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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
50. Woche

Von Höhen und Tiefen

Eddies U6, eine Impfung und er fremdelt.

Hallo,

diese Woche lag irgendwo zwischen Glück und Enttäuschung. Na ja vielleicht ist Enttäuschung das falsche Wort. Vielleicht Frustration?

Der Montag begann mit Sport und mir spielte diese doofe Zeitumstellung in die Hände. Eddie schlief nämlich vor der Stunde, weil er immer um 10 Uhr Sommerzeit müde wurde. Ich hatte mit einem ausgeschlafenen und zufriedenen Eddie gerechnet. Immerhin war er nun ausgeschlafen und satt, denn zum Frühstück gab es eine ganze Schüssel mit Müsli und gestillt hatte ich auch.

Irgendwie war der Sportraum an diesem Morgen eiskalt. Eddie trug nur einen Body und eine Krabbelstrumpfhose wie sonst auch. Ihm war es zu kalt. Als Eddie endlich ausgeschlafen hatte, war die Laune nicht wie erhofft. Der Kurs war nur spärlich besucht. Er wich keinen Zentimeter von meiner Seite. Er kam wie immer nur zum Singen her. Beim Aerobicpart hing er zwischen meinen Füßen, so dass ich nicht einmal dort teilhaben konnte. Dann fing er an mit weinen. Ich versuchte ihn im wahrsten Sinne in den Ringsling zu stopfen, denn es musste ja schnell weiter gehen. Die Mama eines kleinen Mädchens, welches vor zwei Wochen noch auf dem gleichen Entwicklungsstand wie Eddie war, half mir dabei. Das Mädchen krabbelte jetzt und fing an sich hoch zu ziehen. Vor lauter Verzweiflung holte die Kursleiterin die Gymnastikbälle heraus. Das fand Eddie toll. Er kannte es ja schon von der Physio. Oben auf dem Ball liegend und wippend konnte er den anderen Babys übermütig zeigen was er schon konnte. Leider war das Lied mit den Gymnastikbällen schon nach 5 Minuten später vorbei. Eddie weinte wieder und wir brachen vorzeitig die Sache ab. In mir brach leichte Panik aus. Wie sollte das nur bei der Eingewöhnung werden. Am Morgen als ich Ella weg gebracht hatte, hatte mich seine Erzieherin damit begrüßt, dass Eddie ganz schön mini wäre. Es war mir auch schon aufgefallen, dass er schon ewig nicht mehr gewachsen war. Leichte Panik. Ich musste an unsere U6 denken. Das war übrigens unsere letzte echte Sportstunde. Die nächste findet im Zoom-Meeting statt. Mal sehen wie das wird, wenn unsere Wellis wieder laut zwitschern und Eddie währenddessen die Schubladen ausräumt.

Ich traf mich am Dienstag mit meiner Freundin. Eddie pennte seelig im Wagen, nicht ohne sie vorher missmutig beäugt zu haben als sie den Wagen schob. Am Ende standen 12.000 Schritte auf der Uhr.

Am Mittwoch war es soweit. Ab zum Kinderarzt die U6 stand an. Verrückterweise kamen wir gleich dran. Das hatte es ja noch nie gegeben. Eine neue Ärztin empfing uns. Ich glaube, ich kannte sie aus dem Krankenhaus. Sie hatte Ella einmal in der Notaufnahme untersucht. Als ich an einem Feiertag Dienst schieben musste, bin ich mit Ella dort gewesen, weil sie über 40,5° Fieber hatte und nichts mehr trinken wollte. Sie war damals schon sehr nett gewesen. Jetzt hatte sie bei unserem Kinderarzt angefangen. Eddie fand die ganze Situation wieder doof. Er wurde gemessen. 70 cm und 8,2 Kilo. Eine Woche vorher hatte er noch bei dem Anderen 8,6 Kilo gewogen. Das Resultat: auf den Perzentilen war Eddie zu dünn und viel zu klein. Ella war damals mit 10,2 Kilo und 78 cm zu groß und zu dick gewesen. Das müsse man beobachten. Dabei würde ich sagen, dass Eddie isst wie ein Scheunendrescher und meine Muttermilch kann jetzt auch nicht so schlecht sein, wenn er immer noch dauernd stillen will. Es ging um Eddies Entwicklung. Darüber, dass er zwar schon sitzt, aber es nicht selbständig macht. Er zieht sich nicht hoch. Er robbt nur und krabbelt nicht. Eddie ist entwicklungsverzögert. Ein halbes Jahr. Bumm das saß. Sie fragte, ob wir nicht weiter Physiotherapie machen sollten. Ich verneinte, weil ich nicht möchte, dass er überfordert ist mit Physio und der Eingewöhnung. Ich sagte dafür kann er schon sprechen und er schaut sich gern Dinge an, am liebsten Bücher. Er saß auf meinem Schoß und malte sich das Gesicht mit einem grünen Buntstift an. Er sah schon aus wie der leibhaftige Hulk. Körperlich ist fast alles okay. Demnächst müssen wir mit Eddie noch zum Urologen. Mit Ella mussten wir zwei Jahre zum Augenarzt und zum Kardiologen nur um fest zu stellen, dass sie gesund war. Aber lieber besser zwei Mal geschaut als etwas zu übersehen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn Eddie als Mann mal keine Kinder haben könnte.
Zum guten Schluss gab es noch eine Impfung. Widererwarten wurde MMR geimpft. Wir dachten, es müsste erst Tetanus zu Ende geimpft werden und hatten mit einem Attest gerechnet für die MMR damit Eddie in die Kita gehen kann, zumindest hatte es so die andere Ärztin gesagt. Eddie sah die Schwester mit dem gelben Heft und fing an zu weinen. Verrückt er hatte sich gemerkt was vor 8 Wochen war. Es gab einen kleinen Pieks und Eddie hatte es überstanden. Zum Schluss bekam er noch ein Büchlein von der Ärztin geschenkt. Am Abend bekam Eddie Schnupfen und wir machten 3 Nächte durch.

Am Nachmittag habe ich noch mit Ella unseren ersten Kürbis geschnitzt. Ella durfte mir beim Aushöhlen helfen. So schlecht ist er gar nicht geworden, für unser erstes Mal. Ella war voll im Halloween-Fieber. Im Kindergarten gab es schon die ganze Woche Vorbereitungen dafür. Ich sollte ihr auch eine Kürbissuppe kochen, doch der Kürbis wurde zu Brei für Eddie. Am Freitag machte sich Ella dann als kleine Hexe auf zur großen Party.

Und dann gab es am Mittwoch noch eine Nachricht von der ich vor Freude Gänsehaut bekam. Chemnitz wird Kulturhauptstadt 2025. Was für eine Chance. Endlich mal was los hier. Vorrausgesetzt es gibt noch ein bisschen Kultur nach den ganzen doofen Lockdowns.

Die restliche Woche kämpften wir mit Eddie’s Schnupfen. So wenig hatte ich wirklich noch nie geschlafen. Mein Mann hatte Nachtschicht und ich eben auch. Nur unbezahlt. Außerdem habe ich noch ein paar Bewerbungen geschrieben. Vor lauter Ärger, aber darüber berichte ich lieber nichts. Bei einer Bewerbung erhielt ich postwendend die Antwort, dass ich mich gleich vorstellen könne und ob ich nicht gleich anfangen könnte. Sieht irgendwie nach Personalmangel aus und ich bin noch nicht sicher ob es das Richtige für mich wäre. Ich warte immer noch auf eine Antwort von der Stadtverwaltung. Es macht mich ganz wuschig, dass ich immer warten muss. Ich würde mich freuen wie verrückt, auch wenn sich sicher noch andere Möglichkeiten ergeben würden.

Das Wochenende verbrachte Ella mit der Oma. Sie haben einen Kuchen gebacken. Den haben wir uns am Sonntag noch schmecken lassen. Halloween verbrachte ich allein mit Eddie zu Hause. Das hieß wir gingen um 9 Uhr ins Bett, weil nichts im Fernsehen lief und ich totmüde war. Blöde Zeitumstellung. Eddie passte das gar nicht, er war voller Energie um dann nach einigem gemecker endlich einzuschlafen. Am Sonntag bei der Oma lief Eddie zur Fremdelhöchstform aus. Wehe ich wagte es ihn von meinem Schoß zu nehmen. Kaum aus der Tür raus, war er wieder ganz der Alte.

Wie gut, dass wir noch eine Woche Schonfrist für die Eingewöhnung haben. Mich graut es schon. Am liebsten würde ich die Elternzeit verlängern, aber dafür ist es nun schon zu spät. Außerdem Sport mit Zoom-Meeting und bestimmt wieder jede Menge Regen. Vielleicht schickt ja noch einer postitive Energien ans Universum, damit es mit der Stadt Chemnitz klappt.

Macht es gut, noch ein vorletztes Mal bis nächste Woche.
Marie

Foto: privat

 

Foto: privat

 

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U6, Impfung, MMR, fremdeln