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So ist die Geburt geplant - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna aus Hitzacker

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

32. Schwangerschaftswoche

So ist die Geburt geplant

Geburtsberichte, ein wilder Hormonritt und wie unsere Hausgeburt geplant ist.

Hallo ihr Lieben,

Zuerst einmal: Wir sind alle wieder gesund und auch ich konnte mich mittlerweile vom Kranksein, dem Kümmern und Sorgen machen erholen.
Ich habe einiges an Auszeit von den Kindern gebraucht. Ich war alleine auf dem Geburtstag einer ehemaligen Klassenkameradin, beim Geburtsvorbereitungskurs, konnte ein zwei Termine ohne die Kinder wahrnehmen (war das schön ruhig) und war bei der ersten Pediküre meines Lebens. Ich komm ja nicht mehr an meine Füße ;)
Ruhe und das sich jemand um mich kümmert, statt wie sonst immer umgekehrt, sind gerade dringend nötige Umstände für mich.
Außerdem kicken die Hormone derzeit richtig übel. Manche Frauen haben das nicht so. Ich merke die Hormone und ihre Auswirkungen aber sehr. Von himmelhoch jauchzend über heulend wegen jeder Kleinigkeit, bis hin zu tode betrübt, total gereizt oder sehr verliebt geht es gerade in einem wilden Ritt durch die Tage. Immer öfter merke ich, dass es die Hormone sind und kann meine Stimmung besser aushalten und mit ihr umgehen. Aber es ist mitunter wirklich anstrengend und ich freue mich auf die Zeit - irgendwann nach dem Wochenbett - wenn ich wieder mehr ich bin und nicht mehr ständig von den Hormonen herumgeschubst werde. Solange versuche ich nachsichtig mit mir zu sein und unser Programm entsprechend anzupassen.

32. Ssw. Ich schwanke zwischen Vorfreude und Torschlusspanik. Immer mehr fühle ich mich bereit für mein kleines Baby. Die Kinder wohl auch. Immer öfter fragen sie nach dem Baby und der Mini übt schon fleissig wickeln und kuscheln mit der Puppe. Auf der anderen Seite ist noch so viel zu tun bis zu seiner Ankunft, dass ich manchmal garnicht weiss, wie ich das alles fertig kriegen soll. Hormonelle wie körperliche Verfassung verlangen auch immer öfter eine Pause vom Tun, sodass es nur schleppend vorangeht. Dann kommt nämlich noch dazu, dass ich trotz allem gerade irgendwie gerne schwanger bin. Ich genieße die große Babykugel und da es gut sein kann, dass dieses meine letzte Schwangerschaft ist, habe ich es nicht so eilig mit ihrem Ende. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass dieses Baby es sonderlich eilig hat und weit vor dem Et geboren werden möchte. Naja, wir werden sehen ...

Na dann gehen wir jetzt mal in die Vollen. Das Thema des letzten Geburtsvorbereitungskurses war die Geburt. Das möchte ich gerne mit euch aufgreifen.
Sicherlich habt ihr euch auch schon Gedanken dazu gemacht - wie und wo und mit wem. Nur das wann, bleibt die große spannende Unbekannte. Zumindest für viele.

Von Beginn der Schwangerschaft an weiss ich, dass ich unser Baby zuhause auf die Welt bringen möchte. Meinen ersten Sohn habe ich im Krankenhaus geboren, weil es zu der Zeit leider keine Hebamme gab, die an meinem damaligen Wohnort eine Hausgeburt betreut hätte.
Sohn nummer zwei und drei sind beide als Hausgeburten auf die Welt gekommen. Der Zweite war dabei etwas schneller als die Hebamme. Ich mag meine Kinder nicht mehr anders auf die Welt bringen, solange die Umstände es hergeben.

Ich verlinke euch hier alle drei Geburtsberichte. Wer mag kann ja durchstöbern. Ich selber liebe Geburtsberichte. Da ich sie im Rahmen meines letzten Schwangerschaftstagebuches bereits abgetippt habe, gibt es diesmal "nur" den Link dorthin:

Die Geburt vom Ninja:
https://www.kidsgo.de/geburtsbericht-schwangerschaftsvorsorge-ohne-arzt-geschwisterkind/schwangerschaft-tagebuch/alt/129/4369/

Die Geburt vom Midi:
https://www.kidsgo.de/geburt-ohne-partner-geburtsbericht-hebammenvorsorge/schwangerschaft-tagebuch/alt/129/4361/

Die Geburt vom Mini:
https://www.kidsgo.de/hausgeburt-selbstbestimmte-geburt-interventionsfreie-geburt/schwangerschaft-tagebuch/alt/129/4386/

Eine Hebamme, die mich die ganze Schwangerschaft in der Vorsorge begleitet hat, habe ich für die Hausgeburt. Es ist die gleiche Hebamme, die auch die letzte Schwangerschaft und beide Geburten betreut hat. Wir sind da mittlerweile ein eingespieltes Team. Sie ist ein Goldschatz und ich bin froh sie zu haben.
Die Schwangerschaft spielt bislang auch gut mit, sodass der Geburt zuhause derzeit nichts im Wege steht. Das freut mich sehr. Auch das Umfeld ist nun, wo die dritte Hausgeburt ansteht wirklich gechillt. Bei unserem ersten gemeinsamen Sohn war das noch garnicht so und wir mussten viel erklären, beruhigen, darauf bestehen. Jetzt beim dritten gemeinsamen Kind wirkt das Umfeld wie alte Hasen. Hausgeburt. Kennen wir. Du machst das schon. Wir wissen du kannst das. Das ist ein viel schöneres Drumherum als die anfänglichen Zweifel und die Skepsis.

Vieles ist gleich. Die Hebamme z. B. Wir verstehen uns bestens und wir haben in der letzten Schwangerschaft sehr genau besprochen was ich brauche, wie meine Vorstellungen sind und daher sind dieses Mal so Termine wie das Vorbereitungsgespräch für die Hausgeburt eher reine Formalitäten.

Dieses Ansprechen und Besprechen meiner Vorstellungen und Wünsche hat mich ganz schön Überwindung gekostet. Aber es war gut und wichtig. Denn jede Gebärende ist einfach anders, braucht so unterschiedliche Dinge um sich gut aufgehoben und verstanden zu fühlen, dass es einfach total wichtig ist hier seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und für sich einzustehen. Der erste Schritt zu der Geburt, die ich mir wünsche. Bei mir ist das ganz einfach: man muss mich einfach nur in Ruhe lassen. Tatsächlich brauche ich einfach Ruhe für mich um mich fallen lassen zu können. Keiner der mir was erzählt, mich ablenkt oder irgendetwas. Nur ich, mein Baby und die Wehen. Die Hebamme rufe ich zum Endspurt, wenn ich sie brauche.
Ich weiß, das wäre für einige gar nicht aushaltbar. Und das ist völlig in Ordnung! So ist es eben bei mir, damit die Geburt gut läuft und ich mich wohlfühle.

Der Ort ist auch derselbe. Mein wunderschön chaotisches Zuhause, wo ich erstmal die Bauklötze vom Teppich räumen muss, wenn ich Yoga machen möchte. Ein Schild wird wieder über die Klingel geklebt, dass man bitte nicht stören soll, weil gerade ein Kind geboren wird.

Das Vorbereitungsgespräch mit entsprechendem Papierkram fand nun auch schon statt. Die Kliniken, in die bei Bedarf verlegt werden soll wurden festgelegt, wobei ich sehr hoffe, dass wir sie auch dieses mal nicht brauchen. Nur die Organisation der Kinder müssen wir nochmal in verschiedenen Szenarien konkret absprechen. Der Ninja geht auf jeden Fall zu meiner Mama, falls er nicht ohnehin mit seinem Papa noch im Urlaub ist, wenn das Baby kommt. Die beiden Kleinen soll mein Mann betreuen. Ausser, wenn er noch auf der Arbeit ist. Dann kommen die Omas ins Spiel. Wenn wir aber verlegen müssen, möchte ich meinen Mann dabei haben. Sei es, dass er in der Zeit für unser Baby da ist, falls es mir nicht gut gehen sollte, oder aber, dass er die klardenkende Stütze ist, falls es dem Baby nicht gut gehen sollte. In beiden Fällen möchte ich dann nicht alleine sein und brauche ihn an unserer Seite. Das müssen wir mit den Omas noch besprechen.

Was diesmal anders ist:
Mein Mann wird planmäßig nicht bei dieser Geburt dabei sein. Die letzten Male hatte er sogar noch Urlaub vor dem Et und ließ sich tapfer bei der Begleitung die Hand zerquetschen. Dieses mal brauchen wir den Urlaub hinten an der Elternzeit dran durch die ungünstigen Änderungen der Behörden, dass man nur noch einen Monat Basiselterngeld zeitgleich nehmen darf. Und wenn er zur Geburt da sein sollte, wird er sich um die beiden kleinen Kinder kümmern.
Wir hatten bereits in der letzten Schwangerschaft ein gutes Gespräch dazu und haben uns viele Gedanken dazu gemacht. Ich bin fein damit, dass er dieses mal nicht dabei sein möchte.

Ich persönlich freue mich auf die Geburt. Ich hatte bislang überwiegend gute und mich selbst stärkende Geburtserfahrungen. Ich weiss ich kann das und empfinde eine Geburt, wenn sie auch ungelogen anstrengend und schmerzhaft ist, trotzdem als wunderbar. Eine Geburt in der du selbstbestimmt dein Kind auf die Welt bringen darfst verändert dich kraftvoll. Sie lässt dich über dich hinauswachsen. Lässt dich stärker, selbstbewusster und mit einem "Wow" zurück. Ein großartiges Gefühl, das ich jeder Mutter wünsche.

Gepackt wird nicht nur eine Tasche für mich, falls wir in eine Klinik verlegen müssen, sondern auch jedes Kind bekommt eine Tasche, die griffbereit mit allem was wichtig ist neben meiner steht. So ist für den Ernstfall alles bereit. In den nächsten Wochen werde ich diese Taschen packen und euch mitnehmen was da reinkommt.

Mehr fällt mir jetzt gerade nicht dazu ein und ich möchte den Bericht auch endlich abschicken. Ich komme gerade kaum zum Schreiben, weil so viel los ist, so viel zu tun, oder ich selbst in den möglichen Zeitfenstern zum Schreiben schlafe.
Habt ihr noch Fragen zum Thema, dann stellt sie gerne in den Kommentaren und löchert eure Hebamme mit Fragen.
Also habt eine schöne Woche ihr Lieben.

Viele Grüße von Anna



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In diesem Beitrag geht's um:

Hausgeburt, Hormone in der Schwangerschaft, Geburtsberichte