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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

Limbo - ich möchte bitte hier raus.

Schlechte Nachrichten, Entwarnung (?), Krankschreibung, Verwirrung, Unsicherheit und dann noch eine Wohnungskündigung on top.

Einen wunderschönen Dienstagnachmittag,

Köln erstrahlt gerade mit blauem Himmel, Sonne und einem Hauch Frühling. Auf meinem Balkon scheinen sich auch einige Pflanzen nur für diese 3 Aspekte zu interessieren und lassen die kalten Temperaturen einfach mal an sich abprallen. Ah, liebe Leute der Frühling lockt – früher hell, später dunkel!! Endlich!

Und ich? Ich bin aktuell drinnen und schon wieder auf der Couch. Argh!

Ich weiß gar nicht wirklich, wo ich anfangen soll. Denn irgendwie ereignet sich immer alles in den paar Tagen bevor ich meinen Eintrag schreiben muss.
Ich frage mich manchmal, ob das immer schon so war und man das einfach nicht merkt, weil man nie die Wochen wirklich bewusst zusammenfassen musste oder ob es einfach momentan eine Phase ist? 3 bis 4 Tage Ruhe und dann 3 bis 4 Tage Tumult. Die Woche hat so ruhig angefangen, dass ich auf der Hälfte schon dachte „Hilfe, worüber schreibe ich denn nächste Woche?“. Ja, vielleicht sollte ich mich demnächst mal nicht selber jinxen mit solchen Gedanken.

Die Woche war wirklich unspektakulär bis es Freitag dann losging.
Vor unserem Hebammentermin am Freitag waren wir Donnerstagabend noch bei einem zweiten Krankenhausinformationsabend. Davor habe ich mich gefragt, wie schwierig es wohl sein wird tatsächlich eine Auswahl bzw. eine Präferenz zu definieren. Danach kann ich sagen: Manchmal ist es gaaaaaanz einfach. Dieses Krankenhaus war ursprünglich der Favorit von meinem Mann – spoiler alert: nicht mehr.

Zuerst dachte ich, mega cool Frauenpower: Die Ärztin, die Hebamme, die Kinderärztin – alles Frauen. Anders als bei dem anderen Krankenhaus haben diese den Vortrag freestyle gemacht, ohne roten Faden, ohne Präsentation oder sonst irgendwelche Hilfen.
Zu Beginn kam tatsächlich auch hier die Aussage, dass die Frau im Zentrum steht und dass alles darangelegt wird, die Wünsche der Frau umzusetzen. Aber irgendwie passten die Antworten im weiteren Verlauf nicht dazu, dieses Bild aufrechtzuhalten. Bei der Frage, ob Venenzugänge unbedingt von Anfang gelegt werden müssen, kam die Antwort von der Ärztin, „dass sie darüber nicht mit der Patientin diskutieren möchte und es ja das kleinste Übel bei der Geburt wäre“. Spätestens am 10 Tag nach dem Termin wird eingeleitet, auch wenn die Versorgung des Babys nach wie vor gut ist und es auch der Mutter einwandfrei geht. Immer mehr solche Antworten reiten sich ein und man merkte auch, wie der „Raum“ darauf reagierte. Am Ende wurde die Kinderärztin bei der Nachfrage einer Mutter bzgl. möglicher Untersuchungen auch noch patzig.
Der Abend war etwas ernüchternd, auf der anderen Seite hat es uns die Wahl nun recht einfach gemacht. Es kann natürlich sein, dass es einfach der Abend war und es sonst anders läuft; oder dass durch 700 Geburten mehr (ca. 1700 insgesamt) als bei dem anderen Krankenhaus auch einfach andere Gegebenheiten erforderlich sind.

Unser Hebammentermin von Dienstag wurde kurzfristig auf Freitag verschoben, weil sie zu einer Geburt musste. Also, sind wir Freitagsmorgens zu ihr hin. Ich habe ihr ein Update gegeben, wie die letzten Wochen waren – dass die Übungswehen größtenteils sporadisch waren, dass bei Anzeichen jeglicher Trigger, ich auf die Bremse getreten habe, dass fast kein Druck mehr nach unten war, etc. etc. Sie schien zufrieden, beruhigte mich, dass in der Schwangerschaft selten Sachen gradlinig verlaufen, weil man auch ganz anders auf Stress und andere Faktoren reagiert, als dass man das sonst tut. Und das sich sowas tatsächlich auch von selbst wieder richten könne. Einmal überprüfen würde sie aber trotzdem. Währenddessen starrte ich an die Decke an und linste immer wieder in ihr Gesicht. Sie sah nicht happy aus…sie sagt Dir gleich etwas, was Du nicht hören willst: weicher und kürzer.

Nächster Schritt ein Termin bei meiner Frauenärztin, denn sie könnte per Ultraschall nochmal messen. Der Gebärmutterhals kann auch mal in die Gebärmutter selber reinragen und so beim Tasten viel kürzer erscheinen. Sollte es sich aber nochmals bestätigen, dann könnte die Frauenärztin entsprechend eine Krankschreibung oder ein Berufsverbot, oder heißt es Beschäftigungsverbot (?), ausstellen.

Freitag also noch kurz vor Schluss bei der Frauenärztin angerufen und einen Termin gemacht, dann nach Hause, kurzfristig noch den Tag mit Überstunden freigenommen und das Wochenende, wieder auf der Couch verbannt, verbracht.
Am Montagfrüh direkt weiter zur Frauenärztin. Sie schien es alles nicht so tragisch zu nehmen. Per Ultraschall den Gebärmutterhals nochmals vermessen und tatsächlich ragt er in die Gebärmutter rein, so dass die Untergrenze aktuell nicht unterschritten ist. Die Sorgen, der Schreck vor drei Wochen, die Bedenken blieben aber natürlich auf meiner Seite. Sie konnte mir auch keine wirkliche Antwort geben darauf, was ich jetzt machen kann, darf, soll. Und diese komplett unterschiedlichen Einschätzungen der Lage haben mich einfach unglaublich verunsichert. Auch meine Frauenärztin machte keine klare Aussage, wie es jetzt sinnvollerweise weitergeht. Sie sagte nur immer, wenn sie all die Info zu den letzten Wochen, den Hebammenterminen und die Aussage der Hebamme ausblenden würde, dann gäbe es keinen Grund zur Sorge. Dann hätte sie auch keine Bedenken wegen Sport machen, Spazieren gehen, ohne Einschränkung arbeiten. Wenn man alles ausblenden würde…wenn. Was macht man mit diesen Informationen?
Schlussendlich hat sie mir zur Sicherheit nochmals Ruhe verordnet. Nächste Woche wird nochmal geprüft. Ich bin nach wie vor verwirrt.

Da wir sowieso einen Ultraschall machen mussten, hat sie dann nochmal geschaut, ob alles gut aussieht, wie groß er ungefähr ist und ja diesmal war nicht zu übersehen, dass wir einen kleinen Jungen bekommen. ;-) Ungefähr 40 cm misst er und ist bei ungefähr 1350 g. Alles im grünen Bereich also.

Damit war der Tag aber noch nicht vorbei. Kaum zu Hause hat sich mein Mann auf eine Dienstreise gemacht und mich zur Strohwitwe. Und abends trudelte dann doch tatsächlich eine E-Mail von unseren Vermietern ein (hatte ich die Story schon erzählt? Ich weiß es nicht mehr) mit der Info, dass sie unseren befristeten Mietvertrag wegen Eigenbedarf vorzeitig schon zum Ende Juli diesen Jahres kündigen würden. Oh ja, das lässt das Stresslevel sinken…

Ich habe es noch nicht ganz sacken lassen. Ich weiß auch nicht, wie man hier taktisch am klügsten vorgeht. Wir wollen uns nicht komplett die Beziehung versauen mit den Vermietern, was aber passiert, wenn wir die Kündigung anfechten. Gleichzeitig will ich aber auch nicht Hals über Kopf ausziehen, wenn wir nicht absolut müssen – schon gar nicht jetzt so kurz vor oder nach der Geburt.
Hausgeburt zwischen Umzugskisten – das wäre immerhin eine Geschichte für Lagerfeuerabende…
Oh, Mann. Wieso? Wieso jetzt?
Argh!!!

Ein bisschen verunsichert, ein bisschen im Limbo,
Eure Philippa mit Zwerg im Bauch



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Kommentare von Lesern:

NRW- Nähe Köln20.03.2019 20:12

Geht mal nach Bensberg. Da habe ich tolle Erfahrungen gemacht

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In diesem Beitrag geht's um:

31.SSW, Hebammentermin, Ultraschall, Vorsorge, Krankenhauswahl, Wohnungskündigung,