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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
9. Woche

Urlaubsvorbereitungen

Lotta allein zu Haus mit Papi und "ab in den Urlaub"....

Hallo ihr!

In Lottas 9. Woche gab es kaum Zeit für Ruhe... Es stand so Einiges auf dem Zettel. Am Montag starteten wir mit dem Geburtstag meiner Schwester. Für Lotta sehr aufregend.... So viele Leute und laute Kids.... Aber so ist das nunmal.... Ein kleiner Vorgeschmack auf die kommende Woche!

Am Dienstag Vormittag hatte ich einen Termin beim Zahnarzt. Irgendwie schien Lotta das Ambiente in der Praxis nicht so zuzusagen.... Während der Zahnarzt die Betäubung setzte, demonstrierte die Rockerbraut wie laut sie sich bemerkbar machen kann. Das fängt ja gut an.... Ich persönlich bin ja auch nicht so der Fan vom Zahnarzt.... Andererseits.... nachdem ich die Geburt überstanden hatte, schockte mich der Bohrer dann auch nicht so sehr.... Es musste ja nur eine Füllung erneuert werden.... Wenn es sonst nichts ist....
Kurze Zeit später konnte die Brüllmücke wieder auf meinen Arm. Ich wartete also auf die Wirkung der Betäubung während der Doktor nebenan die nächste Patientin behandelte. Durch die anfangs noch halb geöffnete Tür hörte ich den Doktor seine Patientin beruhigen....
"Nein, nein.... Die hat noch gar keine Zähne! Nur die Mutter wird behandelt..."
Die arme Frau! Kein sonderlich schönes Gefühl, wenn man beim Zahnarzt auf seine Behandlung wartet und nebenan schreit ein Kind wie am Spieß.... Äußerst beunruhigend! Wenn ich den Zahnarzt noch nicht kennen würde, würde ich mich wohl klangheimlich aus dem Staub machen.
Bis ich dann wieder an der Reihe war hatte sich Lotta aber wieder entspannt und war guter Dinge.

Die abenteuerlustige Rockerbraut hat in ihrer 9. Woche eine spannende Entdeckung gemacht. Die beiden Arme an ihrem Körper kann man (wenn auch noch etwas unkontrolliert) wirklich benutzen. Damit kann sie die Tiere von ihrem Mobile überm Bett durch die Luft schleudern. Wenn die Viecher sich von der Schlagattacke erholt haben, fängt das Spiel von vorn an. Lotta war ganz aus dem Häuschen! Das Spielchen hat sie eine ganze Stunde lang gespielt. Sie hat sich so sehr gefreut. Sie hat vor Freude gelacht und wild lautiert. Ich hätte Dahinschmelzen können, weil sie sich so sehr gefreut hat! Meeeeeega süß!

Am nächsten Tag ging es zum Sport. Der erste Termin zur Rückbildungsgymnastik stand an. Ich war hellauf begeistert! Meine Sportklamotten von vor der Schwangerschaft passen tatsächlich wieder. Geiles Gefühl!!! Lotta hab ich schweren Herzens zu Hause gelassen. Fiel mir nicht leicht... aber Papa hat fleißig geübt und eine Pflegekraft war Standby auch bei uns zu Hause, um Dennis notfalls zur Hand zu gehen. Als ich loszog, kam ich mir regelrecht amputiert vor. Seit Wochen war ich nie länger von meinem Kind getrennt, als es eben dauert den Müll runter zu bringen.... Als ich im Auto saß war ich ganz stolz auf mich! Ich konnte mich zumindest kurz von meinem Baby trennen. Wow!
Die 1½ Stunden Gymnastik haben mir wahnsinnig gut getan und auch der Umstand, dass ich mal wieder etwas nur für mich getan habe. Einige der anderen Mütter hatten ihre Zwerge dabei. Die Ladys waren zwischendurch damit beschäftigt ihre Kinder zu beruhigen, zu Stillen oder Windeln zu wechseln. Naja... Die anderen Muttis hatten nicht so viel von den 1½ Stunden. Ich hingegen konnte mich gänzlich darauf konzentrieren den imaginären Tampon nicht von hinten weg klauen zu lassen oder mit den Schamlippen einen nicht vorhandenen Stift aufzuheben und festzuhalten. Was man nicht alles für Übungen mit seinem Beckenboden veranstalten kann.... Meine Hebamme ist wirklich der Knaller! Jede Übung wurde so bildlich dargestellt, dass man nun nicht behaupten kann, dass man nicht verstanden hätte, was zu tun gewesen wäre... Ich glaube, nach erfolgreichem Abschluss der Beckenbodengymnastik in ein paar Wochen, ist mein Beckenboden so straff wie nie zuvor. Ich bin guter Dinge, dass mein in Teilzeit arbeitendender Beckenboden bald in Vollzeit -stärker, als je zuvor- seinen Dienst antreten wird! Ha!
Woran ich allerdings nicht gedacht hatte.... Durch das Geschrei der anderen Babys lief bei mir die Milch. Na super.... Meine kostbare Muttermilch! Völlig umsonst vergeudet...
Im Anschluss habe ich zu Hause angerufen, um zu checken wie die aktuelle Lage ist. Bestens... Also hab ich meinen Ausgang gleich noch ein wenig verlängert und mich in den nächsten Drogeriemarkt gestürzt. Welch eine Freiheit mal wieder ohne riesige Wickeltasche und Maxi Cosi um den Arm geklemmt einkaufen zu gehen!
Mit meiner Heimkehr hatte ich befürchtet, dass mich ein Vater am Rande des Wahnsinns sehnsüchtig erwartet und ein mutterseelen-vereinsamtes Kind weinend nur darauf gehofft hat, dass ihre Mami sie endlich wieder in die Arme schließt. Falsch gedacht.... Lotta lag freudig strahlend bei Papi auf dem Schoß. Alles bestens... Ich konnte sogar noch ganz entspannt duschen gehen, da Dennis während meiner Abwesenheit Muttermilch im Fläschchen gereicht hatte. Der Grundstein ist also gelegt.... Mutti kann auch mal allein das Haus verlassen und niemand muss leiden....
Die restliche Zeit der Woche hab ich mit einkaufen für Dennis und Packen verbracht. Lottas und mein erster gemeinsamer Urlaub stand an. Meine Schwester hatte Anfang des Jahres einen Urlaub im Schloß Dankern gebucht. Für Lotta ist das Kinderfreizeitparadies zwar noch nichts, aber ich freute mich mega auf den Familienurlaub mit meinen beiden Nichten (und deren Eltern natürlich...). Dennis wollte zu Hause bleiben um sich um den Papierkram zu kümmern, der ganz offensichtlich einfach niemals abebbt.... keine Ahnung, wann das je Übersichtlicher wird. Meines Erachtens hab ich mich wie eine sehr gute Hausfrau benommen... Ich hab alles mögliche eingekauft, damit mein allein zurück gelassener Partner nicht verhungert. Ich fühlte mich sehr gut, allerdings hat meine Schwester mir den Zahn gleich wieder gezogen... Sie meinte, wenn ich eine richtige Hausfrau wäre, dann hätte ich alles vorgekocht und portionsweise eingefroren (beschriftet mit dem Tag, an dem es gegessen werden sollte...). Hm.... Ganz unrecht hat sie damit wohl nicht.... Meine Qualitäten als waschechte Hausfrau lassen noch viel Platz nach oben zu....
Was das Packen angeht, war ich echt erstaunt, wie viel Kram 1½ Menschen für eine Woche brauchen. Ich persönlich hab ja schon immer mehr als genug mit... Aber so ein Baby!? Das verbraucht noch viel mehr Platz im Auto... Ja... Die Klamotten sind kleiner... Aber... allein der Kinderwagen..... Der Wipper musste auch dringend mit, weil es einfach Lebensqualität ist, wenn man gemeinsam am Esstisch sitzt und Lotta ihren eigenen Platz hat. Windeln, Milchpumpe, Milchpulver und was man sonst noch so benötigt. Am Ende war mein kleines Auto fast bis unters Dach vollgestopft mit Lottas und meinem Kram. Gut, dass Dennis einen Bus hat... Sollten wir einen Urlaub zu dritt antreten, muss nicht gleich ein LKW oder Anhänger gemietet werden..... Ich hatte es vielleicht ein wenig übertrieben, wollte aber auf alles vorbereitet sein!
Die Fahrt begann etwas holprig. Bevor es los ging hatte ich Lotta noch mal ausgiebig gestillt. In der Hoffnung, dass wir dann dafür nicht anhalten mussten und ich eine entspannte Fahrt zurücklegen konnte. Kaum hatte ich die Rockerbraut in der Babyschale fixiert wurde der Positionswechsel vom Arm dorthin auch umgehend mit motzen quittiert. Na super... Ich hoffte darauf, dass der laufende Motor die Lage ein wenig entspannen würde. Pustekuchen! Lotta schimpfte weiter... Keine drei Minuten später landeten wir im Stau. Nach insgesamt 10 Minuten Fahrt lagen meine Nerven bereits blank. Ich konnte die Mini-Motzgurke ja nicht abschnallen und auf den Arm nehmen. Pause machen war aufgrund des Staus ebenfalls nicht möglich. Oje....
Doch dann..... Plötzlich war Ruhe... Ein befreiender Geruch von verfaulten Eiern zog in den Innenraum meines Wagens. Ich denke.... Ich muss die Innenverkleidung und Sitze erneuern lassen. Kaum vorstellbar, dass der Geruch jemals wieder raus geht. Um eine Grundsanierung nach dem Baby-Furz komme ich wohl nicht herum. Wirklich übel. Ich hätte auch wie am Spieß gebrüllt, wenn so ein verfaulter Luftbatzen in mir drin angefangen hätte zu verwesen. Ich kann meiner Tochter das Geschrei wirklich nicht verübeln! Von wegen Babys sind immer nur niedlich! Mit den üblen Fürzen könnte Lotta in der schäbigsten Kneipe mit den runtergerocktesten Typen mithalten. Das steht fest!
Nachdem Lotta sich ihrer Schwefelabfälle entledigt hatte, schlief sie seelenruhig ein.
Wir fuhren, wie geplant, die dreistündige Fahrt in einem Rutsch ins Freizeit Paradies durch. Das stinke-Baby schlief, während ich laut trällernd Musik hörte. Mein Kind ist mit einem unglaublich tiefen Schlaf gesegnet. Während ihres Mittagsschläfchens wird bei uns zu Hause der Geschirrspüler ein- und ausgeräumt oder Staub gesaugt.... Kein Problem.
Lotta und ich bezogen in Ruhe das Ferienhaus. Abends kamen die vier restlichen Urlauber angereist. Also.... Wenn ich schon auf Einiges vorbereitet war.... Was meine Schwester und ihr Mann anschleppten toppte das alles noch. Fraglich, wie all diese Kisten Platz in deren Auto finden konnten. Offensichtlich haben die Angst, dass ihnen in ihrer Abwesenheit von zu Hause alles geklaut wird, daher haben sie einfach den kompletten Hausstand mitgebracht. Meine Schwester hat wirklich an alles gedacht! So viel Hausfrau steckt noch längst nicht in mir. Teelichter in Metallkörben, den elektrischen Milchaufschäumer und sogar Wechselschutzgläser für unsere Handys waren dabei! Der Hammer! Meine Schwester denkt wirklich an alles. Da kann ich mir ne große Scheibe von abschneiden!
Der erste Abend verlief für Lotta im altbekannten Muster. Ich hab sie bettfertig gemacht und pünktlich um 20.30 Uhr schlief sie seelenruhig. Ich blieb allerdings bei ihr, falls sie aufwacht und nicht weiß wo sie ist.

Bald mehr von uns... Eine aufregende Woche folgte....

Liebe Grüße
Andrea

Foto: Privat



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Kommentare von Lesern:

Eva, Hamburg 28.05.2019 20:16

Oh Gott, ist die SÜß!!

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erster Ausflug ohne Baby, Rückbildungsgymnastik, Arme entdeckt