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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
39. Woche

Gut erholt aus'm Urlaub zurück!

Zurück aus dem Urlaub ohne Baby. Dafür mit einem Kleinkind.

Da ich diesen Bericht in mehreren Etappen geschrieben habe und ihn unbedingt mal wieder pünktlich einstellen möchte, könnte es an einigen Stellen etwas zusammenhangslos klingen, dies ist natürlich beabsichtigt und ein Merkmal meines Schreibstils ;-)

Als zurzeit nicht Berufstätige bedeutete für mich der Urlaub aber eher Familienzeit und dass ich mich auch tagsüber mal entspannt zurücklehnen konnte, während Julian sich um Max gekümmert hat. Außerdem haben wir uns morgens mit dem Babysitting abgewechselt, so dass jeder mal ausschlafen konnte. Max steht nämlich weiterhin zwischen fünf und sieben auf, wobei sieben die absolute Ausnahme ist. Ich habe versucht, einfach mal sehr viel früher ins Bett zu gehen, um mich seinen Zeiten etwas anzupassen. Aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht, vor 22 Uhr im Bett zu sein, meist wird es sogar nach 23 Uhr. Tja, somit ist es aber auch mein Problem, wenn ich dann morgens total übermüdet bin. Aber wie alles im Leben einer ”frisch gebackenen” Mutter ist vermutlich auch dies nur eine Phase, die bald wieder vorüber geht :-)

Wie ich schon im letzten Bericht vor dem Urlaub geschrieben habe, hätte es gar keinen Sinn gemacht, sich aus dem Urlaub zu melden. Wir haben es uns wirklich gemütlich gemacht und unsere Aktivitäten auf alles beschränkt, was Lust und Laune machte. Soll heißen, wir haben das Gefühl, im Urlaub müsse man ganz viel unternehmen, sich Museen, Kirchen und Ortschaften ansehen etc. einfach verdrängt und haben nur das gemacht, worauf wir wirklich Lust hatten. Und das war neben Spaziergängen am Strand vor allem das Nichtstun. Herrlich! Wir haben es geschafft, ganze Tage im Ferienhaus zu verbringen. Tony ist dann beim Ballspielen im Garten auf seine Kosten gekommen und Max ist ja egal, wo er herumkrabbelt. Natürlich ist es mit kleinem Kind nicht möglich, einfach nur auf dem Sofa zu liegen, wir haben uns viel mit ihm beschäftigt und ihm z.B. immer und immer wieder sein kleines Fühl- und Streichelbuch ”vorgelesen”. Aber er kann sich auch wirklich ganz gut selbst beschäftigen. Nachdem wir das Haus täglich aufs Neue kindersicherer gemacht haben (unter anderem haben wir die Stühle vom Esstisch seitlich auf den Boden und vor Fernseher, Vorhänge etc. gelegt, so dass sie eine Barriere bildeten, die zumindest so lange hielt, bis wir dann bei Max waren um ihn wo anders hinzusetzen), konnten wir ihn bedenkenlos mal für ein bis zwei Sekunden aus den Augen lassen... nee, eigentlich nicht, aber egal :-)
Die Highlights waren die Einkäufe in den hiesigen Supermärkten. Wir beide finden es immer sehr spannend im Ausland einzukaufen, zu gucken, was die Einheimischen so zur Auswahl haben, ländertypische Lebensmittel einzukaufen um dann mal etwas anderes zu kochen, als zuhause. War aber in Dänemark gar nicht so einfach, denn im Grunde unterscheidet sich das Warensortiment gar nicht wirklich vom deutschen, nur die Preise sind echt happig. Alles was im weitesten Sinne mit Süßigkeiten zu tun hat, kostet so viel Geld, dass ich direkt von meiner Schokoladensucht geheilt wurde. Natürlich nur kurzzeitig, bis wir wieder zuhause waren. Mit einem riesigen Glas Nutella war ich außerdem für den Ernstfall gerüstet. Jedenfalls haben wir uns das ein oder andere Mal gefragt, was denn typisch dänisch sei, um es dann mal zu kaufen, aber wie gesagt, war nicht einfach. Die Dänen haben Unmengen an Fleisch zur Auswahl, vor allem Rindfleisch scheint echt „in“ zu sein. Für Gemüse- und Salatfreunde wie mich waren die Möglichkeiten jetzt nicht so unermesslich, aber immerhin haben wir das ein oder andere Mal frischen Fisch gekauft. Nehmen wir uns zuhause ja immer vor und machen es dann doch nicht.
Für Max hatte ich zwar ausreichend Babynahrung dabei, bzw. habe ich gleich am zweiten Tag ein bisschen auf Vorrat gekocht. Aber wir versuchen jetzt immer, gemeinsam mit ihm am Tisch zu essen, also unsere Mahlzeiten zur gleichen Zeit zuzubereiten, so dass er auch mit von unseren Tellern isst. Mit seinen zwei kleinen Minizähnchen kann man zwar noch nicht wirklich von Kauen sprechen, aber zumindest kann er schon mal üben. Und er ist wirklich nicht wählerisch, er probiert alles! Die Versuche, ihn das Essens selbst essen zu lassen, haben wir allerdings recht schnell wieder aufgegeben, nachdem das Meiste auf dem Boden gelandet ist. Obwohl er Hunger hat, schmeißt er die Stückchen nämlich lieber runter, als sie sich in den Mund zu stecken. Aber schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und bei seinem Tempo würde es mich nicht wundern, wenn er in zwei Wochen mit Messer und Gabel isst.

Was uns im Moment die Schweißperlen auf die Stirn treibt und Max unzählige Beulen und blau-grüne Flecken beschwert, ist seine große Entdeckerlust. Alles wird aufgeklappt, aufgerissen, umgekippt, zugeschlagen, weggeschoben. Meistens zieht er sich dazu an irgendetwas hoch und verliert dann doch ab und zu das Gleichgewicht. Wir haben uns schon gefragt, ob wir permanent hinter ihm stehen sollten, um jegliches Hinfallen zu unterbinden, aber das ist uns ja gar nicht möglich. Vor allem mir nicht, im normalen Alltag. Und irgendwie muss Max ja auch seine Erfahrungen machen. Er hat z.B. sehr schnell gelernt, wie er sich wieder auf den Boden setzen kann, wenn er sich hochgezogen hat und irgendwo steht. Würde ich ihn sofort immer überall wegziehen, hätte das vielleicht etwas länger gedauert. Ich finde es außerdem gut, wenn er lernt, selbständig das Gleichgewicht zu halten. Es ist ja auch nicht so, dass wir ihn in gefährliche Situationen kommen lassen und dann zusehen, wie er in sein Unglück stürzt, so ja nun nicht. Ich würde ihn beispielsweise niemals in die Nähe eines heißen Backofens kommen lassen, weil er die Warnung ”heiß” noch gar nicht deuten kann. Aber so viele Beulen wie er zurzeit hat sind halt auch nicht gerade preisverdächtig, also doch lieber etwas mehr Vorsicht?!

Interessant ist auch, dass Max gerade sehr kuschelig und anhänglich wird. Obwohl er gerne überall hin möchte, gerne auf eigene Faust loskrabbelt ohne sich nach uns umzusehen, ist er dann im nächsten Moment wieder ganz anschmiegsam und betrachtet die Dinge auch gerne mal vom Arm aus. Ich habe gelesen, dass dieses Verhalten oft vorkommt und bin immer wieder erstaunt, wie ”lehrbuchmäßig” die Entwicklung dann doch irgendwie ist. Zwar hat jedes Kind sein eigenes Tempo und lässt auch mal etwas aus oder macht etwas komplett anders, aber im Grunde sind sie dann doch wieder alle gleich. Es macht Spaß, Max dabei zuzugucken, wie er die Welt um sich herum entdeckt. Weiterhin wird dabei gerne alles mit dem Mund ”betastet”, vor allem Tische und Stuhlbeine werden mit Vorliebe probiert. Oder will er vielleicht nur seine Zähne schärfen? Man weiß es nicht! Tony ist übrigens auch mal weniger, meist mehr, das Objekt seiner Begierde. Wenn er nicht gerade auf ihn drauf klettern will, krabbelt er über ihn drüber oder kneift ihn in Ohren/Nase/Fell. Ich habe selten einen so entspannten Hund gesehen. Ich sehe auch deutliche Unterschiede zu anderen Kindern. Wenn diese nämlich Tony in der Art zu nah kommen, dann sehe ich ihm an, dass es ihm unangenehm ist, dass er unsicher ist, wie er reagieren soll. Bei Max ist er einfach nur entspannt, man könnte meinen, es macht ihm absolut gar nichts aus, er lässt es einfach geschehen, bis wir dann eingreifen und Max wo anders hinsetzen. Aber es ist natürlich super schön mit anzusehen und gibt uns ein gutes Gefühl, dass unser Hund so lieb ist. Er würde auch anderen Kindern nie etwas tun, da bin ich mir sicher, aber da möchte er z.B. nicht ”bekrabbelt” werden oder so.
Beim Thema ”Bekrabbeln” muss ich allerdings seit ein paar Tagen einiges über mich ergehen lassen! Max ist plötzlich so fixiert auf mich und kommt, egal aus welchem Raum, welcher Ecke oder sonst woher jetzt immer ganz zielstrebig, dabei meistens wild motzend, auf mich zu gekrabbelt, um sich dann an meinem Bein hochzuziehen um nicht eher Ruhe zu geben, bis ich ihn dann auf den Arm nehme. Dabei ist es ihm gänzlich egal, ob ich gerade etwas anderes zu tun habe oder nicht. Er meckert und pöbelt, als will er mir sagen, dass es meine Aufgabe ist, ihm all seine Wünsche zu erfüllen und zwar auf der Stelle und sofort, schließlich ist es mein Job! Das Muttersein. Das Maxbespaßen. Das Kindhüten. Also bitte, Mutter, schieb ab! Äh, heb' hoch!
Tja, auch das ist wieder ein ganz normales Verhalten, habe ich im schlauen Internet gelesen. Ob Max da heimlich auch recherchiert? Es ist ja nicht so, dass ich es nicht unglaublich niedlich finde, wie er so das kleine Klammeräffchen spielt. Aber wenn ich das Gefühl bekomme, nicht mal für zwei Minuten beide Hände benutzen zu können, weil mein Äffchen dann ganz ungehalten wird, dann kann es schon auch mal anstrengend sein. Wobei ich, auch wenn ich ihn dann mal kurz meckern lasse, am Ende doch immer nachgebe. Immer in der Hoffnung, dass er so lernt, dass er immer auf mich zählen kann. Und zwar wirklich immer, egal ob es nun ernst ist oder nicht. Mit dem gleichen Gedanken gehe ich auch abends oder nachmittags zu ihm ins Zimmer, wenn er eigentlich schlafen soll aber doch irgendwie noch meckert. Manchmal ist es eher ein Nörgeln, was man vielleicht auch ignorieren könnte, aber ich bilde mir ein, dass es ihm gut tut, wenn sein Wunsch nach Rückversicherung erfüllt wird. Er ist sich nicht ganz sicher, ob er einschlafen kann, weil er nicht weiß, ob wir noch da sind oder ob er jetzt gerade wirklich müde ist und/oder alleine sein will, also wird eben noch mal ausgiebig gekuschelt und bestätigt, dass alles in bester Ordnung ist und dass ich da bin, wenn er mich braucht. Ooooh ja, ich weiß, ich habe eine blühende Phantasie! Und ich bin stolz drauf! ;-)
Jedenfalls spricht der Erfolg für sich, in den allermeisten Fällen schläft er danach sofort ein. So! Von wegen Phantasie und so!

Einschlafen ist übrigens kaum noch ein Thema seit Max so viel krabbelt. Wir glauben, dass er einfach völlig ausgepowert ist, nach einem Tag voller Bewegung. Voll gut! Mittlerweile krabbelt er ja auch nicht nur noch einfach wild drauf los. Neehee! Er hat sein Ziel klar vor Augen! Dabei scheint sein Erinnerungsvermögen in dieser Hinsicht schon perfekt zu funktionieren. Kaum vergisst man mal, die Badezimmertür zu schließen, sprintet Max davon und bevor man ihn eingefangen hat, ist die Toilettenpapierrolle halb abgewickelt und zerrissen. Genauso zielstrebig begibt er sich auf den Weg in die Küche um zum hundertsten Mal die Schublade aufzuziehen, sich daran hochzuziehen um dann festzustellen, dass es an den Fingern weh tut, wenn man die Schublade wieder zuschiebt und sich dabei an der Kante festhält. Und so weiter! Gibt noch ganz viel mehr Ziele, die er auserkoren hat, sie bis aufs äußerste zu verfolgen.
Als allererstes nach dem Urlaub stand deswegen auch die Aktion Wohnung kindersicher machen auf dem Programm. Jetzt haben wir ja eine Ahnung, was alles kinderunsicher ist und bearbeitet werden muss. Es gibt Dinge, vor denen Max geschützt werden muss und Dinge, die müssen vor Max in Sicherheit gebracht werden müssen. Im Prinzip kann man es auch die totale Entrümpelung nennen. Freunde von Dekoartikeln empfehle ich entweder die Kinderlosigkeit oder aber ein Dekoballungszentrum zu erschaffen, welches am besten verschlossen werden kann ;-)

Ich habe das Gefühl, dass so unfassbar viel Zeit vergangen ist, seit ich das letzte Mal über Max berichtet habe. So lange ist es ja gar nicht her, aber er entwickelt sich so rasend schnell, dass man manchmal neue Sachen ziemlich schnell als gegeben hinnimmt, weil schon wieder etwas Neues passiert. Noch vor zwei Wochen hat mich das Hochziehen an Tischen etc. total geflasht, jetzt schenke ich dem fast keine Beachtung mehr, es sei denn, die Absturz- bzw. Verletzungsgefahr ist erhöht. Noch vor kurzem habe ich mich total gefreut, wenn Max eine direkte Reaktion auf uns gezeigt hat, also beispielsweise gelacht hat, wenn man etwas Lustiges vormachte oder so. Jetzt ist daraus eine richtige Interaktion geworden, Max reagiert und agiert. Er imitiert und macht Quatsch mit der Absicht, uns zum Lachen zu bringen. Es macht einfach Spaß mit ihm!

Mit diesen Worten sage ich erstmal wieder tschö - bleibt lustig!
Liebe Grüße
Patrizia

We're gonna have a celebration.
All across the world in every nation
It's time for the good times
Forget about the bad times
oh yeah.
One day to come together to release the pressure

We need a holiday.
If we took a holiday
yeah

"Holiday" (Madonna)








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