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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
47. Woche

Auf und ab und ein ausführlicher Bericht

Über die Nächte, das Essen und wie sich das alles in einer Woche wandeln kann. Ich berichte mal ganz ausführlich.

Hallo ihr Lieben,

es ist Donnerstag und ich fange schon mal an, meinen Bericht zu schreiben - ist das nicht krass? Eure lieben Kommentare haben mich beflügelt und Elli stellt gerade irgendetwas mit ihrer neuen Fliegenklatsche und dem Hund an und ist daher kurz beschäftigt.

Ich bedanke mich noch mal ganz herzlich für eure Kommentare! Ich habe ja bereits kurz in einem eigenen Kommentar dazu geantwortet... Der Zuspruch hat mir unheimlich gut getan und mein Hirn irgendwie wieder in Gange gesetzt. Um euch den Prozess einmal zu beschreiben, versuche ich jetzt ausnahmsweise mal ein richtiges Wochentagebuch zu erstellen. Mal sehen, ob ich bis Sonntag damit komme ;-)

Montag:
Wie ihr ja an meinem Bericht gemerkt habt, alles sch..., deine Elli. An den Spruch habe ich bei der Namensgebung nicht gedacht, aber in dem Fall, passt. Es ist brütend heiß, ich bin mal wieder echt müde und Elli quengelt. Nachts war sie wieder alle 2,5 Stunden dabei. Ich war der Meinung gewesen, sie hätte zumindest zu Beginn der Nacht 5 Stunden geschlafen aber nein, Schatz hatte ihr eine Flasche gemacht und ich habe nichts (!!) davon mitbekommen. So kaputt bin ich, puh! Dafür ist ja wieder 2x die Windel übergelaufen und ich bin genervt. Von allem. Emil kommt heute wieder und mir ist das alles zu viel. Alleine die Frage, was wir Essen strengt mich an. Also habe ich Grillen angeordnet. Außerdem möchte ich furchtbar gerne reiten und Oma ist furchtbar neugierig auf den Stall, also nehme ich sie mittags mit. Ich bin wirklich sehr froh, dass sie mich so unterstützt! Aber beim Stall war es etwas schwierig. Es ist auch einfach leider zu warm. Elli möchte nicht schlafen und Oma möchte sie nicht in den Dreck oder ins Gras auf den Boden setzen - da bin ich ja immer völlig schmerzfrei. Ich gucke nur, ob das, was sie in den Mund steckt nicht giftig oder zu klein ist, ansonsten soll sie doch auf Stöckern, Heu und Tannenzapfen herum lutschen. Das härtet ab. Naja, Oma sieht das anders und daher ist alles etwas anstrengend. Auf dem Platz werden das Pferd und ich gebraten und von Bremsen aufgefressen, daher beende ich die Lektion sehr schnell und bin enttäuscht.
Nachmittags spielen Elli und ich auf der Terrasse und Emil kommt auch später hinzu. Elli plantscht in ihrer Muschel mit ein bisschen Wasser und krabbelt im Garten umher und ist sehr niedlich und ganz vergnügt. Trotz der vielen Milch isst sie heute mal wieder etwas besser. Abends grillen wir noch und Elli isst Erdbeeren. Schatz hat Kopfweh und ist besonders vom vielen "Papapapapa"-Rufen von Emil sehr genervt. Emil ist ja nun aber bekanntermaßen irgendwie nicht in der Lage, auf irgendwen Rücksicht zu nehmen. Ist vielleicht in dem Alter auch noch schwierig. Jedenfalls ist die Stimmung erst mal mies, bis ich ein Machtwort spreche und Schatz unter 4 Augen darauf hinweise, dass Emil sich schließlich die ganze Woche auf ihn gefreut hat und es einfach nicht gut ist, wenn sein Vater dann immer nur genervt reagiert. Daraufhin reißt sich der Mann zusammen und in der Folge wird auch Emil etwas weniger anstrengend. Ich ärgere mich zunächst innerlich, dass ich mich schon wieder um sowas kümmern muss, aber es gelingt mir dann mir zu sagen, dass ich das für mich tue. Das ist auch so, diese Stimmung kann ich nämlich gar nicht leiden. Bevor es Elli gab, wäre ich allerdings wahrscheinlich einfach weg gewesen - aber nun ja, so ist es eben.

Dienstag:
Die Nächte werden nicht besser. Abgesehen von allen 2 Stunden Flasche ist Elli wieder von 4:45-06:00 Uhr wach gewesen und ich war wieder völlig fertig. Schrecklich ist das, wirklich! Ich habe wieder gemeckert und knirsche mit den Zähnen deswegen, aber andererseits kann Elli auch ruhig mitbekommen, dass nachts auf Mama herum turnen und Geschichten erzählen einfach mal nicht angebracht ist. Finde ich. So!
Meine Mutter schreibt, ich soll mich mit ihr hinlegen. Ja, würde ich gerne, aber ich habe zu tun. Morgen wollen wir am Stall unseren Einstand geben und ich möchte backen. Außerdem sieht es aus wie bei Hempels bei uns in der Bude. Aber Elli ist dermaßen unleidlich heute, dass ich erst einmal zu gar nichts komme. Sie hat etwas Temperatur und ich schiebe das alles auf den Zahn unten links. Der ist zwar noch nicht zu sehen, aber sie ist sehr empfindlich dort und das Zahnfleisch etwas geschwollen.
Schatz ist heute in der Firma, immerhin. Betreuungstechnisch mag das Homeoffice Vorteile haben, aber so, in unserer Wohnsituation feiere ich jeden Tag, den der Mann weg ist und ich meine Ruhe habe - naja, zumindest vor seinen ständigen Telefonaten mit Kunden. Ich gehe vormittags eine große Runde spazieren, weil es nach Gewitter und Regen aussieht und meine kleine Hexe so sehr am jammern ist. Auf einmal ist Papa anscheinend ihr Held. Ich finde es super, dass sie ihn endlich genauso akzeptiert wie mich, aber dass sie heute immer Papapapa ruft, ist dann auch wieder etwas nervig. Jemine.
Ich sortiere die Socken von Emil, seine neuen sind angekommen. Dabei stelle ich fest, dass er exakt noch 3 Paar hat, die ihm außer den neuen von mir passen. Schatz bekommt den Auftrag, ihm weitere Socken zu kaufen und auch gleich den Link. Tz.
Schatz ruft irgendwann an, wie immer. Er ist irgendwie genauso nähebedürftig wie sein Sohn. Ich denke immer herrgott, wenn du mal weg bist, dann sei doch auch mal weg, also das sind doch nur ein paar Stunden. Ich freue mich aber auch , dass er mich so gerne um sich hat. Meine Bedürfnisse sind da aber etwas anders. Jedenfalls nutzt er den Anruf um mir mitzuteilen, dass er es nicht rechtzeitig zu Emils Ankunft nach der Schule nach Hause schaffen wird und dass das Kind heute Abend außerdem Sport hat und wir rechtzeitig essen müssen. Halb sechs. Das stresst mich schon wieder alles ungemein. Ich finde, wenn der Vater es nicht schafft, müsste sich eigentlich die Mutter kümmern und nicht ich, verflixte Axt. Außerdem ärgere ich mich über mich selber. Ich muss mir endlich hinter die Ohren schreiben, in Emils Woche immer Montags für Dienstags vorzukochen damit ich nicht immer dieses Theater habe.
Also düse ich mit Elli, die heute übrigens wieder nichts isst, zum Einkaufen. Elli findet Einkaufen toll! Immerhin, das Baby ist zufrieden. Wir eilen durch Aldi und Rewe, aber ich bekomme trotzdem keine Minimuffinformen für mein Gebäck für morgen und komme auch erst nach Emil zu Hause an. Der sitzt bei den Nachbarn herum und ist empört, dass keiner da war. 5 Minuten, herrje! Ich bin etwas schroff und koche dann schnell Spaghetti, während Elli schon wieder jammernd an meinem Hosenbein hängt. Irgendwann zwischen Nudeln und Hackfleischsauce lege ich sie schlafen. Das klappt inzwischen mit etwas wiegen auf dem Arm und dann in ihr eigenes Bett legen ziemlich gut!
Essen ist pünktlich fertig und Emil wird heute zum Sport abgeholt. Vorher spreche ich noch mit Emil über sein Reiten. Momentan geht er Mittwochs nachmittags zum Reiten, wenn er bei uns ist, meine Eltern übernehmen das. Wenn nach den Ferien die Ganztagesschule wieder los geht, kann man ihn dort aber nicht abmelden oder früher abholen, also geht das dann nicht mehr. Alternativ wäre nur Freitags, aber da hat er eigentlich Chor. Da Reiten aber eh nur im Sommer ist schlage ich vor, dass er einmal im Monat zum Reiten geht und Chor ausfallen lässt. Emils Idee ist, dass er ja auch mein Pferd reiten könnte. Ich erkläre ihm mal wieder, dass ich sowieso zu wenig Zeit für MEIN Pferd habe und diese dann auch wirklich für mich brauche und nicht teilen möchte. Ich möchte das auch wirklich nicht. Der Stall ist mein Rückzugsort und ich möchte da nicht auch noch Emil herum springen haben. Der springt ja sonst schon überall in meinem Leben herum. Er guckt bockig, aber muss das ja so hinnehmen und da lasse ich auch nicht mit mir reden. Punkt.
Elli sitzt wie immer mit am Tisch im Hochstuhl und futtert ganz begeistert Spaghetti, was sehr witzig aussieht. Sie möchte glaube ich auch immer mehr selber essen. Ich versuche da weiter einen Mittelweg zu finden, selber löffeln lassen ist mir gerade immer noch zu doof.
Mir fehlen ja immer noch die Papierförmchen, also drücke ich Schatz seine Tochter in die Hand und fahre noch mal zum Einkaufsladen. Keine Minimuffinformen. Es ist 18:30 Uhr. Hmpf. Dafür kaufe ich Babygläschen und ein Porridge zum Anrühren für Elli und schreibe dann Schatz, dass ich noch mal zur Drogerie fahre. Da gibt es Schaschlickspieße, die mir auch immer fehlen, und Ellis Maisstangen, aber kein Minimuffinformen. Allmählich raufe ich mir die Haare und überlege schon, einfach große Muffins zu backen. Aber ich möchte sowohl herzhafte, als auch süße Muffins machen und das ist so praktisch, sie mit einem Happs verspeisen zu können... um 18:53 Uhr fällt mir ein, ein Billigladen. Hat geöffnet, dreimal dürft ihr raten, bis 19 Uhr. Um 18:58 Uhr biege ich mit quietschenden Reifen ein und stürze in den Laden und bekomme dort problemlos meine Förmchen. Also wirklich!
Zu Hause darf Schatz weiter Kinderdienst schieben und ich backe meine Muffins. Ich liebe Backen und habe endlich mal kein Kinderjammern im Ohr. Elli ist einigermaßen rechtzeitig im immer noch viel zu warmen Bett und wir gucken noch einen Augenblick TV.

Mittwoch:
Heute Nacht hat Elli alle 2 Stunden die Flasche leer getrunken und es damit auf einen Liter Milch gebracht. Ich beschließe, es reicht. Ich lese noch ein paar Informationen dazu und überlege, wie ich das wieder in den Griff bekomme. Schnuller nimmt Madame nicht und die Wasserflasche auch nicht. Wasser in die Milchflasche füllen finde ich irgendwie fies. Stundenlang auf dem Arm schuckeln halten meine Nerven nicht aus. Wir arbeiten daran, dass sie an einem Kuscheltier nuckelt, aber das klappt noch nicht. Ich halte also kurz Rücksprache mit meinen Brüsten und sage ihnen sorry, ihr seid wieder dran. Drin ist ja nicht mehr viel und ich hoffe, dass da jetzt auch nicht wieder eine große Produktion angeregt wird. Ich nehme mir also vor, dass Elli maximal alle 4 Stunden eine Flasche bekommt und sonst zur Beruhigung an die Brust kann. Stöhn. Das darf ich ihr dann auch irgendwann wieder abgewöhnen, aber eins nach dem anderen.
Erst einmal versuche ich, meine zweite Ladung Muffins zu backen. Elli hat wieder etwas Temperatur und schlechte Laune und (natürlich) keinen Hunger, beißt aber überall rein. Gerne auch in mein Bein. Aua!! Mittags muss sie noch mal zum Osteophaten, der sehr zufrieden ist. Danach fahren wir Fliegenklatschen kaufen. Elli hat ihr Lieblingsspielzeug nämlich gehimmelt und war ganz traurig. Als ich die Klatschen einpacke, weiß sie sofort, was ich da gekauft habe. Sie ruft laut "oh, oh" und wedelt hoch erfreut mit den Armen. Weniger erfreut über die Neuanschaffung ist zu Hause der Hund. Jetzt ist das Kind schon wieder bewaffnet...
Nachmittags bringe ich Elli auf dem Weg zum Stall zu Oma. Schatz hat den Auftrag, sie dort abzuholen. Emil ist heute bei meinen Eltern, auch wenn Reiten heute einmal ausfällt. Die Reitlehrerin ist krank. Ich habe organisiert, dass er das nächste Woche nachholen kann. Dafür kommt er dann nach der Schule zu uns, obwohl er eigentlich bei seiner Mutter ist, und meine Eltern holen ihn ab. Ich bin entschieden zu gutmütig. Aber irgendwie tut mir das Kind auch immer wieder leid, und er hatte sich so gefreut, dass er wieder reiten kann.
Ich habe mit den Mädels einen wunderbaren Abend am Stall! Wir lassen das Pony erst eine Runde freispringen und klönen dann bei Muffins und Getränken ganz entspannt mit den anderen Einstellern. Schatz schreibt 3x, wann ich denn nach Hause komme, wann und was er füttern soll usw.. Also wirklich, das nervt mich. In einer ruhigen Minute muss ich ihm mal verklickern, dass er mir gefälligst meine Auszeiten auch mal gönnen und selber sehen kann, wie er mit dem Baby klar kommt. Meine Güte. Ja, auch wenn er dann beide Kinder am Hals hat. Er hat zwei Kinder. Ich habe nur eins und habe trotzdem dauernd zwei an der Pelle! Der Mann macht es sich auch zu gerne zu einfach. Nachdem er ja eh immer zu nichts kommt auf der Baustelle wenn Emil da ist, kann er dann mir auch mal Elli abnehmen.
Als ich halb acht nach Hause komme, ist Elli unleidlich am brüllen, aber Emil immerhin schon im Bett. Er sollte duschen, riecht aber nicht sehr frisch, trotz feuchter Haare. Ein Schelm, wer böses dabei denkt... naja. Muss er wohl morgen noch mal duschen. Vielleicht unter Aufsicht. Die Socken sind in Ordnung sagt er - na, wenigstens was. Einige aus seiner Sockenschublade passen übrigens Elli, was ich Schatz leicht vorwurfsvoll erkläre. Der nicht versteht, warum sein Sohn das nicht merkt.
Ich erzähle Schatz meinen Plan für die Nacht. Der verdreht nur die Augen und meint, ich mache mir zu viel Gedanken. Pfft. Ich liebe diese Unterstützung...
Nein, mal im Ernst. Er unterstützt mich in anderen Bereichen ganz großartig, ehe jetzt sich jeder fragt, warum ich mir den Kerl samt Anhang eigentlich antue...
Ich habe mir außerdem Gedanken über die Tauftorte gemacht und habe schon mal einen Plan. Es wird ein Biskuit mit Sahne, Lemoncurd und Himbeermousse, außen Buttercreme und Himbeeren und Erdbeeren, rosa Macarons und Schuhe aus Schokolade als Deko. Mal sehen. Ich und Macarons... die kaufe ich besser.

Donnerstag:
Der Plan heute Nacht ist aufgegangen! Elli hat nur 2 Flaschen bekommen und war 2x an der Brust zum Nuckeln. Sie hat allerdings auch brav erst mal 4 Stunden geschlafen, nachdem ich sie ins Bett gebracht hatte. Wunderbar! Schatz meint zwar, das arme Baby muss Hunger leiden, aber ich sehe das anders. Jetzt brauche ich nur noch eine Alternative zu meiner Brust...
Ich wollte Elli eigentlich zu Oma bringen und reiten, aber es gießt wirklich in Strömen. Ich bin etwas geknickt. Ich habe nämlich für September total mutig einen Distanzritt über 52 km genannt und müsste mal mich etwas trainieren. Für das Pony kein Problem.
Naja. Elli geht nachher trotzdem kurz zu Oma, heute habe ich nämlich einen Termin beim Osteophaten. Eigentlich finde ich, ist die Option Oma damit diese Woche ausgereizt. Aber vielleicht überlege ich mir das morgen noch mal, damit ich endlich aufs Pferd komme. Samstag kommt das Pferd nämlich in seine neue Herde, da will ich ihn nicht raus holen, und am Sonntag bin ich mal wieder beim Rollenspiel und Elli ist bei meinen Eltern.
Essen tut die kleine Hexe weiter mäßig. Wahrscheinlich dauert es ein paar Tage, bis sich das wieder eingependelt hat. Zum Frühstück gibt es ein halbes Gläschen Joghurt mit Früchten und Getreide und ein kleines Stück Buttertoast. Mittags schafft sie immerhin 100g vom Gläschen. Ich habe momentan keine Lust, sie zu bekochen wenn sie so schlecht isst und sehe es nicht ein, mich da zu stressen.
Elli ist heute ein kleines Wutnickel. Holt man sie irgendwo weg, wo sie nicht sein darf oder macht ihr Emil die Zimmertür vor der Nase zu, gibt es ein großes Gebrüll. Ansonsten spielen die Kinder ganz nett miteinander und auch der Hund spielt gnädig mit Elli und zieht an der einen Seite von der Pappe, die sie aus dem Papiermüll gefischt hat.
Abends futtert Elli noch mal Spaghetti, ansonsten ist der Hunger aber weiter sehr überschaubar. Ich setze sie noch in die Wanne, was auch immer total niedlich ist. Sie plantscht wie ein kleiner Weltmeister und freut sich wie ein Schneekönig über den Schaum.


Freitag:
Juhu! Endlich mal wieder eine wirklich gute Nacht! Als wenn Elli meine innere Haltung spürt, ist sie nur 2x aufgewacht und hat einmal 4 und einmal 3:40 und dann noch mal 3 Stunden geschlafen. Nix Brust, yeah! Ich habe die zweite Flasche recht klein gemacht und sie war sehr gierig und dann auch empört als die Milch alle war, hat sich aber beruhigen lassen. Um 7:30 Uhr ist sie wach und sehr unleidlich, möchte aber trotzdem nicht wirklich frühstücken. Ich lasse mich erweichen und mache ihr noch eine Flasche, von der sie aber auch nicht sehr begeistert ist.
Schatz ist wieder nicht da und ich möchte die Zeit nutzen und das Bad putzen. Mein Plan ist, dass ich Elli mit ihrer Wassermatte, die sie lange nicht hatte, in den Flur setzt. Natürlich wird das nichts. Elli hängt mir permanent am Bein und zieht sich daran in den Stand oder öffnet die Toilette. Oder sie möchte mit der Klobürste spielen. Das wird mir zu bunt und ich verfrachte sie in den Laufstall, wogegen sie natürlich lautstark protestiert. Ich rufe ihr ab und zu etwas zu und beeile mich mit dem Putzen, naja, das Gröbste ist gemacht sage ich mal. Und das Kind lebt auch noch. Sie fühlt sich allerdings schlimm misshandelt.
Dann wird Elli schon vor 11 sehr müde und nachdem ich sie in ihr Bett verfrachtet habe, lege ich mich auch hin. Eine Wohltat, mal wieder auf der linken Seite zu liegen, aber Elli steht natürlich nach 30 Minuten in ihrem Bett und schimpft. Ich hole sie zu mir und wiege sie auf dem Arm und kann sie so überreden, mit mir zusammen noch eine Stunde zu schlafen. Toll!
Mittags kommt Schatz wieder. Ich füttere Elli noch, die ein klein bisschen besser isst, und verhafte dann Papa zum Kinderdienst und fahre zum Pferd, um endlich mal wieder eine größere Runde auszureiten. Das Pferd ist eher anstrengend, aber ich genieße die 1,5 Stunden Ausritt trotzdem sehr. Schatz kommt dann mit Fahrrad und der schlafenden Elli vorbei, als ich wieder zurück bin. Er düst aber schnell auch wieder ab und ich quatsche mich noch etwas fest. Emil kommt heute von Oma und hat schon gegessen, also denke ich, dass ich zeitlich etwas entspannter sein kann mit dem Essen. Von wegen. Emil möchte uns Klavier vorspielen und macht eine richtige Aufführung, inklusive Eintrittskarten. Wir sitzen alle brav auf den zugewiesenen Plätzen im Kinderzimmer und lauschen andächtig, sogar der Hund. Emil macht das gut und findet sogar halbwegs ein Ende!
Danach wird es trotzdem wieder hektisch mit Essen und Elli füttern... heute Abend isst sie aber wirklich gut, 200g Brei und danach mit uns zusammen noch einige Schupfnudeln und Möhren. Das ist immer so niedlich, wenn sie so ganz ernsthaft mit am Tisch sitzt und futtert! Mit den Händen geht das auch alles wirklich super und ohne zu große Sauerei ab - ich werde sie das nächste Mal draußen wohl doch mal wieder selber löffeln lassen.
Schatz und ich gucken dann noch zusammen eine DVD und trinken einen zarten Cocktail. Wie in alten Zeiten ;-). Ich schaffe den Film sogar bis zum Ende, total krass.


Samstag:
Auch diese Nacht war brauchbar, wenn auch nicht ganz so gut wie die letzte. Eine kleine Flasche mehr hat es um 6 Uhr noch mal gegeben und danach hat Elli sich nach 15 Minuten wiegen auch überreden lassen, bis halb acht weiter zu schlafen. Problem war mal wieder, ich musste sie wickeln und irgendwie findet sie das im Bett immer total witzig und kichert sich weg - und wird dann natürlich wach. Vielleicht, weil es so kühl wird am Po? Ist wirklich süß, aber unpraktisch.
Aber, Elli futtert endlich mal wieder! Zum Frühstück das Innere vom Brötchen und ein ganzes Glas.

Danach bin ich beim Stall verabredet, das Pony soll ja in seine neue Herde, und ich möchte mit meiner Freundin unsere Kutsche putzen. Da Emil auch unbedingt gucken will, kommt Schatz mit ihm mit dem Fahrrad hinterher.
Die Eingliederung ist unspektakulär. Emil ist spürbar enttäuscht, dass er recht wenig Aufmerksamkeit bekommt und steht lange am Zaun und ruft das Pony. Der ist aber sowieso eher resistent gegen Kinderrufe und außerdem ja auch sehr beschäftigt. Schatz zeigt Emil dann noch den Stall und die Kutsche und ich bin froh, dass ich das nicht machen muss. Elli eröffnet derweil mit dem anderen Baby am Stall, das einen Monat jünger ist, die stalleigene Krabbelgruppe. Wir Muttis haben zu quatschen, aber die Babys interessieren sich nicht wirklich füreinander. Die ganzen Stöcker, Blätter und Halme auf dem Boden sind viel interessanter.
Schatz und Emil machen sich auf den Rückweg und ich fahre mit meiner Freundin noch kurz Elli im Buggy spazieren, bis sie schläft. Dann rücken wir der Kutsche zu Leibe und sind ganz stolz, wie schön sie glänzt!
Als Elli wieder aufwacht, sind wir auch fertig und die letzte Mahlzeit vom Baby (also Gras und Heu nicht mitgerechnet) ist fast 5 Stunden her. Zu Hause futtert Elli dann auch wieder ordentlich und ich beschließe, den gesprengten Zeitplan ganz gelassen zu sehen.
Ich mache Kartoffelsalat für das geplante Grillen heute Abend und Elli geht in der Zeit dem Hund mit ihrer Fliegenklatsche auf die Nerven.
Emil dagegen geht Schatz auf die Nerven. Die beiden haben nach ihrer Fahrradtour zusammen Rasen gemäht und vertikutiert und im Garten herum gepuzzelt und jetzt wollte Schatz dann sich wohl mal anderen Dingen zuwenden. Ich werde von Emil ungefähr 30x gefragt, wo denn Papa ist, während ich Kartoffeln pelle und Zwiebeln schneide. Nach ebenfalls 30x der gleichen Antwort "keine Ahnung!" freue ich mich umso mehr über Elli, die sich prima alleine beschäftigt. Auch wenn ich ab und an mal einschreiten muss, ist sie sich doch jetzt schon länger selber genug als Emil!
Jetzt schreibe ich diesen Bericht und wundere mich, warum Elli links neben mir am Schreibtisch so groß ist. Da ist sie in eine Kiste geklettert und auf ein Spiel und hat sich hochgezogen... nachdem ich sie da entfernt habe und den Couchtisch so verschoben habe, dass der Hund eine Chance hat auf der Couch mal nicht geklatscht zu werden, ist sie in den Papierkorb gekrochen und musste befreit werden. Ich sag ja, sie beschäftigt sich prima alleine...
Sie hat einen blöden Mückenstich auf der Wange, der etwas entzündet aussieht und ist ein wenig erkältet. Emil hat wohl wieder was angeschleppt. Aber kein Fieber, von daher warte ich das Wochenende noch mal ab.

So ihr Lieben, damit beende ich für diese Woche schon den Bericht, der dieses Mal sehr ausführlich ist. Ich hänge noch ein paar Fotos an. Ich hoffe man merkt, dass es mir besser geht - wie viel diese Nächte alleine ausmachen, ist wirklich erschreckend. Dazu kommt, dass ich mehr Zeit für mich hatte.

Morgen fahre ich zum Rollenspiel und lade Elli für die Zeit bei meinen Eltern ab, daher wird es da nicht groß was zu erzählen geben.

Nächste Woche ist meine Schwiegermutter im Urlaub, da muss ich dann mal schauen, wie ich mir meine Zeit beim Pferd ohne Elli (die gerade eine meiner Rechnungen futtert...) einrichten kann. Ich werde berichten.

Bis dahin viele Grüße und eine gute Zeit,
Mary

Foto: Privat

 

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Kommentare von Lesern:

Mary, Buchholz 08.07.2021 09:26

Nun Anna aus München, zunächst bin ich sehr verwundert, dass meinst zu wissen wie ich fühle... erstaunlich, angesichts der winzigen Menge an Informationen, die du über mich und mein Leben mit Emil hast.
Und dann, ich nehme an, du bist auch Stiefmutter, dein Bonussohn ist auch im Wechselmodell bei dir und im ähnlichen Alter sowie von ähnlichem Charakter wie Emil? Was du angesichts eines deutlichen Mangel an Informationen zwar eigentlich nicht beurteilen kannst, aber egal.
Wenn dem so ist, dann bin ich gerne zu einem näheren Austausch bereit und höre mir gerne an, was und wie du es besser hinbekommst.
Ansonsten würde ich sagen, lauf erst mal ne Runde in meinen Schuhen, bevor du dir Urteile erlaubst.
Ich hasse Emil keineswegs. Kein Kind sollte gehasst werden! Ich bemühe mich nach Kräften, dass er sich wohl fühlt und hier ein zuhause hat und ich kümmere mich um vieles. Allerdings ja, ich bin ab und an mal genervt. Ich bin aber auch nicht seine Mutter. Dauerhaft ein Kind bei sich wohnen zu haben, das nicht das eigene ist, kann jeder mal mit einem Nachbarskind oder so probieren. Das ist mitunter nicht so einfach.

Laura, danke für deinen Zuspruch!

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Laura, Poniatowa06.07.2021 13:49

Mein Kommentar gilt dem unter mir, von Anna aus München. Ich finde es wirklich unangebracht, so jemandes private Gefühle zu kommentieren. Marys Tagebuch gehört nur ihr und ist ein Ausdruck ihrer Gefühle! Man sieht in jeder Zeile, wie sehr die Frau mit sich und der Situation zu kämpfen hat und dennoch versucht, das beste daraus zu machen. Ich kann nur ahnen, wie anstrengend es sein muss, nicht das eigene Kind zu betreuen, das auch noch anstrengend ist (klar, das Kind hat es unheimlich schwer, daher rührt wohl das "Problem" - aber das ist wirklich die Aufgabe der leiblichen Eltern - dem Kind all die Liebe zu schenken, die möglich ist! Mary kann da niemanden ersetzen!) Mary, du als frische Mama und "Ersatzmama" hast es wirklich nicht leicht. Ich finde trotzdem, dass du es toll machst, was du von deiner Arbeit mit Emil berichtest, obwohl manches tatsächlich etwas traurig macht (deine Genervtheit spürt er ja). Aber du bist ein Mensch mit deinen Gefühlen, deinen Nerven und deinen Grenzen. Und ich hoffe, dass solche Kommentare dich nicht davon abhalten, weiterhin DEIN ehrliches Tagebuch zu führen. Zensur führt nur zu einem verzerrten Weltbild. Danke für deine Ehrlichkeit. Lass dich nicht unterkriegen. Laura

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Anna, München06.07.2021 12:48

Aus meiner Sicht sollte man Dein Tagebuch sperren. Deine Äußerungen zu Emil sind aus meiner Sicht nicht zu dulden und absolut unmenschlich. Der arme Junge. Man spürt in jeder Zeile, wie sehr Du ihn hasst. Das hat er nicht verdient… - traurig, solche Worte von einer gestandenen Frau zu lesen. Egoistisch und ignorant.

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