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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
40. Woche

Mama Moods

Über die kleinen und großen Selbstzweifel als Mama

Huhu ihr Lieben,

vorweg eine Warnung. Im kommenden Beitrag geht es um Selbstzweifel und negative Gefühle. Sollte euch das zum Zeitpunkt des Lesens belasten, lasst diesen Blogeintrag einmal aus.

Ich bin Mama von zwei wunderbaren Kindern und einem kleinen Stern, Ehefrau, Freundin, vollzeitarbeitende Sozialarbeiterin und vor allem noch immer Mensch.

In den vergangenen Wochen hatte der Alltag uns gut im Griff, um uns herum wachsen und zerbrechen Beziehungen. Unsere beiden kleinen Menschen springen nur so von einer Entwicklung zur nächsten, zeigen voller Stolz ihr Können, jeden Tag neu und am liebsten von früh bis spät, vordern ihre verdiente Aufmerksamkeit und gute sowie schlechte Laune ...

Und ich? ... Habe ständig Zweifel. Zweifel an mir selbst, an mir als Mama, an meinen Entscheidungen in der Vergangenheit und Zukunft. Denke viel nach und würde liebend gern morgens schon die Decke über den Kopf ziehen und nicht heraus kommen.

Aber warum? Eigentlich und auch uneigentlich haben wir zwei tolle Kinder, die uns stolz machen, jeden Tag neu ... Aber ich habe das Gefühl, ständig etwas zu verpassen, oder auch nur es nicht zu sehen, weil mir die Kraft dazu fehlt. (Oder ich tatsächlich einfach arbeiten bin.)

Ich habe ein unglaubliches Vorbild als Mama, an das ich so nie heranreichen kann, weil ich weiß, dass ich viele Züge an mir habe, die meine Mutter nicht hat, die mich davon abhalten, so viel von mir auf geben zu können, wie sie es für uns getan hat und immer noch tut. Und es fühl sich schlecht an, es hier zu schreiben, aber ich gehe für mich zum Sport, gehe arbeiten, weil ich diesen Ausgleich brauche. Ich kann gar nicht 24/7 daheim sein, es würde mich total belasten, aber es verwehrt mir eben auch meinem Vorbild näher zu kommen. Mich für meine Kinder zu hinzugeben, wie es für uns getan wurde.

Ich habe außerdem sicherlich sehr hohe Ansprüche an mich als Mama.
Das fängt bei einem Montessori angelehnten Spielangebot an und geht über die Alltagsgestaltung bis hin zum gemeinsamen Kochen. Und jedes Mal, wenn ich auf dem Sofa liege, weil mir die Kraft fehlt mit den Kindern raus zu gehen, habe ich ein schlechtes Gewissen, zweifel ich an mir als Mama.

Und da reden wir ja noch gar nicht über die wartenden Wäscheberge und das Haus, das sicher schon sauberer war als gerade in diesem Moment.

Aber auch heute Abend, nachdem wir vormittags zusammen auf dem Spielplatz waren, zusammen gekocht haben, ich im Fitnessstudio war und wir beim Kinderturnen waren, bevor es Abendbrot gab und die Kinder bei einem tollen Buch ins Bett gebracht worden sind, sitze ich fast zwei Stunden hier, bevor ich mich aufraffen konnte, noch etwas Haushalt zu machen und diesen Bericht zu schreiben.

Sachlich betrachtet weiß ich sogar, dass meine Kinder meistens tolle Tage haben, gefördert und gefordert werden. Das sie glücklich und gesund sind.
Aber nichtsdestotrotz habe ich Zweifel an mir als Mama, ob ich wirklich alles gebe, ob die Kinder nicht Besseres verdient haben, was ich noch besser machen kann in Zukunft und wie die Zukunft wird.

All diese Gefühle sind einfach da, mal ganz leise, mal ganz laut, im Geschehen weniger sowie an guten Tagen, aber gerade wenn wieder einmal viel los war, die Arbeit stresst oder ich einfach unausgeglichen bin, schreien mich die Selbstzweifel förmlich an.

Und jetzt? Hab ich einmal ganz ehrlich darüber geredet, dass das Mamasein zumindest in meinem Alltag glitzernde Seiten hat, aber auch Schattenseiten, die wir zu allem Überfluss auch noch irgendwie am liebsten verstecken würden.

Ich habe neulich zu meiner Mama gesagt, als wir am Zeitungsaussteller standen: "Ich merke, dass meine work-life-mama-balance, im Wanken ist. Ich würde gerne etwas für mich lesen".
Na ja, gekauft hab ich stattdessen eine Handvoll neuer Bücher für die Kinder, aber einfach, weil ich für mich noch nichts Ansprechendes gefunden habe.

Und weil ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, der es von Zeit zu Zeit mal so geht als Mama, oder auch als Papa, ich glaube wichtig ist, zu merken, dass etwas nicht gut ist, darüber zu reden und Wege zu finden, damit um zu gehen und ich bin auf einem guten Weg, ich sortiere mich neu, stelle meine Skills neu auf, die mir Kraft spenden und rede noch mehr darüber.

Und auch wenn diese Phase der schlechten Gefühle länger ist als die meisten sonst, es kommen immer wieder bessere und schlechte Phasen. Und das ist ok, diese Akzeptanz habe ich für mich beschließen können und am Ende dieses Textes bin ich sehr mit mir im Reinen, es einfach einmal zu sagen.

Mamas und Papas: Es ist ok manchmal an euch zu zweifeln, ihr macht aber 100 % einen guten, intuitiven Job bei euren individuellen Kindern und Lebenssituationen. Dafür sind wir einfach gemacht.

Ich wünsche euch ganz viel Elternpower in dieser kommenden Woche,

Marcella

PS: Ich glaube übrigens wirklich, dass mir der Winter auch einfach auf die Stimmung drückt, ich bin dann mal für Frühling. :))


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In diesem Beitrag geht's um:

Selbstrefektion, Zweifel, Zulunftsangst, Entwicklung, Gefühle, Depressionen, Elternsein