MADITA ist da! Endlich! Das lange Warten hat sich gelohnt, denn wir sind mit einer bildhübschen kleinen Dame belohnt worden. Sie wog zu ihrer Geburt am 10. Oktober 2008 3130 Gramm und war 51 cm lang. Der Kopfumfang war 34 cm und sie hat unglaublich viele schwarze Haare!
Aber der Reihe nach. Nachdem wir in der Woche vor ihrer Geburt beinahe täglich zum CTG ins Krankhaus fahren mussten und sich nichts in Sachen Geburtsvorbereitung getan hatte, beschlossen die Ärzte, dass die Geburt am Freitag eingeleitet werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt waren wir 6 unendlich lang erscheinende Tage über Termin. Die Sprüche, dass Mädchen sich immer erst putzen müssten, konnten wir schon fast nicht mehr hören. Die Spannung stieg immer weiter und doch bin ich jede Nacht eingeschlafen und nichts ist passiert. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag konnte ich nicht wirklich schlafen. Ich war viel zu aufgeregt. Die Ankündigung der Ärzte war, dass sie die Geburt am Freitagmorgen einleiten wollten und wir spätestens am Sonntag Eltern wären. Also haben wir beschlossen, dass mein Mann am Freitag erst zur Arbeit geht und meine Mama mich ins Krankenhaus begleitet und mein Mann dann später dazukommt. Die Aussage der Ärzte war, dass es in jedem Fall bis zum Nachmittag dauern würde, bevor unser Zwerg auf die Welt kommt. Aber das hat so nicht geklappt. Um 7:30 waren wir im Kreissaal und die Hebamme hat ein CTG geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur die bekannten leichten Wehen. Nach einer halben Stunde bekam ich eine Tablette und innerhalb der nächsten Viertelstunde verstärkten sich die Wehen sehr. Sie wurden auch viel häufiger. Während der ganzen Zeit blieb das CTG zur Kontrolle. Allerdings zeigten sich merkwürdige Amplituden in den Wehen. Bisher war das CTG eher mit wenigen Ausschlägen, jedoch waren die Ausschläge jetzt sehr hoch und niedrig. Da die Hebamme ruhig blieb, beschäftigte ich mich erstmal mit dem Veratmen der Wehen, was angesichts der Häufigkeit ganz schön schwierig wurde. Da sich das CTG aber nicht besserte, holte die Hebamme den Arzt dazu und ich merkte, dass es wohl ein Problem geben musste. Meine Mama hatte währenddessen meinen Vater angerufen und wohl geahnt, dass es einen Kaiserschnitt geben würde. Bis dahin habe ich davon noch nichts geahnt. Neben dem Oberarzt war mittlerweile auch der Chefarzt eingetroffen. Sie versuchten auf behutsame Weise herauszukriegen, wie meine Einstellung zu einem Kaiserschnitt wäre. Sie haben mir dann erklärt, dass die Herztöne des Babys in den Wehen bedrohlich runtergehen und sie nicht genau wüssten, warum das so ist. Es wäre möglich, dass es ein Problem mit der Nabelschnur gäbe oder dass es nicht richtig liegt. Wir beschlossen also, dass ein schneller Kaiserschnitt nötig war. Ich habe schnell meinen Mann angerufen, es war gerade 9:50 Uhr und er war einigermaßen überrascht, dass es jetzt doch so schnell gehen sollte. Innerhalb der nächsten halben Stunde bereitete mich die Hebamme auf die Operation vor und mein Mann kam gerade noch rechtzeitig. Meine Mama wartete ganz aufgeregt vor dem OP, während mein Mann die sterilen Klamotten anziehen sollte. Ich hatte in der Zwischenzeit die Spinalanästhesie bekommen und war „bewegungsunfähig“ ab der Brust. Ein merkwürdiges Gefühl! Aber die Ärzte, Schwestern und die Hebamme waren sehr freundlich und wir haben unsere Späße gemacht. Bevor es losging, kam sogar noch mein Schwager dazu. Da er OP-Pfleger in dem Krankenhaus ist, konnte er dabei sein und mich auch beruhigen. Trotz der netten Gespräche mit den Anwesenden im OP war ich schrecklich aufgeregt. Dabei hatte ich keine Angst um mich, sondern nur um unser Baby. Die Zeit bis zum ersten Schrei von Madita erschien mir erst lang, aber man bestätigte mir, dass sie bereits nach einigen wenigen Minuten da war. Es war eigentlich auch nicht zu überhören. Lautstark beschwerte sie sich, über den plötzlichen Auszug aus Mamas Bauch. Ich musste erstmal heulen und mein Mann war auch ganz überwältigt und konnte nur sagen: „Das ist Unsere!“ Leider wurde die kleine Maus gleich zur Untersuchung gebracht und ich hatte nur einen kleinen Moment, um sie zu begrüßen. Mein Mann durfte dann sofort mit, um Madita mit der Hebamme zu messen und zu wiegen. Die frischgebackene Oma war auch dabei. Sie war ganz begeistert, weil sie so hautnah auch nur bei ihren eigenen Geburten dabei war. Ich blieb weiter im OP und meine Ungeduld war natürlich riesig. Also fragte ich den Arzt, wie lang ich denn wohl noch warten müsste und ob es denn nun wirklich ein Mädchen war. Die Antwort kam von drei Ärzten gleichzeitig. „Wir haben gar nicht hin geschaut“. Hm, aber eine halbe Stunde sollte es noch dauern, bevor man mich zurück zu meiner kleinen Familie brachte. Im Kreissaal hatten wir dann erstmal Zeit zu gucken, wie unser Baby aussieht und um zu begreifen, dass sie jetzt endlich da ist! Ein tolles Gefühl. Wir sind glücklich!
Die nächsten Tage im Krankenhaus vergingen wie im Flug. Plötzlich war jegliches rationales Denken ausgeschaltet. Irgendwie konnten wir nur unser Baby angucken und an unser Baby denken. Da waren sämtliche Formulare, die wir ausfüllen sollten, völlig egal und unwichtig. Ich war überhaupt nicht in der Lage, mir irgendetwas zu merken und hatte das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben. Auch für meinen Mann war es überwältigend. Dieses Gefühl, wenn man Mutter oder Vater wird, kann man nicht beschreiben. Es ist ein Wunder!
Mittlerweile sind wir seit einer Woche zu Hause und proben den Alltag. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den „Heuletagen“ und dem Stillen, ist unser neuer Auftrag „zunehmen“. Denn bisher wiegt Madita nur 2900 gr. Sie hatte ordentlich abgenommen und muss jetzt zunehmen. Sie schläft gut und im Moment sind wir einfach eine kleine glückliche Familie, die ganz gespannt auf die bevorstehenden Dinge ist.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei allen Mitfiebernden für die Wünsche, Ratschläge und Kommentare bedanken. Ein großer Dank geht auch an das Kidsgo-Team für die vielen netten Aufmerksamkeiten in den langen Wochen der Schwangerschaft.
Viele Grüße auch an alle „Noch-Schwangeren“. Genießt die Zeit und freut euch auf die Zeit mit Baby. Es ist einfach toll!
EVA und Madita
Bild: privat
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