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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
30. Woche

Der Haussegen hängt etwas schief...

...ich bin sehr müde und Elli ist insgesamt ein bisschen schwierig.

Hallo ihr Lieben,

die vergangene Woche war irgendwie eine Achterbahn der Emotionen für mich. Sicher spielt da eine blöde Zusatzdosis Hormone mit hinein, aber nicht nur.

Aber von vorne.

Dienstag ist ja Schatz das erste Mal seit der Geburt von Elli wieder auf Dienstreise gewesen und kam erst Donnerstag wieder. Und ich habe mich in den drei Tagen, wie ich mir leider eingestehen musste, wie befreit gefühlt. Versteht mich nicht falsch, ich liebe den Mann sehr und bin auch grundsätzlich sehr gerne in seiner Nähe. Aber unsere, durch die Baustelle eingeschränkte Wohnsituation zusammen mit dem ewigen Lockdown setzt mir wohl deutlich mehr zu, als ich bisher wahrgenommen habe. Es gibt ja nur ein Kinderzimmer für Emil zur Zeit, nicht für Elli, und außer dem Schlafzimmer keinen weiteren Raum. Dadurch spielen sich Homeoffice von Schatz, Homeschooling von Emil sowie mein und Ellis Aufenthalt alles in einem Raum ab. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich drehe langsam damit durch.

Erst einmal habe ich aber Dienstag den Tag sehr genossen und bin zu Fuß zum Stall hin und zurück gelaufen, habe mit Elli in der Trage das Pferd kurz in den Roundpen geschickt und mir dann abends Sushi bestellt. Duschen war ich in den 30 Minuten, in denen Elli geschlafen hat und insgesamt war es alles recht entspannt.

Mittwoch hatte ich dann einen Termin beim Frauenarzt. Seit dem Einsetzen der Hormonspirale vor inzwischen 8 Wochen blute ich ja leider unmotiviert vor mich hin und es hört nicht auf. Daher habe ich jetzt noch zusätzlich eine Stillpille bekommen. Toll. Ich habe ja die Spirale, weil ich die Pille psychisch nicht gut vertrage. Die Spirale hatte ich schon einmal 6 Jahre lang ohne Probleme und war eigentlich davon ausgegangen, dass das auch wieder so ist. Dem ist nicht so und damit die Blutung aufhört, soll ich die Pille jetzt 10-28 Tage nehmen. Grrr. Ich bin gewillt es 10 Tage auszuhalten und dann ist hoffentlich mal Schluss... bisher ist aber keine Veränderung eingetreten, und heute ist immerhin schon Tag 5. Das frustriert mich wirklich sehr!
Elli war aber am Mittwoch bei meinen Eltern sehr lieb und wir hatten eine schöne und entspannte Zeit. Den Donnerstag habe ich dann noch mal genutzt um die Bude zu putzen. Auch das ging ohne Mann und zweites Kind im Weg deutlich einfacher und entspannter. Elli hatte auch ein paar sehr gute Tage und hat sich prima auch mal alleine beschäftigt. Vermutlich hat sich mein da noch sehr entspannter Zustand aber auch übertragen. Abends habe ich mich dann schon auch sehr gefreut, als Schatz wieder da war.

Der Freitag war dann schon wieder anstrengend. Ich habe eine Schüssel in der Küche fallen lassen, die unglücklicherweise nicht nur eine Scherbe in mein Handgelenk, sondern auch eine in mein Handy versenkt hat. Das hat jetzt eine nicht besonders kleidsame Spiderapp und ich bin genervt. Ich habe dann beschlossen, dass ich gerne ein neues Handy möchte und wollte mit Schatz, der sich immer sehr gut auskennt und auch mitreden möchte, da zumindest mal kurz drüber reden. Tja, nur hatte der so viel zu tun, dass er um 18 Uhr immer noch am Telefonieren war und ich dauernd abgewimmelt wurde. Das fand ich schon anstrengend. Ich verstehe wirklich, dass er arbeiten muss, aber alle anderen in dieser Firma machen Freitags mittags Feierabend und naja, irgendwie war das nach den entspannten Tagen alleine alles nervig. Wir waren dann noch zusammen spazieren und ich habe noch ein anderes Thema angesprochen, das mich schon länger umtreibt. Wir haben ja Emil immer in der Woche, wo er Homeschooling hat. Wenn er bei seiner Mutter ist, geht er zur Schule. Ich empfinde das als ungerecht und auch belastend und habe daher Schatz darum gebeten, dass er mit der Mutter von Emil darüber spricht, ob wir den Wechsel nicht Mittwochs vornehmen können, wenn das ganze Theater nach den Osterferien so weiter geht. Daraufhin meinte Schatz, dass er erst mal schauen müsste, ob das die Mutter von Emil einrichten könne. Ich fühlte mich da sehr zurück gesetzt. Ich würde mir wünschen, dass er dann mit mir zumindest in einen Dialog tritt und mir nicht das Gefühl gibt, dass ich mich nach den Belangen von Emils Mutter zu richten hat. Ja, vielleicht bin ich empfindlich, aber ich gehe gerade wirklich auf dem Zahnfleisch. Ich habe das aber erst mal runter geschluckt.

Habe ich schon erwähnt, dass Elli mich wieder die ganze Woche nachts nicht länger als 2 Stunden am Stück hat schlafen lassen? Ich weiß nicht, ob sie so viel verarbeiten muss oder ob es der Zahn ist. Und ich bin sehr froh, dass sie eigentlich immer problemlos weiter schläft (eigentlich, aber dazu komme ich später), aber trotzdem, ich bin fix und fertig so langsam. Tagsüber schläft sie ja auch nur 30 Minuten, außer beim Spaziergang. Und da ich leider noch nicht im Gehen schlafen kann, nützt mir das in der Hinsicht wenig.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann eine gut gemeinte Aktion meiner Eltern. Die haben uns einen Anhänger voller Holzschnitzel für den Garten vor die Tür gestellt. Ich wollte die einfach aufs Beet schaufeln, vorher das Gröbste an Unkraut entfernen und den Rest dann auf wärmere Tage verschieben. Schatz nicht. Ihr erinnert euch, dass ist der mit der riesen Baustelle im Hause, derentwegen unsere Wohnsituation so bescheiden ist und ich mich so unwohl fühle? Sollte man da nicht meinen, diese blöde Baustelle hätte Priorität? Statt dessen wurde mir ausführlich dargelegt, dass ich keinesfalls die Holzschnitzel aufs Beet schaufeln kann. Erst müsse alles Unkraut entfernt und die Rasenkante begradigt werden. Da kam mir schon der Qualm aus den Ohren. Weil das kann natürlich niemand anderes vernünftig außer der Mann selber, der sich auch Samstag dann ans Werk machte. Mit dem Unkraut und der Rasenkante sollte man zumindest meinen. Aber nein, weit gefehlt! Er stolperte über die Pflanzsteine, die er ja schon lange (seit drei Jahren) umräumen wollte und dabei dann über einen Erdhaufen mit vielen Steinen darin, der störte (auch seit drei Jahren). Und dann fing er, um den Erdhaufen umräumen zu können an, da die Steine auszusortieren. Ich bin detoniert und alles, was mir quer lag, kam heraus. Er würde nie fertig werden habe ich gesagt, ich würde dann schon mal packen, weil ich das keinesfalls mehr noch länger mitmachen kann. Und dass die Belange der Mutter von Emil dauernd über meinen stünden, das wäre auch das Letzte. Und so weiter.
Ich bin dann samt Hund und Elli 2 Stunden heulend durch den Wald gerannt und habe mich sehr elend gefühlt. Aber auch verzweifelt und so ohnmächtig. Wirklich, ich bin 42 Jahre alt, ich möchte mich wohl fühlen dort, wo ich wohne. Ich möchte einen Rückzugsort und einen, wo ich mit meiner Kleinen in Ruhe spielen kann, ohne dass wir dauernd den Bruder oder den Vater in ihrer Konzentration stören.
Als ich zurück kam, hatte ich mich etwas beruhigt aber habe Schatz noch mal eröffnet, dass es so wirklich nicht weiter geht. Ich werde mich jetzt tageweise in den Wohnwagen meiner Eltern zurück ziehen mit der Kleinen und, sollte im Juli hier immer noch Baustelle sein, in deren Wohnung die dann frei wird.
Schatz war auch das heulende Elend, aber ich weiß keine andere Lösung mehr.

Dementsprechend war die Stimmung gestern getrübt, auch wenn wir uns abends wieder versöhnt hatten (was aber nichts an meinen Plänen ändert). Ich weiß nicht, ob es daran lag, aber die Nacht war dann mit Elli die Hölle - jedenfalls für mich. Stündlich wollte die Kleine an die Brust und um 5 Uhr war sie wach. Sie hat nicht geweint, aber im Bett herum geturnt und lauthals erzählt und auf mir herum gehauen. Schatz wollte sie zu sich holen, aber die Entfernung von der Milchbar führt dann zur Vorstufe von Gebrüll, lautes Kreischen und Prusten und Pusten. Mit vereinten Kräften und Alexa haben wir es geschafft, dass sie dann um 7 noch mal geschlafen hat bis 8:30 Uhr, aber dann war vorbei. Ich bin so müde heute, habe Kopfweh und bin wirklich geschafft.
Ich habe dann Oma gebeten, mit Elli spazieren zu gehen, was mir zumindest eine Pause von 1,5 Stunden verschafft hat, in der ich allerdings auch nicht richtig schlafen konnte. Aber gedöst habe ich. Leider ist Elli heute insgesamt sehr ungnädig, vermutlich ist sie auch sehr müde. Gegessen hat sie auch schlecht und seit neuestem beißt sie mich beim Stillen wieder oft, was mit ihrem kleinen Kuchenzahn wirklich weh tut. Ich habe wirklich auch bald keine Lust mehr, aber der Gedanke, durch das Abstillen dann nachts auch noch Flaschen zubereiten zu müssen, jagt mir regelrecht Angst ein.

Ansonsten gibt es entwicklungstechnisch aber nur Positives zu berichten. Elli kann jetzt wirklich frei sitzen und sich auch aus der Rückenlage wieder aufrichten, sofern sie nicht ganz flach liegt. Sie übt in der Bauchlage mit etwas Unterstützung jetzt fleißig den Vierfüßlerstand und ist sichtbar frustriert, dass sie noch nicht vorwärts kommt.

Ich hänge euch zwei niedliche Fotos an.

Ab morgen ist Emil wieder da, Elli hat einen Termin beim Augenarzt und ich habe eigentlich fest vor, diese Woche die erste Nacht im Wohnwagen zu verbringen. Mal gucken, ob es klappt. Ich werde berichten und wünsche euch bis dahin eine gute Zeit!

Viele Grüße,
Mary

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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In diesem Beitrag geht's um:

Schlaf, Baustelle, Hormone