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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Gefühle und Gedanken festhalten

Ein Brief an Leni!

Meine liebe Leni, heute ist der 8. November 2016. Es ist morgens früh 4.13 Uhr, Tagebuch Zeit! ;o) Gerade habe ich dich nach fast 5 Stunden Kuschelschlaf auf dem Sofa wieder in dein Bettchen gebracht. Ich bin der Meinung, du hast dich gegen 23.30 Uhr gemeldet, aber so lang kommt es mir jetzt gar nicht vor. Wie du so neben mir lagst und dich an mich heran kuschelst, trinkst und verharrst, ist einfach wunderbar, aber ich denke, jetzt braucht jeder von uns nochmal ein bisschen Zeit für sich selbst und deshalb liegst du nun in deinem kuscheligen Bett. Ich weiss, du wärst auch bestimmt gern noch bei mir geblieben, aber sei sicher, ich habe dich leise und ruhig in dein Bett getragen, dich weich eingekuschelt, dir noch deine Musik angemacht, mich an dich herangelehnt und so lange dein Köpfchen gestreichelt, bis du ruhig eingeschlafen bist. Es ist so unglaublich toll mitzuerleben, wie du so daliegst und von Atemzug zu Atemzug mehr und mehr entspannst und dann einschläfst. Eigentlich wollte ich schreiben, wie himmlisch schön das alles ist und du wie ein kleiner Engel ausschaust, aber das macht mir gleich wieder Angst, dass ich dich aus irgendwelchen Gründen an den Himmel verlieren könnte. Es ist unglaublich, wie du mich seelisch berührst und mich emotional veränderst und Dinge in mir bewirkst, die wieder andere Geschehnisse hervorrufen, die bisher in mir im Verborgenen schlummerten.

Mit diesem Brief möchte dir einfach mal DANKE sagen für die wundervollen Momente, die du mir und uns allen schenkst. Die letzte Woche mit dir war für uns alle wieder eine Bereicherung. Du hast gestern zum Beispiel das erste Mal gekaut :) Stückchen Kürbis hatte sich in meiner Suppe versteckt :) sah so süss aus. Die Zähnchen fehlen zwar noch :) die unteren in der Mitte sind aber kurz vorm Durchbruch. Und :) du hast das erste Mal einen Mixstab mit Kuchenteig in der Hand gehalten und daran geleckt, was der Papa schnell fotografiert hat. Am Sonntag war dein ÄFFCHEN Tag. Wie ein kleines Affen-Baby wolltest du nur auf den Arm. Wir haben uns alle fleissig abgewechselt um dir die Nähe zu geben, die du brauchtest.

Mit deinen Brüdern kuschelst du sehr, sehr gerne. Alle drei sind so unterschiedliche Individien, wie wir alle, bunt gemischt, ein ganz verrückter Haufen und das ist auch gut so. Ich möchte dir dafür danken, dass Du es schaffst, uns alle, auch nach einem völlig wuseligen Tag, als grosses Ganzes mit dir in unserer Mitte ganz entspannt zur Ruhe zu kommen und Eins zu sein. Ich hoffe und wünsche mir, dass du später, wenn du grösser bist, immer so ein tolles Verhältnis zu deinen Brüdern haben wirst, wenn auch ein grosser Altersunterschied zwischen euch liegt. Am Samstag warst du das erste Mal auf der Kartbahn. Jonas hat mit einem Freund einen Kartführerschein gemacht und du hast ihn beim Abholen kräftig auf den letzten Metern angefeuert. Strampelnd, aufgeregt mit den Händen winkend und mit einem quietschigen Gebrabbel hast du das Geschehen auf der Bahn auf dich wirken lassen und verarbeitet. Naja, auch wir mussten zu Anfang raten, welcher Fahrer er denn nun ist! ;O) Die anderen Tage der letzten Woche waren alltäglich, aber du verfolgst gespannt das Familienleben, passt auf, das Lotta dir nicht beim Spielen den Oball wegschnappt, den mag sie nämlich besonders, geniesst die Fahrten mit dem Kinderwagen an der frischen Luft, erträgst mit mir gemeinsam die Zickerei deiner Brüder, kommst mit mir einkaufen, ebenso bist du mein Begleiter bei Fahrten als Taxi-Mama, schaust mir beim Kochen zu und freust dich auf dein Essen am grossen Familientisch. Lieder hören und singen gehören nun auch zu unserem täglichen Programm, dass findest du klasse. Der Papa hat seit Freitag Urlaub – 2 Wochen – HURRA. Doch heute ist ein ganz besonderer Tag. Jonas hat Geburtstag. WOW 12 Jahre ist er heute. Du bist für ihn auch etwas ganz Besonderes und er freut sich riesig jeden Tag auf dich. Es ist nun schon wieder kurz vor sechs :) Zeit zum Aufstehen, duschen. Der Geburtstagstisch ist gedeckt, nur die Musik und die brennenden Kerzen fehlen noch. Die Kuchen haben wir zwei ja gestern bereits gebacken, gleich kommt noch die Quiche in den Ofen und die Klopse in die Pfanne. Zeit, meinen Brief an dich für heute zu beenden. Wir gehen am Vormittag noch zum DELFI, da wirst du bestimmt wieder eine Menge Spass haben und viele kleine, andere Menschlein treffen. Ich muss jetzt erstmal aus dem Fenster schauen, der Winter wurde für heute erstmalig angekündigt. Und tatsächlich es schneit! Du wirst also heute das erste Mal Schnee sehen, fühlen und schmecken. Ich freue mich auf ganz, ganz viele, tolle Momente mit dir. Deine Mama ;o) (früher fand ich das immer voll komisch, wenn meine Mama mir Briefe & Nachrichten hinterlassen hat mit "Deine Mama“ drunter :) - ja ja, so übernehme ich auch diese, eine von vielen lieb gewonnenen Erinnerungen meiner Mama :)

Anhang: Ich selbst habe auch zwei grosse Brüder, der Grosse taucht in meiner Kindheit wenig auf, was wohl auch damit zusammenhängt, dass er auch schon nicht mehr bei uns wohnte, als ich geboren wurde. Später kam er mit seiner Freundin immer zu Besuch, aber das Verhältnis ist heute nicht gut. Der kleinere, mit dem hatte ich viel Spass, es gibt auch etliche gemeinsame Bilder in meinem Fotoalbum von uns und ich war, soweit ich mich erinnere, auch eine "grandiose, kleine, süsse, total nervige Bilderbuch-Schwester!" , aus meiner Erinnerung. Es klingelt, ein Mädchen steht vor der Tür! S(eine) Freundin. Sie: "Ist dein Bruder da?“ich: "der hat dich auch schon von oben aus seinem Zimmer gesehen, hat jetzt aber keine Lust auf dich, Tschüss!“ Haustür zu! So war ich ;o) Mein Bruder hatte immer seine Freunde zu Besuch, es gab Cola, Fanta & Chips (in diesen grossen Tonnen) oder auch oft Hähnchen & Pommes. Mhmmm. Ich glaube schon, dass ich früher auch seine kleine Prinzessin war. Er ist ein sehr, sehr ruhiger Typ, ich rede doppelt und dreifach soviel! Jedenfalls ist es aber so, dass er dann, als er auch auszog, nicht mehr greifbar war. Er ging seinen eigenen Weg und wir verloren uns irgendwie. Er ist mein Bruder, wird es auch immer sein, aber schon lange nicht mehr der, dem ich freudestrahlend in die Arme laufe oder falle.
Er ist mittlerweile auch Papa einer kleinen Tochter, leider auch getrennt und Arbeit ist sein Leben! Wir sehen uns, meistens, wenn ich seine Hilfe im Garten brauche, (er ist selbstständig im Gartenbereich tätig) oder mal bei meiner Mama. Ich glaube, es hat ihm damals das Herz gebrochen, als sich unsere Eltern trennten und unser Papa kurze Zeit später starb. Ich war damals noch sehr klein, habe meinen Papa geliebt, kann mich auch noch an die Papa-Wochenenden erinnern, aber als er starb, war ich auch erst 6. Heute kann ich gar nicht sagen, dass ich gelitten oder wie sehr ich getrauert habe?! Meine Mama war immer für mich da – bis heute – 100%ig kann ich mich auf sie verlassen. Das ist selten und ein kostbares Gut. Aber, um zurück zu kommen, am Samstag kommt mein Bruder zu uns, wahrscheinlich, falls es keinen anhaltenden Wintereinbruch gibt. Aber nun genug ausgeschweift. Es soll ja ein Brief von deiner letzten Woche werden. Es zeigt sich jedoch immer wieder, wie sich die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft mischt und alles einen bunten Kreislauf ergibt und viele ungeklärte Fragen sich so vielleicht lösen.

Ich habe diese Zeilen beim Korrektur lesen nun als Anhang verschoben, ich denke, so zwischendrin, hätte es ein zu grosses Durcheinander gegeben.

Liebe Grüsse *Nadine*



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Brief, Geburtstag Jonas, Erinnerungen