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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
12. Woche

Immer die Nummer 2?

Das Los des kleinen Bruders ❤️

Er liegt im Schatten auf dem Balkon, der Wind raschelt durch die Bäume, der Stoff der weißen Markise mit den grünen, blauen und orangen Streifen bläht sich im Wind. Es ist heiß in Hamburg. Die Hummeln taumeln von einer Blüte zur nächsten, in der Alster hinterm Haus platschen die Ruder eines Boots rhythmisch ins Wasser. Er blinzelt durch die Lider, lächelt verträumt im Halbschlaf und ich nippe an meinem Espresso. War das bei unserem ersten Kind auch so entspannt?

Irgendwie schon, aber doch gibt es Unterschiede. Während wir vor zwei Jahren neues Land eroberten, mit jeder gewechselten Windel mehr Boden gutmachten und alles erschien wie ein großes Abenteuer, sind wir heute sicher in dem was wir tun. Viele Fragen stellen sich einfach nicht mehr. Jeppe gehört einfach zur Familie und verhält sich auch genauso selbstverständlich.

Die Vorteile der zweitgeborenen Kinder liegen klar auf der Hand: Der Fokus liegt nicht nur auf ihnen, sondern auch auf den Geschwistern – das wird für beide später sicher noch praktisch sein. Außerdem gibt es immer jemanden zum Spielen. Fürs Lernen kann sich das jüngere Kind am älteren orientieren und muss sich nicht alles mühsam selbst erkämpfen. Und vermutlich sind insgesamt alle Erwachsenen entspannter. Man hat ja schließlich bereits das erste Kind vom Klettergerüst fallen sehen. Man weiß, wie groß Krokodilstränen sein können, wenn es keinen Müsliriegel gibt. Man weiß, dass keine schlechte Phase ewig andauert.

Wissenschaftliche Forschung zum Thema besagte lange Zeit, die Zweitgeborenen seien im Nachteil. Das Max-Planck-Institut hat dies unlängst widerlegt. Zweitgeborene sind demnach gesünder, haben weniger körperliche Einschränkungen, dabei gleiche Bildungschancen wie die älteren Geschwister. Persönlichkeitsunterschiede wie Charme, Schüchternheit oder offensives Auftreten haben ebenfalls nichts mit der Geburtenfolge zu tun. Es ist belegt, dass die Zweitgeborenen weniger Gewissenhaft und etwas introvertierter durch Leben gehen – allerdings sind die Unterschiede zu den Erstgeborenen äußerst gering.

Erstgeborene haben exklusive Zeit als Einzelkind. Doch der Abschied von diesem Privileg fällt nicht leicht. Smilla liebt ihren kleinen Bruder, backt ihm Sandkuchen und bringt ihm Schnuller und Decke, wenn er weint. Sie fragt, ob er mit zum Spielplatz kommt, und ob er mit ihr zusammen baden will – in guten Momenten. Jeppe wird im Puppenwagen umher geschoben, bekommt feuchte Schmatzer und darf Smillas pinken Babybody anziehen. Er darf aber auf keinen Fall ihre Babydecke benutzen. Auch nicht die zu klein gewordenen Windelüberhosen mit den Bonbonfarben. Neulich Abend ist ihr Wunsch explizit: „Mama Buch meiner, Papa Baby“, bestimmt sie. „Papa, Baby, tschüss!“, komplimentiert sie beide kurzerhand aus dem Zimmer. Jeppe hat da noch nicht viel mitzureden.

Ich bin eine ältere Schwester und mein Bruder hatte bisweilen nicht viel zu lachen. Als wir Kinder waren, ließ ich ihn alle wagemutigen Einfälle meinerseits erst einmal ausprobieren. So fasste er den Weidezaum mit Strom an, sprang mit dem Kopf voran durch die Scheibe einer Glastür – wir spielten Löwen, die durch brennende Reifen springen – und war der Vorkoster bei allem, was mir nicht geheuer war. Tim ist in seiner Familie der kleine Bruder. Er kann es fühlen, wenn ich diese Kindheitserinnerungen mit ihm teile. Ob Jeppe mit seiner großen Schwester ähnliche Erfahrungen machen wird? Ich hoffe sehr, dass die beiden eine gute Beziehung zueinander aufbauen und diese auch im erwachsenen Alter erhalten können. Mein Bruder und ich können heute darüber lachen.

In unserer Familie derzeit die Nummer zwei zu sein ist gar nicht so schlecht. Während Smilla Einzelkind-Abschied feiert freut sich Jeppe einfach über die Person, die gerade da ist. Tragetuch mit Mama, Wickeln mit Papa, Mittagsschlaf mit Smilla. Und damit alle hübsch entspannt bleiben, genießt Happy-Jeppi seinen Sommer unter der gestreiften Markise. Ab und zu ein Schlückchen lauwarme Milch, eine sanfte Brise – da werden Babyträume wahr.

Demnächst geht es bei mir u. a. um:
- 5 Länder in 5 Wochen
- Mobilität

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In diesem Beitrag geht's um:

Bruder, Geschwister, Geburtenfolge, Alter, älter, jünger, Zweitgeborene, Einzelkind er,