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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
43. Woche

Wenn Mama traurig ist

Von Depressionen bei Elternteilen, einem wachsenden Glückskeks & der Gewissheit, dass unser Baby bald ein Kleinkind ist

Liebe Baby-Tagebuch-Leser und Leserinnen,

Baby Glückskeks und Papa Toni sitzen in diesem Augenblick nebenan im Wohnzimmer und lauschen den sanften Tönen der “Nikomaus”, während ich die Zeit nutze und einen weiteren Einblick aus unserem ersten Babyjahr für euch verfasse. Immer wieder höre ich währenddessen sein Lachen und Papa Toni singen - ein wundervoller Moment.
Mit jedem Tag, der vergeht, naht unser erstes Weihnachtsfest mit Kind an der Hand. Noah kann den ganzen Trubel um sich herum noch gar nicht wirklich verstehen, erfreut sich aber dennoch jeden Morgen an seinem Adventskalender, den ich mit allerhand kleinen Holzautos und weiteren Spielsachen bestückt habe.

In der vergangenen Woche haben wir viel Zeit zu Hause verbracht. Die dunklen und tristen Wolken haben mein Gemüt stark getrübt, weshalb ich nur ungern das Haus verlassen habe. Ich habe viel geweint, war einfach nur müde und erschöpft und habe mich selbst irgendwie komplett verloren. An Tagen wie diesen ist es sinnvoll, den inneren Schweinehund zu überwinden und etwas frische Luft zu schnappen, um die nahenden Depressionen nicht überhandnehmen zu lassen.

Einfacher gesagt, als getan!

Alles ging seinen Gang, ich hatte sowohl den Haushalt, als auch den Alltag im Griff. Noah wurde wie gewohnt bespaßt, bekam keine meiner Tränen zu sehen. Erst als er im Bett lag und ich alleine war, fing ich an, meinen Gedanken Freiraum zu gewähren. Ich fühlte mich wie ein Versager, war schlapp und völlig fern von mir selbst. Statt meiner gewohnten Arbeit nachzugehen (ich schreibe seit über 10 Jahren einen Familienblog und habe damit ein Kleingewerbe), saß ich einfach nur da und starrte aus dem Fenster.

Tagelang war alles grau. Egal, wie das Wetter draußen vor der Tür war.

Depressive Phasen stellen eine besondere Herausforderung dar. Mir ist die Krankheit und das Drumherum nicht fremd, doch seit ich Mama bin, fühlt es sich nochmal ganz anders an. Denn plötzlich ist da jemand, für den man da sein möchte. Der die eigene Traurigkeit nicht mitbekommen soll.
Was ich in dieser Zeit sofort gelernt habe, man ist kein schlechter Mensch deswegen. Es ist vollkommen in Ordnung, mal nicht okay zu sein, auch als Mama oder Papa. Wir leisten als Elternteile jeden Tag enorm viel, weshalb wir uns keineswegs dafür schämen müssen, wenn die Dunkelheit für einen Moment den Alltag erschwert. Wichtig ist jedoch, dass man offen mit seinen Gefühlen umgeht, eventuell mit dem Partner oder einer anderen vertrauten Person darüber spricht. Vielleicht bedarf es auch eine konsequente Behandlung nach den Behandlungsleitlinien - egal was, Hauptsache die trüben Wolken ziehen weiter und machen Platz für ganz viel Sonne im Herzen.


Doch nicht jeder Tag wurde hinter verschlossenen Fenstern verbracht. Papa Toni hat vor allem mich motiviert, mit in die Stadt zu fahren und ein paar Kleinigkeiten für das nahende Weihnachtsfest zu besorgen. Mit Noah auf dem Arm schlenderten wir also durch unzählig viele Läden, ließen ein paar kitschige Weihnachtsartikel in den Einkaufswagen fallen und genossen die Zeit zu dritt. Noah kann inzwischen im Einkaufswagen sitzen und das Einkaufserlebnis auf ganz neue Art und Weise genießen. Immer wieder wandert dabei seine Hand in Richtung Regal, um eine Kleinigkeit aus dem Regal zu nehmen. Natürlich ist ihm noch nicht bewusst, dass er damit ein ordentliches Chaos anrichten kann.

Bewusster nimmt er dagegen derzeit wahr, dass er die Welt nicht ausschließlich mit robben erkunden kann. Seit geraumer Zeit zieht er sich von alleine an Möbeln hoch und setzt sich auch eigenständig hin. Letzteres war gar nicht so einfach, da er immer wieder aus dem Gleichgewicht geriet und seitlich umkippte. Schnell hat er gelernt, sich selbst auszubalancieren und wie er sich zur Not mit seinen Fäustchen abstützen kann.
Nachdem wir alle spannenden Dinge höher gestellt haben, fing der Glückskeks plötzlich an, sich an Tischen, Stühlen und Regalen hochzuziehen. Das Objekt der Begierde schien damit viel einfacher zu erreichen und schwups, so schnell ging es, fing er auch schon an, seine ersten Schritte zu machen. Natürlich mit unterstützender Hilfe! Die Beinarbeit klappt schon erstaunlich gut, auch wenn er noch viel üben muss, aber der Anfang ist getan!

Wie auch bei allen anderen Entwicklungsschritten geben wir dem Glückskeks auch beim Thema “Laufen lernen” alle Zeit der Welt. Nichts muss, alles kann! Wir zwingen ihn nicht aufzustehen, sich an Gegenständen festzuhalten oder gar ein paar Schritte zu wagen. Nein, stattdessen richten wir uns voll und ganz nach seinem Tempo, beobachten und unterstützen ihn bei all seinen Entscheidungen. Am schnellsten klappt es aktuell eben einfach doch auf allen Vieren.

Baby Glückskeks ist nun genau 10 Monate alt.
Das erste Babyjahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. In weniger als zwei Monaten feiern wir Noahs ersten Geburtstag, denken an die vielen wundervollen Momente zurück, an all die Entwicklungsschritte und ja, auch an den ein oder anderen traurigen Augenblick. Nicht jeder Tag war bis dahin von Sonnenschein geprägt, es mangelte an Schlaf, manchmal waren die Nerven völlig am Ende und doch möchten wir unseren Glückskeks keineswegs mehr missen. Jeder Tag, den wir mit unserem Folgewunder verbringen dürfen, ist ein Tag voller Glück und Dankbarkeit.

Eure Janine

Tagebuch Janine



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In diesem Beitrag geht's um:

Depressionen, Baby 10 Monate, erste Schritte