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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
0. Woche

Hallo nochmal - und plötzlich waren’s 5

Eine (kleine) Vorstellungsrunde für die die uns noch nicht aus der Schwangerschaft kennen.

Ich möchte mich und meine Familie nocheinmal vorstellen für die Leser und Leserinnen, die jetzt neu dazukommen. Ich durfte schon in den Schwangerschaftstagebüchern über meine dritte Schwangerschaft berichten und nun hier weiterschreiben, bis unser Baby seinen ersten Geburtstag feiert. Wer also mag darf dort gerne stöbern, ansonsten gehts jetzt nach der Geburt hier weiter.

Wir sind nun eine fünfköpfige Familie. Wahnsinn, das hört sich soo viel an. Wir, das sind ich (34), mein Freund (33, der Schatz), mein erster Sohn aus einer vorigen Beziehung (13, der Ninja), unser zweiter Sohn (2,5, die Nusstorte) und nun noch unser Baby.

Ich habe mit Kleinkind Archäologie studiert, musste aber für mich feststellen, dass ich so nicht die Mutter sein konnte, die ich sein wollte und habe diesen Berufswunsch verschoben. Bis zum Mutterschutz habe ich als Tagesmutter gearbeitet. Nun wird, so alles kommt wie wir uns das wünschen, meine Elternzeit in die Arbeit als Hausfrau und Mutter übergehen. Das wir beide - ich und der Schatz gleichermaßen - diesen Wunsch haben, hat erst einen Streit gebraucht, weil wir beide uns nicht getraut haben dieses Familienmodell vorzuschlagen. Für uns ist es aber der richtige Weg den Alltag mit nun drei Kindern und den damit einhergehenden Überraschungen stemmen zu können, ohne selber völlig auszubrennen. Zumindest für eine Zeit lang.

Der Schatz und ich haben uns im Herbst 2019 kennengelernt, als ich gerade mit meinem Kinderwunsch abgeschlossen hatte. Ich wollte eigentlich nach meinem 30. Geburtstag keine Kinder mehr bekommen und der Kinderwunsch hat sich auch passend von selbst verabschiedet. Ich wollte mir eine schöne Zeit mit dem Ninja machen bis er flügge wird und mich dann wieder der Archäologie und Paläopathologie widmen. Tja, das Leben hatte andere Pläne. Am Wochenende, an dem die Scheidung vom Schatz rechtskräftig wurde, lernten wir uns in einer Bar kennen. Ich hatte gerade mein Haus gekauft und die Heizung ging natürlich kaputt. Er bot an, mir beim Reparieren zu helfen. Er könne das. Wir redeten die ganze Nacht. Über Gott und die Welt und Quad fahren in der Wüste, was wir beide mal machen wollen. Ich wollte nur einen schönen Abend in der Bar haben, aber die wiederkehrenden Treffen zwecks Heizungsreparatur zeigten, dass da mehr war und wir viel mehr Zeit miteinander brauchten, weil wir vor lauter Gequassel kaum zum Arbeiten kamen. Als wir uns entschieden zusammensein zu wollen, ließ sich der Schatz untersuchen, weil er mit seiner Frau zuvor vergeblich auf Nachwuchs gehofft hatte. Er wurde mit einer Überweisung zur Kinderwunschklinik entlassen. Da sich mein Kinderwunsch verabschiedet hatte und ich ganz verrückt nach diesem Mann war, konnte ich mich guten Gewissens für ihn entscheiden, auch wenn unsere Beziehung kinderlos bleiben sollte. Wir beschlossen aber, dass wir die Verhütung weglassen, damit ein Kind zumindest die Möglichkeit hatte zu uns zu kommen, sollte es dies entgegen ärztlicher Analyse schaffen wollen. Eigentlich wollte der Schatz nämlich fünf Kinder (bei optimal herrschenden Umständen, die ich immer noch nicht ganz verstanden habe). Tja, drei Monate nach dieser Entscheidung war ich mit der Nusstorte schwanger.

Die Nusstorte hat unser Leben extrem auf den Kopf gestellt. Die Schwangerschaft war nicht einfach. Mir ging es nicht gut. Die Hormone haben mich echt fertig gemacht. Und als die Nusstorte im Februar 2021 auf die Welt kam, entpuppte er sich als Highneed Baby, das zu einem gefühlsstarken Kleinkind heranwuchs. Es war ein langer Prozess herauszufinden, was denn anders war und das dies nicht an uns lag, sondern dieses Kind einfach so ist und eben mehr braucht. Mehr an Stillen, Körpernähe, Geduld, Nerven und überhaupt an allem. Das keine Routine möglich war und wir einfach nichts anderes schafften, als mit diesem Kind den Alltag zu überleben. Noch schwerer war es herauszufinden, wie wir damit umgehen und das fordert uns auch jetzt noch jeden Tag wieder heraus.

Der Schatz wollte nach dieser anstrengenden Zeit keine Kinder mehr. Ich schon. Er war nun aufgetaucht, ich hatte dieses wunderbare kleine Menschlein und jetzt triggerten mich die Hormone. Kennt ihr diese verpatzten Nieser von Babys? Alleine für dieses Geräusch könnte ich zehn Kinder kriegen.
Wir waren bei einem „wenn die Nusstorte älter ist vielleicht“. „Ein halbes Jahr noch, damit er in den Kindergarten geht.“ usw. Und dann kam nach einer Verhütungsschlamperei meine Periode nicht. Dieses Baby hat jetzt gerade das Licht der Welt erblickt und schläft auf meinem Bauch. Der Schatz sieht ein, dass er wohl doch nicht so zeugungsunfähig ist, wie der Arzt bescheinigte. Wir müssen dem unbedingt noch was schicken …
Also mal sehen wohin die Reise führt. Ich würde gerne noch ein Kind haben. Wir sind noch nicht vollständig. Der Schatz möchte nicht. Es scheint aber, dass seine Überzeugung mit dem neuen Baby hier zu bröckeln beginnt.
Wie gesagt. Wir werden sehen. Erstmal genießen wir dieses Kind.

Der Ninja ist nun Teenager und lebt mehr und mehr in seiner eigenen Welt. Er besucht nun die 7. Klasse einer Waldorfschule, geht zum Judo und bekommt Gitarrenunterricht. Außerdem startet nun bald der Konfirmandenunterricht. Er ist ein lieber, fantasievoller Junge, der selbständig denken kann, solange er nicht gerade alles vergisst und Bücher liebt. Er ist ein toller großer Bruder. Für mich ist die neue Challenge das richtige Maß aus Dasein und in Ruhe lassen zu finden. Leichtes Führen und selbst finden lassen. Das ist garnicht so einfach.

Der Schatz hat einen Bürojob, zockt gerne und braucht zum Ausgleich handwerkliche Tätigkeiten in seiner Werkstatt. Er kann ganz wunderbar fürsorglich sein und findet oft Wege mit der Nusstorte, die bei mir nicht funktionieren.

Die Nusstorte liebt es Essen von Auswärts zu holen, draußen zu sein und einfach überall hin mitzukommen, wo man selber hingeht. Sei es mit dem Auto los oder nur in den Keller. Nach zwei Jahren nur Mama, hat er gerade eine hardcore-Papaphase, die uns mit dem neuen Baby natürlich sehr in die Karten spielt. Wir wollen jetzt mit Kindersport starten, damit er auch weiterhin regelmäßigen Kontakt zu gleichaltrigen hat, bis er nächsten Sommer hoffentlich in den Kindergarten kommt. Während der sechs Wochen Elternzeit geht der Schatz mit ihm dahin. Danach kann ich das hoffentlich übernehmen.
Ich liebe tatsächlich Kochen, Backen, Stricken, Häkeln und Basteln. Und Wäsche machen. Außer Bügeln. Für den restlichen Haushalt hätte ich gerne einen Hauselfen. Bis der da ist, teilen wir das erstmal auf. Meine geliebten Bücher muss ich derzeit hinten anstellen, bis ich wieder Zeit zum Lesen habe. Reisen tue ich auch sehr gerne. Allerdings muss das jetzt auch erstmal ausfallen. Das Geld ist einfach nicht da. Das Reisen fehlt mir tatsächlich sehr! Aber wir sind am tüfteln, wie wir auch das in Zukunft wieder hinbekommen.

Wir leben hier jetzt also im schönen Wendland, in einer kleinen Stadt, in einem kleinen Häuschen, dass nach der Sanierung noch fertig an unsere Bedürfnisse angepasst werden muss. Auch der Außenbereich wird noch einiges an Aufmerksamkeit und Arbeit fordern. Wir haben meine Mama (mein Vater ist leider schon verstorben) und die Eltern vom Schatz im gleichen Ort, was ganz wunderbar ist. Leider hat der Papa vom Schatz gerade die Diagnose Lungenkrebs bekommen, was unser aller Leben sehr hat Kopf stehen lassen. Langsam finden sich aber alle in dieser neuen Situation zurecht und wir gehen eben diesen Weg.

Ich bin eine leidenschaftliche Baby- und Kleinkindmama. Ich liebe dieses Alter. Auch später ist es schön, aber dies ist eben meine Lieblingszeit. Auch wenn ich bisweilen darüber schimpfe, die Zurückstellung eigener Bedürfnisse mich nervt und ich gerne mal wieder einfach durchschlafen oder nachts mit dem Schatz ins Kino gehen würde. Nun beim dritten Kind gehe ich mit Respekt und Neugier an die ganze Sache dran. Ich bin schon ein wenig desillusioniert und weiß, was auf mich zukommen kann. Trotzdem liebe ich den Zauber dieser Zeit, der sich hinter Augenringen, ungewaschenen Haaren und kurzen Nächten verbirgt. Wenn ihr hofft, bei mir auf eine perfekte frischgestylte Mama in weißem Kleid zu treffen, die ein lächelndes Kind in sauberem weiß auf der Hüfte sitzen hat und mit der anderen einen Kinderwagen einhändig aus dem Kofferraum hebt … werdet ihr vermutlich eher enttäuscht. Wenn ihr aber an den ehrlichen Höhen und Tiefen des Familienlebens, an Grenzsituationen, ehrlichen Berichten über das Mamasein, einem kritischen Umgang mit dem was von unseren Babys und von uns Eltern erwartet wird interessiert seid, dann könnten meine Einträge von Interesse für euch sein.

Ich freue mich wie Bolle auf das kommende Jahr und bin ehrlich gespannt was uns erwartet. Schön, dass du mich dabei begleitest.

Wir lesen uns.

Liebe Grüße von Anna

Anmerkung von kidsgo: Anna hat bereits während ihrer Schwangerschaft bei uns Tagebuch geschrieben. Zu ihrem sehr schönen Geburtsbericht geht es hier.



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