Wir hatten so gehofft, dass es an diesem langen Wochenende losgeht, aber „das Fräulein Baby“ hat es sich anders überlegt. Wahrscheinlich ist es zu gemütlich und zu angenehm in meinem Bauch. Dabei kann ich mir das mittlerweile gar nicht mehr vorstellen, weil kein Platz mehr da ist…
Hallo liebe LeserInnen,
es ist gerade Montag früh, 5:12 Uhr und ich sitze – wie so oft in den letzten Wochen – wach vorm Rechner und habe immer noch mein Baby im Bauch. Langsam wird sowohl die Schlaflosigkeit als auch die Ungeduld fast unerträglich. Wir hatten so gehofft, dass es an diesem langen Wochenende losgeht, aber „das Fräulein Baby“ hat es sich anders überlegt. Wahrscheinlich ist es zu gemütlich und zu angenehm in meinem Bauch. Dabei kann ich mir das mittlerweile gar nicht mehr vorstellen, weil kein Platz mehr da ist… Aber ganz angenehm war die Woche für mich nicht. Ich schlafe wenig und habe viel Schmerzen im Bauch. Jeden Nachmittag ab 17 Uhr kriege ich Wehen, die mit einem großen Druck nach unten verbunden sind. Der Bauch wird hart und ich muss manchmal ganz schön pusten bis sie vorbei sind. Mein Mann weiß dann immer Bescheid, dass ich die nächste Wehe veratme und beäugt mich aufmerksam.
Am Donnerstag hatten wir dann den nächsten Termin zur Vorsorge bei meinem Frauenarzt. Er hat ein CTG geschrieben und wie immer hat das Baby an dem Vormittag geschlafen und es waren keine Kontraktionen zu sehen. Super, weil es am Nachmittag dann wieder richtig zur Sache ging und es der übliche „Vorführeffekt“ war. Immerhin hat er mich beruhigt und gesagt, dass alles in Ordnung wäre und das Baby sich den Zeitpunkt der Geburt selber aussucht. Mir lag ja auf der Zunge zu sagen, dass das mit dem Eigensinn der Kinder schon früh losgeht, ich habe es mir aber doch verkniffen und nur in mich hinein gegrinst. Da mein Frauenarzt in der kommenden Woche Fortbildungsurlaub hat, hat er mir empfohlen die Vorsorge ab dem eigentlichen Entbindungstermin ins Krankenhaus zu verlegen. Ich hab zunächst nicht wirklich damit gerechnet, dass ich solange warten muss, aber mittlerweile war ich schon dreimal da! Denn das Wochenende war ziemlich aufregend und wir dachten, es ginge endlich los. Ich hatte am Samstag nicht erst nachmittags meine schon bekannten Wehen, sondern bin schon um 6 Uhr früh mit leichtem Ziehen im Bauch aufgewacht. Da es aber unregelmäßig war, dachte ich mir, dass wir ja noch Zeit hätten.
Nachmittags war dann sogar mal 2 Stunden Ruhe – Fehlalarm? – Nein, denn es ging dann weiter. Um die Geburt ein bisschen zu forcieren, sind wir eine ganze Strecke spazieren gegangen. Da bei uns im Ort auch ein Fest stattfand, haben wir uns dann mit Freunden getroffen und den Nachmittag entspannt bei Kaffee und Kuchen verbracht. Mittlerweile waren die Wehen wieder da und das sogar regelmäßig und intensiver als zuvor. Nachdem ich nun über 2 Stunden alle 10 Minuten Wehen hatte, wollte ich zu Hause den „Badewannentest“ machen. Wenn die Wehen durch das warme Wasser wieder verschwinden, so sind es nur „Übungswehen“, wenn sie aber bleiben, so kann man mit der baldigen Geburt rechnen. Das sagten mir sowohl meine Bücher, als auch viele Mütter. Und tatsächlich, in der Wanne verstärkten sich die Wehen, allerdings wurden sie unregelmäßiger. Hm, was tun, war die Frage. Wir haben beschlossen, erstmal zu Abend zu essen. Nach dem Essen beruhigten sich mein Bauch und das Baby auch. Schade. Und dennoch, da ich verstärkt Schmerzen und Ziehen im Bauchraum bekam, entschieden wir um Mitternacht, doch ins Krankenhaus zu fahren.
Nachdem ich nun den ganzen Tag mit Wehen verbracht habe, musste sich doch etwas tun. Die Hebamme dort untersuchte mich und schrieb ein langes CTG. Es zeigte auch einige Wehen, aber die Muttermunduntersuchung ergab, dass sich noch nichts – überhaupt nichts getan hatte. Das ist ja frustrierend! Ich hatte die Worte der Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs noch im Ohr: „Denk dran, jede Wehe bringt dich deinem Baby ein Stückchen näher“ und nun das! Immerhin bekam ich für die Nacht eine Buscopan-Tablette zur Entspannung. Die Hebamme meinte, dass ich lieber schlafen sollte, falls sich der Wurm doch auf den Weg macht und ich die Kraft brauchen würde. Was soll ich sagen? Ich habe endlich mal wieder 6 Stunden am Stück geschlafen, war am Sonntag furchtbar ausgeruht und das Baby auch. Denn den ganzen Tag lang hatte ich nicht eine Wehe und auch sehr wenig Kindsbewegungen. Also mussten wir am Spätnachmittag wieder zur Kontrolle ins KH. Das CTG bestätigte dann die Ruhe im Bauch. Allerdings werden die Herztöne jetzt mit genauem Blick kontrolliert, da es keine hohen oder tiefen Ausschläge gab und ständig geprüft werden muss, ob es dem Baby noch gut geht. Also fahren wir heute Nachmittag wieder ins KH und lernen die nächste Hebamme kennen! Mal sehen, wie lange ich noch warten muss, bis es endlich losgeht. Ich werde es euch demnächst berichten!
Viele Grüße an alle Mitfiebernden!
EVA