
Hallo Ihr Lieben,
unsere letzte Woche war sehr stimmungsvoll von Sonnenscheinstimmung bis Regenwetterstimmung. Die Stimmungsschwankungen trafen vor allem mich und Flora. Die Gründe Flora's Entwicklungsschub und mein Termin in der Arbeit.
Flora hat wieder einen Entwicklungsschub durchlebt. Nein, sie ist immer noch zahnlos. Die Kiefer verändern sich nun langsam. So langsam kann da mal ein Zähnchen durchblitzen. Die Kiefer scheinen sehr zu jucken und es drückt auch immer mal wieder. Flora hat mich gestern mal sehr kräftig in die Schulter gebissen. Mein Schrei war noch kräftiger. Jede Chance etwas anzusabbern und anzunagen wird genutzt. Demzufolge haben wir ihren Speiseplan etwas erweitern können. So gibt es nun auch Kinderbrezen (ein Bäcker hat diese tollen Brezen, ohne Salz und kindgerecht gebacken) und weiches Brot.
Ups, Flora sitzt! Seit letzter Woche kann sich Flora alleine aufsetzen ohne sich hoch ziehen zu müssen. Aus dem Sitz möchte sie nun vorwärts bewegen. Leider ist der Kopf noch schwerer als der Rest. Und da macht es schon mal „bumm“. Sie kippt nach vorne um, der Kopf ist nun mal noch schwerer als der Rest. Stolz beklatscht sie sich oft selber, wenn sie etwas erreicht hat. Die Vorwärtsbewegung klappt im Rutschen auf dem Po. Es ist ausbaufähig und sie übt wieder fleißig daran.
Trotz aller des fleißigen Übens ist die kleine Maus sehr bequem. Sie genießt es sehr, wenn die große Schwester ihr das Spielzeug doch gibt, wenn sie es nach 2 Minuten noch nicht erreicht hat. Ja, unsere Große umsorgt die Kleine sehr. Selbst der Brei muss manchmal geteilt werden.
Unsere Große hat momentan eine komisch anstrengende Phase. Sie möchte jeden Tag jemanden besuchen gleich nach dem Kindergarten. Mit Engelszungen versuche ich ihr immer wieder zu erklären, dass es nicht jeden Tag geht. Nur leider stoße ich immer auf Granit. Das ist manchmal sehr anstrengend. Ihr Wortschatz und die Ausdrucksweise ist mittlerweile auf einem sehr guten Niveau. Zudem ist sie sehr diskussionsfreudig. „ Aber Mama, weißt Du … ich habe die … schon so lange nicht gesehen...“ so ähnlich sind dann unsere Dialoge. Keine Ahnung, wo sie ihre Mimik einstudiert. Eine super Schauspielerin!
Im Juni möchte ich sehr gerne wieder arbeiten. Deshalb hatte ich am Dienstag endlich einen Termin bei meinem Arbeitgeber. Die schlechten Nachrichten habe ich schon geahnt.
Kurz zur Ausgangssituation. Ich habe die drei Jahre Erziehungszeit genommen. Gleichzeitig habe ich Teilzeit beantragt (die maximale Stundenzahl von 30 Stunden). Die drei Jahre wurden bestätigt. Der Teilzeitantrag aus „dringenden betrieblichen Gründen“ abgelehnt.
Mein Arbeitgeber ist etwas größer. Verschiedene Tochterunternehmen werden von der Mutter geleitet. Die HR Abteilung sitzt nicht an unserem Standort und es gibt hier auch keinen Vertreter dieser Abteilung hier.
Bei dem Termin erfuhr ich nun, dass die Abteilung nach Großbritannien und Tschechien verlagert wurde. Nun hat man für mich keine Verwendung mehr. Ich war im ersten Moment wie gelähmt und sprachlos. Dann kam der Hammer! Ich soll mir den internen Stellenmarkt anschauen und mich auf geeignete Stellen bewerben. Mein direkter Vorgesetzter gab mir den persönlichen Rat, einen neuen Arbeitgeber zu suchen.
Ich hatte bereits mit so etwas gerechnet. Habe es bis letzten Dienstag verdrängt. Die Art und Weise der Gesprächstaktik macht mich sprachlos. Ich finde es richtig geschmacklos, dass sich die Vorgesetzten während des Gesprächs mehrmals nach dem Ende meiner Erziehungszeit erkundigt haben. Dies wirft so Fragen wie folgende auf: Haben die sich im Vorfeld des Gesprächs überhaupt beim HR erkundigt? Wo bin ich hier? Die meinen das nicht ernsthaft jetzt? Was hat das Ende meiner Erziehungszeit mit einer Teilzeitbeschäftigung zu tun? Warum denkt man nicht abteilungsübergreifend? Warum immer nur Vollzeitkräfte? Teilzeitkräfte sind meist motivierter?
Die letzte Frage möchte ich aufgreifen. Klar, ich habe 3 Jahre Erziehungszeit genommen. Die meisten der Mütter blieben in dieser Zeit zu Hause. Der Gesetzgeber sagt, dass man maximal 30 Wochenstunden arbeiten darf in der Erziehungszeit. Ich möchte 30 Stunden arbeiten, so wie ich es auch während der Erziehungszeit meiner Großen bereits praktiziert habe.
Ich musste das Gespräch ein paar Tage sacken lassen. Die persönliche Enttäuschung war riesig. Die Flinte ins Korn werfen - das ist nicht meine Art. Um einen Rechtsauskunft und Rechtsbeistand werde ich mich in den nächsten Wochen bemühen. Ich werde kämpfen, wenn mein Arbeitgeber nichts hat für die nächsten 2 Jahre, werde ich bestimmt etwas finden. Ganz ehrlich, es wird schwer. Wer stellt schon jemanden mit 2 kleinen Kindern ein?
Habt Ihr ähnliche Erlebnisse beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben?
Ich wünsche Euch allen einen schöne närrische Zeit.
Liebe Grüße,
Steffi