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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
Nachbericht

Ein gutes Jahr geht vorbei

Nun ist es schon ewig her, dass ich geschrieben habe und dabei ist es längst Zeit für den Abschlussbericht.

Letzte Woche hat es mich dann mit Magen-Darm und anschließender Bronchitis flachgelegt. Meine Mutter konnte Gott sei Dank spontan helfen, denn meinen Freund hatte es auch erwischt. Nun habe ich eine Woche frei von Arbeit und vormittags auch Carlo-frei, da er bei der Tagesmutter ist. Zeit um ein Resümee meines ersten Jahres als Mama zu ziehen:

Die erste Frage, die mir in den Kopf schoss war: Hätte ich das gewusst, hätte ich trotzdem ein Kind gewollt? Meine Antwort, jetzt gerade, wäre Nein, denn ich liege gerade alleine im Bett und niemand ist da. Ich habe den ganzen Morgen geschlafen und es ist schön still.

Das ist aber natürlich Unsinn, denn auf Dauer wäre mir das zu langweilig. Außerdem ist es schon Wahnsinn, wie sehr man so einen kleinen Wurm wie Carlo lieben kann. Das ist es definitiv wert.

Wenn ich zurückschaue auf das Jahr, kommt mir das viele GagaBubu, dass man in diversen Krabbelgruppen gemacht hat ganz schön lustig und irreal vor. Es hat so gut getan einmal für ein Jahr in eine komplett andere Welt abzutauchen. Ich habe diese Welt vielleicht mehr genossen als andere, weil ich meine alte Arbeit wirklich nicht gerne gemacht habe. Ich wurde zwischenzeitlich richtig unglücklich. Ich erinnere mich, dass ich auch deswegen überglücklich war, als ich endlich schwanger war.

Ich fand das erste Jahr mit Carlo toll. Ich habe jede Sekunde genossen und mich jeden Tag gefreut zu Hause sein zu dürfen. Teilweise war es natürlich auch sehr Kräfteraubend, das darf man nicht vergessen. Ich bin manchmal nicht sicher, wer mir mehr Kraft geraubt hat, Carlo, mein Freund oder meine Schwiegermama (mit der ich schließlich vier Monate verbracht habe). Hätte ich dann noch die ganze superschlaue Babylektüre weggelassen, wäre es zu Beginn bestimmt entspannter gewesen. An Dinge wie: „Das gibt sich noch, bald schläft er durch und das mit dem Essen wird auch besser“ glaube ich nicht mehr. Carlo ist und bleibt ein schlechter Esser und Schläfer, das bestätigt mir nun auch die Tagesmutter.

In die Falle der Lektüre bin ich jedenfalls häufiger getappt und nicht zuletzt meine chilenische Schwiegerfamilie hat dazu beigetragen, das Denken in diesen Dingen einfach mal auszuschalten. Die zwei Monate in Chile waren eine gute Abrundung der Elternzeit, denn einerseits wäre ich ohne diese Zeit in einen Alltagstrott verfallen. Ich wusste vor der Abreise oft schon nicht, was ich tun soll. Und andererseits hat es dazu geführt, dass ich mich auf die Arbeit freue und ich konnte in den letzten zwei Monaten noch mal so richtig die Sonne genießen. Carlo natürlich auch. Nasse Erde findet er nicht so cool wie heißen Sand. Mein Freund und ich haben auch kürzlich die zukünftigen Chilebesuche besprochen und wir haben zur Zeit wenig Lust noch einmal so weit zu fliegen, bzw. darüber nachzudenken. Im nächsten Sommer wird also eher die Schwiegermama anreisen. Darüber freue ich mich eigentlich, weil ich dann definitiv eine Woche Urlaub alleine machen werde.

Beziehungstechnisch wurden wir mit Kind definitiv auf die Probe gestellt. Meine Erkenntnis ist auch, dass Männer neun Monate länger brauchen, um zu begreifen, dass sie jetzt Papa sind. Ich hatte oft hohe Erwartungen an ihn, die er gar nicht erfüllen konnte und er hatte Vorstellungen, die mit Kind auf Dauer nicht umsetzbar sind. Wir haben aber unseren Weg gefunden und sind inzwischen ein gut eingespieltes Team.

Nun noch kurz zur letzten Zeit:
Der Alltag hatte uns schneller eingeholt als uns lieb war. Kaum wieder in Deutschland begann ja direkt die Eingewöhnung bei der Tagesmutter, ich hatte meine erste Veranstaltung auf der Arbeit und mein Freund war mental auch recht schnell wieder zurück im Job.
Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter hat übrigens super geklappt. Carlo ist nach zwei Tagen schon sehr gerne bei Celina geblieben und freut sich bis heute jeden Tag dorthin zu können. Einzig das Essen klappt nicht. Er ist nach wie vor ein schlechter Esser bzw. einfach nicht hungrig. Es gab zwischendurch sogar Tage an denen er nur Milch getrunken hat.

Meine Arbeit ist super. Meine neuen Kollegen sind sehr nett, mein Chef auch, die Inhalte machen Spaß und dadurch, dass ich endlich nicht mehr so weit zur Arbeit pendeln muss, habe ich viel Zeit gewonnen. Ich freue mich immer nach der Arbeit Carlo abzuholen und er hilft mir dabei, den Kopf arbeitstechnisch komplett auszuschalten. Er mutiert zu einem kleinen Teufelchen, der gerne die Nase kraus zieht. Da fällt es mir immer schwer streng zu gucken und nicht zu grinsen, wenn er Blödsinn macht.

Für die Dinge, die man sonst noch so tun muss, bleibt leider weniger Zeit. Papierkram, Haushalt, Tagebuch schreiben, Weihnachten organisieren usw. Da müssen wir noch einen Rhythmus finden. Die Tage fliegen.

Meine Schwester (sie hat zwei Kinder) sagte einmal weise: „Ich stehe morgens auf, dann macht es Dideldideldideldiedeldi und dann gehe ich wieder ins Bett.“ Ich finde, das ist eine sehr passende Beschreibung für eine Mutter. Es passieren so unendlich viele Dinge an einem Tag, dass man kaum Zeit hat, sie abzuspeichern, zu verarbeiten oder zu teilen.

Ich wünsche euch allen eine gute Zeit. Vielen Dank für euer Interesse und für eure lieben Kommentare. Gerade bzgl. Chile haben sie mir Mut und Kraft gegeben, wenn ich mal wieder hätte schreien können ;-)

Eure Susi

PS: Vielen Dank an kidsgo, dass ich hier Tagebuch schreiben durfte und dass ihr zu jedem Anlass an uns gedacht habt und einen Gruß geschickt habt. Ich liebe Post. Danke auch an alle Sponsoren (Alvi, Lansinoh, Weleda, Qeridoo und gutmarkiert) für die tollen Geschenke.

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Claudia11.12.2015 08:59

Alles Gute für euch und danke für deine Berichte.
LIebe Grüße!

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Sandra, Osthessen10.12.2015 18:43

Danke an dich, Susi, ich werde dein Tagebuch und deine Art zu schreiben sehr vermissen!
Alles Liebe und Gute für euch!
Liebe Grüße,
Sandra

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