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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
Nachbericht

52. Babywoche: Die 1. Kindergartenwoche

Der erste Tag im Kindergarten verlief sehr viel versprechend, aber ich gebe zu, dass ich in der Nacht von Sonntag zu Montag ziemlich schlecht geschlafen hatte. Maximilian eroberte sofort den Gruppenraum und war sichtlich begeistert von den vielen neuen Spielsachen. Auch gegenüber den anderen Kindern kannte er keine Berührungsängste. Gelegentlich warf er mal einen Blick zu mir rüber und dann ging die Eroberungstour weiter.

Wie kann man einfach so Babytagebuch schreiben, wie in all den Wochen davor, wenn man weiß, dass tatsächlich schon 52 Wochen vorbei sind? Ohne eine große Portion sentimentaler Rückblicke wird es wohl kaum gehen, dachte ich mir. Aber andererseits gab es eigentlich keinen Tag in der zurückliegenden Woche, an dem Maximilian nicht irgendetwas verblüffendes Neues gemacht hätte. Und dann war es ja auch die erste Woche im Kindergarten.
Also lass ich die Sentimentalität mal ein wenig beiseite und schaue mal, ob ich noch alle Erlebnisse zusammen bekomme.

Der erste Tag im Kindergarten verlief sehr viel versprechend, aber ich gebe zu, dass ich in der Nacht von Sonntag zu Montag ziemlich schlecht geschlafen hatte. Ja, ich war aufgeregt. Aber ich kam pünktlich mit einem gut gelaunten Kind im Kindergarten an und hatte es sogar geschafft, mein Dickerchen und noch ein gutes Dutzend nützlicher Dinge (Windeln, Bettzeug, Kulturbeutel, Spielhose, Trinkflasche etc.) in die zweite Etage zu schleppen.
Maximilian eroberte sofort den Gruppenraum und war sichtlich begeistert von den vielen neuen Spielsachen. Auch gegenüber den anderen Kindern kannte er keine Berührungsängste. Gelegentlich warf er mal einen Blick zu mir rüber und dann ging die Eroberungstour weiter. Nach einer halben Stunde sollte eigentlich Schluss sein, aber wir blieben dann doch noch bis nach dem Obstfrühstück, weil es Maximilian so gut gefiel. Am Dienstag ging ich dann mal für eine Viertelstunde aus dem Raum und am Mittwoch für eine halbe Stunde. Soweit klappte wirklich alles toll, bis zum Donnerstag, an dem alle Kinder am Morgen schon im Garten waren. Da kam irgendwie alles zusammen. Maximilian hatte eine schlechte Nacht hinter sich und Manuela, seine Kindergärtnerin wirkte gestresst, weil gleich zwei Kolleginnen krank geworden waren. Die Tränen beim Abschied waren damit vorprogrammiert. Als ich nach einer Stunde wiederkam, weinte mein Süßer nicht mehr, aber wirkte alles andere als glücklich. Kaum sah er mich, streckte der die Ärmchen in meine Richtung und weinte ganz herzzerreißend. Zwar hatte er beim Abschied schon wieder ein Lächeln für Manuela übrig, aber er blieb den ganzen Tag über sehr anhänglich und kam mir hinterher gekrochen, sobald ich Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. Am Freitag war es leider wieder genau so und er ist bis heute ein richtiges Mamakind geblieben.
Aber wen wundert’s? Da versteht einer mal, warum man plötzlich irgendwo abgegeben wird und nie wirklich sicher sein kann, ob und wann Mama wiederkommt.

Am Mittwoch wird Mike zum ersten Mal diesen undankbaren Job übernehmen und ich werde meinen ersten Tag im Büro verbringen. Puh! Irgendwie schon komisch. Die Anprobe meiner Arbeitskleidung habe ich bisher verschoben. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mit meinem Süßen auf dem Spielplatz Sandtörtchen zu backen, um die Wette zu krabbeln, Phantasiesuppe mit dem großen Holzlöffel umzurühren, Bausteine zu stapeln und unendlich viel zu schmusen. Und ich will das Staunen nicht vergessen, als er zum Beispiel versuchte, sich allein die Schuhe anzuziehen oder mich sofort versteht, wenn ich sage „Jetzt kannst du deine Mütze absetzen.“
Er versucht, Hunde und Spatzen mit ausgestreckter Hand und einem Schnalzen anzulocken, seit er gesehen hat, dass ich das so an der Pferdekoppel gemacht habe. Als er in Mikes Sporttasche ein Deospray fand, streckte er es mir entgegen und machte so lange „Pss, pss“, bis ich so tat, als würde ich es mir und ihm unter die Achseln sprühen. Am liebsten würde er auch schon beim Kochen helfen, was sich allerdings etwas schwierig gestaltet, weil er ja noch nicht allein stehen kann. Und so habe ich ihn dann irgendwann kurzerhand auf die Arbeitsfläche gehoben und wir rührten gemeinsam die Nudeln im Topf um. Er wäre fast geplatzt vor Stolz.

Und ich bin mächtig stolz, dass aus diesem kleinen Bündel Leben so ein süßer Wirbelwind geworden ist, der mich dazu gebracht hat, viele meiner Prioritäten neu zu setzen und den ich um nichts in der Welt wieder hergeben würde. Übrigens: Unsere Fenster wurden zuletzt vor über einem Jahr geputzt und es stört mich kein bisschen.

Gerade merke ich, dass es wieder sehr spät und mein Bericht wieder lang geworden ist. Danke an dieser Stelle fürs Durchhalten beim Lesen. Ich verspreche auch, es gibt in ein paar Wochen eine kleine Nachlese. Schließlich bleibt ja noch zu berichten, wie der erste Geburtstag verlief, wie die Projekte Kindergarten und Job angelaufen sind und wie Mikes Start in die Elternzeit verlief.
Mike überlegt auch schon, ob er nicht sein eigenes Kapitel zum Babytagebuch beiträgt und mal über seine acht Wochen Männerwirtschaft schreibt.
Also kann ich noch mal schreiben: Viele Grüße und bis zum nächsten Mal,
Eure Sophie

Bild: privat

Maximilian auf dem Spielplatz


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