die Tage bis zu meinem Mutterschutz ziehen sich
Ich bin platt, müde und habe null Energie.
Meine letzten Arbeitstage ziehen sich und ich überlege tatsächlich jeden Morgen aufs Neue, ob es nicht besser wäre zu Hause zu bleiben. Die Tage sind einfach zu lang für mich. Ich merke ganz deutlich wie „entspannt“ das Wochenende ist und wie kräftezehrend die Arbeitswoche. Das lange Sitzen und die permanente Konzentration sind zu viel. Ab dem Nachmittag wird mein Bauch oft hart und ich schleiche dann abends nach Hause oder habe noch diverse Termine.
Meine erste Stunde Schwangerenyoga letzte Woche tat mir leider gar nicht gut. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, aber bei fast allen Übungen rebellierte mein kleiner Mann in meinem Bauch, es schmerzte oder ich bekam Wehen. Ich werde es heute noch einmal probieren und habe mir extra super bequeme und weite Sachen mitgenommen, damit auch nichts drücken oder einengen kann. Ich hoffe, heute kann ich es genießen. Vielleicht ist es aber auch einfach zu spät am Abend und mein Körper verlangt im Moment einfach nur nach Ruhe, im Bett kuscheln und lesen um die Uhrzeit.
Auch mein Frauenarzttermin letzte Woche hat mich etwas aus der Bahn geworfen. Sie zählte mir nochmals und eindringlich alle Risiken auf, die aufgrund meines HELLP Syndroms in der letzten Schwangerschaft nun bestehen. Sie wäre gerade erst auf einer Fortbildung zu dem Thema gewesen und jetzt beginnen die für mich und das Baby „kritischen“ Wochen. Ich lagere bereits Wasser ein, mein Urin sei nicht mehr in Ordnung, meine Eisenwerte schlecht und nun bildet sich auch noch ein Trichter. Alles einzeln betrachtet nicht weiter schlimm, Aber ….. Dieses, jenes, welches könne passieren und ich möge doch bitte eine Klinikgeburt unbedingt einem tollen Geburtserlebnis vorziehen.
Ich muss zugeben…. Ich bin am Überlegen und schwanken, ob es tatsächlich ein Risiko ist, welches ich Ernst nehmen sollte oder, ob es halt schlichtweg ihr Beruf und in ihrer Verantwortung liegt, mir das alles zu erzählen. Sie möchte nun eine wöchentliche Kontrolle, gerne auch im Wechsel mit der Hebamme, aber halt eine fachkundige Beobachtung. Sicher werde ich dem auch folgen und sie hat es auch geschafft, dass ich mir nochmals meine Gedanken darüber machen werde. Auch werde ich das Thema mit meiner Hebamme besprechen und ihre Sichtweise auf die Risiken. Ein paar Wochen bleiben uns ja noch und letztendlich kann ich natürlich bis zur Geburt entscheiden, wo diese stattfinden soll.
In diesen Tagen bin ich einfach zu platt, um darüber nachzudenken und hoffe einfach darauf, dass sich mein Kleiner noch einige Wochen Zeit lässt.
Wir haben noch immer keinen Namen gefunden und ich bin auch noch so gar nicht darauf eingestellt, dass das Baby jetzt kommt. Ich spüre ihn deutlich und manchmal auch schmerzhaft, wir haben das Zimmer eingerichtet, die Kleidung liegt bereit und doch fehlt noch etwas. Noch liegen nicht all meine Gedanken bei ihm und es schwirren viel zu viele andere Gedanken in meinem Kopf herum.
Aber der Mutterschutz naht mit großen Schritten und zur Not, wenn es so gar nicht mehr geht, muss ich ein paar Tage vorher schon die Bremse ziehen und zu Hause bleiben.
Für heute mache ich Schluss und wünsche uns allen eine ruhige Woche.
Liebe Grüße,
Eure Anja