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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
28. Woche

Eddie auf Achse

Über unsere Urlaubsvorbereitungen und unsere Zeit in Mecklemburg-Vorpommern.

Hallo,

ich hoffe ihr hattet schöne Pfingsten.

Den Montag und Dienstag habe ich zum Aufräumen und Koffer packen genutzt. Es bot sich an, denn Ella war wieder zwei Tage im Kindergarten. Es lief super. Plötzlich musste ich auch nicht mehr eine halbe bis dreiviertel Stunde warten bis sie sich endlich zu mir und Eddie hinaus bewegte. Der Mopsi war am Montag wieder so müde gewesen, dass ich hätte schwören können, dass er am Dienstag zwei Zentimeter gewachsen war. Jedenfalls war er gar nicht mehr so griffig, aber die Hosen hatten dafür Hochwasser. Ich putzte was das Zeug hielt. Meine Mutter hatte damals immer gesagt, dass es ordentlich aussehen müsse, wenn man sie Wohnung verlässt und die Feuerwehr käme, weil es brennt. Ich habe mich damals schon immer gefragt, wo da der Sinn dahinter steckte, wo doch alles abgebrannt sein sollte. Egal, die Betten waren jedenfalls frisch bezogen. So wäre es fast wie noch ein Urlaub. Wie das erste Mal wenn man die Ferienwohnung betritt. Ellas Spielzeig aus dem Wohnzimmer zu verbannen oder in Kisten zu stecken, brachte jedoch gar nichts. Am Mittwochmorgen kurz vor der Abfahrt, sah es so aus als hätte ich nie aufgeräumt gehabt. Manchmal wünschte ich mir, dass wir nicht so chaotisch wären. Das schlimmste am Urlaub ist immer der Beginn. Ich verteilte vorher die Aufgaben. Ich wollte noch meine Blumen gießen. Den Rest einpacken, mich um die Kinder kümmern. Mein Mann sollte die Küche aufräumen. Er hatte jedoch nur halb zu gehört. Er goß plötzlich die Blumen und begann sich im Spiegel zu bewundern und sich zu fragen, was wohl das beste Outfit zum Auto fahren gewesen wäre. In der Küche sah es aus wie Mist. Der Geschirrspüler war noch randvoll. Überall Krümel. So musste ich noch den Staubsauger schwingen. Eddie wurde langsam müde und begann auch schon zu quengeln. Mein Mann hielt das Auto vor dem Haus in zweiter Reihe. Als er fertig war mit beladen und nur Ella beim Anziehen helfen wollte, hatte er 5 Minuten später ein Knöllchen am Wagen. Juhu, 55 Euro für Parken in zweiter Reihe. Dafür hätten wir glatt noch einen Tag länger übernachten können. Na ja, die Stadt Chemnitz kann es vielleicht gebrauchen. Vielleicht gibt es dann weniger Schlaglöcher. So entspannt wie damals unsere Fahrt auf die Insel Usedom im Januar war es nicht mehr. Eddie schlief nur kurz im Auto, die restliche Zeit musste ich ihn bespaßen. Wir mussten ein paar mal anhalten, damit ich stillen konnte. Einmal waren wir irgendwo im Nirgendwo in Brandenburg an einer Autobahnkirche. Unser Zeitplan wackelte schon ein bisschen, doch wir schafften es rechtzeitig bis nach Teterow. Die Vermieterin der Ferienwohnung war sehr freundlich. Eddie schenkte ihr sein verschmitztes Lächeln. Nach einer kurzen Ausruhzeit gingen wir noch ein bisschen einkaufen und wollten anschließend an einen See fahren. Es sollte kein spezieller See sein, schließlich waren wir ja an der Seenplatte. Könnt ihr euch vorstellen, dass wir keinen See gefunden haben? Stattdessen mehrere Schlösser. Meckpom ist voll davon und viele davon sind als Ferienwohnungen ausgebaut worden. Wenn wir das nächste Mal hier dort sind, werden wir ganz sicher dort schlafen. Die sind auch toll für Familien. Am Ende kehrten wir um ohne etwas großartiges unternommen zu haben, die Fahrt war einfach zu anstrengend gewesen. Eddie hatte die kommende Nacht bis um 4 Uhr im eigenen Reisebettchen geschlafen. Zwar stand das Bettchen an unserem Bettende, doch es war ganz schön weit weg. Bei uns schlief er im Beistellbett und manchmal auch in meinen Armen. Zu Hause kam er so alle 2 bis 3 Stunden. Weil das Bett so hart war schmerzten meine Brüste und liefen aus. Blöder Mist. So ein Milchstau hätte mir noch gefehlt. Doch Eddie trank brav mit dem ersten Amselgesang beide Seiten.

Am Donnerstag entschieden wir uns in den Vogelpark Marlow zu fahren. So voll wie an diesem Tag hatte ich den Park noch nie erlebt. Vielleicht war es so wie in den Ferien. Es waren auch viele größere Kinder da. Es hatte sich auch vieles verändert. Die Wellensittichvoliere war vergrößert worden, allerdings kamen sie auch jetzt nicht mehr auf die Hand. Dabei hatte sich heraus gestellt, dass Eddie ein Vogelfreund war. Zu Hause nimmt er sehr gern unseren Wellensittich Bubi auf die Hand. Auch wenn ich ein bisschen Angst habe, dass der Vogel mal zerquetscht wird. Ella war weniger begeistert von den Vögeln, aber dafür gab es auch Babyziegen, Häschen und Meerschweine. Und es gibt dort die tollten Spielplätze. Ein riesiges Spielschiff, mehrere Hüpfkissen und Matschspielplätze. Alles was Kinderherzen begehren gab es, sogar für Eddie gab es eine Nestschaukel. Wir haben noch eine Eulen-Schow besucht. Adler sind ganz nah an uns vorbei geflogen und Eddie hatte gelacht und sich auf die Schenkelchen geklopft. Die Graupapageien waren sehr zutraulich gewesen und einer wollte schon fast mit nach Chemnitz fahren. Wir haben uns nur die Hälfte des Parks ansehen können, denn im Anschluss haben wir uns noch entschlossen ans Meer zu fahren. Graal-Müritz befindet sich etwa eine halbe Stunde entfernt vom Vogelpark. Das Meer zu sehen macht irgendwie glücklich. Die Ostsee war türkis und der Himmel so blau. Sie Sonne strahlte. Ella machte im Sand Schneeengel und vergrub ihre Füße im nassen Sand. Eddie staunte über das Meer und anschließend machten wir uns schon wieder auf den langen Weg zurück nach Teterow.

Den Freitag hatten wir zum Strandtag auserkoren. Ella hatte sich schon riesig gefreut und konnte es kaum erwarten. Eddie hatte wieder die gesamte Nacht durch geschlafen und ich hatte arg mit meinen vollen Brüsten zu kämpfen. Ich hoffte nur, dass sich bald wieder ein angenehmer Rhythmus für mich einstellte. Wir hatten uns entschieden nach Markgrafenheide zu fahren. Die Vermieterin hatte uns den Tipp gegeben, dass es dort nicht so überlaufen war, wie in Warnemünde. Wir fuhren eine Stunde, aber wir dachten uns, das geht schon einmal. Immerhin befanden wir uns auf einem stationären Roadtrip. Das Navi hatte uns wieder an Rövershagen vorbei geleitet. Und wie hätte es anders sein sollen, beim Erdbeerland war mal wieder Stau. Nur dieses Mal war es weniger romantisch wie damals als wir auf dem Weg zur Hochzeit gewesen waren. Von den hinteren Plätzen rief Ella unentwegt: „Ich muss pullern!“ oder „Die Flasche geht nicht auf.“ Und jetzt kommt mein Favorit: „Hier stinkt’s. Der Eddie hat gekackt.“ Die Windel war dementsprechend voll, denn er war bereits drei Tage überfällig gewesen. Wenigstens hatte ich dieses Mal an die Wechselsachen gedacht. Am Strand angekommen, stürmte Ella gleich aufs Meer. Ich kämpfte mit Eddie und der vollen Windel und mein Mann kämpfte mit der Strandmuschel. Als endlich alles erledigt war, hatten wir uns alle eingecremt. Eddie vergrub sich sofort im Sand und hatte zum Schluss ausgesehen wie ein Babyschnitzel. Er liebte es den Sand zu kneten und seine dicken Füßchen darin zu vergraben. Als sich sein Mund immer mehr mit Strand füllte, beschloss ich mich über sein Gezeter hinweg zu setzen und ihn in die Strandmuschel zu legen. Das passte ihm so gar nicht. Er wollte munter weiter kneten. Eddie hatte es nach ewigen Zeiten sogar geschafft sich mal wieder zu drehen. Er war ziemlich faul was das anging und ich hatte gedacht, dass ein Tapetenwechsel dazu führen würde, dass wir nicht zur Ergotherapie müssten. Er drehte sich immer noch viel zu selten. Auch wenn es vielleicht nur eine Kleinigkeit ist, so machte ich mir doch sorgen, dass etwas nicht stimmen könnte. Oder dass es meine Schuld sein könnte, weil ich ihn nicht genug angeregt hätte. Wir waren ziemlich lange am Strand geblieben. Hatten eine Sandburg gebaut. Ella hatte versucht Eddie zu verbuddeln. Überhaupt war sie in letzter Zeit ziemlich gut auf Eddie zu sprechen. Sie hatte richtig Lust mit ihm zu spielen und hatte sogar gesagt, wie lieb sie ihn hatte. Beide trommelten zusammen auf den Tisch oder bewarfen sich mit Sand. Ja, sie kuschelte sogar mit Eddie. Ich glaube, so langsam scheint sich eine große Liebe zu entwickeln. Manchmal dauert es eben ein bisschen länger bis sich etwas Großes anbahnt. Zurück waren wir erst am Abend und es ist ging sofort in die Wanne. Es ist gar nicht so einfach den Sand aus allen Fältchen zu entfernen.

Am Samstag machten wir einen Ausflug nach Waren an der Müritz. Die Statd war etwa 30 Kilometer von Teterow entfernt und schneller zu erreichen. Wir waren so zeitig dort, dass wir sogar noch einen Parkplatz direkt am Bootsanleger ergatterten. Nach einer ganzen Weile, wollten wir wieder Boot fahren. Das gehört für uns immer dazu. Wir machten eine drei Seen-Fahrt. An Board herrschten Corona-Regeln. Es roch nach Desinfektionsmittel. Man sollte am Platz bleiben und wenn man sich bewegte Maske tragen. Ziemlich nervig, aber es nützt ja nichts. Eddie interessierte sich für das schaukelnde Boot und die Wellen, die von draußen gegen das Schiff prallten. Er war ganz begeistert und wollte wie seine große Schwester über dem Polster hängen um aus dem Fenster zu schauen. Leider hatte Eddie mal wieder die Hosen voll und es gab keinen Wickelraum. So mussten wir heimlich, verborgen vor den Corona-Schutz-Regeln Eddie einfach auf der Sitzbank wickeln. Ich hatte sogar gestillt, als ich versuchte ihn abzudecken, damit er nicht abgelenkt war, gab es wieder Gezeter. Er hatte sich schon den ganzen Tag damit schwer getan. Er lässt sich in letzter Zeit sehr leicht ablenken und schnippt schnell nach oben um dann plötzlich auf dem Schoß zu sitzen. Die Fahrt dauerte 2 Stunden, das war eindeutig zu lang für die beiden Kinder. Ella wurde quengelig und fing an Blödsinn anzustellen und Eddie wurde müde. Ich hatte ihn in die Trage gepackt und er war friedlich eingeschlafen. Anschließend ging es durch die überfüllte Kleinstadt zum Müritzeum. Wenn es im Sommer auch so voll wird, kann einem schon mal die Lust auf Urlaub vergehen. Das Müritzeum jedenfalls ist ein Museum über die Mecklenburgische Seenplatte. Das beste daran ist jedoch das Aquarium. Ausgestellt sind alle Süßwasserfische, die es so in der Umgebung gibt. Riesige Welse und Hechte und Karpfen und was nicht noch so alles. Ella war begeistert und Eddie guckte fasziniert. Dann gab es noch eine Ausstellung über den Wald in dem man so viel ausprobieren konnte, dass wir hätten ewig bleiben können. Nach einem Fischbrötchen sind wir geschafft heim gefahren.

Am Sonntag hatte ich Geburtstag und Hochzeitstag. Beides ist mir nicht so wichtig. Ich denke, dass Wertschätzung und Liebe keine besonderen Tage brauchten. Am Ende ist man eben 32. Als Kind war das etwas anderes. Da hatte ich meistens schon an Silvester begonnen die Tage zu zählen. Ella wollte mir eigentlich ein Lied singen, aber weil es keinen Kuchen gab, wollte sie nicht so richtig glauben, dass ich Geburtstag hatte. Wir packten all unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach Hause mit Zwischenstop in Berlin. Wir hielten bei meiner Schwester. Sie hatte Eddie noch gar nicht kennen gelernt und auch ich hatte meine Nichte erst einmal gesehen. Sie ist etwas über ein Jahr alt und zuckersüß. Ella spielte wieder die extrem schüchterne und wäre fast wieder in mich hinein gekrochen. Dabei hatten mein Neffe und meine Schwester extra Kuchen für mich gebacken. Irgendwann hatten auch Ella und mein Neffe zu einander gefunden und spielten im Kinderzimmer. Mein Neffe war so lieb. Nach einer Stunde machten wir uns auf den Weg und mussten ganz Berlin durchqueren, nicht ohne uns auf der Suche nach einer Tankstelle zu verfahren. Als wir am späten Nachmittag zu Hause waren, waren wir alle ganz schön müde. Die Blumen auf dem Balkon waren explodiert.

Heute am Kindertag, gab es für Ella eine Hörspielfigur. Sie schaffte es meisterlich ihre Freude zu verbergen. Wir wollen heute noch in den Garten, mal sehen was so alles gewachsen ist. Hoffentlich ein paar Möhren. Weil mein Mann heute arbeiten muss, bleibe ich erst einmal allein mit den Kindern im Garten. Hoffentlich muss ich Ella nicht von irgendwelchen Trampolinen ziehen.

Macht es gut,

Marie

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

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